Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 8

Trotz jüngster Fortschritte bei der Behandlung von akuten lymphatischen Leukämien (ALL) und akuten myeloischen Leukämien (AML) sind Behandlungsoptionen für akute Leukämien mit KMT2-Umlagerung und Nukleophosmin 1-(NPM1)-Mutationen vonnöten. Revumenib, ein niedermolekularer Inhibitor der Menin-KMT2A-Interaktion könnte das Potenzial dazu haben. Erste vielversprechende Daten wurden als Late Breaking-Abstract während des ASH 2023 vorgestellt (1).
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Hämatologie

r/r iNHL: Wirksamkeit und Sicherheit der CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen Ciloleucel im 4-Jahres-Langzeitverlauf bestätigt

Die CAR-T-Zell-Therapie mit Axicabtagen Ciloleucel (Axi-Cel) ist auch bei indolenten Non-Hodgkin-Lymphomen (iNHL) zugelassen, speziell zur Behandlung des rezidivierten/refraktären (r/r) Follikulären Lymphoms nach drei oder mehr systemischen Therapien (1). Zulassungsrelevant für diese Indikation waren die Daten der Phase-II-Studie ZUMA-5, in der das CAR-T-Zell-Therapeutikum bei Patient:innen mit r/r FL zu hohen Ansprechraten und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil geführt hatte (2). Bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 wurden die 4-Jahres-Daten der Studie vorgestellt, die den hohen klinischen Nutzen der Behandlung bestätigen – in Form von anhaltenden Remissionen und Langzeitüberleben (3).
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NSCLC

DGHO-Jahrestagung 2023: Cemiplimab schließt Therapielücke beim NSCLC im Stadium IIIB/C

Der PD (programmed cell death)-1-Inhibitor Cemiplimab steht nach Zulassungserweiterung nun auch in Kombination mit Platin-basierter Cemotherapie für die Erstlinienbehandlung von erwachsenen Patient*innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), das PD-L1 (in ≥ 1% der Tumorzellen) exprimiert und keine EGFR-, ALK- oder ROS1-Aberrationen aufweist, zur Verfügung (1). Die Zulassung umfasst Patient*innen mit lokal fortgeschrittenem NSCLC, die keine Kandidat*innen für eine definitive Radiochemotherapie (RCT) sind, und Patient*innen mit metastasiertem NSCLC (1). Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) stellten Experten die Zulassungsstudie EMPOWER-Lung 3 vor und diskutierten den Stellenwert der immunonkologischen Kombination. Ihr Fazit: Gerade Patient*innen im Stadium IIIB/C profitieren von der neuen Option, die zudem mehr Flexibilität bei der Wahl der Chemotherapie ermög­licht. Dies könnte auch bei TTF-negativen Tumoren relevant sein.
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Medizin

NSCLC: Längeres Gesamtüberleben mit Atezolizumab vs. Gemcitabin

In der Phase-III-Studie IPSOS wurde die Wirksamkeit von Atezolizumab mit einer Chemotherapie (Gemcitabin) als Erstlinientherapie bei Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) verglichen. Für die Studie wurden Patient:innen inkludiert, die nicht für eine platinhaltige Chemotherapie in Frage kamen. Die Studie zeigte ein längeres Gesamtüberleben mit Atezolizumab im Vergleich zu Gemcitabin. Die 2-Jahres-Überlebensrate war mit der Immuntherapie etwa doppelt so hoch wie mit der Chemotherapie. Auch traten mit Atezolizumab weniger unerwünschte Ereignisse des Grades 3 bis 4 auf und die Patient:innen berichteten über eine bessere Lebensqualität.
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Medizin

NMIBC: Bessere Outcomes durch gezielte Therapieoptimierungen

Etwa 80 niedergelassene Urolog:innen diskutierten im Rahmen des 16. Urologischen medac Symposiums in Hamburg aktuelle Trends und Neuigkeiten zum Thema nicht-muskelinvasives Harnblasenkarzinom (NMIBC). Das Fazit: Gezielte Therapieoptimierungen bei der intravesikalen Chemo- oder Immuntherapie mit Mitomycin bzw. Bacillus Calmette-Guérin (BCG) können das Outcome verbessern. Neben der Einhaltung eines adäquaten Behandlungsschemas gemäß Leitlinien (1, 2) stellt die bewusste Patientenführung eine nicht zu unterschätzende Therapiesäule dar.
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Medizin

Darmkrebs: Probiotika verringern durch Chemotherapie ausgelöste gastrointestinale Komplikationen

In einer randomisierten klinischen Studie wurde die Wirksamkeit der Verabreichung von Probiotika untersucht, um Chemotherapie-bedingten gastrointestinalen Komplikationen entgegenzuwirken. Die Studie zeigte, dass die Verabreichung von Probiotika im Vergleich zu Placebo die Beschwerden im Verdauungssystem der Patient:innen reduzierte. Insbesondere Diarrhö war mit Probiotika seltener. Auch zeigten Untersuchungen, dass die Probiotika der negativen Wirkung der Chemotherapie auf die Darmflora, wie einer Reduktion der Diversität, entgegenwirken.
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Gastrointestinale Tumoren

