SABCS 2025 – Die Highlights von Tag 3
Dr. rer. nat. Petra OrtnerDer dritte Tag des San Antonio Breast Cancer Symposiums (SABCS) 2025 wurde von deutschen Forschungsgruppen dominiert: Gleich drei der vier Präsentationen in der General Session 3 stammten aus Deutschland. Im Fokus standen lokale Therapiestrategien mit Daten aus den Studien AXSANA/EUBREAST 3® und EUSEMA sowie neue Erkenntnisse zur Therapie-Deeskalation bei HR+/HER2+ Mammakarzinom aus der DETECT V-Studie.
Am Donnerstag begann der SABCS 2025 mit 5 Poster Spotlight Sessions (PD5-PD9), in denen in der ersten der Schwerpunkt auf liquiden Biomarkern für Response und Toxizität zum Vorantreiben der Präzisionsmedizin lag (PD-5). In zwei Sitzungen (PD-6 und PD-7) gingen die Referent:innen unter anderem auf Tools zur Vorhersage des Ansprechens und Outcomes von Therapiestrategien bei TNBC ein. Die Session PD-8 beschäftigte sich mit dem Fettstoffwechsel, Übergewicht und GLP-1-Therapien bei Brustkrebs, und neue Studien und Erkenntnisse zum lobulären Mammakarzinom wurden in der Session PD-9 vorgestellt.
Deutsche Studiengruppen dominieren lokale Therapieforschung
Lokale Therapien standen im Mittelpunkt der General Session 3. Die ersten drei Studien stammten aus Deutschland, welch ein Erfolg der deutschen Forscher:innen und Studiengruppen!
Prof. Thorsten Kühn, Esslingen/Ulm stellte die primäre Endpunktanalyse der internationalen Phase-III-Studie AXSANA/EUBREAST 3® vor, die untersuchte, ob mehr oder weniger invasive axilläre chirurgische Staging-Verfahren durch neoadjuvante Chemotherapie von einem klinisch nodal positiven Stadium zu einem nodal negativen konvertieren können (GS2-01).
Prof. Toralf Reimer und Prof. Guido Hildebrandt, beide aus Rostock, präsentierten Zweitauswertungen aus der EUSEMA-Studie. Einmal zur Axilla-Operation (Reimer; GS2-02) und zum anderen zur Strahlentherapie (Hildebrandt, GS2-03).
Therapie-Deeskalation und Resistenzüberwindung als neue Strategien
In der Rapid Fire Session 4 zeigte Prof. Wolfgang Janni, Ulm, eine Wirksamkeitsanalyse der randomisierten Phase-III-Studie DETECT V. Sie zeigte, dass eine Therapie-Deeskalation durch Ersetzen der Chemotherapie durch Ribociclib bei HR+/HER2+ Mammakarzinom eine sinnvolle und sichere Option darstellte und das Hinzufügen von Ribociclib das Überleben verbessern könnte (RF4-02).
Eine Analyse des ZNS-Outcomes in der im letzten Jahr gehypten PATINA-Studie wurde ebenfalls in dieser Sitzung präsentiert. Bei triple-positivem Mammakarzinom war die Zugabe des CDK4/6-Inhibitors Palbociclib zur Standard-Anti-HER2- und endokrinen Therapie mit einer niedrigeren Inzidenz an ZNS-Metastasen assoziiert (RF4-01).
Die Rapid Fire 7-Session legte den Schwerpunkt auf Studien beim HR+ metastasierten Mammakarzinom. Neue Substanzkombinationen nach Versagen der Standardtherapie oder in schwierigen Therapiesituationen wie viszeraler Metastasierung wurden gezeigt. Die ELEVATE-Studie überprüfte den oralen selektiven Estrogenrezeptor-Degrader (SERD) Elacestrant in Kombination mit verschiedenen Partnern - Everolimus, Alpelisib, Capivasertib, Abemaciclib, Ribociclib oder Palbociclib, um verschiedene Resistenzmechanismen zu testen. Insgesamt zeigte sich Elacestrant als ein potenter oraler Kombinationspartner (RF7-01).
Das gesamte Programm können auch nicht registrierte Teilnehmer:innen hier einsehen: https://sabcs.org/events/