Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 155

Bei Progress nach systemischer Therapie von metastasierten, gut differenzierten extra-pankreatischen und pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (epNET bzw. pNET) standen bislang nur begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung. Durch die Zulassung des Multi-Tyrosinkinase-Inhibitors (mTKI) Cabozantinib wird der hohe klinische Bedarf erstmals durch eine zielgerichtete Systemtherapie unabhängig von Primärlokalisation, NET-Grading, SSTR-Status, Tumorfunktionalität und Art der Vortherapie adressiert.
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Im Oktober 2022 wurde die Zulassung von Axicabtagen-Ciloleucel erweitert. Die CAR-T-Zelltherapie kann seitdem zur Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und hochmalignem B-Zell-Lymphom (HGBL) in der Zweitlinie eingesetzt werden. Basis dafür waren die positiven Ergebnisse der ZUMA-7 Studie. Bereits im September 2022 war die Zulassung für Brexucabtagen-Autoleucel erweitert worden. Damit steht erstmals eine CAR-T-Zelltherapie für erwachsene Patient:innen ab 26 Jahre mit rezidivierter oder refraktärer B-Zell-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (r/r ALL) zur Verfügung. Grundlage dafür waren Daten der ZUMA-3 Studie.
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Auf einem Symposium beim DGHO (Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie) wurde Prof. Charles Swanton aus London, der bereits beim ESMO (European Society of Medical Oncology)-Kongress im September 2022 mit den Daten zum Zusammenhang von Luftverschmutzung und Lungenkrebs großes Aufsehen erregt hatte, virtuell zugeschaltet. Ein aktuelles Update zum treibermutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) gab Prof. Christian Schulz, Regensburg. Last but not least verlieh Peter Klein, Country Head Oncology Germany von Takeda, die diesjährigen Forschungspreise.
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Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie wurde die S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut“ aktualisiert. Zu den Änderungen der überarbeiteten Fassung zählen unter anderem ein Kapitel zu Morbus Bowen und Empfehlungen zur Therapie der Cheilitis actinica. Zudem wurden die Empfehlungen zur Behandlung des Plattenepithelkarzinoms (PEK) durch System- sowie chirurgische Therapie aktualisiert. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO), der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) sowie unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften und 13 Expert:innen. Ziel ist es, Ärzt:innen evidenzbasierte Diagnose-, Behandlungs- und Nachsorgemöglichkeiten aufzuzeigen und so die Versorgung von Patient:innen mit PEK oder/und aktinischen Keratosen zu verbessern.
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Wird bei einer Darmspiegelung zur Krebsfrüherkennung keine verdächtige Gewebeveränderung gefunden, dann lautet die Empfehlung, die Untersuchung nach 10 Jahren zu wiederholen. Wissenschaftler:innen im Deutschen Krebsforschungszentrum konnten nun bestätigen, dass das empfohlene Screening-Intervall sicher ist. Die Frist bis zur Wiederholung der Untersuchung könnte an die persönlichen Risiken angepasst und insbesondere bei Frauen, deren Erstuntersuchung vor dem 60. Lebensjahr durchgeführt wurde, sogar über die Zehnjahresfrist hinweg ausgedehnt werden. (1)
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Medizin

Darmkrebs: Chemotherapie vor und nach OP sinnvoll

Darmkrebspatient:innen, die eine Chemotherapie vor der OP erhalten, weisen ein verringertes Risiko auf, dass die Krankheit erneut auftritt. Zu dem Ergebnis kommen Forscher der University of Birmingham und der University of Leeds. Die FOXTROT-Studie hat ergeben, dass sich so die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr des Krebses innerhalb von 2 Jahren um 28% verringern lässt. 1.053 Krebspatient:innen von 85 Krankenhäusern aus Großbritannien, Dänemark und Schweden nahmen an der Studie teil.
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Medizin

Validierung des Zulassungsantrags der CRISPR/Cas9-Gentherapie Exa-cel

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat den Antrag auf Zulassung von Exa-cel (Exagamglogene autotemcel) für die Behandlung der Sichelzellerkrankung (SCD) und der transfusionsabhängigen Beta-Thalassämie (TDT) validiert. Der Antrag stützt sich auf 2 globale Phase-III-Studien, in denen Exa-cel als mögliche Einmaltherapie für Menschen mit SCD oder TDT untersucht wurde. Für die Behandlung von SCD und TDT war Exa-cel von der Europäischen Kommission als Arzneimittel für seltene Erkrankungen eingestuft worden und hatte den Priority Medicine (PRIME) Status durch die EMA erhalten. Vertex hat zudem mit der Einreichung der Biologics License Application (BLA) bei der US-Arzneimittelbehörde FDA begonnen und plant, die BLA bis zum Ende des 1. Quartals abzuschließen.
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Medizin

Deutlicher Überlebensvorteil unter Blinatumomab bei pädiatrischer B-ALL

Kinder ab 1 Jahr mit einem Hochrisiko-Erstrezidiv einer Philadelphia-Chromosom-negativen, CD19-positiven B-Vorläufer akuten lymphatischen Leukämie (B-ALL) können durch nur einen Zyklus Blinatumomab (1) signifikant gegenüber einer intensiven Polychemotherapie profitieren. Dies zeigen die Langzeit-Ergebnisse der Phase-III-Studie 20120215 (Studie '215), die kürzlich im Journal „Leukemia“ veröffentlicht wurden. Deutlich wird dies an der überlegenen 4-Jahres-Rate bezüglich des ereignisfreien Überlebens (EFS, primärer Endpunkt) und des Gesamtüberlebens (OS). Auch Kinder, die nach der Induktionschemotherapie und vor Therapiebeginn mit Blinatumomab bereits ein MRD (minimale Resterkrankung)-Niveau < 0-3 aufwiesen, erzielten signifikant verbesserte Raten des ereignisfreien- und Gesamtüberlebens. Mit 4% war die Inzidenz eines CD19-negativen Rezidivs nach Blinatumomab-Gabe gering (2). Bereits im Januar 2022 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) auf Basis vorab präsentierter Daten (3,4) den Zusatznutzen der Monotherapie mit Blinatumomab für Kinder mit dieser seltenen ALL-Form als erheblich eingestuft (5).
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Medizin

