Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 301

Zur Osteoprotektion und als fester Bestandteil jeder Tumortherapie würden die Leitlinien zur Supportivtherapie immer noch nicht ausreichend umgesetzt, sagte Prof. Dr. Hartmut Link, Kaiserslautern. „Bei den ersten beiden Terminen einer Tumortherapie wird über die Therapie geredet – und bei den nächsten 8 Terminen über Nebenwirkungen. Die Supportivtherapie ist eine tragende Säule zum Erhalt der Lebensqualität des Patienten unter Therapie.“
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Für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie in der chronischen Phase (cpCML, BCR-ABL-positiv) wird derzeit intensiv geprüft, unter welchen Bedingungen Strategien zum Absetzen von Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) sicher sind. Bei der 58. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in San Diego ist diese Fragestellung einer der Schwerpunkte: Es werden Daten aus vielen großen klinischen Studien zum Absetzen von TKI präsentiert. Bei der ASH-Konferenz präsentierte Analysen aus der ENESTFreedom-Studie und der ENESTop-Studie belegen nun, dass die im Allgemeinen gute Lebensqualität, die Patienten bei stabiler Remission unter TKI-Therapie haben, auch nach dem Absetzen erhalten bleibt (1, 2). Dies wird als wichtiges Ergebnis gewertet, denn es weist darauf hin, dass die mit dem Absetzen intendierten Vorteile wie eine Reduktion der TKI-Nebenwirkungen, bei den Patienten auch ankommen können.
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Liposomales Irinotecan (ONIVYDE®) ist zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom des Pankreas, die zuvor unter einer Gemcitabin-haltigen Therapie einen Progress erlitten haben, zugelassen und seit dem 15. November in Deutschland erhältlich (1). Als Orphan Drug ist es die erste und einzige zugelassene Therapie für die Post-Gemcitabin-Behandlung und das erste onkologische Medikament aus einer vielversprechenden Pipeline, das Shire nach der Fusion mit Baxalta in Deutschland einführt. Die EU-Zulassung erhielt ONIVYDE® am 14. Oktober 2016. In der Zulassungsstudie NAPOLI-1 konnte ONIVYDE® in Kombination mit 5-Fluorouracil (5-FU) und Leucovorin (LV) das Gesamtüberleben der Patienten gegenüber einer 5-FU/LV-Monotherapie signifikant verbessern, ohne die Lebensqualität zu beeinträchtigen (2). Das Medikament wird von internationalen Leitlinien empfohlen (3,4,5).
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Medizin

Unklare Splenomegalie mit Thrombozytopenie – Morbus Gaucher?

"Wir diagnostizieren nur Erkrankungen, die wir kennen", so brachte die Gaucher-Expertin Prof. Ursula Plöckinger, Berlin, die Herausforderung der Diagnostik von Morbus Gaucher und auch anderen seltenen Erkrankungen auf den Punkt. Die lysosomale Speicherkrankheit Morbus Gaucher zu kennen und bei Vorliegen einer unklaren Splenomegalie als eine mögliche Differentialdiagnose in Betracht zu ziehen, ist die entscheidende Voraussetzung für eine frühzeitige Diagnose. Das betonten Experten bei einem Sanofi Genzyme Satellitensymposium bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Leipzig. Denn unbehandelt kann die häufigste lysosomale Speicherkrankheit zu Komplikationen und bleibenden Schäden führen (1). Darum sind eine frühzeitige Diagnose und eine rasche Therapie besonders wichtig. Mittlerweile stehen den Patienten zwei spezifische Behandlungsansätze zur Verfügung.
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Malignes Melanom

Metastasiertes Melanom: Was sich mit Pembrolizumab erreichen lässt

Gemäß der aktualisierten S3-Leitlinie – für die ein großes Update schon wieder am 28.11.2016 ansteht – sollen Patienten mit einer BRAFV600-Mutation in der Erst- oder Zweitlinie eine zielgerichtete, mutationsbasierte Kombinationstherapie aus einem BRAF- und MEK-Inhibitor erhalten. Zwei Kombinationspräparate stehen zur Verfügung: Dabrafenib + Trametinib sowie Vemurafenib + Cobimetinib. Mit Pembrolizumab (Keytruda®) und Nivolumab sind PD-1-Antikörper zur Behandlung des inoperablen oder metastasierten Melanoms in jeder Therapielinie zugelassen. In mehreren multizentrischen Studien lag das Ansprechen regelmäßig bei 30-40%. Die 2-Jahres-Überlebensraten betrugen 55%.
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Mammakarzinom

Adjuvante Therapie des HER2-positiven Brustkrebs: Trastuzumab über 1 Jahr bleibt Standard

