Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 218

Im September 2020 wurde auf dem ESMO ein Update zur Erstlinientherapie von metastasierenden oder nicht resezierbaren rezidivierenden Plattenepithelkarzinomen der Kopf-Hals-Region (m/uR HNSCC) mit PD-L1-Tumorexpression (Combined Positive Score (CPS) ≥ 1) vorgestellt. Lesen Sie dazu ein Interview mit PD Dr. Markus Hecht, Oberarzt der Strahlenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, der auch die Arbeitsgruppe „Translationale Immunonkologie“ leitet.
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Die Chemotherapie-induzierte, periphere Neuropathie (CIPN) ist eine der häufigsten, schwerwiegendsten und nachhaltigsten Nebenwirkungen einer Zytostatika-Therapie. Bei den standardgemäß eingesetzten Taxanen bei Mamma- und Genitalkarzinomen beträgt die Häufigkeit für CTC-Grad 1-2 in der Literatur zwischen 20 und 50%, für die Grade 3 und 4 zwischen 6 und 20%. Ab CIPN Grad 2 besteht eine Beeinträchtigung der alltäglichen Aktivität, z.B. Gehen, Laufen, Feinmotorik u.a., ab Grad 3 ist die Selbstversorgung limitiert. Als nichtmedikamentöse Prävention wird von der AGO-Kommission Mamma 2020 ein Fitness- und sensomotorisches Training (z.B. Vibrationsplatte) empfohlen, bei sehr geringer Evidenz (LoE 5, Empfehlungsgrad D) (1). Die Therapie einer manifesten CIPN ist schwierig, der Effekt meist nur kurzfristig. Als Therapiemaßnahmen werden ein Funktionstraining, eine physikalische Therapie, Akupunktur und zur lokalen Anwendung Lidocain, Capsaicin, Menthol 1% lokal, Baclofen, Amitryptilin und Ketamin empfohlen (1).
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Diagnostik

Präzisionsonkologie am Beispiel des EGFR-mutierten NSCLC

Dank der molekularen Testung können bei einer Vielzahl von Tumorentitäten Patienten mit zielgerichteten Medikamenten passgenau behandelt werden. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Lungenkrebs. In der Versorgungsrealität wird dies aber noch nicht immer umfassend angewandt. Einen Ansatz, um Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs einen Zugang zu molekularer Diagnostik und innovativen Therapien zu ermöglichen, bietet der Zusammenschluss von 15 universitären Krebszentren im „nationalen Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs“. Darüber hinaus gibt es entitätsübergreifend auch die Zentren für personalisierte Medizin (ZPM) in Baden-Württemberg, die bisher allerdings nur für Patienten aus dem Bundesland zugänglich sind. 
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Hämatologie

CML: Ponatinib als Therapieoption mit sehr guter Wirksamkeit

Heute steht nicht nur ein einziges Medikament zur Behandlung der chronischen myeloischen Leukämie (CML) zur Verfügung, sondern es sind insgesamt 5 Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) wie Ponatinib zugelassen. Hinzu kommen andere Optionen wie die allogene Stammzelltransplantation. „Wir haben für die CML tatsächlich eine Therapie­landschaft“, betonte Prof. Dr. Andreas Hochhaus, Jena. In diesem Kontext erläuterte er die Stellung von Ponatinib bei dieser Indikation.
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Kolorektales Karzinom

mCRC MSI-H: EU-Zulassung für Pembrolizumab

Der Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab (Keytruda®) ist in der EU als bisher erster und einziger zur Monotherapie für die Erstlinienbehandlung des metastasierten Kolorektalkarzinoms (mCRC) mit hoher Mikrosatelliten-Instabilität (MSI-H) oder mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (MMRD) zugelassen. Grundlage dafür waren die positiven Daten der Phase-III-Studie KEYNOTE-177 (1), über die Prof. Dr. Sebastian Stintzing, Berlin, berichtete. In dieser pivotalen Studie konnte eine Pembrolizumab-Monotherapie das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zur Chemotherapie verdoppeln.
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Diagnostik

