Journal Onkologie

Chemotherapie | Beiträge ab Seite 67

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
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Kolorektales Karzinom

mCRC: Optimierungen sind in allen Behandlungslinien möglich

Trotz ständig verbesserter Behandlungsoptionen beim metastasierten kolorektalen Karzinom (mCRC) in den letzten 15 Jahren, gibt es in allen Behandlungslinien, auch jenseits der Zweitlinie, Raum für Therapieverbesserungen. Eine neue Behandlungsmöglichkeit für vorbehandelte mCRC-Patienten ist die zytostatisch wirkende Kombination aus Trifluridin und Tipiracil (LONSURF®), die Experten zufolge mit einem deutlichen Überlebensvorteil im Vergleich zu Placebo assoziiert ist – bei vergleichsweise guter Verträglichkeit.
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NSCLC

Immuntherapie Lungenkarzinom

Eine Modulation des Immunsystems ist eine wichtige Eigenschaft von Lungentumorzellen. Unterschiedliche immunmodulatorische Ansätze mit Antikörpern gegen sogenannte Immun-Checkpoints wie den cytotoxic T-lymphocyte antigen-4 (CTLA-4)-Rezeptor und den programmed death-1 (PD-1)-Rezeptor zeigten sehr vielversprechende Ergebnisse in Studien zum nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC). Mehrere Anti-PD-1-Antikörper wurden bereits zur Behandlung des vorbehandelten NSCLC zugelassen. Die Weiterentwicklung dieses Therapieansatzes in verschiedenen Tumorstadien des NSCLC sowie beim kleinzelligen Lungenkarzinom, auch in Kombinationen mit anderen Therapien, sowie der mögliche Einsatz prädiktiver Marker werden derzeit in unterschiedlichen Studien geprüft.
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Thorakale Tumoren

Neue Standards in der molekulardiagnostischen Versorgung von Lungenkrebspatienten

Das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom, die häufigste zum Tode führende Erkrankung beim Mann und die zweithäufigste bei der Frau, ist paradigmatisch geworden für eine molekular charakterisierte Erkrankung. Bei etwa 20% aller Patienten mit nicht-Plattenepithelkarzinom werden sog. Treibermutationen nachgewiesen, die einer molekular stratifizierten, zielgerichteten Therapie zugeführt werden können. Diese ist in der Regel nebenwirkungsärmer und effektiver als die klassische Chemotherapie und hat sich als Standard durchgesetzt. Wichtig ist die frühe Durchführung der molekularen Diagnostik sowie auch die Bestimmung von Resistenzmechanismen, um den Patienten eine optimale Therapie offerieren zu können. Der Artikel befasst sich mit Fortschritten in der molekularen Diagnostik, mit einem Fokus auf hybrid-capture-basiertem next-generation-sequencing in Gewebe und Blut (sog. liquid biopsy aus zell-freier zirkulierender Tumor-DNA). Entscheidend für die Verbreitung dieser Methoden ist die Qualitätskontrolle und der Einsatz in multiprofessionellen Netzwerken.
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Thorakale Tumoren

Strahlentherapie beim Lungenkrebs

Trotz großer Fortschritte in der medikamentösen Therapie des Lungenkarzinoms stellt die Strahlentherapie nach wie vor eine der Hauptbehandlungssäulen dar und gewinnt möglicherweise neue Bedeutung im Zusammenhang mit der Immuntherapie. Einen Überblick über die verschiedenen Anwendungsgebiete und Techniken der Radiatio beim nicht-kleinzelligen und beim kleinzelligen Lungenkrebs gibt Frau Prof. Dr. Ursula Nestle, Freiburg, in einem Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE.
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Medizin

Stellungnahme: Tumortherapie mit Methadon

In einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks in "Tagesschau24" wurde der Eindruck erweckt, dass eine Behandlung mit Methadon bei Patienten mit Tumoren (insbesondere Glioblastome und Leukämien) die Wirkung von Chemotherapien verstärkt und zu einer fast vollständigen Zerstörung der Tumoren führen könnte. Dieses Therapiekonzept habe sich insbesondere bei Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung bewährt und es seien insgesamt 80 Patienten erfolgreich behandelt worden, so die Aussage. Hierzu möchten wir Folgendes feststellen: Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die von der Arbeitsgruppe der Molekularbiologin Frau Dr. Friesen am Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm erhoben wurden, beziehen sich ausschließlich auf vorklinische Experimente entweder mit Zellkulturen oder tierexperimentellen Studien.
 