Etwa 8 von 10 Frauen (80,7%), die gegen ihre HER2-positive Brustkrebserkrankung über 1 Jahr adjuvant mit Trastuzumab (Herceptin®) behandelt wurden, sind nach 10 Jahren am Leben – etwa 7 von 10 Frauen (69,3%) sind weiterhin krankheitsfrei. Diese zentralen Erkenntnisse zur langfristigen Wirksamkeit von Trastuzumab in der Adjuvanz liefern die 10-Jahres-Daten der europäischen Zulassungsstudie HERA. Sowohl der Überlebensvorteil als auch der Vorteil beim krankheitsfreien Überleben war gegenüber der Beobachtungsgruppe trotz eines massiven Crossovers von 52% signifikant (1).
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Mammakarzinom

mBC: NIS NABUCCO bestätigt hohe Effektivität und Sicherheit von nab-Paclitaxel in klinischer Praxis

nab-Paclitaxel ist zugelassen für die Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms bei Patienten nach Versagen einer Erstlinientherapie der metastasierten Erkrankung und für Patientinnen, für die eine standardmäßige Anthrazyklin-enthaltende Therapie nicht angezeigt ist. Die auf dem ESMO-Kongress 2016 vorgestellte nicht-interventionelle Studie NABUCCO (NIS NABUCCO) bestätigt die hohe Effektivität und Sicherheit von nab-Paclitaxel in der klinischen Praxis, die sich in der zulassungsrelevanten Studie von Gradishar et al. gezeigt hatte. Am häufigsten wurde in der klinischen Praxis nab-Paclitaxel weekly in der 125-mg-Dosierung eingesetzt, mit der im Median die längste Therapiedauer erzielt werden konnte.
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Urologische Tumoren

Kurzform der S3-Leitlinie Harnblasenkarzinom

Das Harnblasenkarzinom (BC) ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung. Die S3-Leitlinie Harnblasenkarzinom wurde gemeinsam mit dem Leitlinienprogramm Onkologie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe unter Beteiligung von 31 weiteren medizinischen Fachgesellschaften erstellt. Die Kurzversion soll Auszüge an Empfehlungen aus der S3-Leitlinie Blasenkarzinom vorstellen. Die Empfehlungen basieren auf systematischen Literaturrecherchen und Expertenmeinungen und wurden von Blasenkarzinom-Experten und Gesellschaften abgestimmt. Die Langversion der S3-Leitlinie Harnblasenkarzinom kann unter dem Link www.leitlinienprogramm-onkologie.de eingesehen werden.
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Urologische Tumoren

„Nationales Zweitmeinungsnetzwerk Hodentumoren“ – personalisiert, partizipativ, effektiv – Zwischenbilanz und Ausblick

Das „Zweitmeinungsprojekt testikuläre Keimzelltumoren“ ist ein internetbasiertes nationales Netzwerk, welches sich an Ärzte von Hodentumorpatienten richtet. Es ermöglicht das Einholen einer Zweitmeinung vor der weiteren Therapiefestlegung bei neu diagnostizierten Hodentumoren und Rezidivfällen. Das Angebot zur Zweitmeinung wurde seit 2007 fast 5.000 Mal in Anspruch genommen. Im Jahr 2015 wurden etwa 22% aller neu diagnostizierten Keimzelltumoren in Deutschland in diesem Netzwerk vorgestellt. Die Diskrepanz von Erst- und leitlinienkonformer Zweitmeinung in mehr als 30% der Fälle spricht für einen hohen Effekt bei der Disseminierung von Therapieleitlinien. Die Zweitmeinungsplattform ist nach der aktuellen Zwischenbilanz in der Lage, die Versorgungsqualität bei Keimzelltumoren nachhaltig zu verbessern. Inzwischen haben sich einzelne Krankenkassen dazu entschlossen, sich an der künftigen Finanzierung des Systems zu beteiligen und sowohl Einholen und Abgabe der Zweitmeinung als auch das Follow-up außerbudgetär zu finanzieren. Im Folgenden werden aktuelle Daten diskutiert und über die zukünftige Weiterentwicklung des Systems berichtet.
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Urologische Tumoren

Fertilität und Spättoxizität bei Patienten mit Keimzelltumoren

Die Spättoxizitäten beim behandelten Hodentumorpatienten sind vielfältig, insbesondere Sexualität und Fertilität sind langfristigen Einschränkungen ausgesetzt. Im Hinblick auf die Fertilität besteht die Möglichkeit, ein Kryodepot mit Spermien zur Fertilitätsprotektion anzulegen. Rund ein Drittel der Patienten entwickelt einen Hypogonadismus. Kardiovaskuläre Spätfolgen und auch das metabolische Syndrom sind weitere häufige Langzeitfolgen und mit einer erhöhten Morbidität assoziiert. Seltener, aber schwerwiegend ist die Entwicklung von Sekundärmalignomen, die sich in ca. 0,8% der Hodentumor-Überlebenden mit Leukämien und in knapp 6% der Patienten mit soliden Tumoren manifestieren. Aufgrund der mittlerweile bekannten Spättoxizitäten und ihren Risikoprofilen muss die Nachsorge angepasst werden, um diese frühzeitig zu erkennen und zu therapieren.
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Endokrine Tumoren