Prostatakarzinom: PSMA-bindende Wirkstoffe in Diagnostik und Therapie

PSMA-bindende Wirkstoffe docken spezifisch an Prostatakrebszellen an. Gekoppelt an diagnostische oder therapeutische Radionuklide können sie die Diagnostik und die Behandlung von Prostatakrebs verbessern. Wissenschaftler untersuchten erstmals, wie diese Wirkstoffe von der Zelle aufgenommen und intrazellulär verteilt werden. Darüber hinaus zeigte ein erster klinischer Einsatz, dass hybride PSMA-bindende Wirkstoffe, die sowohl ein diagnostisches Radionuklid als auch einen Fluoreszenzfarbstoff beinhalten, geeignet sind, Prostatakrebs sowohl vor als auch während der Operation sichtbar zu machen (1).
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NSCLC

Frühzeitige Krankheitskontrolle: mNSCLC-Erstlinientherapie mit Nivolumab + Ipilimumab + begrenzte Chemotherapie

Das Gesamtüberleben (OS) von Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) kann durch eine Therapie mit Nivolumab (Opdivo®) + Ipilimumab (Yervoy®) zusammen mit einer auf 2 Zyklen begrenzten Chemotherapie im Vergleich zu alleiniger Chemotherapie signifikant verlängert werden. Prof. Dr. Solange Peters, Lausanne, Schweiz, betonte die synergistische Wirksamkeit dieser immunonkologischen (IO) Kombination, die durch die zusätzliche Chemotherapie eine frühzeitige Kontrolle der Erkrankung möglich mache. „Ipilimumab sorgt für die Aktivierung von T-Zellen und Nivolumab ermöglicht ihnen das Erkennen des Tumors. Die duale Blockade erhöht auf diese Weise die Tumor­immunogenität.“
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Medizin

Behandlung der aTTP: Akutsituation rasch beherrschen und Rezidive vermeiden

Eine akute Episode der seltenen Bluterkrankung aTTP (erworbene thrombotisch-thrombozytopenische Purpura) ist ein medizinischer Notfall – eine rasche Diagnostik und Therapie können Leben retten. Rund zweieinhalb Jahre nach der Zulassung von Caplacizumab (Cablivi®) bestätigen nun auch Auswertungen von Daten aus dem Behandlungsalltag seine Wirksamkeit und Verträglichkeit in Kombination mit Plasmapherese und Immunsuppression (1, 2) Experten diskutierten auf dem „Kölner TMA-Symposium – Digital“ , wie das moderne Verständnis der Pathophysiologie der TTP neue Therapiekonzepte möglich gemacht hat, worauf es bei der Behandlung einer akuten Episode in der Praxis ankommt und welche Entwicklungen es aktuell in der Nachsorge gibt, um Rezidive zu verhindern.
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News

Immer weniger Deutsche bei der Darmkrebsvorsorge

Die Vorstellung ist für Männer wie Frauen anscheinend gleichermaßen derart unangenehm, dass sie die Untersuchungen lieber meiden: Darmkrebsvorsorge. Darauf weist die KKH Kaufmännische Krankenkasse angesichts des Darmkrebsmonats März hin. Laut KKH-Auswertung ist der Anteil der Versicherten, die zwischen 2009 und 2019 einen Vorsorgetest auf Blut im Stuhl gemacht haben, bundesweit bei beiden Geschlechtern um rund 42% gesunken. Auch der Anteil der Darmspiegelungen war im gleichen Zeitraum um 18% rückläufig. Bei den Frauen fällt der Rückgang leicht höher aus (minus 19,5%) als bei den Männern (minus 16,5%). Im Sinne der eigenen Gesundheit gilt es, die eigene Scheu zu überwinden und zum Arzt zu gehen – zur notwendigen Vorsorge und erst recht bei bereits akuten Beschwerden.

 
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News

Kombination von Wirkstoffen könnte Heilungschancen bei Eierstockkrebs verbessern

Innovative zielgerichtete Wirkstoffe, so genannte PARP-Inhibitoren, können die Prognose bei Eierstockkrebs deutlich verbessern. Dies gilt vor allem für Patientinnen, deren Tumoren bestimmte genetische Voraussetzungen aufweisen. Ein Forscherteam unter Leitung von WissenschaftlerInnen der Hochschulmedizin Dresden und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) konnte nun in Laborexperimenten zeigen, dass die Gabe eines neuartigen Chemotherapeutikums in Kombination mit einem PARP-Inhibitor die Wirkung des zielgerichteten Medikaments auch bei niedriger Dosierung deutlich verstärkt. Diesen Effekt beobachteten die WissenschaftlerInnen an im Labor kultivierten patienteneigenen Krebszellen unabhängig von vorliegenden Veränderungen in bestimmten Hochrisikogenen. Die Wirkstoffkombination scheint daher ein vielversprechender Ansatz, um künftig den klinischen Einsatzbereich von PARP-Inhibitoren zu erweitern und Resistenzen zu reduzieren. Die Ergebnisse ihrer Untersuchung veröffentlichten die WissenschaftlerInnen im Fachmagazin Gynecologic Oncology.
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Medizin

