Journal Onkologie

Grundlagenforschung | Beiträge ab Seite 20

Medizin

HCC: Erfahrungen mit einem Jahr Lenvatinib in der Erstlinientherapie

Lenvatinib (Lenvima®) ist als Monotherapie seit einem Jahr für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem oder inoperablem HCC zugelassen, die zuvor noch keine systemische Therapie erhalten haben (1). Im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) in Berlin gab Prof. Dr. Henning Wege, Hamburg, einen aktuellen Überblick über die Therapie des HCC. Sein Fazit: Lenvatinib ist auch im klinischen Alltag ein wirksames und gut handhabbares Medikament. Zusätzlich haben sich die Chancen auf eine Tumorkontrolle durch weitere neue Substanzen in der Zweitlinie verbessert. Der Stellenwert der Systemtherapie beim HCC nimmt zu.
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Medizin

„Reflextestung ist für professionelle molekulare Diagnostik unumgänglich“

Mit den verfügbaren zielgerichteten und immunonkologischen Behandlungsoptionen für das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) verbessert sich die Prognose für die Patienten stetig. Gleichermaßen werden die zugrundeliegenden therapeutischen und diagnostischen Algorithmen immer komplexer (Abb. 1). PD Dr. Thomas Mairinger, Ärztlicher Leiter des Instituts für Gewebediagnostik am MVZ am HELIOS Klinikum Emil von Behring, Berlin, sprach im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE über mögliche Lösungsansätze für eine zeitnahe molekulare Befundung beim NSCLC.
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Pankreaskarzinom

Moderne Präzisionsmedizin als Therapiegrundlage beim PDAC

Nur 8-9% der Patienten mit einem duktalen Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) überleben länger als 5 Jahre. Die zentralen Gründe hierfür liegen in der späten Diagnosestellung, der aggressiven und komplexen Tumorbiologie und der ausgeprägten Therapieresistenz. Während Kombinationschemotherapien wie FOLFIRINOX und Gemcitabin/nab-Paclitaxel den Standard in der Erstlinientherapie darstellen, wird intensiv an neuen diagnostischen und therapeutischen Ansätzen geforscht, von denen im Folgenden einige dargestellt und bewertet werden sollen. Hierbei werden die gestörte DNA damage response, die Rolle des Onkogens KRAS sowie die molekularen Subtypen im Hinblick auf mögliche Behandlungen beleuchtet und neuere Entwicklungen zur Immuntherapie sowie antistromalen Therapie beschrieben.
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Diagnostik

Strahlentherapie: Moderne Präzisionsmedizin für die Therapie von Hirntumoren

In der modernen Behandlung von Hirntumoren spielt die Strahlentherapie eine essenzielle Rolle. Sie ist hoch effektiv, nicht invasiv und erlaubt lokale und kurative Therapieansätze in eloquenten Gehirnarealen mit relativ geringem Nebenwirkungsrisiko. In wohl keinem anderen Organ ist bei der Tumortherapie die Präzision so ausschlaggebend wie im Gehirn, um kurz- und langfristig die Morbidität der Patienten so gering wie möglich zu halten. Die technologischen Innovationen der letzten Jahrzehnte haben die zunehmende Präzision und damit die Erfolge der modernen Strahlentherapie möglich gemacht. Die Fortschritte sind hierbei in allen Aspekten der Strahlentherapie zu finden: der Zielvolumendefinition, der Patientenlagerung und Lagerungsverifikation sowie der Dosisapplikation. Ziel ist es immer, eine suffiziente Dosis im Tumor zu erreichen bei maximaler Schonung des gesunden Gewebes. Im Folgenden sollen die Grundpfeiler der modernen Strahlentherapie von Hirntumoren dargestellt werden.
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Prostatakarzinom

Künstliche Intelligenz in der Radiologie – Ein Ausblick in die Zukunft

Der Fortschritt der klinischen Onkologie ist in entscheidendem Maß auch von Weiterentwicklungen der radiologischen Bildgebung abhängig, egal ob dies die Erstdiagnose oder das Monitoring im weiteren Verlauf betrifft. Ziel ist es, onkologische Erkrankungen frühzeitiger zu identifizieren und präzisere Aussagen, auch bezüglich der Tumorentität und prognostischer Verläufe zu treffen. Hierzu liefern Künstliche Intelligenz (KI)-basierte Technologien neuartige Möglichkeiten. Doch diese datenhungrigen Verfahren verlangen eine aufwendige Entwicklung, die die Bedeutung der angewandten Informatik für die alltägliche Medizin enorm verstärkt. Damit diese Technologien letztlich erfolgreich in der medizinischen Routine genutzt werden können, bedarf es einer engen Zusammenarbeit von Radiologen, den korrespondierenden klinischen Fächern und der Gesundheitsindustrie.
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d-uo

Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie zur Versorgungsforschung, aktuelle Studien und Stand der Dokumentation

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) hat den d-uo als Kooperationspartner für die Durchführung der uro-onkologischen Versorgungsforschung in Deutschland gewählt. Im Rahmen des 71. Jahreskongresses der DGU 2019 in Hamburg wurde von beiden Seiten zu diesem Zweck ein exklusiver Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im Bereich der Versorgungsforschung sieht die deutsche urologische Fachgesellschaft mit d-uo das Potenzial für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Nutzen der jeweiligen Mitglieder. Die bereits vorhandene Plattform, wissenschaftlicher Anspruch und Konzeption, Transparenz und Datenhoheit auf Seiten der Urologen waren für die DGU die entscheidenden Argumente für die Wahl des d-uo unter mehreren Mitbewerbern.
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Medizin

BRAF-mutiertes Melanom: Längeres Überleben unter Encorafenib + Binimetinib

Dank zielgerichteter Kombinationstherapien wie Encorafenib (BRAFTOVI®) + Binimetinib (MEKTOVI®) können Patienten mit einem nicht-resezierbaren oder metastasierten Melanom mit einer BRAFV600-Mutation heute länger überleben (1, 2). Erste Patientenfälle unterstreichen die bereits in Studien nachgewiesene Wirksamkeit der Kombination und machen deutlich, welchen Nutzen die Kombination schon in der Erstlinie haben kann. Darüber hinaus zeigen die Kasuistiken, wie effektiv Encorafenib + Binimetinib in den Verlauf einer stark fortgeschrittenen Erkrankung eingreifen kann. Die zielgerichtete Kombinationstherapie stellt damit auch im klinischen Praxisalltag bereits eine feste Größe dar. „Es ist erstaunlich, was heutzutage alles mit zielgerichteten Kombinationstherapien erreicht werden kann“, betonte Prof. Dr. Axel Hauschild, Kiel, beim Pierre-Fabre-Satellitensymposium auf dem 29. Deutschen Hautkrebskongress (ADO) in Ludwigshafen.
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Urologische Tumoren

Therapie-Update zu Keimzelltumoren des Hodens

Keimzelltumoren des Hodens sind zwar eine seltene Tumorerkrankung, stellen allerdings die häufigste bösartige solide Tumorerkrankung bei Männern im Alter bis zu 40 Jahren dar. Seit Einführung Cisplatin-basierter Kombinationschemotherapien in den 1980er Jahren erreichen die Heilungsraten selbst bei metastasierter Erkrankung je nach Stadium 50% bis > 90%. Bessere Therapieoptionen im Erkrankungsrezidiv, inklusive der Hochdosischemotherapie, haben die Heilungsaussichten in den vergangenen Jahrzehnten weiter verbessert. Zielgerichtete Therapiestrategien spielen bisher keine Rolle in der Behandlung von Hodentumoren. Eine leitlinienkonforme, stadienadaptierte Therapiedurchführung ist Grundvoraussetzung, um die exzellenten Heilungsaussichten zu wahren und Spätfolgen bei Keimzelltumor-Überlebenden zu minimieren. Insbesondere fortgeschrittene Erkrankungsstadien und Erkrankungsrückfälle sollten an erfahrenen Zentren behandelt werden.
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Entitätsübergreifend

Vision Zero in der Onkologie

Vision Zero ist ursprünglich ein schwedisches Straßenverkehrskonzept aus den 1970er Jahren, mit dem sich verkehrsbedingte Todesfälle um bis zu 90% reduzieren ließen. „Diese Vision soll sich auch in der Onkologie etablieren“, erläuterte Dr. Michael May, Bristol-Myers Squibb (BMS), Vorstandsmitglied der BMS Stiftung Immunonkologie, im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE. „Das zentrale Anliegen ist es, keinen Todesfall durch Krebs mehr zu akzeptieren.“
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Entitätsübergreifend

Pharmastandort Deutschland im internationalen Wettbewerb

Anfang September 2019 fand die Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare e.V. in Frankfurt statt, ein Netzwerk öffentlich-privater Partnerschaften, das verschiedene Interessen entlang der pharmazeutischen Wertschöpfungskette miteinander verknüpft, um Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitssystem zu entwickeln und das Profil des Pharma- und Healthcare-Standorts Hessen zu schärfen.
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Hämatologie

