Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 135

Hämatologie

FL und MCL: Reduzierte Serokonversionsraten unter Anti-CD20-Erhaltungstherapie nach COVID-19-Impfung

Die Immuntherapie mit dem CD20-Antikörper Rituximab hat das progressionsfreie Überleben (PFS) beim follikulären Lymphom (FL) sowie das PFS und das Gesamtüberleben (OS) beim Mantelzell-Lymphom (MCL) deutlich verbessert. Trotzdem haben Patient:innen mit hämatologischen Malignomen ein höheres Risiko, an SARS-CoV-2 zu versterben. Insbesondere Patient:innen mit B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom (NHL), die mit einer Immunchemotherapie (ICT) mit einem Anti-CD20-Antikörper behandelt werden, sind gefährdet, da die Antikörper die Serokonversionsrate nach der Impfung stark beeinträchtigen. Eine spanische Forschungsgruppe hat sich damit nun in einer Studie auseinandergesetzt (1). Ziel dabei war es, die Inzidenz und den Schweregrad der COVID-19-Pandemie bei Patient:innen mit FL und MCL, die eine Anti-CD20-Erhaltungstherapie erhielten, sowie ihre Serokonversionsrate zu untersuchen.
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Hämatologie

FL: Rituximab verlängert TTNT bei asymptomatischen Patient:innen mit geringer Tumorlast

Beim ASH 2022 wurden Langzeitdaten einer internationalen randomisierten Phase-III-Studie zu Rituximab vs. Watch & Wait (W & W) bei Patient:innen mit asymptomatischem follikulären Lymphom (FL) mit geringer Tumorlast vorgestellt (1). Nach einem medianen Follow-up von 12,3 Jahren zeigte sich, dass Rituximab die Zeit bis zur nächsten Therapie (TTNT) effektiv verlängerte, ohne nachteilige Auswirkungen auf die nächste Therapielinie.
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Hämatologie

Körperliche Aktivität als wirksame Supportivtherapie bei malignen hämatologischen Neoplasien

In Deutschland erkranken jährlich ca. 40.000 Menschen, darunter 1.000 Kinder unter 18 Jahren an einer malignen hämatologischen Neoplasie. Durch Fortschritte in Diagnostik und Therapie nimmt die altersstandardisierte Sterblichkeit seit den 1990er Jahren ab und die Lebensqualität rückt zunehmend in den Fokus der Versorgung. Eine hohe Symp­tomlast, häufig verbunden mit einer Reduktion der physischen, kognitiven und psychosozialen Leistungsfähigkeit, hat enorme Auswirkungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen. Gezielte körperliche Aktivität bietet in allen Phasen der Erkrankung einen wirksamen nicht-pharmakologischen Ansatz, um krankheits- und therapieassoziierte Symptome und Nebenwirkungen zu reduzieren und die Lebensqualität zu verbessern.
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Entitätsübergreifend

Das Potenzial von Bewegung als Behandlungsoption bei CIPN

Die Chemotherapie-induzierte periphere Neuropathie (CIPN) ist eine häufige und klinisch relevante Nebenwirkung bei onkologischen Therapien. Die Symptome belasten die Betroffenen sehr, denn sie sind schwer zu behandeln und werden häufig chronisch. Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) 2022 wurde ein Poster ausgezeichnet, welches das Potenzial von Bewegung als Therapiemöglichkeit bei CIPN näher beleuchtet (1).
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Hämatologie

Ist körperliche Aktivität eine wirksame Supportiv­behandlung beim Multiplen Myelom?