Zwischenfazit nach einem Jahr zur S3-Leitlinie beim Nierenzellkarzinom

Im September 2015 wurde die erste S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms fertiggestellt und online publiziert (http://leitlinienprogramm-onkologie.de/Nierenzellkarzinom.85.0.html). Die Leitlinie entstand unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) und wurde von ca. 50 Vertretern 30 verschiedener Fachgesellschaften bzw. Fachgruppen erarbeitet. Die S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Nierenzellkarzinoms richtet sich an Ärztinnen und Ärzte der hausärztlichen Versorgung, Niedergelassene und klinisch tätige Urologen, Onkologen etc., Pflegekräfte und Therapieberufe, Organisationen der Patientenberatung, Selbsthilfegruppen sowie Kostenträger.
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Nierenzellkarzinom

Neue Entwicklungen in der medikamentösen Therapie des Nierenzellkarzinoms

Zehn Jahre Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms (mRCC) mit zielgerichteten Medikamenten! Eine Dekade ist vergangen, seitdem erstmals 2006 mit den ersten Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) Sorafenib und Sunitinib die ersten beiden Medikamente zur Behandlung von Patienten mit einem metastasierten Nierenzellkarzinom zugelassen wurden. Die spezifische Hemmung des vascular endothelial growth factor (VEGF)-Rezeptor-Signalwegs und die spätere Hemmung der „mammalian target of rapamycin“ (mTOR)-Signalkaskade durch die Inhibitoren führte zu einer deutlichen Verlängerung des progressionsfreien und des Gesamtüberlebens. VEGF ist beim mRCC eines der Zielmoleküle, die die Angiogenese und auch die Tumorprogression steuern. Basierend auf diesen Ergebnissen eines fundierten Verständnisses der Biologie des Nierenzellkarzinoms und seiner Metastasenentwicklung konnten zielgerichtete Substanzen entwickelt werden, die die an der Progression des mRCC beteiligten Signalwege inhibieren.
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Prostatakarzinom

Früherkennung bei Prostatakrebs

Für das Jahr 2016 werden ca. 1.658.370 neue Krebserkrankungen und ca. 589.430 krebsbedingte Todesfälle in den USA erwartet, dieses entspricht etwa 1.600 Todesfällen pro Tag. 44% aller Krebserkrankungen entfallen auf Prostata, Lunge und Bronchien sowie Darm (1). Das Prostatakarzinom ist hierbei 2015 weiterhin der am häufigsten diagnostizierte Tumor des Mannes mit ca. 220.800 Neuerkrankungen und jetzt 27.540 Todesfällen. Prostatakrebs-Screening ist einerseits eines der umstrittensten Themen in der Urologie (2). Andererseits gibt es Daten aus großen randomisierten Studien, die zeigen, dass ein PSA-basiertes Screening Prostatakrebserkrankungen in früheren Stadien erkennt, zu besseren onkologischen Ergebnissen nach der Behandlung führt und eine geringere Prostatakrebs-Sterblichkeit aufweist im Vergleich zu einem ungescreenten Patientenkollektiv.
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Prostatakarzinom

Frühe Chemo-Hormontherapie bei Patienten mit hormonnaivem Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom ist der am häufigsten diagnostizierte Tumor des Mannes. In Deutschland sterben jährlich ca. 13.000 Männer an den Folgen eines metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms. Die meisten Männer mit einem metastasierten Prostatakarzinom sprechen primär auf eine Androgenablation an. Ziel der medikamentösen Hormontherapie ist die Unterdrückung der gonadalen Testosteronsynthese auf Kastrationsniveau. Eine hormonablative Therapie führt zu einer Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, die publizierten Daten für das Gesamtüberleben sind kontrovers; aufgrund des primär guten Ansprechens wird allerdings bei Patienten mit symptomatisch metastasiertem Prostatakarzinom eine sofortige hormonablative Therapie empfohlen. Sowohl in den aktuellen Leitlinien der „European Association of Urology“ (EAU) als auch den amerikanischen Leitlinien des „National Comprehensive Cancer Network“ (NCCN) und der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) wird die Hormonblockade als Standardtherapie beschrieben.
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