Journal Onkologie

Mammakarzinom | Beiträge ab Seite 22

Überblick

Mammakarzinom

Brustkrebs ist mit jährlich 70.000 neuen Fällen die häufigste Krebserkrankung der Frau in Deutschland. Die Erkrankung tritt in sehr variablen Formen auf. Etwa jede 5. Patientin erhält die Diagnose DCIS (Ductales Carcinoma in Situ), eine Vorstufe von Krebs mit sehr guter Prognose und guten Möglichkeiten zur Behandlung durch Operation, Strahlentherapie und endokrine Therapie. Etwa jede 6. Patientin leitet allerdings an einem aggressiven Tumor: dem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC), das trotz Chemotherapie und zielgerichteter Therapie schwierig zu behandeln ist. Eine detaillierte Diagnose mit molekularer Charakterisierung ist wichtig für eine passgenaue Therapie. Die Früherkennung des Tumors verbessert die Behandlungsmöglichkeiten.
Lesen Sie mehr 
Mit Sacituzumab Govitecan steht das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat beim tripel-negativen Mammakarzinom (TNBC) zur Verfügung – zugelassen für Patient:innen mit nicht resezierbarer bzw. metastasierter Erkrankung und mindestens 2 systemischen Vortherapien, von denen eine in der metastasierten Situation erfolgt sein muss (1). In der Zulassungsstudie überlebten die Patient:innen im Sacituzumab-Govitecan-Arm bei besserer Lebensqualität fast doppelt so lang wie jene im Chemotherapie-Kontrollarm (2).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Wie entstehen Metastasen bei Brustkrebs?

Metastasierende Brustkrebszellen zweckentfremden Makrophagen, einen Typ von Immunzellen, um die Ansiedlung von Krebsmetastasen in der Lunge zu fördern. Die umprogrammierten Fresszellen regen dann Blutgefäßzellen dazu an, einen Cocktail an metastasierungsfördernden Proteinen auszuschütten, die Bestandteil der metastatischen Nische sind. Dies zeigten Wissenschaftler:innen vom DKFZ und vom Stammzell-Institut HI-STEM an Mäusen, denen menschliche Brustkrebszellen übertragen worden waren. Mit der Arbeit konnte das Forscherteam neue Angriffspunkte identifizieren und erste Konzepte entwickeln, um die metastatische Ausbreitung von Brustkrebs besser zu verhindern.
Lesen Sie mehr 
BNGO
Interview mit Dr. med. Steffen Wagner, Saarbrücken.

ACHTUNG: Fortgeschrittenere Krebsdiagnosen während der COVID-19-Pandemie

An Krebs starben im Jahr 2020 rund 240.000 Menschen, etwa 6x so viele wie an COVID-19 mit rund 40.000 Todesfällen (1). Dass im ersten Pandemiejahr die Zahl an Krebsdiagnosen in Deutschland insgesamt gesunken ist, ist kein Anlass zur Freude. Denn wie aus einer Umfrage von IQVIA (2) hervorgeht, liegt das u.a. daran, dass viele Menschen seit Beginn der Corona-Pandemie die empfohlenen Krebsvorsorgeuntersuchungen nicht wahrgenommen haben, in denen Tumoren frühzeitig erkannt werden können. Es wird befürchtet, dass es in den kommenden Jahren zu einer erhöhten Inzidenz an fortgeschrittenen Tumoren mit schlechterer Prognose kommen könnte, wodurch die Krebssterblichkeit ansteigen könnte. Der Frauenarzt und gynäkologische Onkologe Dr. Steffen Wagner, Saarbrücken, ist Vorstandsmitglied des Berufsverbands Niedergelassener und ambulant tätiger Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO) und Vorsitzender der saarländischen Krebsgesellschaft. Er hat ebenso wie viele seiner Kolleginnen und Kollegen auch in der eigenen Praxis erlebt, dass Frauen viel später zur Krebsvorsorge und zur Abklärung eines Krebsverdachts in seine Praxis kommen. Wir befragten ihn nach möglichen Gründen und Ursachen, und wie man diesem unheilvollen Geschehen entgegenwirken kann.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Mammakarzinom: Rezidivraten durch optimale Therapiedauer effektiv senken

Trotz guter neoadjuvanter und/oder adjuvanter Behandlungsoptionen bei Brustkrebs gleich welchen Tumortyps besteht für die Patientinnen das Risiko, ein Rezidiv zu entwickeln. Mit der zusätzlichen Gabe des irreversiblen Pan-HER-Tyrosinkinase-Inhibitors Neratinib nach Abschluss der adjuvanten Therapie kann das Rezidivrisiko verringert werden (1-3). Um eine optimale Therapiedauer der extendierten Adjuvanz zu erreichen, müssen belastende Nebenwirkungen frühzeitig kontrolliert werden. Praxisnahe Möglichkeiten wurden in der Studie CONTROL untersucht (4).
Lesen Sie mehr 
Medizin