Das Multiple Myelom (MM) ist eine Knochenmarkkrebserkrankung, bei der in über 80% der neu diagnostizierten Fälle eine schwerwiegende Zerstörung der Knochenstruktur auftritt. Diese Zerstörung führt zu osteolytischen Veränderungen und pathologischen Frakturen. Behandelt wird die Myelom-assoziierte Knochenerkrankung mit Chemotherapeutika gegen die Tumorzellen und mit Bisphosphonaten und Antikörpern wie Denosumab, die den Knochenabbau bremsen sollen. Durch diese Maßnahmen kann der Knochenschwund zwar in den meisten Fällen aufgehalten werden, Knochenregeneration findet jedoch nur unzureichend statt. Patient:innen mit einer Myelom-assoziierten Knochenmarkerkrankung leiden unter starken Schmerzen und haben ein erhöhtes Risiko für Frakturen. Aktuelle Studien am Uniklinikum Würzburg sollen deshalb klären, ob Regenerationsprozesse am Knochen durch die gezielte Stimulation des Knochens durch Trainingsmaßnahmen angestoßen werden können. 
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Mammakarzinom

Ambulante Versorgung zur Bewegungstherapie bei Krebserkrankungen – Erfahrungen und Perspektiven im Raum München

In einer großen Anzahl klinischer Studien wurden die positiven Auswirkungen körperlicher Aktivität auf krankheits- und therapiebedingte Nebenwirkungen und die Lebensqualität während und nach einer Krebstherapie sowie die Bedeutung für eine Krebsprophylaxe belegt. Daher gewinnt das Thema onkologische Bewegungstherapie zunehmend auch in den Versorgungsstrukturen von Tumorpatient:innen an Bedeutung. Bis heute ist die onkologische Bewegungstherapie jedoch strukturell noch immer unzureichend abgebildet. Die Arbeitsgruppe „Körperliche ­Aktivität in der Onkologie“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die im Münchener Raum vorhandenen akademischen und versorgungsassoziierten Angebote zu bündeln, zu vernetzen und als gemeinsame, universitäre Plattform zur Verfügung zu stellen.
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Entitätsübergreifend
Podcast-Serie „O-Ton Onkologie“

Integrative Medizin in der Gynäko­­onkologie und Gastroonkologie

Die Integrative Medizin ergänzt die Schulmedizin zu einem ganzheitlichen Therapiekonzept und ist bei vielen Patient:innen sehr beliebt. JOURNAL ONKOLOGIE hat in seiner Podcast-Serie „O-Ton Onkologie“ bereits zweimal Expert:innen eingeladen, die in den Fachbereichen Gynäkoonkologie und Gastroonkologie verschiedene Methoden der Integrativen Medizin erfolgreich einsetzen und für die die Kombination aus Schul- und Komplementärmedizin eine wechselseitige Bereicherung ist. PD Dr. Daniela Paepke, München, erläuterte Fragestellungen zur Anwendung von komplementärmedizinischen Verfahren in der Behandlung von Patientinnen mit gynäkoonkologischen Erkrankungen, während Dr. Petra Voiß, Susanne Rolker und Prof. Dr. Michael Stahl, Essen, über integrative Ansätze speziell für gastroonkologische Patient:innen sprachen. Nachfolgend sind die Inhalte beider Podcasts zusammengefasst.
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Entitätsübergreifend

Geschlechter-sensible Medizin: Chronifizierung von Schmerz ist ein multifaktorielles Geschehen

Deutlich mehr Frauen als Männer leiden unter chronischen Schmerzen. Liegt das ausschließlich an Hormonen und der chromosomalen Konstellation? Große thorakale Operationen, beispielsweise im Rahmen der Resektion von Lungenmetastasen, können über die Akutschmerzsituation hinaus auch nach einem Jahr noch schmerzhafte Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Könnten präventive Maßnahmen gegen die Schmerzchronifizierung das bei 16 Mio. Operationen pro Jahr entstehende Leid und die Kosten für das Gesundheitssystem verringern? Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn, Münster, forscht zu Geschlechter-abhängigen Aspekten bei (v.a. postoperativen) Schmerzen und gibt im GenderMed-Podcast von www.journalmed.de Antworten.
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Pankreaskarzinom
Unterstützung durch ein Nutritional Oncology Board