Ernährungstherapie bei Magen- und Pankreaskarzinom

Mangelernährung hat bei Tumoren des Pankreas und bei Tumoren des Magens bzw. des ösophagogastralen Überganges (AEG) über alle Behandlungsphasen hinweg eine hohe Inzidenz und stellt im klinischen Alltag eine große Herausforderung dar. Der Ernährungszustand beeinflusst das Behandlungsergebnis und die Lebensqualität der Betroffenen und sollte von der Diagnosestellung bis hin zur Nachsorge regelmäßig über ein validiertes Screening-Tool erfasst werden. Bei vorhandenen Ernährungsproblemen oder einem erhöhten Risiko für eine Mangelernährung sollte die Vorstellung bei einem multidisziplinären Ernährungsteam erfolgen. Die Festlegung der Ernährungstherapie erfolgt in einem weiterführenden Assessment und kann von der Adaption des Ernährungsverhaltens bis hin zur künstlichen Ernährung reichen.
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Gynäkologische Tumoren

Möglichkeiten zum Haarerhalt mit Hilfe der Kühlhaube – Erfahrungen aus der Senologie und gynäkologischen Onkologie

Ca. 80.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich neu an Brust- oder Eierstockkrebs. Für beide Entitäten stellt die Durchführung einer Standard-Chemotherapie eine wichtige Voraussetzung für das Erreichen einer Heilungschance dar. Durch den Einsatz von Anthrazyklinen, Taxanen oder Platinderivaten kommt es dabei quasi obligat zu einem reversiblen Haarverlust (Chemotherapy-induced alopecia (CIA)). Der Verlust der Haare bedeutet insbesondere für Frauen einen ­signifikanten Verlust an Lebensqualität und einem klar erkennbaren äußeren Kennzeichen von Weiblichkeit. Mit Hilfe von hierzu speziell entwickelten Scalp Cooling-Systemen ist es möglich, die lokale Temperatur im Bereich der Kopfhaut während der laufenden Chemotherapie soweit herabzukühlen, dass es zu einem relevant niedrigeren Gewebeübertritt an Zytostatika kommt und signifikant häufiger ein Erhalt der Kopfhauthaare erreicht werden kann.
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Mammakarzinom

Mistelsymposium 2023: Integrative Onkologie und Einsatz der Mistel in der Tumortherapie

Die europäische Mistel gehört zu den am besten untersuchten Pflanzen weltweit mit einer guten Publikationsdichte. Für viele Krebspatient:innen und Ärzt:innen ist die Misteltherapie inzwischen eine wertvolle Therapiemaßnahme, und Mistelpräparate werden daher seit vielen Jahren als ergänzende Behandlung zur Krebstherapie erfolgreich eingesetzt. Auf dem 8. Mistelsymposium, das vom 9.-11. November 2023 in Nonnweiler stattgefunden hat, wurde die klinische Anwendung der Mistel in der Tumortherapie sowie allgemein die Integrative Onkologie von zahlreichen Expert:innen vorgestellt.
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Mammakarzinom

Tailoring der adjuvanten Therapie bei HR+ Mammakarzinom: Erkenntnisse zum endokrinen Ansprechen aus den ADAPT-Studien

Die Deeskalation der Behandlung zur Verbesserung der Verträglichkeit bei gleichbleibender Wirksamkeit ist ein wichtiges Thema beim Brustkrebs. Wo möglich, werden brusterhaltende Operationen, Verzicht auf Axilladissektion, modifizierte Strahlenbehandlungen und neue Systemtherapien bereits angewendet. Wie die entsprechenden Studien gezeigt haben, kann Deeskalation bei gleichbleibenden Heilungschancen gelingen. Dies ist mit einem erheblichen Gewinn an Lebensqualität der Betroffenen verbunden (1).
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Hämatologie

CLL: FLAIR Studie etabliert Venetoclax plus Ibrutinib mit MRD-geleiteter Therapiedauer als einen neuen Erstlinienstandard

Die Kombination aus dem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor Ibrutinib und dem BCL2-Inhibitor Venetoclax ist in der EU bereits als orale und zeitlich begrenzte Therapie (3 Zyklen Ibrutinib, 12 Zyklen Ibrutinib + Venetoclax) der therapienaiven chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen – basierend auf den Daten der Phase-III-Studie GLOW, in der Ibrutinib + Venetoclax seine Überlegenheit gegenüber Chlorambucil + Obinutuzumab hatte zeigen können (1). In einer aktuellen Analyse der Phase-III-Studie FLAIR konnte sich Ibrutinib + Venetoclax nun auch gegen die Chemoimmuntherapie aus Fludarabin, Cyclophosphamid und Rituximab (FCR) behaupten, und zwar in einem Setting, bei dem die Therapiedauer individuell anhand der messbaren Resterkrankung (MRD) gesteuert wird (2). Die Daten, die eines der Highlights bei der 65. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2023 darstellten, etablieren einen neuen Behandlungsstandard in der Erstlinientherapie geeigneter CLL-Patient:innen.
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Medizin

Metastasiertes Pankreaskarzinom: FOLFIRINOX bleibt eine wichtige Therapieoption

In einem aktuellen Review-Artikel zur Therapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Pankreaskarzinoms (mPaC) stellen die Autor:innen um Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, Direktorin der Klinik für Hämatologie und Onkologie mit Palliativmedizin am katholischen Klinikum Bochum fest, dass FOLFIRINOX nach wie vor eine sehr wichtige therapeutische Option darstellt (1). Insbesondere Patient:innen mit gBRCA1/2- oder PALB2-Mutationen können von einer Platin-haltigen Erstlinientherapie profitieren. Denn dies ist die Voraussetzung für eine aktive Erhaltungstherapie mit Olaparib, wenn die Patient:innen mindestens 16 Wochen keine Progression aufweisen.
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