Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 3

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) wird zur Behandlung von hämatologischen Malignomen, insbesondere bei akuter Leukämie, eingesetzt. Doch trotz der Fortschritte dieser Therapie ist eine alloSCT mit enormen psychosozialen Problemen assoziiert. Psychotherapeutische Hilfestellungen könnten dazu beitragen, sich besser mit den durch eine alloSCT hervorgerufenen emotionalen Situationen auseinanderzusetzen.
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Medizin

CMV-Prophylaxe nach Transplantation: Indikationserweiterung für Letermovir

Wie der Hersteller bekannt gibt, kann der CMV-Inhibitor Letermovir ab sofort auch zur Prophylaxe einer Cytomegalievirus (CMV)-Reaktivierung und -Erkrankung bei pädiatrischen CMV-seropositiven Empfänger:innen (R+) einer allogenen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (alloSCT) mit einem Körpergewicht von mindestens 5 kg (Infusionslösung) bzw. ab 15 kg (240 mg und 480 mg Filmtablette) angewendet werden. Zudem ist nun der Einsatz des Wirkstoffs zur Prophylaxe einer CMV-Erkrankung bei CMV-seronegativen pädiatrischen Patient:innen mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg möglich, die eine Nierentransplantation von einem CMV-seropositiven Spender:innen erhalten haben (D+/R-).
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Medizin
GTH 2025

Neue Erkenntnisse in der Zweitlinie – Update zur ITP

In einem Symposium im Rahmen der 69. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) wurde die in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie vorgestellte potenzielle neue Stadieneinteilung der Immunthrombozytopenie (ITP) diskutiert. Dies könnte v.a. in der Zweitlinie mehr Flexibilität bieten. Zudem wurden Ergebnisse aus verschiedenen Registern und Real-world-Studien präsentiert, die u.a. die Ergebnisse aus der Avatrombopag-Zulassungsstudie untermauern.
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Hämatologie
EBMT 2025

Herpes Zoster nach Stammzelltransplantation vermeiden

Bei Patient:innen, die sich einer allogenen und autologen hämatopoetischen Stammzelltransplantation (allo- und autoSCT) unterziehen, ist das Risiko einer Reaktivierung des Varicella-Zoster-Virus (VZV) erhöht, wobei die Herpes Zoster(HZ)-Inzidenz bei beiden Transplantationsarten ähnlich ist. Es wird daher eine Prophylaxe mit Aciclovir für mehr als 12 Monate nach alloSCT empfohlen, jedoch variiert die  Prophylaxedauer innerhalb der einzelnen Transplantationszentren, sodass die HZ-Inzidenz in dieser Population hoch ist. Trotz erweiterter Aciclovir-Prophylaxe beträgt die Inzidenz einer VZV-Reaktivierung 2 Jahre nach der alloSCT 4-9%. Die Impfung mit einem adjuvantierten rekombinanten Totimpfstoff kann eine Option sein, HZ zu verhindern und das Risiko einer Reaktivierung von VZV bei den Betroffenen zu reduzieren.
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Hämatologie

Morbus Waldenström – Diagnostik und Therapie in 2025

Morbus Waldenström (MW) ist eine seltene Erkrankung und gehört zu der Gruppe der B-Zell (B)-Non-Hodgkin-Lymphome. Im letzten Jahrzehnt sind klinisch bedeutsame Fortschritte im Verständnis der Pathogenese des MW erzielt worden. Die Kenntnis zweier somatischer Schlüsselmutationen in der Pathogenese des MW in den Genen MYD88 und CXCR4 und daraus resultierende Genotypen beeinflussen das Ansprechen gegenüber kovalenten BTK-Inhibitoren und haben damit Einfluss auf die Wahl zielgerichteter Therapien. Die betroffenen Patient:innen stellen für den behandelnden Arzt oder die Ärztin nicht selten eine besondere Herausforderung dar, da die Patient:innen häufig unter Symptomen leiden, die bei anderen indolenten Lymphomen untypisch sind und die mit nicht unerheblicher Morbidität einhergehen können, so etwa die Polyneuropathie Gerinnungsstörungen oder auch das Auftreten von Hyperviskosität. Das charakteristische klinische Bild des MW beruht einerseits auf Symptomen, die durch die Expansion des malignen B-Zell-Klons auftreten und andererseits auf Symptomen, die durch das teils stark erhöhte Paraprotein Immunglobulin M (IgM) verursacht werden.
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Hämatologie

