Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 212

Patienten mit nicht-transfusionsabhängiger (NTD) β-Thalassämie entwickeln eine  chronische Anämie und andere schwerwiegende Komplikationen, die das Überleben und die Lebensqualität (QoL) beeinträchtigen. Die BEYOND-Studie (NCT03342404) ist eine doppelblinde, randomisierte, multizentrische Phase-II-Studie zur Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit von Luspatercept im Vergleich zu Placebo bei Erwachsenen mit NTD β-Thalassämie (1). β-Thalassämie ist eine durch eine ineffektive Erythropoese und eine gestörte Reifung der roten Blutkörperchen gekennzeichnete hereditäre Hämoglobinopathie.
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Die autologe chimäre Anti-CD19-Antigenrezeptor (CAR)-T-Zelltherapie KTE-X19 ist zur Behandlung des rezidivierten/refraktären Mantelzell-Lymphoms (rrMCL) zugelassen. In der ZUMA-2-Studie, in der KTE-X19 bei rrMCL-Patienten eingesetzt wurde, betrug (bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 17,5 Monaten) die objektive Ansprechrate (ORR) 92%. Ein Fortschreiten der Erkrankung innerhalb von 24 Monaten nach der Diagnose (POD24) ist ein Indikator für ein schlechteres Outcome. In Frage kommende Patienten mit rrMCL unterzogen sich einer Leukapherese und einer konditionierenden Chemotherapie, gefolgt von einer einzelnen Infusion von KTE-X19. Die Ergebnisse zur Wirksamkeit wurden auf dem EHA für die 60 behandelten Patienten mit einer Nachbeobachtungszeit von ≥1 Jahr (Median, 17,5 Monate) berichtet, ebenso die Ergebnisse zur Sicherheit für alle 68 behandelten Patienten (1) .
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Für eine Infektion mit SARS-CoV-2 sind mehrere Risikofaktoren bekannt, darunter fortgeschrittenes Alter, männliches Geschlecht, starke Entzündungsreaktion, Neutropenie und Lymphopenie; neuerdings zählt auch Eisenmangel dazu. Hepcidin ist ein Peptidhormon der Leber, das an der Regulation der Eisenkonzentration im Plasma beteiligt ist und mit Eisenstoffwechsel und Entzündung in Verbindung steht. Hepcidin wird nämlich sowohl durch Eisen als auch durch proinflammatorische Zytokine positiv reguliert. Seine Rolle als potenzieller Biomarker für den Schweregrad von COVID-19 wurde zuvor nicht eingehend untersucht. In der auf dem ASCO präsentierten Studie wurde untersucht, ob Plasma-Hepcidin bei Hospitalisierung als Marker für COVID-19 Schweregrad und Mortalität angesehen werden kann (1).
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Die globale, randomisierte Phase-3-Studie ALPINE  vergleicht Zanubrutinib mit Ibrutinib bei Patienten mit rezidivierter/refraktärer (r/r) chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) und kleinem lymphatischen Lymphom (SLL). Auf dem EHA wurden Ergebnisse einer vorgeplanten Zwischenanalyse präsentiert, die etwa 12 Monate nach der Aufnahme der ersten 415 von 652 Patienten durchgeführt wurde. Zanubrutinib zeigte im Vergleich zu Ibrutinib eine höhere Ansprechrate sowie ein verbessertes PFS (1).
 
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Medizin

Mammakarzinom: Was leistet MammaPrint?

