Nebenwirkungsmanagement und Nachsorge
Dr. med. Katharina LeuchteDie Ausgabe JOURNAL ONKOLOGIE 12/2025 rückt auch dieses Jahr die wichtigen Querschnittsthemen Prävention, Rehabilitation und Supportivtherapie in den Fokus, und zeigt, welches Potenzial sie für die moderne onkologische Versorgung haben.
Dr. Katharina Leuchte
Obwohl 60-70% aller Raucher:innen motiviert sind, ihren Tabakkonsum zu beenden, schafft es der Großteil nicht allein und flächendeckende strukturelle Unterstützungsangebote fehlen oft. Prof. Dr. rer. nat. Catharina Maulbecker-Armstrong und Kolleg:innen zeigen auf, welche evidenzbasierten Interventionen zur Entwöhnung verfügbar sind und warum die Kostenerstattung von Behandlungen und Medikamenten zur Tabakentwöhnung durch die Krankenkassen überfällig ist. Neben Rauchverzicht ist körperliche Bewegung einer der wichtigsten beeinflussbaren Faktoren für Prävention und Prognoseverbesserung.
Wir beleuchten anhand erster Daten aus der HI AIM-Studie, welchen Einfluss ein Hochintensitäts-Intervalltraining (HIIT) zusätzlich zur Standardtherapie mit Immuncheckpoint-Inhibitoren oder Chemoimmuntherapie bei Patient:innen mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) hat: HIIT ist nicht nur sicher, sondern stärkt die körperliche Leistungsfähigkeit und reduziert toxizitätsbedingte Therapieanpassungen. Darüber hinaus kommt es zu einer Aktivierung des Immunsystems mit Mobilisierung zentraler Immunzellen. Wie Onkolog:innen die Rückkehr in die Arbeitswelt nach und mit einer Krebserkrankung erleichtern können, zeigt Rebecka Heinz auf.
Vom Paradigmenwechsel bei älteren Krebspatient:innen lesen Sie im Interview mit Dr. Cecilia Lund: Sie zeigt, wie eine strukturierte geriatrische Mitbehandlung therapiebedingte Toxizitäten reduziert, funktionelle Fähigkeiten erhält und so Therapieabbrüche verhindert – ein Ansatz, der zunehmend Einzug in die onkologische Routine hält.
Zur aktualisierten S3-Leitlinie „Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen“ finden Sie im Heft eine Podcastzusammenfassung des O-Ton Onkologie mit Dr. Franziska Jahn. Inga Pabst erläutert die Kritik der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO), wonach die Krankenhausreform die Leistungsgruppen 8 und 9 nicht ausreichend abbilde, weil innovative Therapien sowie solide Tumoren fehlten.
Abgerundet wird das Heft durch eine Fortbildung zum Zervixkarzinom in der Schwangerschaft von Chiara Flethe und Kolleginnen. Schließlich findet sich in dieser Ausgabe auch der letzte Teil der Forbildungsserie „Grundlagen in der Onkologie“ – dieses Mal mit dem Thema Krebsprävention.
Mit der CME zur Erstlinientherapie des rezidividerenden oder metastasierten Nasopharynxkarzinoms von Dr. Michael Pogorzelski können Sie 4 Punkte erwerben.
Ich wünsche Ihnen einen gelungenen Übergang ins neue Jahr,
Ihre