Burkitt-Lymphom: Eine seltene Erkrankung mit komplexer Therapie

Das Burkitt-Lymphom (BL) ist eine seltene, aggressiv verlaufende, von reifen B-Zellen ausgehende Neoplasie, welche unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod führt. Aufgrund der hohen Proliferationsrate der BL-Zellen ist der Krankheitsbeginn oftmals akut und begleitet von Zeichen der Tumorlyse. Der Therapieanspruch ist kurativ. Die Heilungsrate des BL liegt bei etwa 60-90% und ist abhängig von verschiedenen Risikofaktoren wie dem Alter und der extranodalen Manifestation. BL-Rezidive sind insgesamt selten und haben eine sehr schlechte Prognose. Effektivere Therapieoptionen, insbesondere in der Rezidiv-Situation, sind dringend notwendig und aktuell Gegenstand klinischer Studien.
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Medizin

EU-Zulassung für Pirtobrutinib bei vorbehandelter CLL

Die Europäische Kommission hat Pirtobrutinib als ersten nicht-kovalenten (reversiblen) Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) als Monotherapie für die Behandlung Erwachsener mit rezidivierter oder refraktärer chronisch lymphatischer Leukämie (r/r CLL) nach BTKi-Vorbehandlung zugelassen (1). Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der Phase-III-Studie BRUIN CLL-321, in der mit Pirtobrutinib das progressionsfreie Überleben (PFS) bei guter Verträglichkeit signifikant verlängert werden konnte (2).
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Hämatologie
Hand schreibt Transplantation mit Kreide auf Tafel

Auf dem Prüfstand: Risikofaktoren für den Zeitpunkt einer autoSCT bei refraktärem Hodgkin-Lymphom

Im Jahr 2011 hielt Brentuximab Vedotin (BV) in den USA Einzug in die klinische Routine zur Behandlung des rezidivierten/refraktären klassischen Hodgkin-Lymphoms (cHL); Immuntherapeutika folgten und rücken in immer frühere Linien vor. Doch die publizierten Risikofaktoren für den Zeitpunkt einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT) basierten bislang zum Teil auf Kohorten, die ungefiltert bis zurück in das Jahr 1994 reichen, oder etwa auf rückständiger Bildgebung, kritisierte eine Gruppe von US-Wissenschaftler:innen, und präsentierte eine eigene Auswertung, die im Folgenden zusammengefasst ist. Deren wichtigste Erkenntnis betraf laut Autorenteam schließlich allerdings weniger einen speziellen Prognosefaktor.
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Hämatologie

ADCU: Banking ungerichteter kryokonservierter peripherer Blutstammzelltransplantate

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) wird zur Therapie einer Vielzahl maligner und nicht-maligner Erkrankungen durchgeführt. Neben der etablierten Anwendung von frisch gewonnenen peripheren Blutstammzellen (PBSC) stehen seit Januar 2024 ungerichtete kryokonservierte PBSC-Präparate (adult donor cryo­preserved units, ADCU) als weitere Behandlungsoption zur Verfügung. ADCU bieten entscheidende Vorteile: 1. Eine signifikant reduzierte Time-to-Transplant dank einer 100%igen Verfügbarkeit der Präparate mit bekannter Zellkomposition und Spezifikation und 2. die Möglichkeit einer optimierten Planung von Konditionierung und Transplantation entsprechend dem aktuellen Bedürfnis des Patienten*. Dies ist insbesondere für dringlich zu transplantierende Patienten von Bedeutung. 3. Zudem kann bereits vor der Konditionierung sichergestellt werden, dass ein ausreichend wirksames und sicheres Präparat vorliegt. 4. Das Präparat wird mit zugelassenen und validierten Methoden hergestellt, geprüft und transportiert. Aktuelle Studien zeigen für kryokonservierte, allogene PBSC-Präparate ein mit frischen Präparaten vergleichbares klinisches Outcome und somit eine vergleichbare Wirksamkeit [1-4].
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Hämatologie
Herausforderungen und mögliche Lösungen

