Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 178

Etwa die Hälfte der über 70-jährigen in Deutschland bekommt mehr als fünf Medikamente gleichzeitig verordnet.1 Mit dem Alter steigt auch das Risiko für Tumorerkrankungen und krebsassoziierte Thrombosen (CAT). Letztere zu behandeln kann bei unübersichtlichen Medikamentenplänen und drohenden Wechselwirkungen zwischen Tumortherapeutika und Antikoagulanzien so herausfordernd wie gefährlich sein – muss es aber nicht: Im Gegensatz zu direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) sind bei dem niedermolekularen Heparin (NMH) Tinzaparin keine pharmakokinetischen Arzneimittelinteraktionen bekannt.
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Hämatologie
Statement von Prof. Dr. med. Susanne Saußele, Leiterin der Poliklinik und des CML Exzellenz-Zentrums an der ­Universitätsmedizin Mannheim.

ASH-Highlights 2021 zur CML

Erstmals fand das ASH-Meeting als Hybrid-Veranstaltung statt. Einige 1.000 Teilnehmer:innen waren vor Ort, viele mehr nahmen nur virtuell teil. So kam es vor, dass in Sitzungen keiner der Vortragenden oder Vorsitzenden vor Ort war, aber doch Zuhörer im Saal saßen. Es gab viele technische Probleme, nichtsdestotrotz kann ich als eine derjenigen, die vor Ort teilnahmen, sagen, dass der Eindruck in Präsenz deutlich intensiver war. Es gab mehrere wichtige und interessante Beiträge zur chronischen myeloischen Leukämie (CML), wovon ich hier einige zusammenfassen möchte.
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Hämatologie

Erste Daten sprechen für klinische Wirksamkeit von Belantamab Mafodotin bei r/r AL-Amyloidose mit Myelom

Die systemische Leichtketten (AL)-Amyloidose ist eine seltene, bislang nicht heilbare Erkrankung, die zu Fehlfunktionen der betroffenen Organe (meist Herz und Nieren) führt und oftmals mit einem Multiplen Myelom (MM) assoziiert ist. In einer retrospektiven multi-institutionellen Studie waren 6 Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) AL + MM, die mehrfach vortherapiert waren, mit Belantamab Mafodotin (BLM) behandelt worden. Sie zeigten eine schnelle Reduktion der involvierten freien Leichtketten (iFLC) und beeindruckende Raten an hämatologischer Response (HR) von 83% sowie kardialem Ansprechen von 80% (1).
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Hämatologie

r/r großzellige B-Zell-Lymphome: EFS etabliert sich als Surrogatmarker für Langzeit-OS

Die pivotale Studie ZUMA-1 ist eine prospektive, offene, multizentrische, einarmige Phase-I/II-Studie, die die Wirksamkeit und Sicherheit der CAR-T-Zell-Therapie Axicabtagen-Ciloleucel (Axi-cel) bei Patient:innen mit großzelligen B-Zell-Lymphomen (diffus großzelliges B-Zell-Lymphom (DLBCL), primär mediastinales B-Zell-Lymphom (PMBCL), transformiertes follikuläres Lymphom (TFL)) evaluiert. Bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2021 wurden die 5-Jahres-Langzeitdaten der Studie präsentiert (1), die das gute und anhaltende Ansprechen aus der 2-Jahres-Analyse (2) bestätigen. Zudem konnte ein enger Zusammenhang zwischen den Endpunkten ereignisfreies Überleben (EFS) nach 12 und 24 Monaten und Langzeit-Gesamtüberleben (OS) gezeigt werden (1) – was die Bedeutung des EFS als Surrogatmarker für das OS unterstreicht.
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Hämatologie

Welche Bedeutung hat die MRD-Negativität beim Multiplen Myelom?

 „Die von der GMMG-Studiengruppe durchgeführte Phase-III-Studie HD7 ist die erste Phase-III-Studie, die MRD-Negativität am Ende der Induktion als primären Endpunkt bei transplantationsfähigen, neu diagnostizierten Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) untersucht“, berichtete Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Präsident der GMMG-Studiengruppe und Leiter der Sektion Multiples Myelom am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg bei einem Meet-the-Expert anlässlich des 63. Treffens der American Society for Hematology (ASH) vom 11. bis 14. Dezember 2021. Die GMMG-Studiengruppe ist die größte mit dem Multiplen Myelom befasste Studiengruppe in Deutschland und verfolgt das Ziel, durch Prüfung und Entwicklung neuer Behandlungsstrategien die Situation für Patient:innen mit MM zu verbessern.
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Hämatologie

r/r LBCL: Zweitlinientherapie mit Liso-cel zeigt signifikanten Vorteil gegenüber Standardtherapie

Lisocabtagene maraleucel (Liso-cel) verbessert signifikant das ereignisfreie Überleben (EFS), die CR-Rate und das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber einer Standardtherapie in der Secondline bei Patient:innen mit rezidivierten/refraktären großzelligen B-Zell-Lymphom (r/r LBCL). Mit diesem Ergebnis hat die Phase-3-Studie TRANSFORM ihren primären Endpunkt und die sekundären Endpunkte erreicht.
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Hämatologie

CLL13-Studie: uMRD-Raten unter zeitlich begrenzten Venetoclax-Kombinationen höher als unter Standard-CIT

Erste Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie GAIA (CLL13) konnten zeigen, dass die Venetoclax-basierten zeitlich begrenzten Kombinationsregime mit entweder Obinutuzumab (GVe) oder mit Obinutuzumab und Ibrutinib (GIVe) im Vergleich zu den Standard-Chemoimmuntherapien (CIT), bestehend aus Fludarabin + Cyclophosphamid + Rituximab (FCR) oder Bendamustin + Rituximab (BR), in der Frontline-Behandlung von fitten Patient:innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zu höheren Raten an nicht mehr nachweisbarer minimaler Resterkrankung (uMRD) im peripheren Blut führten. Das Sicherheitsprofil erwies sich dabei in allen Studienarmen als günstig.
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Mammakarzinom

Wie gelingt effektives Nebenwirkungsmanagement beim metastasierten Mammakarzinom?

