Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 3

Mirvetuximab-Soravtansin (MIRV) ist die erste zugelassene Therapie mit einem gegen den Folatrezeptor-alpha (FRα) gerichteten Antikörper im platinresistenten Ovarialkarzinom.a,1 Auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) 2025 wurde ein klinischer Vorteil für die Folgetherapie nach MIRV im Vergleich zur Chemotherapie bestätigt.2
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Entitätsübergreifend
Erste systemische Therapie tenosynovialer Riesenzelltumoren (TGCT)

Erste systemische Therapie tenosynovialer Riesenzelltumoren

Die Zulassung des oralen Tyrosinkinase-Inhibitors Vimseltinib in der EU als erste systemische Therapie ist ein Meilenstein in der Behandlung der seltenen tenosynovialen Riesenzelltumoren (TGCT). Vimseltinib wird angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit symptomatischen TGCT, die mit einer klinisch relevanten Verschlechterung der körperlichen Funktionsfähigkeit assoziiert sind und bei denen chirurgische Optionen ausgeschöpft sind oder zu einer inakzeptablen Morbidität oder Behinderung führen würden [1].
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Gallengangskarzinom
Fortgeschrittene biliäre Karzinome: Real-World-Evidenz unterstreicht Bedeutung von Durvalumab + Gem-Cis in der Erstlinientherapie
Fortgeschrittene biliäre Karzinome

Real-World-Evidenz unterstreicht Bedeutung von Durvalumab + Gem-Cis in der Erstlinientherapie

Der Immuncheckpoint-Inhibitor Durvalumab hat einen Paradigmenwechsel in der Therapie fortgeschrittener biliärer Karzinome (BTC) bewirkt. In Kombination mit Gemcitabin und Cisplatin (Gem-Cis) hat Durvalumab einen langanhaltenden Vorteil des Gesamtüberlebens (OS) gegenüber Placebo + Gem-Cis gezeigt [1]. Diese Evidenz aus der Interventionsstudie TOPAZ-1 wird ergänzt durch Real-World-Studien, deren Ergebnisse die Verwendung von Gem-Cis + Durvalumab als Erstlinien-Standardtherapie stützten [2-6].
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Gastrointestinale Tumoren
Gastrointestinale Tumoren: Risikofaktoren im Fokus

Gastrointestinale Tumoren: Risikofaktoren im Fokus

Prinzipiell ließen sich 40-50% aller gastrointestinalen Krebserkrankungen vermeiden. Zu den wichtigsten beeinflussbaren Krebsrisikofaktoren zählen das Tabakrauchen, übermäßiges Körpergewicht, unausgewogene Ernährung, Bewegungsmangel, Alkoholkonsum sowie tumorigene chronische Infektionen. Die Stärkung des allgemeinen Gesundheitsbewusstseins ist somit der entscheidende Hebel, um das große Potenzial der präventiven Tumormedizin für die Allgemeinbevölkerung auszuschöpfen. Neben der Würdigung einer familiären Krebsbelastung wird bei der personalisierten Präzisionskrebsfrüherkennung das Lebensstil-bedingte Krebsrisiko berücksichtigt. Die individuelle Risikobewertung kann also in Zukunft eine optimierte und personalisierte Prävention gastrointestinaler Karzinome ermöglichen.
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d-uo
Schematische Darstellung des Urogenitaltrakts eines Mannes

7 Jahre VERSUS-Studie von d-uo

Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2020 etwa 36% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. 5% bei Frauen aus [1]. Viele Fragen der ambulanten Diagnostik, Therapie und Nachsorge dieser Tumorerkrankungen sind in Deutschland leider unzureichend untersucht. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation [2].
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Urologische Tumoren
Schematische Darstellung des Uro-Genitaltrakts eines Mannes

