Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 130

Der Checkpoint-Inhibitor Avelumab (Anti-PD-L1-Antikörper) ist als Monotherapie in der Erstlinien-Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom zugelassen, die nach einer platinbasierten Chemotherapie progressionsfrei sind. Prof. Dr. Maria De Santis, Sektionsleiterin interdisziplinäre Uro-Onkologie an der Charité Universitätsmedizin Berlin, stellte Post-hoc-Analysen mit Langzeitergebnisse aus der Studie JAVELIN Bladder 100 und Real-World-Daten zu Avelumab vor.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Krankenhauswahl entscheidet über Lebenserwartung

Das Pankreaskarzinom gehört zu den gefürchtetsten Krebsarten überhaupt. Da es in der Regel zunächst nur unspezifische Symptome verursacht, wird es oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. In 50% der Fälle hat es dann bereits Metastasen gebildet. 90% der Erkrankten sterben innerhalb der ersten 5 Jahre (1). Neben der späten Diagnose hat auch die Behandlung einen großen Einfluss auf das Überleben. Denn die Operation ist sehr anspruchsvoll und komplikationsträchtig. Nicht einmal die Hälfte der Patient:innen spricht auf die primäre Behandlung mit Chemotherapie an. Da die Tumorzellen ihre molekulare Identität schnell ändern, sind auch zielgerichtete oder Immuntherapien bislang nur wenig effektiv. Anlässlich des 140. Deutschen Chirurgie Kongresses (DCK 2023) diskutieren Expert:innen, welche Operationstechniken und Therapieregimes vielversprechend sind und wie diese, eingebettet in multimodale Behandlungspläne, die Überlebenschancen verbessern. Sie fordern, dass Pankreaskrebs zum Wohle der Patient:innen nur noch in ausgewiesenen Pankreaszentren behandelt werden sollte.
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Medizin

Endometriumkarzinom: PFS-Verbesserung mit Pembrolizumab + Chemotherapie unabhängig vom Mismatch-Reparatur-Status

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-868/NRG-GY018 untersuchte Pembrolizumab in Kombination mit Chemotherapie (Carboplatin und Paclitaxel) nach aktuellem Therapiestandard und anschließend als Monotherapie alle 6 Wochen für bis zu 14 Zyklen für die Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Stadium III bis IV oder mit rezidivierendem Endometriumkarzinom, das entweder eine Mismatch-Reparatur-Profizienz (pMMR) oder eine Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR) aufwies. Den Studienergebnissen zufolge zeigte sich unter dem Pembrolizumab-Regime eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) für die Patientinnen unabhängig vom Mismatch-Reparatur-Status. Diese aktuellen Daten wurden erstmals im Rahmen einer wissenschaftlichen Plenarsitzung auf der Jahrestagung der Society of Gynecologic Oncology (SGO) 2023 vorgestellt und zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht. Die Ergebnisse werden derzeit mit den Zulassungsbehörden weltweit besprochen.
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Medizin

Hepatozelluläres Karzinom: Aktueller Therapiestandard künftig auch in der Adjuvanz?

Die Kombination aus Atezolizumab plus Bevacizumab konnte bereits in einer positiven Interimsanalyse der Studie IMbrave050 bei Patient:innen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) das Rezidivrisiko um 28% senken. Diese Daten wurden auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) 2023 vorgestellt und sind die ersten positiven Phase-III-Daten zur adjuvanten Behandlung des HCC überhaupt (1).
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Medizin

Schilddrüsenknoten: Immer mehr Krebsfälle bei Jüngeren

In Deutschland, einem Jodmangelgebiet, sind Schilddrüsenknoten weit verbreitet. Zwar sind die Knoten insgesamt nur sehr selten bösartig, allerdings tritt Krebs zunehmend häufiger bei jüngeren Frauen auf. Aber auch gutartige, heiße Schilddrüsenknoten können vor allem bei älteren Menschen zu Problemen führen und Vorhofflimmern oder Osteoporose auslösen – sogar, wenn die Laborwerte noch unauffällig sind. Wie man behandlungsbedürftige Knoten richtig diagnostiziert und therapiert, erläuterten Expert:innen auf einer Pressekonferenz des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner e.V. (BDN).
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Medizin