Chronische Neutrophilen-Leukämie

Die chronische Neutrophilen-Leukämie (CNL) ist eine extrem seltene myeloproliferative Neoplasie (MPN), die erstmalig im Jahr 1920 von E. L. Tuohy (Duluth, Minnesota, USA) bei einer 58-jährigen Patientin mit Splenomegalie und Leukozytose beschrieben wurde; diese wies eine symptomatische Milzvergrößerung und ca. 50.000/µl Leukozyten auf, überwiegend reife polymorphkernige Neutrophilen. Aufgrund anhaltender Beschwerden wurde die Patientin splenektomiert, anschließend stiegen die Leukozyten bis auf 240.000/µl an, fielen dann aber wieder auf etwa 45.000/µl ab. Drei Monate später verstarb die Patientin vermutlich an den Folgen einer Postsplenektomie-Sepsis (1). Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zu dieser Neoplasie.
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Medizin

Photodynamische Therapie: Tumoren durch aggressiven Sauerstoff zerstören

Bei der Photodynamischen Therapie zerstört man Tumoren oder andere Gewebeveränderungen durch aggressiven Sauerstoff, der aus harmlosen Vorläufern erzeugt wird, wenn man diese mit Licht bestrahlt; ein lichtempfindlicher Photosensibilisator, der sich im neu entstandenen Gewebe anreichert, wandelt sich durch das eingestrahlte Licht zu einer Quelle giftiger Substanzen, die das Tumorgewebe schädigen. „Jedoch verursachen die bisherigen Photosensibilisatoren mitunter unerwünschte Nebenwirkungen“, erklärt Juniorprofessorin Dr. Olalla Vázquez, die die Forschungsarbeit leitete. „Daher besteht ein großer Bedarf an verbesserten Photosensibilisatoren, die keine Schäden an gesundem Gewebe hervorrufen.“
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Kolorektales Karzinom

Früherkennung Gastrointestinaler Polyposis-Syndrome

Gastrointestinale Polyposis-Syndrome sind für etwa 1% aller kolorektalen Karzinome (CRC) ursächlich. Die Verdachtsdiagnose basiert auf dem endoskopischen Befund und der Polypen-Histologie. Der Nachweis einer zugrundeliegenden Keimbahnmutation bei einer erkrankten Person der Familie dient der Differentialdiagnose, der Einschätzung des Wiederholungsrisikos und der prädiktiven Testung asymptomatischer Risikopersonen. Neben der Familiären Adenomatösen Polyposis (FAP) existieren weitere Subtypen der adenomatösen Polyposis, die sich i.d.R. nur durch den molekulargenetischen Befund abgrenzen lassen und z.T. mit unterschiedlichen extrakolonischen Manifestationen einhergehen. Bei den hamartomatösen Polyposis-Syndromen bereiten die klinischen Überlappungen häufig differentialdiagnostische Probleme. Das serratierte Polyposis-Syndrom ist derzeit ursächlich weitgehend ungeklärt. Die Früherkennung und korrekte Einordnung einer Polyposis ist für die adäquate Vorsorge und Therapie entscheidend.
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Kolorektales Karzinom

Mikrobiom und CRC: Eine neue Möglichkeit der personalisierten Therapie

In Deutschland wird jährlich bei über 60.000 Personen ein Kolorektalkarzinom (CRC) neu diagnostiziert. Eine Vielzahl an epidemiologischen und Assoziations-, aber auch präklinischen Studien belegen, dass eine Dysbiose des gastrointestinalen Mikrobioms mit dem CRC assoziiert ist und sogar einen wichtigen Faktor in der Karzinogenese darstellen könnte. Jedoch ist trotz des Wissens über die enorme Vielfalt des Mikrobioms dessen genaue Rolle in der Pathogenese des CRC noch nicht hinreichend geklärt. Eine noch größere Herausforderung stellt die Integration des Wissens über das Mikrobiom in individualisierten Ansätzen bei Prävention, Screening, Diagnosestellung und vor allem auch der Therapie dieser Erkrankungen dar.
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NSCLC

Zielgerichtete Therapie des NSCLC

Die palliative Systemtherapie des metastasierten oder rezidivierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) erfordert eine detaillierte molekulare Charakterisierung der Tumorerkrankung. In etwa 10-15% der Fälle gelingt der Nachweis einer dominanten onkogenen Aberration mit der Option zu einer zielgerichteten Therapie. Neben den relativ häufigen EGFR-Mutationen stehen auch für die ALK- und ROS1-Translokationen sowie BRAF-Mutationen zugelassene zielgerichtete Substanzen ab der Erstlinientherapie zur Verfügung. Auch für MET-Exon-14-Mutationen und die extrem seltenen NTRK-Fusionen ist die Wirksamkeit einer zielgerichteten Therapie gut belegt. Die Herausforderung liegt in der breiten Durchführung einer konsequenten Testung in der Versorgungsrealität, damit die Fortschritte der zielgerichteten Therapie beim NSCLC alle in Frage kommenden Patienten erreichen.
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