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Medizin

Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen bei ALL/NHL-Überlebenden mit kranialer Strahlentherapie im Kindesalter

Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen bei ALL/NHL-Überlebenden mit kranialer Strahlentherapie im Kindesalter
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In einer Metaanalyse wurde der langfristige Einfluss der kranialen Strahlentherapie auf Patient:innen mit akuter lymhatischer Leukämie (ALL) oder Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) im Kindesalter untersucht. Die Behandlung kann das Risiko für Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen erhöhen. Die Analyse zeigte, dass Patient:innen mit kranialer Strahlentherapie häufiger eine geringere Körpergröße im Erwachsenalter erreichten. Auch war die Behandlung mit einem erhöhten Risiko für frühe Pubertät, Schilddrüsenunterfunktion und Hypogonadismus verbunden. Kein Einfluss zeigte sich jedoch auf Übergewicht oder Adipositas im Erwachsenenalter.
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Kraniale Strahlentherapie ist häufig bei ALL- und NHL-Patient:innen nötig

Bei Hochrisikopatient:innen im Kindesalter mit akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) wird häufig eine kraniale Strahlentherapie empfohlen. Diese ist notwendig, weil sich Leukämiezellen, die sich im zentralen Nervensystem angesiedelt haben, nicht immer zerstören lassen. Durch die kraniale Bestrahlung sollen daher Leukämiezellen in der Hirnhaut vernichtet werden, die ansonsten den Ausgangspunkt für ein erneutes Auftreten der Krankheit bilden können. Leider kann die Bestrahlung jedoch auch Einfluss auf das körpereigene Hormonsystem nehmen.

Folgen der kranialen Strahlentherapie im Kindesalter

In einer Metaanalyse wurde der Zusammenhang zwischen kranialer Strahlentherapie bei ALL- und NHL-Patient:innen im Kindesalter und Stoffwechsel- und Hormonsystemstörungen untersucht. Für die Studie wurden 15 Studien mit insgesamt 4.269 Patient:innen inkludiert.
 
 

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Erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Hormonstörungen durch kraniale Strahlentherapie

Die Analyse zeigte, dass die Wahrscheinlichkeit für eine geringe Körpergröße im Erwachsenenalter bei ALL/NHL-Überlebenden mit kranialer Strahlentherapie höher war als bei Überlebenden, bei denen die Behandlung nicht notwendig war (Odds Ratio (OR): 2,289; 95% KI: 1,674 – 3,130). Das Auftreten von Wachstumshormonmangel und geringerer Körpergröße war dabei unabhängig vom Erscheinungsjahr der Studien, welches den Stand der Strahlentherapietechnik widerspiegelt. Auch konnte die Behandlung das Risiko einer frühen Pubertät (OR: 2,937; 95% KI: 1,281 – 6,736), einer Schilddrüsenunterfunktion und von Hypogonadismus (OR: 3,098; 95% KI:2,521 – 3,807) erhöhen. Kein Zusammenhang ergab sich hingegen mit Übergewicht oder Adipositas im Erwachsenenalter (OR: 1,278; 95% KI: 0,675 – 2,421).

Quelle: DGP

Literatur:

(1) Zhang D, Gu M. Metabolic/endocrine disorders in survivors of childhood-onset and cranial radiotherapy- treated ALL/NHL: a meta-analysis, Reprod Biol Endocrinol. 2023, abrufbar unter: https://rbej.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12958-023-01137-y, Letzter Zugriff: 22.01.2024.


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