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Medizin

Darmkrebs: Probiotika verringern durch Chemotherapie ausgelöste gastrointestinale Komplikationen

Darmkrebs: Probiotika verringern durch Chemotherapie ausgelöste gastrointestinale Komplikationen
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In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Wirksamkeit der Verabreichung von Probiotika untersucht, um Chemotherapie-bedingten gastrointestinalen Komplikationen entgegenzuwirken. Die Studie zeigte, dass die Verabreichung von Probiotika im Vergleich zu Placebo die Beschwerden im Verdauungssystem der Patient:innen reduzierte. Insbesondere Diarrhö war mit Probiotika seltener. Auch zeigten Untersuchungen, dass die Probiotika der negativen Wirkung der Chemotherapie auf die Darmflora, wie einer Reduktion der Diversität, entgegenwirken.
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Darmkrebs: Chemotherapie kann die Darmflora beeinflussen

Bei fortgeschrittenem Darmkrebs ist die Chemotherapie ein wichtiges Instrument, um die Krankheit zu kontrollieren. Dabei ist eine Chemotherapie jedoch auch mit einigen Nebenwirkungen assoziiert, die die Lebensqualität der Patient:innen stark beeinflussen können. Eine gesunde Darmflora ist äußerst wichtig für den Körper. Die Bakterien sind nicht nur unentbehrlich für die Verdauung von Nahrung, sondern wirken auch der Ausbreitung von Krankheitserregern im Darm entgegen und fördern die Funktion des Immunsystems. Die Einnahme von Probiotika kann diese Funktionen unterstützen. Manche Darmbakterien gelten als besonders gesundheitsfördernd und weisen eine tumorunterdrückende und entzündungshemmende Wirkung auf.

Studie untersucht Probiotika bei Patient:innen mit gastrointestinalen Komplikationen nach Chemotherapie

In einer randomisierten klinischen Studie wurde nun untersucht, ob sich die negativen Auswirkungen einer Chemotherapie auf das Verdauungssystem von Darmkrebs Patient:innen durch die Einnahme von Probiotika mindern lassen können. Für die Studie wurden 100 Patient:innen, die eine Darmkrebs-OP mit folgender Chemotherapie benötigten, 1:1 aufgeteilt und erhielten nach der Darmkrebsoperation entweder spezielle Probiotika oder Placebo. Anhand von Stuhlproben, die vor der OP und nach dem ersten Chemotherapie-Zyklus gewonnen wurden, verglichen die Wissenschaftler Effekte von Chemotherapie und Probiotika auf die Darmflora. Darüber hinaus analysierten die Autoren die Häufigkeit typischer Nebenwirkungen der Chemotherapie.
 
 

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Probiotika verbessern gastrointestinale Probleme und erhöhen die Diversität der Darmbakterien

Die Studie zeigte, dass die Verabreichung von Probiotika die durch die Chemotherapie verursachten gastrointestinalen Komplikationen, insbesondere Diarrhö (p < 0,01), wirksam verringern konnte. Darüber hinaus konnte die durch die Chemotherapie reduzierte Diversität der Darmbakterien durch die Einnahme von Probiotika deutlich erhöht werden. Hilfreich waren die Probiotika auch, um der starken Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora entgegenzuwirken. Während die Häufigkeit einiger Bakterienstämme während der Chemotherapie zunahm (Akkermansia und Clostridium), wurden andere deutlich seltener (Prevotella, Lactobacillus und Roseburia). Durch die Probiotika konnte diese Veränderung wieder ausgeglichen werden. Auch typische Produkte des Darmbakterien-Stoffwechsels, kurzkettige Fettsäuren (short-chain fatty acids, speziell Acetat, Butyrat und Propionat, p < 0.0001), die häufig infolge einer Chemotherapie reduziert zu finden sind, konnten verstärkt bei den Patient:innen mit Probiotika festgestellt werden.

Weitere Studien sind für ein besseres Verständnis nötig

Die Autoren schlussfolgerten, dass die Ergebnisse der Studie den Einsatz von Probiotika für die Milderung chemotherapiebedingter gastrointestinaler Komplikationen bei Darmkrebs-Patient:innen unterstützen und in weiteren Studien geprüft werden sollten. Spezielle Effekte auf einzelne Bakterienstämme und die Diversität sowie ihre Folgen für die Gesundheit der Patient:innen müssen jedoch noch besser verstanden werden.
 
 

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Quelle: DGP


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