Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 182

Etwa die Hälfte der über 70-jährigen in Deutschland bekommt mehr als fünf Medikamente gleichzeitig verordnet.1 Mit dem Alter steigt auch das Risiko für Tumorerkrankungen und krebsassoziierte Thrombosen (CAT). Letztere zu behandeln kann bei unübersichtlichen Medikamentenplänen und drohenden Wechselwirkungen zwischen Tumortherapeutika und Antikoagulanzien so herausfordernd wie gefährlich sein – muss es aber nicht: Im Gegensatz zu direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) sind bei dem niedermolekularen Heparin (NMH) Tinzaparin keine pharmakokinetischen Arzneimittelinteraktionen bekannt.
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Mammakarzinom

SABCS: Trastuzumab-Deruxtecan als Zweitlinien-Standard bei HER2+ BC bestätigt

15-20% der Patient:innen mit Brustkrebs (BC) überexprimieren auf der Oberfläche der Tumorzellen den HER2/neu-Rezeptor (human epidermal growth factor receptor 2). Dies ist zwar mit einer schlechten Prognose assoziiert, gleichzeitig stellt HER2/neu jedoch ein Zielprotein für die Therapie dar. Mit der Entwicklung und Einführung von gegen HER2-gerichteten Substanzen hat sich die Prognose der Patient:innen entscheidend verbessert, wie Prof. Dr. Volkmar Müller, Hamburg, bei einer Pressekonferenz im Rahmen des San Antonio Breast Cancer Symposiums (SABCS) einleitend ausführte.
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Hämatologie

r/r LBCL: Dauerhafte Remissionen unter Liso-cel

Das 2-Jahres-Update der multizentrischen Phase-1-Studie TRANSCEND NHL 001 (1) bestätigt das Erreichen dauerhafter Remissionen mit Liso-cel beim r/r LBCL mit 2-Jahres-DoR- und PFS-Raten von 49,5% bzw. 40,6% sowie ein günstiges Sicherheitsprofil der CAR-T-Zelltherapie. Die meisten CAR-T-Zell-assoziierten AEs traten innerhalb der ersten 90 Tage auf und es wurden keine neuen Sicherheitssignale im Langzeit-Follow-up beobachtet.
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Hämatologie

r/r FL: Tiefe und anhaltende Remissionen durch bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab ab der dritten Therapielinie

Eine Monotherapie mit dem bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (FL) nach mindestens 2 Vortherapien zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil. Das zeigen die Daten einer zulassungsrelevanten Phase I/II-Studie, die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 präsentiert wurden (1).
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Hämatologie

Venetoclax + HMA bei AML mit Poor-risk-Zytogenetik mit/ohne TP53-Mutation

Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML) mit Poor-risk-Zytogenetik bei Diagnose sprechen nur unzureichend auf die Standardtherapien an. Bei einer Monotherapie mit Venetoclax (Ven) ist eine TP53-Mutation mit einem schlechten Outcome assoziiert, wie präklinische und klinische Daten zeigen. Beim ASH 2021 wurde nun eine Analyse vorgestellt, die Wirksamkeit und Sicherheit der Kombination Ven + hypomethylierende Substanzen (HMA) bei Patient:innen mit therapienaiver AML mit Poor-risk-Zytogenetik mit TP53-Wildtyp (wt) oder TP53-Mutation (mut) evaluierte (1).
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Hämatologie

r/r indolente Non-Hodgkin-Lymphome: CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagene Ciloleucel

Die autologe CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagene Ciloleucel (Axi-Cel) ist zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r DLBCL) nach 2 oder mehrere systemische Vortherapien zugelassen. Die Phase-II-Studie ZUMA-5 untersuchte das CAR-T-Zell-Therapeutikum bei Patient:innen mit r/r indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (iNHL). Die bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 vorgestellte Analyse des Langzeit-Follow-ups der Studie bestätigte die bisher in der Studie gezeigten Wirksamkeit von Axi-Cel. Die hohen Ansprechraten erwiesen sich als anhaltend, neue Sicherheitssignale wurden nicht beobachtet (1).
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Hämatologie

AML: Ermutigende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten zu IDH-Inhibitoren Ivosidenib und Enasidenib