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Pankreaskarzinom

Bildgebung des Pankreaskarzinoms

Pankreaskarzinome haben eine der schlechtesten Prognosen unter allen malignen Erkrankungen. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei lediglich 5%, die mittlere Überlebenszeit beträgt 4-6 Monate. Eine frühe Diagnosestellung kann die Gesamtmortalität reduzieren, wobei der Bildgebung hierbei eine zentrale Rolle zugeschrieben wird. Akzeptierte und zuverlässige Verfahren für die Detektion und das Staging des Pankreaskarzinoms sind die kontrastmittelgestützte Computertomographie (CT) und Endosonographie (EUS). Die Magnetresonanztomographie (MRT) mit zusätzlicher MR-Cholangiopankreatikographie (MRCP) erleichtert die Diagnosestellung in frühen Stadien und kann bei unklaren Befunden eingesetzt werden. Schließlich bietet die Positronenemissionstomographie (PET) in Fällen, in denen CT, EUS und MRT keine eindeutigen Befunde liefern, eine Erweiterung der diagnostischen Möglichkeiten.
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Pankreaskarzinom

Tumorstroma im Pankreaskarzinom – Vielversprechendes Therapieziel oder -hemmnis?

Duktale Adenokarzinome des Pankreas entstehen im exokrinen Anteil des Pankreas. Ihr charakteristisches histopathologisches Phänomen ist eine ausgeprägte fibrotische Stromareaktion mit entzündlicher Komponente, die bis zu 80% der Tumormasse einnehmen kann und die sowohl prognostisch als auch prädiktiv relevant ist (1). Mit zunehmender Kenntnis der Tumorbiologie hat sich die Therapie der Pankreaskarzinome über die letzten Jahre graduell gewandelt. Neue effektive Chemotherapieschemata wie FOLFIRINOX oder Kombinationen von Gemcitabin mit nab-Paclitaxel bzw. 5-Fluorouracil mit nanoliposomalem Irinotecan (nal-Irinotecan) oder Oxaliplatin verlängern das Überleben signifikant, sind auch sequentiell in der Zweitlinientherapie wirksam und eröffnen darüber hinaus die Möglichkeit neuer neoadjuvanter Therapieansätze bei potentiell resektablen Patienten (2). Nach wie vor beträgt jedoch die 5-Jahres-Überlebensrate bei fortgeschrittenem Tumorleiden weniger als 5% und selbst nach kurativer Resektion mit optimaler adjuvanter Therapie sind weniger als 30% der Patienten im Langzeitverlauf nach 5 Jahren tumorfrei (3). Innovative molekulare Strategien richten sich deshalb gegen die Interaktion der Tumorzellen mit dem fibrotischen und entzündlichen Tumorstroma, zielen auf die Steigerung der Immunabwehr oder adressieren identifizierbare molekulare Targets.
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Pankreaskarzinom