Auf der diesjährigen Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) wurden die Daten aus der wegweisenden MINDACT-Studie vorgestellt. In dem Vortrag wurde ein zusätzlicher Risikogrenzwert vorgestellt, der zuvor innerhalb der MammaPrint Low Risk-Kategorie festgelegt wurde und Patientinnen mit einem ultraniedrigen Risiko (UltraLow Risk) für ein Fernrezidiv identifiziert. Dieser neue Risikogrenzwert sagt aus, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass der Tumor der Patientin in den nächsten 20 Jahren der Nachbeobachtung erneut auftritt oder metastasiert, wie aus früheren Studien hervorgeht. Diese Information könnte hilfreich sein, um die adjuvante Behandlung für Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium weiter zu optimieren.
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Medizin

VISION-Studie: 177-Lu-PSMA-617 beim mCRPC

Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) wird in Läsionen eines metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) stark exprimiert. 177Lu-PSMA-617 ist eine zielgerichtete Radioligandentherapie, die ß-Teilchen-Strahlung an PSMA-exprimierende Zellen und die umgebende Mikroumgebung abgibt. Die internationale, randomisierte, offene Phase-III-Studie VISION, deren Ergebnisse auf dem ASCO vorgestellt wurden, hat 177-Lu-PSMA-617 bei Männern mit PSMA-positivem mCRPC untersucht, die mit einem Androgenrezeptor-Signalhemmer der nächsten Generation und 1-2 Taxanen vorbehandelt waren (1).
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News

Aufklärungsbedarf: Risikobeziehung Diabetes-Typ-2-Diabetes und Krebs

Mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit haben Übergewicht. In Deutschland sind rund 2 Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen davon betroffen. Ein Viertel der Erwachsenen hierzulande hat sogar starkes Übergewicht. Adipositas wiederum erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes. In den letzten Jahren hat sich zunehmend gezeigt, dass neben Herz-Kreislauf-Komplikationen auch Tumorerkrankungen eine Langzeitfolge von Übergewicht und Diabetes sind. Prof. Dr. rer. nat. Stephan Herzig vom Helmholtz Diabetes Center München erörtert den aktuellen wissenschaftlichen Stand rund um Krebs als Folgeerkrankung bei Adipositas und Diabetes. Er erläutert, was die Forschung leisten muss, um die zusammenhängenden Mechanismen zwischen Diabetes und der Krebsentstehung weiter zu entschlüsseln. Warum außerdem bei Menschen mit Diabetes das Bewusstsein für ihr erhöhtes Krebsrisiko und für Präventions- sowie Vorsorgeangebote geschärft werden muss, ist ein weiterer Aspekt, den er aufgreift. „Präzisionsmedizin – eine Reise in die Zukunft der Diabetologie“ war das Motto der 55. Jahrestagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die in diesem Jahr digital stattfand.
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NSCLC

Studie CodeBreaK 100: Sotorasib beim KRAS p.G12C mutierten NSCLC

In der zulassungsrelevanten Phase-2-Studie CodeBreaK 100 zeigte Sotorasib eine objektive Ansprechrate (ORR) von 37,1% (95%-Kl: 28,6, 46,2) und ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 6,8 Monaten (95%-Kl: 5,1, 8,2) bei Patienten mit vorbehandeltem KRAS p.G12C mutiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC). Ein Ansprechen des Tumors wurde bei Patienten mit Ko-Mutationen in STK11 beobachtet, einem Treiber für schlechte klinische Ergebnisse mit der Standardtherapie. Auf dem ASCO 2021 wurden Daten zur Wirksamkeit in einer erweiterten Reihe von Patientenuntergruppen nach wichtigen Ausgangscharakteristika und Biomarkern berichtet (1).
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NSCLC

Phasenvarianten zur personalisierten Erkennung der MRD beim NSCLC

Der Nachweis von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) ist von prognostischem Wert bei nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und könnte Ansätze zur Bestimmung der minimalen Resterkrankung (MRD) erleichtern. Allerdings ist die Sensitivität der ctDNA-Detektion aufgrund der Hintergrundfehlerraten bestehender Assays suboptimal. Auf dem ASCO wurde eine neuartige Methode vorgestellt, die mehrere Mutationen auf einem einzigen zellfreien DNA-Molekül („phased variants“ oder PVs) nutzt, was zu einem ultra-niedrigen Fehlerprofil führt.
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Sarkome