HR+/HER2- Mammakarzinom: Das leistet Ribociclib + Letrozol

Im New England Journal of Medicine wurden die Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie MONALEESA-2 veröffentlicht. Diese zeigen, dass unter Ribociclib + Letrozol als Erstlinientherapie bei postmenopausalen Frauen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs eine statistisch signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) um mehr als 12 Monate im Vergleich zu Letrozol und Placebo erreicht wurde.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

TNBC: Update – „the new kids on the block”

Lange Zeit war die einzige systemtherapeutische Option beim triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) die Chemotherapie – sowohl in der kurativen als auch der metastasierten Situation. Dies hat sich in letzter Zeit entscheidend geändert, die neuen zielgerichteten biologischen Therapieansätze haben zu einem Paradigmenwechsel geführt. Zu nennen sind hier die Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs), die im metastasierten Setting bereits ein Standard in der ersten Therapielinie sind und deren Zulassung in der neoadjuvanten Situation unmittelbar bevorsteht. Für die BRCA-Keimbahn-mutierten Patientinnen stehen mit den PARP-Inhibitoren ebenfalls sowohl in der metastasierten als auch kurativen Situation Alternativen zur Chemotherapie zur Verfügung. Aus der Gruppe der Antibody-Drug-Conjugates (ADCs) hat sich Sacituzumab Govitecan bei vorbehandelten metastasierten Patientinnen als der Chemotherapie überlegen gezeigt. Zukünftige Ansätze beinhalten neben der Entwicklung neuer Substanzen auch die Kombination zielgerichteter Medikamente.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mammakarzinom: Daten aus der Versorgungsforschung zu Palbociclib

Zu dem CDK4/6-Inhibitor Palbociclib (1) liegen umfassende Real-World-Daten (RWD) vor (2-5). In einer retrospektiven Analyse elektronischer Patient:innenakten der Flatiron Health Analytic Database blieben die Patient:innen unter Palbociclib in Kombination mit Letrozol signifikant länger progressionsfrei und lebten länger als mit Letrozol allein (4, 5). Neue Subgruppenanalysen ergaben, dass dies auch für Patient:innen mit Leber- und Lungenmetastasen gilt (6). Prospektive Real-World-Studien zeigen außerdem, dass der verträgliche CDK4/6-Inhibitor in Kombination mit endokriner Therapie (ET) die Funktionalität und Lebensqualität – auch älterer Patient:innen – erhalten und deren Symptomatik lindern kann (7-9). Weitere Daten zu Palbociclib aus dem Versorgungsalltag werden erwartet (10, 11).
Lesen Sie mehr 
Medizin

CHMP empfiehlt Zulassung von Abemaciclib zur adjuvanten Brustkrebstherapie bei Erwachsenen mit hohem Rezidivrisiko

Die Lilly Deutschland GmbH gab bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eine positive Empfehlung für die Erweiterung der Zulassung des CDK4 & 6 Inhibitors Abemacicliba bei frühem Brustkrebs ausgesprochen hat (1). Danach sollte Abemaciclib in Kombination mit einer endokrinen Therapie für die adjuvante Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Hormonrezeptor (HR)-positivem, humanem epidermalem Wachstumsfaktor-Rezeptor-2 (HER2)-negativem, nodal-positivem Brustkrebs im frühen Stadium mit einem hohen Rezidivrisiko eingesetzt werden (siehe Abschnitt 5.1*). Bei prä- und perimenopausalen Frauen sollte eine endokrine Aromatasehemmer-Therapie mit einem LHRH-Agonisten kombiniert werden (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

Wird die Chemotherapie nutzen? Eindeutige Antwort mit Oncotype DX

Seit Januar 2022 liefern lokal in Deutschland durchgeführte Oncotype DX Tests die wichtigen Informationen für bessere Therapieentscheidungen bei Brustkrebs im Frühstadium an Patientinnen und Ärzt:innen. Ermöglicht wird dies durch die Etablierung eines durch Exact Sciences validierten Oncotype DX Labors durch das MVZ für Histologie, Zytologie und Molekulare Diagnostik in Trier (Teil des Sonic Healthcare-Verbundes in Deutschland).
„Wir freuen uns sehr, dass der Oncotype DX Test jetzt komplett in Deutschland durchgeführt wird. Mit seinen aussagekräftigen Ergebnissen erleichtert der Test nun einer noch größeren Anzahl von Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie”, so Erwin Morawski, Exact Sciences.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Lieferengpass von Tamoxifen: Brustkrebsexperte rät zu Therapiealternativen