Hochrisiko-Melanom: RFS-Verbesserung durch mRNA basierte Neoantigentherapie

In der Phase-IIb-KEYNOTE-942/mRNA-4157-P201-Studie wurde mRNA-4157/V940, eine individualisierte Neoantigentherapie (INT), in Kombination mit Pembrolizumab bei Patient:innen mit reseziertem Hochrisiko-Melanom (Stadium III/IV) untersucht. In der gesamten Intention-to-Treat-Population zeigte die adjuvante Behandlung mit mRNA-4157/V940 in Kombination mit Pembrolizumab eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des rezidivfreien Überlebens (RFS) und verringerte das Rezidiv-Risiko bzw. das Sterblichkeitsrisiko um 44% im Vergleich zu Pembrolizumab allein.
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NSCLC

Duale Immuntherapie beim metastasierten NSCLC: Bessere Überlebenschancen mit dem POSEIDON-Regime

Für Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Stadium IV gibt es eine neue Therapieoption: Durvalumab ist in Kombination mit Tremelimumab und einer platinbasierten Chemotherapie zugelassen für die Erstlinientherapie, wenn der Tumor keine sensitivierenden EGFR- oder ALK- Mutationen aufweist (1). Die Option kommt Lungenkrebs-Expert:innen zufolge vor allem Patient:innen mit einer schlechten Prognose zugute (2).
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Medizin

Fokussierter Ultraschall beim Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den aggressivsten Krebserkrankungen – und zu den Tumoren des gastrointestinalen Systems mit der schlechtesten Prognose. Zum Zeitpunkt der Diagnose sind diese Tumoren in 80% der Fälle bereits inoperabel. Durch die starken Schmerzen kann die Lebensqualität der betroffenen Patient:innen stark eingeschränkt sein. Im fortgeschrittenen Erkrankungsstadium sind bisherige Behandlungsansätze oft unbefriedigend, doch der hochintensive fokussierte Ultraschall (HIFU) kann in vielen Fällen helfen. Die Ärzt:innen am Universitätsklinikum Bonn können mit der innovativen Ultraschalltherapie bei mehr als 80% der Patient:innen die vom Tumor verursachten Schmerzen schnell und deutlich lindern und das Tumorvolumen verringern.
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Medizin

Ovarialkarzinom ohne BRCA1/2-Mutation: Verbesserung des PFS mit Olaparib/Durvalumab-Kombinationstherapie

DUO-O ist eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Phase-III-Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit und Sicherheit von Durvalumab in Kombination mit einer platinbasierten Chemotherapie und Bevacizumab, gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Durvalumab und Bevacizumab mit oder ohne Olaparib bei neu diagnostizierten Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs ohne BRCA-Mutationen im Tumor. Ergebnisse aus einer Zwischenanalyse zeigen unter der Kombinationstherapie aus Olaparib, Durvalumab, Chemotherapie und Bevacizumab eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS) im Vergleich zur Behandlung mit einer Chemotherapie plus Bevacizumab.
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Medizin

Nahrungsergänzungsmittel hilft gegen Resistenzen bei Brustkrebs

Bei fortgeschrittenem Brustkrebs scheitert die Behandlung oft daran, dass die Krebszellen resistent gegen die Therapie werden. Eine Forschungsgruppe am Departement Biomedizin der Universität Basel hat nun herausgefunden, dass der Verlust des Gens Neurofibromin 1 (NF1) zu vermindertem Ansprechen auf das Medikament Alpelisib führt. Zudem entdeckten die Forschenden, dass das Nahrungsergänzungsmittel N-Acetylcystein die Krebszellen wieder für diese Therapie empfänglich macht. Die Ergebnisse sind kürzlich im Fachjournal Cell Reports Medicine erschienen (1).
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Medizin

HR+/HER2- Mammakarzinom: Ribociclib erhält hohen AGO-Empfehlungsgrad in Kombination mit endokriner Therapie

Die AGO Mamma (Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie, Kommission Mamma) empfiehlt Ribociclib als einzigen CDK4/6-Inhibitor nun auch mit Doppelplus bei postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem/HER2-negativem (HR+/HER2-) metastasiertem Mammakarzinom in Kombination mit einem nicht-steroidalen Aromataseinhibitor (NSAI) (1). Bereits seit 2021 gilt eine entsprechende Empfehlung für Ribociclib in Kombination mit Aromataseinhibitoren und GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormone)-Agonisten bei prämenopausalen Frauen mit HR+/HER2- metastasiertem Mammakarzinom. Darüber hinaus werden CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit Aromataseinhibitoren oder Fulvestrant nun bei HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs und drohendem Organausfall als Behandlungsoption alternativ zu einer Chemotherapie empfohlen (1).
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