T-DXd zeigt überlegene Wirksamkeit gegenüber T-DM1 bei HER2+ Mammakarzinom mit Resterkrankung
Anika Mifka M.Sc.Die Zwischenanalyse der Phase-III-Studie DESTINY-Breast05 bestätigt die statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Überlegenheit von Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) gegenüber Trastuzumab emtansin (T-DM1) bei Patient:innen mit HER2-positivem (HER2+) primärem Mammakarzinom und invasiver Resterkrankung nach neoadjuvanter Therapie. Die Studie mit 1.635 Patient:innen erreichte sowohl den primären Endpunkt des invasionsfreien Überlebens (IDFS) als auch den sekundären Endpunkt des krankheitsfreien Überlebens (DFS). Die Ergebnisse wurden beim 48. San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) präsentiert.
DESTINY-Breast05: Randomisierter Vergleich zweier ADCs mit engmaschiger Überwachung
Patient:innen mit invasiver HER2+ Resterkrankung nach neoadjuvanter Anti-HER2-Therapie und taxanbasierter Chemotherapie mit hohem Rezidivrisiko wurden 1:1 randomisiert zu T-DXd 5,4 mg/kg oder T-DM1 3,6 mg/kg alle 3 Wochen für 14 Zyklen. Alle Patient:innen, die eine adjuvante Radiotherapie erhielten, benötigten regelmäßige Thorax-CT-Scans. Die Radiotherapie konnte begleitend zur Studientherapie oder vor Beginn der Studientherapie (sequenziell) verabreicht werden.
ILD-Rate bei T-DXd bestätigt bekanntes Risikoprofil
Zum Datenstichtag wurden 1.635 Patient:innen zu T-DXd (n=818) oder T-DM1 (n=817) randomisiert. Die Behandlungsdauer war in beiden Armen ähnlich, mehr als 70% der Patient:innen in beiden Armen erhielten 14 Zyklen der Studientherapie. Eine durch unabhängige Expert:innen bestätigte, medikamentenbedingte interstitielle Lungenerkrankung (ILD) trat bei 9,6% der Patient:innen auf, die T-DXd erhielten; die meisten ILD-Ereignisse waren Grad 1 oder 2, und 0,2% hatten Ereignisse von Grad 5. Der Zeitpunkt der adjuvanten Radiotherapie hatte keinen nennenswerten Einfluss auf diese Ergebnisse.
Zeitpunkt der Radiotherapie beeinflusst ILD-Inzidenz nicht
Die Inzidenz der durch Prüfärzt:innen berichteten Strahlenpneumonitis war in beiden Armen ähnlich (31,4% bei T-DXd und 30,5% bei T-DM1), ohne Ereignisse ≥ Grad 3 und ausschließlich Grad 1. Besonders relevant ist, dass der Zeitpunkt der adjuvanten Radiotherapie die Inzidenz der durch Expert:innen bestätigten medikamentenbedingten ILD bei T-DXd nicht beeinflusste.
T-DXd etabliert sich als neuer Therapiestandard
Die Autor:innen schlussfolgern, dass die zusätzlichen Analysen den positiven Nutzen von T-DXd gegenüber T-DM1 bei HER2+ Mammakarzinom mit Resterkrankung nach neoadjuvanter Therapie weiter charakterisieren und T-DXd als potenziellen neuen Therapiestandard in dieser Situation unterstützen. Der Zeitpunkt der adjuvanten Radiotherapie hatte keinen Einfluss auf die Häufigkeit der durch Expert:innen bestätigten medikamentenbedingten ILD bei T-DXd. Die DESTINY-Breast05-Studie etabliert T-DXd damit als neue Behandlungsoption für diese Patientengruppe.
Quelle:SABCS 2025
Literatur:
- (1)
Loibl S et al. Trastuzumab deruxtecan (T-DXd) vs trastuzumab emtansine (T-DM1) in patients with high-risk human epidermal growth factor receptor 2-positive (HER2+) primary breast cancer (BC) with residual invasive disease after neoadjuvant therapy: Interim analysis of DESTINY-Breast05. SABCS 2025, #RF6-01.