Journal Onkologie

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Intervallfasten, eine 13-16 Stunden andauernde Nahrungskarenz, wird als leicht umzusetzende Maßnahme angesehen, insgesamt weniger Kalorien aufzunehmen. Eine interessante Hypothese ist, dass mit einer längeren Fastenperiode von 24-48 Stunden sogar die Elimination von Krebszellen herbeigeführt werden kann. Eine weitere Hypothese ist, dass Fasten als Supportivmaßnahme die Nebenwirkungen einer Chemotherapie mildern oder verhindern kann. Dazu gibt es – allerdings mit geringer Fallzahl – erste Studienergebnisse, die ein 60-72-stündiges Fasten vor, während und nach der Gabe einer Chemotherapie untersucht haben. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Andreas Michalsen, Chefarzt am Immanuel Krankenhaus Berlin und Inhaber der Stiftungsprofessur für klinische Naturheilkunde an der Charité.
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Änderungen der vierten Auflage der Weltgesundheitsorganisation (WHO)-Klassifikation von Hirntumoren führten 2016 erstmals zu diagnoserelevanten Bestimmungen molekularer Marker, z.B. dem Isozitratdehydrogenase (IDH)-Mutationsstatus und der 1p/19q-Kodeletion bei Gliomen. Weitere Methoden des Next Generation Sequencing (NGS) und Methylierungsarrays erlauben eine zunehmende Präzision der Diagnose von Hirntumoren und Definition neuer Entitäten. Die Biomarker werden unabhängig von ihrer diagnostischen Rolle in der WHO-Klassifikation auch für therapeutische Entscheidungen eingesetzt. So ist z.B. die 1p/19q-Kodeletion aktuell für eine Entscheidung zwischen einer Chemotherapie mit Temozolomid oder Procarbazin, Lomustin und Vincristin (PCV) relevant. Der MGMT-Promotor-Methylierungsstatus ist ein prädiktiver Marker für das Ansprechen auf Temozolomid und kann insbesondere bei älteren Patienten zur individuellen Therapieentscheidung herangezogen werden. Zudem gibt es neuere studienbasierte Ansätze zur hochpersonalisierten Therapie von Gliomen mittels zielgerichteter und/oder immuntherapeutischer Ansätze wie im NCT Neuro MASTER MATCH/NOA-20 (N2M2), in der Glioma Actively Personalized Vaccine Consortium (GAPVAC)-Studie oder bei AMPLIFY-NEOVAC.
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Die wichtigsten prognostischen Parameter bei Gliomen sind Alter ≤ 40 Jahre, hoher Karnofsky-Index, eine IDH1/2-Mutation, eine 1p/19q-Kodeletion und eine MGMT-Promotor-Methylierung. Nach einer Operation sollte eine Bestrahlung eingeleitet werden. Diese sollte als intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) durchgeführt werden. Die exakte Positionierung des Patienten sowie die Möglichkeit einer 3-dimensionalen Bildgebung mittels einer Computertomographie (CT) ist dabei mit ausschlaggebend für den Erfolg der Behandlung. Bei Low-grade-Gliomen wird mit einer Dosis von 45-54 Gy und bei High-grade-Gliomen bis 60 Gy bei einer Einzeldosis von 1,8-2,0 Gy bestrahlt. Bei schlechter Prognose und hohem Alter kann mit einer Gesamtdosis von 30-45 Gy und Einzeldosen von 2,5-3,0 Gy behandelt werden. Wenn möglich, sollte die Bestrahlung zusammen mit einer Chemotherapie wie Temozolomid oder nach dem PCV-Schema durchgeführt werden.
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Insbesondere nach mehrjähriger Berufserfahrung entwickeln wir ein geschultes Bewusstsein für das Befinden unserer Patienten mit Kolorektalkarzinom (CRC). Wir wissen, ob sie Schmerzen haben, kennen ihre seelische Verfassung, Präferenzen bei der Wahl einer Behandlung und ihre Entscheidungskompetenz in Bezug auf das Therapiemanagement. Zudem steht uns bei Therapieentscheidungen mit dem ECOG-Performance-Status (ECOG-PS) ein etabliertes und einfach anzuwendendes Werkzeug zur Einschätzung der körperlichen Verfassung und Belastbarkeit zur Verfügung. Wir sind überzeugt, während einer Chemotherapie auftretende Nebenwirkungen treffsicher einschätzen zu können. Was aber, wenn wir einen Patienten erst seit kurzem kennen oder im Verlauf der Behandlung nur in größeren Abständen sehen? Wenn Kollegen über weniger klinische Erfahrung verfügen? Und wissen wir wirklich besser als der Patient selbst, wie es ihm geht? Fragen wir immer und in allen Bereichen nach Stärke, Häufigkeit von und Belastung durch Symptome und Begleiterscheinungen einer Therapie? Haben wir im ärztlichen Gespräch ausreichend Zeit dafür? Und kennen wir bei neuen Medikamenten deren neue und substanzspezifischen Auswirkungen? Was, wenn wir erkennen müssten, dass unsere Einschätzung hinsichtlich der Lebensqualität unserer Patienten so treffsicher ist wie ein Münzwurf? Dieser Artikel will Ihnen etwas mehr Einblick darin geben, was neben Gesamtüberleben und Therapieansprechen der Patienten für unser tägliches Handeln von ebenso hoher Relevanz ist.
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Die systemische Mastozytose (SM) ist gekennzeichnet durch eine klonale, in fortgeschrittenen Stadien neoplastische Proliferation morphologisch, histologisch und immunphänotypisch auffälliger Mastzellen (MC). MC können in verschiedenen Organsystemen akkumulieren und eine Vielfalt klinischer Symptome hervorrufen. Diese reichen von Veränderungen der Haut bis hin zu (Multi-) Organversagen mit reduzierter Lebenserwartung. Zur adäquaten Bestimmung des Stadiums sowie entsprechender Einschätzung der Prognose ist eine meist multidisziplinäre Diagnostik notwendig. Derzeit existiert mit dem Tyrosinkinase-Inhibitor Midostaurin eine einzige zugelassene Therapie der fortgeschrittenen SM. Weitere zytoreduktive „off-label“-Therapieoptionen sind Cladribin und Interferon-α. Zusätzlich werden zur adäquaten Symptomkontrolle Antihistaminika und MC-stabilisierende Medikamente eingesetzt. Durch Ergebnisse derzeit laufender Studien wird das therapeutische Armamentarium dieser seltenen, mit hoher Morbidität einhergehenden Erkrankung zukünftig hoffentlich erweitert.
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d-uo