Aktuelle AUO-Studienaktivitäten in der Uro-Onkologie

Bereits seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. in den 1990er Jahren war eine Hauptaufgabe der AUO die Förderung von Studien in der Uro-Onkologie. Hierfür unternimmt die AUO verschiedene Anstrengungen, um die Durchführung von qualitativ hochwertigen Studien im Indikationsgebiet zu fördern und zu beschleunigen. So unterzieht die AUO ihr eingereichte Studienprotokolle und -entwürfe einer Kurzbegutachtung. Bei positivem Ergebnis der Kurzbegutachtung wird die Studie durch die AUO aktiv gefördert. Hierzu zählt die Publikation von Studienvorstellungen in einschlägigen Medien genauso wie die Präsentation der Studien auf der AUO-Homepage, zusätzlich werden diese in ihrer aktiven Phase in Bezug auf die Rekrutierung durch die AUO begleitet. Aus den somit gewonnenen Zahlen kann die AUO für künftig neu eingereichte Studien gezielte Zentren-Empfehlungen abgeben, sodass es den Sponsoren der Studien leichter fällt, für ihre Studie Studienzentren zu finden. Alle Maßnahmen der AUO hierbei zielen darauf ab, für eine schnelle Rekrutierung in qualitativ hochwertige Studien zu sorgen und somit für eine bessere medizinische Versorgung der Patienten von morgen auf Grundlage von evidenzbasierter Medizin einzutreten.
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Mammakarzinom
Metastasierter ER+/HER2- Brustkrebs bei endokriner Resistenz: ESR1-Mutationstestung via Liquid Biopsy für die personalisierte Therapie
Metastasierter ER+/HER2- Brustkrebs bei endokriner Resistenz

ESR1-Mutationstestung via Liquid Biopsy für die personalisierte Therapie

Die Liquid Biopsy hat sich als wegweisendes Instrument in der modernen Onkologie etabliert. Ihr Einsatz ermöglicht eine minimalinvasive, molekulare Charakterisierung des Tumors in Echtzeit und bildet damit die Grundlage für gezielte Therapieentscheidungen. Insbesondere bei der Diagnostik von ESR1-Mutationen beim metastasierten Östrogenrezeptor-positiven und HER2-negativen Brustkrebs (ER+/HER2- mBC), die mit endokriner Resistenz assoziiert sind, spielt dieses Diagnostikverfahren eine entscheidende Rolle. Ein Beispiel ist die Zulassung des oralen selektiven Östrogenrezeptor-Degraders (SERD) Elacestrant, die an den Nachweis einer aktivierenden ESR1-Mutation mittels Liquid Biopsy gebunden ist [1]. Diese Therapieoption, die ab der Zweitlinie zum Einsatz kommen kann, adressiert die endokrine Resistenz bei Progress unter hormonbasierter Behandlung. Die vorliegende Publikation beleuchtet die diagnostischen Abläufe rund um die ESR1-Mutationsanalyse auf Basis der Liquid Biopsy und ordnet sie in den klinischen Kontext beim ER+/HER2- mBC ein – mit dem Ziel, die Brücke zwischen molekularer Diagnostik und personalisierter Therapie zu schlagen.
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Hämatologie

Das vitreoretinale Lymphom – Grundlagen, klinische Versorgung, unmet needs und die DECODE VRL-Studie

Das vitreoretinale Lymphom (VRL) ist eine sehr seltene, aggressive B-Zell-Neoplasie mit häufig verzögerter Diagnose aufgrund unspezifischer Symptomatik. Die klinischen Zeichen ähneln sehr der deutlich häufigeren Uveitis intermedia. Biologisch wird das VRL als Variante des primären diffus-großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL) des zentralen Nervensystems (ZNS) gesehen; eine weitere Beteiligung des ZNS ist daher häufig. Diagnostischer Goldstandard ist die Pars-plana-Vitrektomie mit zytologischer, immunzytologischer und molekularer Aufarbeitung des Glaskörperaspirats. Im Gegensatz zur konventionellen Diagnostik zeigen neue molekulare Analysen wie das Mutationsprofiling und miRNA-Bestimmung das Potenzial für eine hohe diagnostische Genauigkeit. Eine standardisierte Therapie gibt es für das VRL nicht; es kommen sowohl lokale Ansätze wie intravitreale ­Methotrexat- und Rituximab-Applikationen als auch systemische Therapien zur Anwendung. Ein personalisiertes Therapieangebot soll daher immer interdisziplinär in einem spezialisierten Lymphomboard gefunden werden. Die von der Deutschen Krebshilfe geförderte, multizentrische, prospektive DECODE VRL-Studie validiert aktuell eine standardisierte molekulare Diagnostik, um die bisher hohe Rate falsch-negativer Ergebnisse zu reduzieren und die Diagnosestellung zu beschleunigen.
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Entitätsübergreifend
Gentherapie
Innovationen fördern, Translation beschleunigen