Ivosidenib (IVO) und Enasidenib (ENA)* sind orale Inhibitoren der mutierten Enzyme Isocitrat-Dehydrogenasen 1 (mIDH1) bzw. 2 (mIDH2), die bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) mit DNA-Hypermethylierung, verstärkter Zellproliferation und abnormer Differenzierung einhergehen. In einer multizentrischen klinischen Phase-I-Studie wurde die Sicherheit bei beiden Inhibitoren in Kombination mit einer Standard-Induktions- und Konsolidierungstherapie bei Patient:innen mit IDH1- bzw. IDH2-mutierter AML untersucht. Wie bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 zu hören war, erwies sich die Behandlung als sicher und verträglich. Darüber hinaus wurden hohe Remissionsraten und günstiges Überlebensdaten dokumentiert (1).
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Hämatologie

r/r Mantelzell-Lymphom: Hohe Ansprechraten mit Glofitamab auch nach Versagen einer BTK-Inhibitor-Therapie

Durch eine Monotherapie mit dem stufenweise aufdosierten bispezifischen Antikörper Glofitamab können bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Mantelzell-Lymphom (r/r MCL) hohe Ansprechraten erreicht werden, auch und gerade bei jenen, die nach einer Behandlung mit einem Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitor einen Progress erlitten haben. Durch eine Vortherapie mit Obinutuzumab kann das Risiko für unerwünschte Effekte minimiert werden, wie aktuelle Daten von der Jahrestagung der American Society für Hematology (ASH) zeigen (1).
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Hämatologie

r/r MM: Real-world-Daten zu ORR und Keratopathie-Rate unter Belantamab Mafodotin

Belantamab Mafodotin, ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das gegen das B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) auf Plasmazellen gerichtet ist, war das erste Anti-BCMA-ADC, das von der FDA zur Behandlung von Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) zugelassen wurde. In der Phase-II-Studie DREAMM-2 betrug die Gesamtansprechrate 31-34% (1). Studienpopulationen entsprechen jedoch nicht dem Patientenklientel im klinischen Alltag, da die strengen Einschlusskriterien z.B. Patient:innen mit bestimmten Komorbiditäten oft ausschließen. Beim ASH 2021 wurde nun eine Analyse vorgestellt, die Ansprechraten, Dosismodifikationen und die Häufigkeit von Nebenwirkungen wie Keratophatie und verminderte Sehschärfe bei der Behandlung mit Belantamab Mafodotin im Real-world-Setting untersuchte (2).
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Hämatologie

r/r MM: CAR-T-Zell-Therapie mit Idecabtagen vicleucel

Idecabtagen vicleucel (Ide-Cel) ist eine gegen das B-Cell Maturation Antigen (BCMA) gerichtete CAR-T-Zell-Therapie, die bei mehrfach vorbehandelten Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) eingesetzt werden kann und in der Zulassungsstudie KarMMa zu schnellen, tiefen und anhaltenden Remissionen führte (1). Gegenüber Vergleichstherapien, die in diesem Setting ebenfalls zugelassen sind – Selinexor plus Dexamethason sowie Belantamab Mafodotin – zeigt die CAR-T-Tell-Therapie offenbar Wirksamkeitsvorteile. Das legt ein Vergleich der Effektivitätsdaten der jeweiligen Zulassungsstudien mittels des statistischen Verfahrens des Matching-adjustierten indirekten Vergleichs (MAIC) nahe (1). Die Überlegenheit von Ide-Cel auf Basis des MAIC-Verfahrens bestätigte sich auch nach längeren Follow-up-Zeiten, wie aktuelle Daten von der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 zeigen (2).
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Hämatologie

Cevostamab beim r/r MM: Studien-Update zeigt anhaltende Effektivität und gut kontrollierbares Sicherheitsprofil

Cevostamab ist ein neuer bispezifischer Antikörper, der bei stark vorbehandelten Patient:innen mit refraktärem oder rezidiviertem Multiplen Myelom (r/r MM) zu einem dauerhaften und tiefen Ansprechen führt, wie die aktualisierten Ergebnisse einer laufenden Phase-1-Studie zeigen (1). Die Gesamtansprechrate (ORR) war von der Höhe der Zieldosis abhängig, nicht jedoch die Rate des Zytokinfreisetzungs-Syndroms (Cytokine Release Syndrome=CRS). Bei der Aufdosierung in 2 Schritten zeigte sich im Vergleich zu einer Aufdosierung in einem Schritt ein Trend für ein verbessertes Sicherheitsprofil im ersten Zyklus.
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Hämatologie

Emicizumab-Prophylaxe: Günstiges Sicherheitsprofil bei milder/moderater Hämophilie A