Medikamentenresistenz in der Krebstherapie

Menschliche Zellen verändern ständig ihre Form. Aus der Biologie ist bekannt, dass diese morphologischen Verformungen widerspiegeln, wie sich eine Zelle verändert. Bisher war die Forschung aber nur begrenzt in der Lage, die Bedeutung hinter der Form einer Zelle zu verstehen. In ihrer neuen Studie haben Rune Linding von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) und seine KollegInnen mithilfe künstlicher Intelligenz Veränderungen in der Morphologie von Krebszellen untersucht und interpretiert, um zu verstehen, wie diese Zellen gegen Krebsmedikamente resistent werden.
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Medizin

Alkalisierungstherapie verlängerte Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem Pankreaskarzinom

Eine zusätzlich zur Chemotherapie durchgeführte Alkalisierungstherapie verlängert nach den Ergebnissen einer retrospektiven Fall-Kontroll-Studie das Überleben von Patienten mit metastasiertem oder rezidiviertem Pankreaskarzinom (1). Die Alkalisierungstherapie bestand aus einer alkalischen Diät und der Supplementation von Natrium-Bicarbonat. Den größten Vorteil von der Alkalisierung hatten Patienten mit einem pH-Wert im Urin von > 7,0 oder einem Anstieg des pH-Wertes von > 1,0 im Vergleich zum Ausgangswert.
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Medizin

Finale Analyse der TITAN-Studie: Überlegenheit von Apalutamid/ADT gegenüber alleiniger Androgendeprivation bestätigt

Die Zulassungserweiterung von Apalutamid (Erleada®) im Jahr 2020 zur Behandlung des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC) in Kombination mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) basiert auf den Ergebnissen der TITAN-Studie (1), in der sich eine signifikante Überlegenheit von Apalutamid/ADT gegenüber einer alleinigen ADT zeigte. Die finale Analyse der TITAN-Studie, die auf dem diesjährigen ASCO-GU vorgestellt wurde, bestätigt nach mehr als 20 Monate längerem Follow-up weiterhin eine signifikante Überlegenheit im Gesamtüberleben und radiographischem progressionsfreien Überleben (rPFS) mit Apalutamid/ADT gegenüber ADT.
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News

Krebstherapien können Herz und Gefäße schädigen: Wie schützt man Patienten?

Die Therapie von Krebserkrankungen hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Verbesserte Operationsmethoden, eine präzisere Strahlenbehandlung und neue Medikamente konnten die Überlebenschancen der Patienten deutlich verbessern. Doch der Fortschritt hat seinen Preis: „Viele Krebstherapien können Herz und Kreislauf schädigen – auch die modernen, zielsicherer an Krebszellen ansetzenden Wirkstoffe können das Herz-Kreislauf-System in Mitleidenschaft ziehen“, warnt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefredakteur der Herzstiftungs-Zeitschrift HERZ heute in der aktuellen Ausgabe und betont: „Unter diesen Bedingungen gilt es sicherzustellen, dass das Langzeitüberleben und die Lebensqualität von Menschen, die ein Krebsleiden überstanden oder unter Kontrolle gebracht haben, nicht von einer neu auftretenden oder sich verschlimmernden Herz-Kreislauf-Erkrankung beeinträchtigt werden.“ Dieser künftig weiter wachsenden Patientengruppe gilt der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe von HERZ heute 1/2021 „Die Balance halten – Krebspatienten vor Herzschäden schützen“. Renommierte Kardiologen und Onkologen zeigen die Risiken auf und erläutern, wie negative Einflüsse der Krebsbehandlung auf Herz und Kreislauf frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Eine Herzpatientin, selbst als Kind früh an Krebs erkrankt, berichtet von ihrem Umgang mit den Folgen der Krebstherapie und ihrem Lebensmut trotz Krankheit.
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