Therapie mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren in der Praxis – Teil II

Die Einführung der Immun-Checkpoint-Inhibitoren, welche die PD-1- und PD-L1-Achse blockieren, hat zu einer erheblichen Erweiterung des therapeutischen Spektrums in der Uro-Onkologie geführt. In Teil 2 dieses Artikels gehen wir auf die zu erwartenden immunvermittelten Nebenwirkungen, die sog. immune related Adverse Events (irAE), ein. Neben der Kenntnis über das zeitliche Auftreten immunvermittelter Nebenwirkungen, ihrer klinischen Manifestation und ihres Therapiemanagements wird auf die erforderliche Diagnostik und das Therapiemonitoring eingegangen.
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NSCLC

NSCLC: Kombination aus Checkpoint-Blockade und Anti-VEGF überzeugt in der Erstlinie

Bei lokal fortgeschrittenem und metastasiertem nicht-plattenepithelialen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) verbessert die Hinzunahme des PD-L1-Checkpoint-Inhibitors Atezolizumab zur Kombination des VEGF-Inhibitors Bevacizumab + Chemotherapie mit Carboplatin und Paclitaxel das Gesamtüberleben (OS) signifikant. Das hat die Phase-III-Studie IMpower150 (1) ergeben. Der Vorteil der 4-fach-Kombination erstreckt sich auch auf Patienten mit Lebermetastasen oder nach Versagen einer EGFR-basierten zielgerichteten Therapie als prognostisch besonders ungünstige Subgruppen.
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Entitätsübergreifend

Vorbehandelte CLL-Patienten: Venetoclax + Rituximab ermöglichen chemotherapiefreie Behandlung

Ab der Zweitlinie kann bei Patienten mit rezidivierender/refraktärer chronischer lymphatischer Leukämie (r/r CLL) erstmals auch ein chemotherapiefreies Schema eingesetzt werden. Die europäische Kommission hatte die Zulassung für Venetoclax (Venclyxto®) in Kombination mit dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab (VenR) zum 31.10.2018 erweitert, nachdem das Schema in der MURANO-Studie im Vergleich zur Standard-Chemotherapie das Progressionsrisiko stark reduziert und das Gesamtüberleben (OS) verlängert hatte. Besonders tiefe Remissionen machen es nun möglich, die Patienten risikoadaptiert und zeitlich begrenzt zu behandeln.
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Ovarialkarzinom

Rezidiviertes Ovarialkarzinom: Antiangiogenese und PARP-Inhibition wirksam, Immunonkologie und zielgerichtete Substanzen in Studien

Auch in der Therapie des rezidivierten Ovarialkarzinoms reichen die Behandlungsmöglichkeiten heute dank zielgerichteter und immunonkologischer Substanzen über die Chemotherapie hinaus – wobei deren optimale Sequenz möglicherweise noch nicht ausreichend geklärt ist, so Dr. Sandro Pignata, Neapel, Italien. Im Rahmen des 12. internationalen Symposiums der European Society for Medical Oncology (ESMO) zur Therapie des fortgeschrittenen Ovarialkarzinoms gab Pignata eine Übersicht zum aktuellen Status Quo der systemischen Rezidivtherapie und zu Neuerungen in der klinischen Praxis. Neben der Kombination von Bevacizumab und Chemotherapie zeigt die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren in der Rezidivsituation nach Ansprechen auf Platin überzeugende Aktivität. Für die Therapieentscheidung sollten heute neben dem therapiefreien Intervall eine Reihe von Faktoren berücksichtigt werden.
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Nierenzellkarzinom

Tivozanib verbessert das PFS im Vergleich zu Sorafenib bei Patienten mit RCC

Beim ASCO-GU wurden aktuelle Daten der multizentrischen, randomisierten, open-label Phase-III-Studie TIVO-3 vorgestellt, denen zufolge der Tyrosinkinase-Inhibitor Tivozanib das progressionsfreie Überleben (PFS), das 2-Jahres-PFS und die objektive Gesamtansprechrate (ORR) bei vorbehandelten Patienten mit refraktärem fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (RCC) im Vergleich zu einer Behandlung mit Sorafenib verbessert und dabei gleichzeitig besser toleriert wird.
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