Seit Jahrzehnten ist das Brustkrebsmedikament mit dem Wirkstoff Tamoxifen unentbehrlich in der Krebstherapie. Rund 150.000 Patient:innen in Deutschland sind dauerhaft auf das Medikament angewiesen und nun sehr besorgt, da sie keinen Nachschub mehr dafür in der Apotheke bekommen. Prof. Dr. med. Michael Untch, Chefarzt der Gynäkologie/Geburtshilfe und Leiter des Brustzentrums im Helios Klinikum Berlin-Buch sowie Leiter der AG Gynäkologische Onkologie und Senologie im Helios Konzern, empfiehlt Therapiealternativen.
Lesen Sie mehr 
Medizin

HER2low Mammakarzinom: Trastuzumab-Deruxtecan verbessert PFS und OS

Die positiven Top-line-Ergebnisse der pivotalen Phase-III-Studie DESTINY-Breast04 zeigten, dass Trastuzumab-Deruxtecan einer Chemotherapie bei Patient:innen mit HER2low, nicht resezierbarem und/oder metastasiertem Mammakarzinom in Bezug auf das progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS) signifikant überlegen ist. Die signifikanten und klinisch bedeutsamen Unterschiede waren dabei unabhängig vom Hormonrezeptorstatus (HR) der Patient:innen. In der Vergleichsgruppe kam eine Chemotherapie nach Ermessen des behandelnden Arztes zur Anwendung, was den aktuellen Behandlungsstandard in dieser Situation darstellt. Alle Patient:innen wurden im Rahmen der Studie auf HER2 getestet und diese Ergebnisse zentral bestätigt. Der Status „HER2low“ wurde dabei definiert als ein immunhistochemischer Score (IHC) von 1+ oder 2+ bei gleichzeitig negativem In-situ-Hybridisierungs-Score (ISH).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Wie gelingt effektives Nebenwirkungsmanagement beim metastasierten Mammakarzinom?

Die moderne Brustkrebstherapie beruht im Wesentlichen auf 2 Säulen – der weitestmöglichen Individualisierung der Therapie und der supportiven Therapiebegleitung, die die Lebensqualität der Betroffenen in den Fokus stellt. Beim vergangenen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) lieferte das neu zugelassenen Antikörper-Drug-Konjugat Sacituzumab Govitecan unter anderem überzeugende Daten zur Lebensqualität bei Patientinnen mit metastasiertem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC), und der HER2-Inhibitor Tucatinib zeigte bei Hirnmetastasen HER2-positiver Mammakarzinome vielversprechende Ergebnisse.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HER2+ mBC: Neue Studiendaten untermauern die Wirksamkeit von Trastuzumab-Deruxtecan auch bei Hirnmetastasen

Auf dem diesjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS 2021) präsentierte Daten der Phase-III-Studie DESTINY-Breast03 zeigen, dass Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) bei spezifischen Subgruppen im Vergleich zu Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) einen überlegenen Vorteil für Patient:innen mit HER2-positivem metastasierten Brustkrebs (HER2+ mBC) hat, einschließlich derer mit stabilen Hirnmetastasen.
Lesen Sie mehr 
BNGO
Interview mit Dr. med. Jörg Schilling, Vorsitzender des Berufsverbands Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO).

Praxisrelevante Highlights vom SABCS 2021

Beim San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2021 wurden viele Daten vertieft, die im Laufe des Jahres bereits auf anderen großen Kongressen publiziert wurden. Neue bahnbrechende Studien gab es nicht. Dennoch ist der SABCS-Kongress für Brustkrebsexpert:innen immer das Highlight zum Jahresende, denn er stellt eine Zusammenfassung und einen Rückblick auf die Studienergebnisse des vergangenen Jahres dar. Der persönliche Austausch vor Ort musste für viele in diesem Jahr leider erneut Pandemie-bedingt ausfallen. Wir sprachen mit Dr. Jörg Schilling, Berlin, darüber, was er vom SABCS 2021 für das Jahr 2022 mitnimmt.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Mammakarzinom: Dosiseskalation vermeidet Diarrhö unter Neratinib

In der CONTROL-Studie (1) wurden 563 Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium (eBC) für 1 Jahr mit Neratinib behandelt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Diarrhö-Prophylaxe oder die Anwendung eines Dosiseskalationsplans für Neratinib in Kombination mit Loperamid (bei Bedarf) zu Beginn der Behandlung die Inzidenz, Schwere und Dauer von schwerer Neratinib-induzierter Diarrhö reduziert. Die verbesserte Verträglichkeit ermöglichte es insbesondere den Patientinnen der „Dosiseskalations“-Kohorte der Studie die vorgesehene Behandlungsdauer von 1 Jahr zu komplettieren und somit besser von der Therapie zu profitieren.
Lesen Sie mehr