Den Weg für Gentherapien freimachen

Gen- und zellbasierte Therapien (GCT) bieten neue Perspektiven, besonders für schwer kranke Menschen ohne wirksame Behandlungsoptionen. Mit einer Nationalen Strategie* räumt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der Förderung von GCT eine hohe Priorität ein. Ergebnisse der Grundlagenforschung sollen dadurch schneller in die klinische Praxis gebracht werden. Dafür ist in Deutschland noch viel Aufbauarbeit nötig.
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Sarkome
Auf dem Foto sieht man eine Wirbelsäule und mit einer Lupe wird eine Neoplasie der Wirbelsäule angezeigt.

Präklinische Daten eröffnen neue therapeutische Angriffspunkte bei Chordomen

Das Chordom, eine seltene Neoplasie der Wirbelsäule und Schädelbasis, stellt aufgrund begrenzter systemischer Therapieoptionen nach wie vor eine erhebliche klinische Herausforderung dar. Eine aktuelle präklinische Studie zeigt nun, dass der Transkriptionsfaktor TBXT (Brachyury), ein zentraler Treiber der Tumorentstehung, mithilfe von designed ankyrin repeat proteins (DARPins) gezielt blockiert werden kann. Dies führte in Chordomzellen zu einer deutlichen Hemmung des Tumorwachstums sowie zu Anzeichen von Seneszenz und Differenzierung. Auf Basis dieser Ergebnisse könnten gezielte Therapien entwickelt werden. Darüber hinaus deuten sie auf eine potenzielle Empfindlichkeit gegenüber Januskinase-2 (JAK2)-Inhibitoren hin.
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Urothelkarzinom
Zwei Hände halten ein plakativ dargestellte Blase.

WGS zur ultrasensitiven ctDNA-Detektion und frühen Rezidiverkennung beim MIBC

Die Analyse zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) etabliert sich zunehmend als Biomarker zur Erfassung der minimalen Resterkrankung (MRD) sowie zur Überwachung des Krankheitsverlaufs. Eine aktuelle dänische Studie prüft nun den bei muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase (MIBC) mit dem Ziel, neue Erkenntnisse zum diagnostischen und prognostischen Potenzial dieses Ansatzes zu liefern.
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Entitätsübergreifend
Bild von Wissenschaftlern, die in einem modernen Labor arbeiten und forschen.
Seltene Krebserkrankungen – ein unterschätztes Problem

Aufmerksamkeit und Investitionen anstatt Etikettenschwindel

Das Wort „selten“ lässt viele an ein paar wenige, exotische Diagnosen denken. Doch dieser Eindruck täuscht. „Selten“ ist hier nur ein Etikett, keine angemessene Beschreibung für ein tatsächlich großes Problem: Unter dem Begriff „seltene Tumoren“ werden über 200 Einzeldiagnosen zusammengefasst, die rund ein Viertel aller Krebsfälle ausmachen – mehr als 120.000 Neuerkrankungen pro Jahr allein in Deutschland.
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Urothelkarzinom
Eine Ärztin hält mit der linken Hand ein Modell des Blasenorgans, dazu sieht man mehrere virtuelle medizinische Symbole.
Häufiger Abfall der membranären NECTIN-4-Expression in Metastasen