Der bispezifische monoklonale Antikörper Emicizumab überbrückt die aktivierten Faktoren IX und X und ersetzt die Funktion des fehlenden aktivierten FVIII bei Hämophilie A. Die HAVEN 6-Studie (NCT04158648) zielt darauf ab, Sicherheit, Wirksamkeit, Pharmakokinetik und -dynamik einer Prophylaxe mit Emicizumab bei Personen mit leichter oder mittelschwerer Hämophilie A ohne Faktor-VIII-Inhibitoren zu untersuchen. Auf dem diesjährigen ASH wurden Ergebnisse der Interimsanalyse präsentiert: Demnach weist Emicizumab ein günstiges Sicherheitsprofil auf und bietet eine wirksame Blutungsprophylaxe (1).
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Hämatologie

MRD-Diagnostik der CLL und des MM – im klinischen Alltag angekommen?

Die Bestimmung der minimalen (oder messbaren) Resterkrankung (MRD) ist ein etabliertes diagnostisches Werkzeug für die Therapiesteuerung der chronischen myeloischen Leukämie (CML), der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) sowie bestimmter Subgruppen der akuten myeloischen Leukämie (AML) (1). MRD-Positivität ist definiert als der Nachweis von residuellen malignen Zellen, die mit konventionellen morphologischen Methoden nicht detektiert werden können (2). In den vergangenen Jahren gab es erhebliche Fortschritte in der Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) und des Multiplen Myeloms (MM). Mit modernen Kombinationstherapien sind deutlich höhere Ansprechraten mit längerem progressionsfreien und Gesamtüberleben (PFS, OS) erreichbar, auch bei Hochrisiko-Konstellationen. Infolge der verbesserten Effektivität der Therapie wurden neue Ansprechkriterien nötig und Methoden etabliert, mit denen eine sensitivere Beurteilung der Remissionstiefe möglich ist. Es konnte gezeigt werden, dass das Erreichen einer MRD-negativen Remission sowohl bei der CLL als auch bei der Myelom-Therapie prognostisch günstig ist.
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Entitätsübergreifend
Kinder und Jugendliche mit Krebs

Kinderwunsch zunehmend wichtiges Thema in den Survivorship-Sprechstunden ehemaliger Krebspatient:innen

Maßnahmen zur Erhaltung der Fertilität vor einer gonadotoxischen Therapie gewinnen aufgrund steigender Überlebensraten bei Kindern und Jugendlichen mit Krebs zunehmend an Bedeutung. Zu den Möglichkeiten fertilitätserhaltender Maßnahmen (FP) gehören die Kryokonservierung von Oozyten oder Sperma bei postpubertären Jugendlichen oder von Keimzellgewebe des Hodens oder Ovars bei präpubertären Kindern. Bei der Durchführung von FP steht immer das individuelle Risiko der einzelnen Patient:innen im Vordergrund, das abhängig ist von der Grundkrankheit, dem Stadium, dem Therapieprotokoll, der Dringlichkeit des Behandlungsstartes und dem Alter der Betroffenen. Seit dem 1. Juli 2021 werden bei Patient:innen über 18 Jahren die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen oder von Keimzellgewebe sowie die dazugehörigen medizinischen Maßnahmen durch die Krankenkassen finanziert. Über die Kostenübernahme für pädiatrische Patient:innen wird derzeit noch beraten. Eine langfris­tige und interdisziplinäre Nachsorge, die u.a. sensible Themen wie Kinderwunsch beinhaltet, sollte jedem Kind und Jugendlichen nach einer gonadotoxischen Therapie zur Verfügung stehen.
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Entitätsübergreifend
Healthcare Frauen e.V.

Status Quo der Digitalisierung in der Gesundheitsbranche

Das Businessnetzwerk für Managerinnen in der Gesundheitsbranche Healthcare Frauen e.V. (HCF) hat zum 2. Mal bundesweit Führungskräfte der 1. und 2. Managementebene, Inhaber:innen sowie Solo­selbstständige mit langjähriger Führungserfahrung aus Gesundheitswirtschaft und -wesen zu den Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung befragt. In die Ergebnisse flossen die Antworten von 125 Teilnehmenden aus branchenweiten Unternehmen ein. 40% der befragten Führungskräfte sind in Unternehmen mit mehr als 200 Mitarbeitenden tätig, 77% der Befragten sind weiblich.
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