Mangelernährung und Tumorkachexie bei Patient:innen mit Pankreaskarzinom

Trotz der Entwicklung neuer zielgerichteter Therapien hat sich die Prognose für Patient:innen mit Pankreaskarzinom in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verbessert. Die Mehrzahl der Patient:innen leidet zudem unter ­Mangelernährung und Tumorkachexie, was die Prognose zusätzlich negativ beeinflusst. Der Ernährungs­zustand ist daher ein wichtiger, im klinischen Alltag jedoch oft unterschätzter Faktor. Studien haben gezeigt, dass sich eine frühzeitige Ernährungstherapie u.a. aufgrund eines besseren Therapieansprechens und einer besseren Verträglichkeit der Behandlung positiv auf das Überleben und die Lebensqualität auswirken kann. Daher ist die Erkennung und Behandlung von Pankreaskarzinom-assoziierter Mangelernährung von wesentlicher Bedeutung. Die Einführung eines „Nutritional Oncology Board“ ab dem Zeitpunkt der Diagnose und ein systematisches Screening der Patient:innen können die Umsetzung einer supportiven Ernährungstherapie maßgeblich unterstützen und dazu beitragen, eine Verschlechterung des Ernährungszustands und die Entwicklung einer Tumorkachexie zu verhindern.
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Malignes Melanom

Sprechen Patient:innen auf Immuntherapie an? Das Mikrobiom gibt die Antwort

Studien konnten in der Vergangenheit zeigen, dass die qualitative und quantitative Zusammensetzung des Darm-Mikrobioms Rückschlüsse darauf zulässt, ob Tumorpatient:innen auf eine Immuntherapie ansprechen, und ob sie Nebenwirkungen entwickeln. Stuhltransplantationen könnten nach solchen Studien sogar eine Möglichkeit sein, Patient:innen, die nicht auf eine Immuntherapie angesprochen haben, doch noch ansprechen zu lassen. Die österreichische Firma Biome Diagnostics hat nun einen Test entwickelt, der erstmals mit Hilfe einer von Patient:innen selbst leicht zu entnehmenden Stuhlprobe voraussagen kann, ob diese auf eine Immuntherapie ansprechen werden, und ob starke Nebenwirkungen zu erwarten sind. Für den Test werden die quantitative und qualitative Zusammensetzung des Mikrobioms und einige weitere Daten von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet.
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d-uo

Therapie des mCRPC mit Radium-223: Ergebnisse einer retrospektiven Versorgungsstudie von d-uo

Radium-223-dichlorid ist in Deutschland seit November 2013 zur Therapie von Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) mit symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen zugelassen. Die Zulassung erfolgte auf Basis der Daten der ALSYMPCA-Studie (1). Im Rahmen einer späteren Phase-III-Studie (ERA 223) wurde bei Patienten unter einer Kombinationstherapie mit Radium-223 und Abirateron (+ Prednison/Prednisolon) ein erhöhtes Fraktur- und ein möglicherweise erhöhtes Sterberisiko festgestellt. Bei 49% der Patienten trat mindestens ein symptomatisches skelettbezogenes Ereignis auf oder sie waren gestorben, bei 29% zeigten sich eine oder mehr Frakturen (2). Daraufhin erfolgte in der Europäischen Union im September 2018 eine Änderung der Zulassung (3). Laut der geänderten Fachinformation darf Radium-223 nur noch in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) nach 2 vorangegangenen systemischen Therapien im kastrationsresistenten Stadium oder wenn keine andere Systemtherapie möglich ist, eingesetzt werden (4). Ziel der vorliegenden Studie war die retrospektive Analyse der Versorgungsrealität in Deutschland zum Einsatz von Radium-223 vor und nach der Änderung des Labels.
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BNGO

Apps, DiGA & Co. – welche digitalen Hilfsmittel unterstützen sinnvoll bei der Betreuung gynäko-onkologischer Patient:innen?

Digitale Medien sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Im onkologischen Bereich tummeln sich inzwischen viele digitale Angebote sowohl für Fachkreise als auch für Patient:innen und Angehörige, die mehr oder weniger sinnvoll sind. Was müssen Ärzt:innen über dieses Thema wissen, wenn Patient:innen nach der Verordnung einer digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) fragen? BNGO-Vorsitzender Dr. Jörg Schilling kommentiert die von Dr. rer. nat. Petra Ortner recherchierten Hintergrundinformationen.
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