Implikationen für die Enfortumab Vedotin-Therapie des Urothelkarzinoms

Die Einführung des Antikörper-Wirkstoff-Konjugats (ADC) Enfortumab Vedotin (EV) stellt einen bedeutenden Fortschritt in der Therapie des metastasierten Urothelkarzinoms (mUC) dar. EV richtet sich gegen das Zelladhäsionsmolekül NECTIN-4, das zunächst als ubiquitär exprimiertes Ziel galt. Zunehmende unabhängige Studien widerlegen jedoch diese Annahme und zeigen eine heterogene Expression von NECTIN-4 mit einer Subgruppe von mindestens 30%, die keine oder nur eine geringe membranäre Expression aufweisen. Zudem gibt es Evidenz, dass die membranäre Expression im Verlauf der Metastasierung abnimmt und mit einem verkürzten progressionsfreien Überleben (PFS) unter EV-Therapie korreliert. Dieser Beitrag betont die zentrale Bedeutung der membranären NECTIN-4-Expression in UC-Metastasen und unterstreicht die Notwendigkeit einer präzisionsonkologischen Strategie. Wir plädieren dafür, den NECTIN-4-Expressionsstatus künftig vor Beginn einer EV-Therapie systematisch zu berücksichtigen, um den therapeutischen Nutzen zu optimieren, Patient:innen mit geringer Erfolgsaussicht frühzeitig zu identifizieren und ihnen gegebenenfalls alternative Behandlungsoptionen zu eröffnen – mit dem Ziel, die Versorgung individuell zu personalisieren.
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Kopf-Hals-Tumoren
Ein Arzt in weißem Kittel und Stethoskop um den Hals hält ein durchsichtiges Schild mit der Aufschrift "Head and Neck Cancer" hoch

Aktuelle Entwicklungen bei der Therapie fortgeschrittener Kopf-Halstumoren

Fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome der Kopf-Hals-Region (HNSCC) haben eine anhaltend schlechte Prognose. HNSCC in den UICC-Stadien III und IV rezidivieren und metastasieren häufig trotz multimodaler Therapie und weisen eine hohe Mortalität auf. Zielgerichtete Behandlungsoptionen für rekurrente und/oder metastasierte (R/M) HNSCC umfassen bislang die Immuncheckpoint-Inhibition (ICI) und die Hemmung des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (EGFR), bedauerlicher­weise mit niedrigen Ansprechraten. Neue Ansätze zur Verbesserung der Therapie fortgeschrittener und R/M HNSCC werden in Forschung und Entwicklung und in klinischen Studien verfolgt. Ein wesentlicher Aspekt ist die Behandlung in früheren Stadien der Erkrankung und kürzlich veröffentlichte Phase-III-Studien zeigen hierzu ermutigende Ergebnisse (KEYNOTE-689 und NIVOPOSTOP), welche gerade Einzug in die Klinik finden. Ferner werden Durchführbarkeit und Wirksamkeit von Kombinationstherapien aus ICI und Anti-EGFR-Wirkstoffen untersucht – mit positiven Ergebnissen. Zudem ist eine Biomarker-basierte Behandlungsentscheidung bei Pembrolizumab- (ICI) und Cetuximab (Anti-EGFR-Antikörper)-Gabe anzustreben, jedoch fehlen verlässliche molekulare Marker zur Prädiktion der Therapieantwort. Klinische Bemühungen werden vermehrt durch translationale (Begleit-)Studien/Untersuchungen ergänzt, die eine detaillierte Kenntnis von Signalwegen und Effektormolekülen im Rahmen von ICI- und Anti-EGFR-Therapien von HNSCC liefern. Molekulare Daten sind eine zentrale Grundlage für die Definition prädiktiver Biomarker und die Identifizierung kombinierbarer Zielstrukturen bei der Behandlung fortgeschrittener HNSCC. Substanzielle Fortschritte sind hier zu verbuchen, über die wir berichten.
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Gesundheitspolitik

Streeck will Umdenken bei Versorgung Älterer

In der Debatte um die Gesundheitsversorgung alter Menschen hat der CDU-Gesundheitspolitiker Hendrik Streeck seinen kritisierten Vorstoß nochmals präzisiert. „Es geht nicht ums Sparen, sondern darum, Menschen etwas zu ersparen“, schrieb Streeck in einem Gastbeitrag in der „Rheinischen Post“. Es gehe darum, wie man Menschen in ihren letzten Lebensphasen verantwortungsvoll begleite, statt sie aus falschen Anreizen überzuversorgen.
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