Journal Onkologie

PD-L1-positiv

Das anaplastische Schilddrüsenkarzinom (ATC) ist ein seltenes, jedoch hochaggressives Malignom mit ausgesprochen schlechter Prognose. Bereits bei Diagnosestellung weist etwa ein Drittel der Patient:innen Fernmetastasen auf. Klinisch präsentiert sich das ATC als rasch wachsender, schmerzloser Halsbefund, oft mit zervikalen Komplikationen. Deshalb ist eine rasche Abklärung mittels Bildgebung, histologischer und molekularpathologischer Diagnostik entscheidend. Für die Therapieplanung ist eine interdisziplinäre Fallbesprechung unerlässlich. Bei R0/R1-resektablen Tumoren wird eine Resektion ggf. mit lokaler adjuvanter Radiatio angestrebt. In metastasierten oder nicht-resektablen Fällen ist eine systemische Therapie angezeigt. Dazu gehören u.a. zielgerichtete Therapien bei Vorliegen entsprechender molekularer Alterationen (u.a. BRAF, RET, NTRK) sowie Immuntherapien wie die Kombination aus Pembrolizumab und Lenvatinib, welche auch bei weniger spezifischem molekularem Profil eingesetzt werden könnte. Trotz begrenzter Evidenz zeigen neue Therapieansätze vielversprechende Ergebnisse. Die Behandlung sollte in spezialisierten Zentren und nach Möglichkeit im Rahmen von Studien erfolgen, da individuelle Therapieentscheidungen und rasches Handeln den Krankheitsverlauf maßgeblich beeinflussen.
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Hepatozelluläres Karzinom
Hepatozelluläres Karzinom in der Leber unter der Lupe erkennbar

HCC-Therapie im Wandel – Integration der Immuntherapie in die klinische Praxis

Immuntherapien haben die Therapielandschaft des hepatozellulären Karzinoms (HCC) vollständig verändert. Die Zulassung von Atezolizumab und Bevacizumab stellte einen Paradigmenwechsel in der Therapie des fortgeschrittenen HCC dar. Zum ersten Mal seit der SHARP-Studie konnte damit ein verbessertes Gesamtüberleben (OS) der untersuchten Therapie im Vergleich zum Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sorafenib bei im Regelfall deutlich verbesserter Verträglichkeit demonstriert werden. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Integration der Immuntherapie in die HCC-Behandlung.
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NSCLC
Ein Röhrchen mit einer Blutprobe und der Aufschrift "Lung Cancer" Non-Small cell, das eine Person mit gelben Handschuhen hält.

Anatomische Lungenresektion nach neoadjuvanter Chemoimmuntherapie

Die neoadjuvante Chemoimmuntherapie hat sich als vielversprechende Strategie in der Behandlung des resektablen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) etabliert. Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) können sowohl in Kombination mit einer Chemotherapie als auch als Monotherapie eine antitumorale Immunantwort auslösen und zu einem verbesserten pathologischen Ansprechen und einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit führen. Gleichzeitig ergeben sich neue chirurgische Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit und den Stellenwert minimal­invasiver Verfahren. Die bisherigen Daten aus großen Phase-III-Studien erlauben erste Rückschlüsse auf die onkologische und perioperative Sicherheit der anatomischen Lungenresektion im Rahmen multimodaler Behandlungskonzepte. Diese werden in der vorliegenden Übersichtsarbeit dargestellt. Eine Herausforderung bleibt jedoch die Vorhersage des Therapieansprechens und die individuelle Risikoeinschätzung.
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Urothelkarzinom
Urothelkarzinom
ASCO 2025

Kombi aus Avelumab und Sacituzumab govitecan vielversprechend als Erstlinien-Erhaltungstherapie beim mUC

Die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Avelumab nach Ansprechen auf eine Platin-basierte Chemotherapie ist beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom (mUC) fest im Therapiealgorithmus etabliert. Die Phase-II-Parallelarm-Umbrella-Studie JAVELIN Bladder Medley evaluiert, ob sich der Erfolg dieser Erhaltungstherapie noch verbessern lässt, wenn Avelumab gemeinsam mit Kombinationspartnern verabreicht wird. Eine Interimsanalyse, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 vorgestellt wurde, zeigt einen erheblichen Vorteil hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens, wenn der PD-L1-Inhibitor mit Sacituzumab govitecan, einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC). der dritten Generation, kombiniert wird – allerdings auch bei erhöhter Toxizität (1).
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NSCLC
PD-1-Inhibition beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom
PD-1-Inhibition beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

Neues 5-Jahresupdate belegt: Überzeugende Langzeitwirksamkeit von Cemiplimab in der 1L – insbesondere bei plattenepithelialer Histologie

Auf dem Weltkongress für Lungenkrebs (WCLC) wurden Ende 2024 die 5-Jahres-Daten der EMPOWER-Lung 1-Studie vorgestellt. Diese zeigten eindrucksvolle Langzeitergebnisse für die Erstlinien (1L)-Monotherapie mit Cemiplimab bei Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) und einer PD-L1-Expression ≥ 50% [1]. Cemiplimab verdoppelte beinahe das mediane Gesamtüberleben (OS) im Vergleich zur Chemotherapie von 13,3 auf 26,1 Monate [1]. Besonders profitierten Patient:innen mit plattenepithelialer Histologie (sqNSCLC) [1, 2], die in der Regel eine schlechtere Prognose als Patient:innen mit nicht-plattenepithelialer Histologie (nsqNSCLC) aufweisen [3-5].
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