Ewing-Sarkom: Phase-I/II-Studie mit TK216 +/ - Vincristin

Das Ewing-Sarkom ist eine seltene Krebserkrankung des jungen Menschen, für das es im rezidivierten/refraktären (r/r) Setting nur wenige Therapieoptionen gibt. Fusionen des EWS-Gens mit einem von 5 verschiedenen ETS-Transkriptionsfaktoren sind die dominanten Treiber des Ewing-Sarkoms. Auf dem EHA wurden aktualisierte Zwischenergebnisse der  Phase-I/II-Studie mit TK216 ± Vincristin beim r/r Ewing-Sarkom vorgestellt (1). TK216 wurde entwickelt, um ETS-Proteine direkt zu binden, Protein-Protein-Interaktionen zu stören und die Funktion der Transkriptionsfaktoren zu hemmen. TK216+ Vincristin (VCR) übte in nicht-klinischen Modellen eine synergistische Aktivität aus.
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Medizin

Hochrisiko-MDS: VERONA-Studie untersucht Sicherheit und Wirksamkeit von Venetoclax + Azacitidin

Bei Patienten mit myelodysplastischen Syndromen (MDS) mit höherem Risiko (HR) ist die allogene hämatopoetische Zelltransplantation (alloSCT) die einzige potenziell kurative Behandlung. Patienten, die für eine Transplantation nicht in Frage kommen, werden mit hypomethylierenden Agenzien wie Azacitidin (Aza) behandelt, was nur eine begrenzte Verbesserung des klinischen Nutzens bringt. Venetoclax (Ven) ist ein selektiver, potenter, oral zu verabreichender B-Zell-Lymphom-2 (BCL-2)-Inhibitor. Bei Patienten mit therapienaivem HR-MDS zeigten Ven + Aza in einer einarmigen Phase-1b-Studie (NCT02942290) eine überschaubare Sicherheit und eine kombinierte Komplettremissions- (CR)/Knochenmarks-CR-Rate (mCR) von 79%.
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Medizin

Strahlentherapieresistenz: Was passiert im Genom?

Die Strahlentherapie ist eine der gängigsten Formen der Krebsbehandlung und wird in der Therapie von mehr als 50% der Krebserkrankungen eingesetzt. Indem sie die DNA der Tumorzellen schädigt, reduziert die Strahlentherapie die Fähigkeit der Krebszellen, sich zu vermehren. Oft überleben aber kleine Untergruppen der Krebszellen die ersten Strahlenbehandlungen. Wenn diese Zellen sich weiter vermehren, kann der Krebs zurückkehren – und diese Tumore sind oftmals resistent gegenüber weiterer Strahlentherapie. Bisher war wenig darüber bekannt, was genau in den Genomen von Krebszellen nach einer Strahlentherapie passiert.
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Medizin

Acalabrutinib – BTKi der 2. Generation

Die chronische lymphatische Leukämie (CLL) ist die häufigste Leukämieart bei Erwachsenen in der westlichen Welt (1). Viele der in der Regel älteren PatientInnen haben aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters Begleiterkrankungen, die eine gut verträgliche Therapie erfordern (2,3). Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) sind bereits etablierter Standard in der Therapie der CLL (1). Allerdings zeigt die Erfahrung aus der täglichen Praxis, dass ein nicht unerheblicher Teil der Patienten die Therapie aufgrund von Unverträglichkeiten abbricht (4-6). Mit Acalabrutinib ist nun ein hochselektiver und potenter BTKi der 2. Generation für PatientInnen mit therapienaiver sowie rezidivierter/refraktärer CLL verfügbar (7). In den Zulassungsstudien zeigte Acalabrutinib bereits eine starke Wirksamkeit sowie ein überzeugendes Verträglichkeitsprofil. Die Ergebnisse einer Head-to-Head Studie mit dem BTKi der ersten Generation werden in Kürze auf dem ASCO präsentiert.
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Medizin