Kommunikation zwischen Patient:innen und Ärzt:innen im Rahmen der alloSCT

Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (alloSCT) und die damit verbundenen Komplikationen einschließlich der Graft-versus-host-disease (GVHD) wirken sich auf mehrere physische und psychosoziale Bereiche aus, inkl. Organschäden, kardiovaskuläre und pulmonale Komplikationen, Immundefekte sowie kognitive Beeinträchtigungen und psychologische Folgeerscheinungen. Die chronische (c)GVHD kann eine Vielzahl von Organen betreffen und lebensbedrohlich sein. Sie beeinträchtigt die Genesung und Lebensqualität der Patient:innen, sodass eine enge Kommunikation über Risiken, Symptome und die Therapieadhärenz entscheidend ist. Infolgedessen benötigen die Patient:innen während des gesamten Verlaufs vor, während und nach der alloSCT eine lebenslange Betreuung, ebenso wie eine langfristige Unterstützung durch Familienmitglieder. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, kritische Bereiche der Kommunikation zwischen Patient:innen und Ärzt:innen im Verlauf der alloSCT zu beleuchten und mögliche Lösungsansätze zu geben.
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Hämatologie
Lymphom
Kutane T-Zell-Lymphome

Update zu Mogamulizumab in der klinischen Praxis: neue Daten und Anwendungsempfehlungen

Zur Behandlung der kutanen T-Zell-Lymphom (CTCL)-Subtypen Mycosis fungoides (MF) und Sézary-Syndrom (SS) stehen mittlerweile neue, zielgerichtete Therapieoptionen zur Verfügung [1]. Deutsche und europäische Empfehlungen befürworten u. a. den Anti-CCR4-Antikörper Mogamulizumab als systemische Zweitlinientherapie [1, 2]. Neueste Daten aus der klinischen Praxis bestätigen dessen gute Wirksamkeit und Verträglichkeit [3-5]. Kürzlich veröffentlichte Praxisempfehlungen deutscher CTCL-Expert:innen sollen praxisorientierte Anweisungen für den Umgang mit Mogamulizumab bieten [6].
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Hämatologie
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Die ALL bei Kindern und jungen Erwachsenen – ein Update zu Diagnostik und Therapie

Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter und stellt trotz beachtlicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie eine große Herausforderung dar. Die Überlebensraten haben sich durch neue Behandlungsstrategien in den letzten Jahrzehnten auf über 85% verbessert, doch schwere Komplikationen und Rezidive bleiben die Hauptursachen für Sterblichkeit. Dieser Artikel bietet eine umfassende Übersicht über aktuelle diagnostische Verfahren, Therapieansätze und zukunftsweisende Entwicklungen, in der Behandlung von Kindern und jungen Erwachsenen mit ALL.
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Hämatologie

Die Sichelzellkrankheit – ein hämatologisches Chamäleon

Akute Schmerzen sind eine der häufigen Vorstellungsgründe in der Notaufnahme. Der im Folgenden beschriebene Fall einer jungen Patientin mit akuter Schmerzkrise eignet sich gut, um dafür zu sensibilisieren, bei einer Gesamtkonstellation mit auffälligen Laborparametern, klinischen Symptomen und Herkunft aus einem Risikoland an eine Sichelzellkrankheit zu denken. Dabei handelt es sich um eine hereditäre hämolytische Anämie bzw. Hämoglobinopathie, welche vor allem in Subsahara-Afrika, aber auch im östlichen Mittelmeerraum vorkommt.
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Hämatologie

Theorie und Realität des Risikos für CAR-T-Zell-induzierte Sekundärmalignome im Jugendalter

Ende 2023 veröffentlichte die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA eine Sicherheitsmeldung bezüglich des Risikos für maligne T-Zell-Erkrankungen nach vorangegangener Therapie mit autologen, genetisch modifizierten T-Zellen, die chimäre Antigenrezeptoren (CAR) exprimieren. Die Behörde kündigte an, dieses Risiko für alle zugelassenen CAR-T-Zell-Produkte genauer zu untersuchen und zu bewerten. In einer daraufhin initiierten großen globalen Auswertung für den pädiatrischen Bereich einschließlich des jungen Erwachsenenalters fand sich jedoch kein einziger Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für sekundäre Lymphome oder T-Zell-Leukämien. Und das sollte in Patientengesprächen auch unbedingt so kommuniziert werden, fordern die Autor:innen der aktuellen Publikation.
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Editorial
Junge onkologische Patientin bei ihrer Ärztin
Editorial JOURNAL ONKOLOGIE 2/2025

CAYAs in der Hämatoonkologie

In der Februar-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE steht eine besondere Altersgruppe im Fokus: Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (children, adolescents and young adults, CAYAs). Diese Altersgruppe erfordert bei hämatologischen und onkologischen Erkrankungen eine spezifische Betrachtung, da sich neben den Krankheitsentitäten auch die Pharmakokinetik, der Stoffwechsel sowie Organfunktionen teils deutlich von denen Erwachsener unterscheiden.
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