Neoadjuvante Systemtherapie beim Pankreaskarzinom

Das Robert-Koch-Institut prognostiziert für 2016 18.600 Pankreaskarzinomfälle in Deutschland. Männer und Frauen sind etwa gleichermaßen betroffen. Damit gehört das Pankreaskarzinom nicht zu den häufigsten Tumoren im Magen-Darm-Trakt. Bei allerdings einer etwa gleichen Zahl an Sterbefällen pro Jahr ist das Pankreaskarzinom einer der Tumoren mit den ungünstigsten Prognosen. Die 5-Jahres-Überlebensrate liegt insgesamt bei etwa 7%. Sollte sich dies in den kommenden Jahren nicht ändern, wird das Pankreaskarzinom im Jahr 2030 nach den Bronchialkarzinomen die zweithäufigste Krebstodesursache in den USA sein (1). Die Gründe dafür sind vielschichtig. Effektive Maßnahmen zur Frühdiagnostik existieren bislang nicht, die Mehrzahl der Pankreaskarzinome wird erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Das Pankreaskarzinom ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters, was in alternden Gesellschaften zu einer erhöhten Inzidenz führt. Schließlich liegt wahrscheinlich sogar in den selten diagnostizierten frühen Tumorstadien häufig eine Mikrometastasierung vor, die die hohen Rezidivraten postoperativ erklärt (2). So liegt das 5-Jahres-Überleben nach kurativ intendierter Resektion bei nur 9% ohne und bestenfalls 28% mit adjuvanter Chemotherapie. In vielen Fällen kann der Tumor nur mit einer R1-Resektion entfernt werden. Daher ist die Idee, durch eine vor der Operation durchgeführte Chemotherapie (neoadjuvante Therapie) eine bessere Resektabilität und eine bessere Tumorkontrolle zu erreichen, naheliegend.
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Update für gynäkologische Onkologen

Zum 4. Mal veranstaltete der BNGO den jährlichen Hauptstadtkongress – in bewährter Weise gemeinsam mit dem IQUO. Die 90 Teilnehmer aus BNGO-Praxen (Ärzte, Study Nurses, Medizinische Fachangestellte) erlebten gemeinsam mit den urologischen Kollegen an 2 Tagen die Vorträge, Podiumsdiskussionen und praxisrelevanten Kurse. Die Kongressdisziplin war gut – trotz des hervorragenden Sommerwetters in Berlin. Nach konzentrierter Kongressarbeit war auch der traditionelle Festabend in der Berliner Kongresshalle am Kanzleramt wieder ein Highlight.
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Hämatologie

Follikuläres Lymphom: Obinutuzumab verlängert PFS und erhält EU-Zulassung

In der multizentrischen zulassungsrelevanten Phase-III-Studie GADOLIN verdoppelte eine Kombinationstherapie aus Obinutuzumab und Bendamustin das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patienten mit follikulärem Lymphom (FL) und zeigte einen Überlebensvorteil gegenüber einer Monotherapie mit Bendamustin. Am 13. Juni 2016 wurde Obinutuzumab EU-weit zur Therapie vorbehandelter FL-Patienten zugelassen.
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Mammakarzinom

Innovative Therapieoptionen beim NSCLC und Urothelkarzinom

Über 5% der weltweit neu diagnostizierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) sind ALK-positiv (1). Betroffene Patienten, deren Erkrankung nach einer Standardtherapie mit Crizotinib weiter fortgeschritten ist, profitieren vom hoch selektiven, ZNS-aktiven ALK-Inhibitor Alectinib – mit Gesamtansprechraten (ORR) von etwa 50% und ZNS-ORR von über 55%. In einem Mediengespräch im Rahmen der diesjährigen Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) stellte Roche die wichtigsten präsentierten Studien zu Alectinib vor. Weitere Studien befassten sich mit dem humanisierten, monoklonalen PD-L1-Antikörper Atezolizumab, der nicht nur in der Therapie des NSCLC, sondern auch beim Urothelkarzinom und in weiteren Indikationen zu vielversprechenden Studienergebnissen führt.
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Mammakarzinom

Brustkrebs: Prognosetest kann überflüssige Chemotherapien vermeiden

Im Rahmen des diesjährigen ASCO-Kongress wurden die Ergebnisse der PROMIS-Studie vorgestellt, die zeigen, dass Patientinnen mit dem 70-Gen-Test (MammaPrint®) mit einem durch einem 21-Gen-Assay (Oncotype DX®) ermittelten intermediären Recurrence-Score (RS) klar einer Hoch-(HR)- bzw. Niedrigrisiko(LR)-Gruppe zugeordnet werden konnten. Bei 33% der Patientinnen änderte dies die Behandlungsentscheidung für oder gegen eine Chemotherapie (1).
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