„Human Cell Atlas“: Kosteneffiziente Methode zur Sequenzierung von Millionen Einzelzellen

Die RNA-Sequenzierung ist eine wichtige Technologie zur Erforschung von Zellen und von Krankheiten. Insbesondere die Einzelzell-Sequenzierung ermöglicht es, die Heterogenität und Vielfalt unseres Körpers aufzudecken. Sie ist die zentrale Technologie des „Human Cell Atlas“ bei der Kartierung aller Zellen des Menschen. Allerdings stößt die Methode bei sehr großen Projekten an ihre Grenzen, da sie zeitaufwändig und sehr teuer ist. WissenschafterInnen aus der Forschungsgruppe von Christoph Bock, Principal Investigator am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie Professor an der Medizinischen Universität Wien, haben eine neue Methode entwickelt, um sehr viele Einzelzellen einfacher und kostengünstiger zu sequenzieren. Die Studie wurde nun in Nature Methods publiziert.
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Medizin

AML: Zulassung Venetoclax-basierter Kombinationen

Die Europäische Kommission hat am 19. Mai 2021 eine Indikationserweiterung für Venetoclax des globalen, forschenden BioPharma-Unternehmens AbbVie in der Indikation akute myeloische Leukämie (AML) erteilt. Diese umfasst die kombinierte Gabe des B-Zell-Lymphom-2(BCL-2)-Inhibitors mit einer hypomethylierenden Substanz (hypomethylating agent, HMA) bei Erwachsenen mit neu diagnostizierter AML, die nicht für eine intensive Chemotherapie geeignet sind (1). „Damit können nun mehr Menschen mit AML Zugang zu einer Behandlung bekommen, die ihnen Aussicht auf ein schnelles und langanhaltendes Therapieansprechen sowie längere Lebenszeit bei gleichzeitig gut kontrollierbarem Nebenwirkungsprofil bietet“, kommentiert Dr. Björn Fritz die Entscheidung.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Studie erhellt Mechanismen der Metastasierung bei besonders aggressiver Unterart

Eine Studie unter der Leitung der MedUni Wien (Institut für Krebsforschung und Comprehensive Cancer Center Vienna) klärt die Mechanismen auf, die dazu führen, dass eine bestimmte Art des Pankreaskarzinoms, der basale Subtyp des duktalen Adenokarzinoms, sehr aggressiv metastasiert. Die Ergebnisse tragen zum besseren Verständnis der Erkrankung bei. Die Studie wurde aktuell im Topjournal Gut veröffentlicht.
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NSCLC

Tepotinib führt bei NSCLC mit METex14-Skipping-Mutation zu dauerhaftem Ansprechen

Die Phase-II-Studie VISION ist momentan die größte klinische Studie zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) mit MET Exon 14 Skipping Mutation (METex14-Skipping-Mutation). Der orale MET-Inhibitor Tepotinib konnte ein dauerhaftes Ansprechen bei Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC mit METex14-Skipping-Mutation erreichen, was in den USA zur Zulassung bei therapienaiven sowie bei vorbehandelten Patienten mit metas­tasiertem NSCLC geführt hat. Nun wurden aktualisierte Ergebnisse der Studie – einschließlich von Patienten mit Hirnmetastasen – vorgestellt (1).
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Thorakale Tumoren

Durvalumab beim NSCLC zur Konsolidierung und beim SCLC als Chemo­immuntherapie zugelassen

Basierend auf den positiven Ergebnissen der PACIFIC-Studie ist die Konsolidierungstherapie mit Durvalumab (Imfinzi®) nach definitiver Radiochemotherapie (RCT) heute Standard bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium III ohne Krankheitsprogress und ohne Zeichen einer Pneumonitis. Aktuell wird in diversen PACIFIC-Folgestudien der PD-L1-Inhibitor beim NSCLC weiter untersucht. Beim fortgeschrittenen kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) ist Durvalumab als Chemoimmuntherapie zugelassen.
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