Die moderne Brustkrebstherapie beruht im Wesentlichen auf 2 Säulen – der weitestmöglichen Individualisierung der Therapie und der supportiven Therapiebegleitung, die die Lebensqualität der Betroffenen in den Fokus stellt. Beim vergangenen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) lieferte das neu zugelassenen Antikörper-Drug-Konjugat Sacituzumab Govitecan unter anderem überzeugende Daten zur Lebensqualität bei Patientinnen mit metastasiertem triple-negativen Mammakarzinom (TNBC), und der HER2-Inhibitor Tucatinib zeigte bei Hirnmetastasen HER2-positiver Mammakarzinome vielversprechende Ergebnisse.
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Mammakarzinom

HER2+ mBC: Neue Studiendaten untermauern die Wirksamkeit von Trastuzumab-Deruxtecan auch bei Hirnmetastasen

Auf dem diesjährigen San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS 2021) präsentierte Daten der Phase-III-Studie DESTINY-Breast03 zeigen, dass Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd) bei spezifischen Subgruppen im Vergleich zu Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) einen überlegenen Vorteil für Patient:innen mit HER2-positivem metastasierten Brustkrebs (HER2+ mBC) hat, einschließlich derer mit stabilen Hirnmetastasen.
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Hämatologie

Künstliche Intelligenz in der Leukämiediagnostik: Der Computer als Gehilfe in der Zytomorphologie

Auch im Zeitalter der molekularen Diagnostik ist die mikroskopische Untersuchung von Blut- und Knochenmark­ausstrichen noch immer ein wesentliches Instrument in der Diagnose hämatologischer Erkrankungen. Unterstützung bei der morphologischen Begutachtung und quantitativen Auswertung dieser Präparate bieten Methoden aus dem Bereich der Mustererkennung und Künstlichen Intelligenz (KI), wie etwa künstlicher neuronaler Netze. Diese erlauben eine schnelle und präzise Analyse digitalisierter Präparate auf dem Leistungsniveau menschlicher Expert:innen. Methoden der „erklärbaren KI“ erlauben es außerdem, die Vorhersagen der Software nachzuvollziehen und so die Entscheidungen der Algorithmen transparenter zu machen. Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung leis­tungsfähiger Software sind quantitativ und qualitativ hochwertige Datenquellen.
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Entitätsübergreifend

E-Health-Tools in der Onkologie: Bewertung der Akzeptanz, der Genauigkeit und des klinischen Nutzens von PROMs

Die medizinische Versorgung verlagert sich durch die Einbeziehung von Patient:innenberichten in die Routineversorgung von Krebspatient:innen zunehmend zu einem personalisierten Ansatz. E-Health-basierte patient:innenbezogene Ergebnismessungen (Patient-reported outcome measures, PROMs) können dazu beitragen, den Ernährungs- und Belastungszustands von Krebspatient:innen frühzeitig zu erkennen und zu automatisieren. Gleichzeitig kann dadurch die Behandlung erleichtert und die Beteiligung der Patient:innen gefördert werden. Ziel einer Querschnittsstudie, die in Deutschland und der Schweiz durchgeführt wurde, war es, die Akzeptanz, Genauigkeit und den klinischen Nutzen von PROMs, die über E-Health-Tools während der Routineversorgung erhoben wurden, zu untersuchen und zu bewerten.
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Diagnostik

Telemedizin in der Onkologie

Eine telemedizinische Anwendung, die gerade in den letzten beiden von der Pandemie geprägten Jahren in Deutschland viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Ferndiagnostik. Diese erfolgt beispielsweise im Rahmen von Video­sprechstunden, aber auch asynchron nach der Übermittlung von beispielsweise Bildinformationen. So können akute Erkrankungen telemedizinisch häufig schneller diagnostiziert und behandelt werden als eine fachärztliche Behandlung vor Ort stattfinden kann. Insbesondere in Gegenden mit einer geringen Dichte an Fachärzt:innen bietet Telemedizin so einen Versorgungsvorteil. Darüber hinaus hat die Telemedizin insbesondere bei chronischen wie onkologischen Erkrankungen viel Potenzial.
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Diagnostik

Mit Real-world-Daten smarte MTBs und Testalgorithmen entwickeln

Molekulargenetische Tests und die Diskussion der Ergebnisse in Molekularen Tumorboards (MTBs) sind Eck­pfeiler der personalisierten Krebsmedizin. Gleichzeitig sind sie ein „Flaschenhals“, wenn es darum geht, innovative Diagnostik und Therapien möglichst vielen Krebspatient:innen zugänglich zu machen. Eine Kooperation des Universitätsklinikums Freiburg und der Firma Roche soll es ermöglichen, anonymisierte Daten aus dem Behandlungsalltag zu nutzen, um diese Hürden im Versorgungspfad zu beseitigen und wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten.
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