Röntgenkontrastmittel erhält Zulassungserweiterung für kontrastmittelverstärkte Mammographie

Das iodhaltige Röntgenkontrastmittel Ultravist® -300 und -370 hat auf EU-Ebene die Indikationserweiterung für die Anwendung in der kontrastmittelverstärkten Mammographie (contrast-enhanced mammography, kurz CEM) erhalten. Das Zulassungsverfahren für EU-Länder im Rahmen eines Worksharing-Verfahrens (ein dezentrales gegenseitiges Anerkennungsverfahren auf EU-Ebene) wurde somit positiv abgeschlossen. Nach der regulatorischen Freigabe auf EU-Ebene werden die 1. nationalen Zulassungen innerhalb der EU ab dem 1. Quartal 2023 erwartet. Die Indikationserweiterung umfasst die Erkennung und Beurteilung von Brusttumoren ergänzend zur Mammographie (mit oder ohne Ultraschall) oder als Alternative, wenn eine Magnetresonanztomographie (MRT) kontraindiziert oder nicht verfügbar ist.
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Prostatakarzinom

mCRPC: Kombination Olaparib plus Abirateron verlängert das rPFS unabhängig vom Mutationsstatus

Nachdem der PARP-Inhibitor Olaparib in der PROfound-Studie bei Patientinnen mit einem metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) mit einer homologen Rekombinationsreparatur (HRR)-Genmutation seine günstige Wirkung auf das radiografische progressionsfreie Überleben (rPFS) unter Beweis stellen konnte, wurde dies jetzt auch in der PROpel-Studie für alle Patientinnen unabhängig vom Mutationsstatus nachgewiesen.
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Medizin

PNH: LNP023 zeigt sich in Studie APPLY-PNH gegenüber Anti-C5-Therapie überlegen

Im Rahmen des ASH-Kongresses wurden detaillierte Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie APPLY-PNH bekannt gegeben. Die aktuellen Daten zeigen bei der überwiegenden Mehrheit der PNH (Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie)-Patient:innen, die die orale Monotherapie LNP023 erhielten, einen klinisch bedeutsamen, signifikanten Anstieg der Hb-Werte im Vergleich zur Anti-C5-Therapie (1). In der Studie wurden beide primären Endpunkte und 5 von 7 sekundäre Endpunkte erreicht. Dabei zeigte das Prüfpräparat während der 24-wöchigen randomisierten Behandlungsphase der Studie eine Überlegenheit gegenüber der Anti-C5-Therapie bei erwachsenen Patient:innen mit PNH, die trotz vorheriger Behandlung mit einer Anti-C5-Therapie eine Restanämie aufwiesen. Das Sicherheitsprofil der LNP023-Monotherapie entsprach in der Studie den zuvor ermittelten Daten, wobei keine schwerwiegenden Infektionen durch bekapselte Bakterien auftraten (1,3,4).
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Medizin

Präzise Unterscheidung von Hirntumoren mit Deep Learning und Radiomics

Die Unterscheidung von Primärtumoren und Metastasen kann bei Hirntumoren rasch und präzise mittels Radiomics und Deep Learning-Algorithmen erfolgen. Dies ist die Kernaussage einer Studie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems), die jetzt in Metabolites veröffentlicht wurde (1). Sie zeigt, dass Magnetresonanz-basierte radiologische Daten des O2-Stoffwechsels von Tumoren eine hervorragende Grundlage für die Unterscheidung mit Hilfe von neuronalen Netzwerken bieten. Diese Kombination von „oxygen metabolic radiomics“ mit Analysen durch spezielle Künstliche Intelligenz war dabei den Auswertungen durch menschliche Expert:innen in allen wesentlichen Kriterien deutlich überlegen. Dieses ist umso beeindruckender, als wesentliche Sauerstoffwerte zwischen den Tumorarten nicht maßgeblich voneinander abwichen – und neuronale Netzwerke auf deren Grundlage dennoch eindeutige Unterscheidungen vornehmen konnten.
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Medizin

TTFields der 2. Generation beim Pleuramesotheliom zugelassen

Das Pleuramesotheliom ist ein seltener Tumor mit sehr ungünstiger Prognose (1-3). Operative Entfernung der Tumormasse, medikamentöse Tumortherapie z.B. Chemotherapie und Immuntherapie gehören zu den Standardtherapien (3). TTFields – elektrische Felder, die die Tumorzellteilung verlangsamen und stoppen können (4-6) – hat 2020 eine CE-Zertifizierung für die Behandlung des Pleuramesothelioms erhalten (7). Vorgesehen ist TTFields zur Behandlung des inoperablen, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Pleuramesothelioms, zusammen mit Pemetrexed und platinbasierter Chemotherapie (Cisplatin oder Carboplatin) bei Erwachsenen (7). 
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Medizin

Loncastuximab-Tesirin erhält EU-Zulassung für die Behandlung des r/r diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms

Am 21. Dezember 2022 hat die Europäische Kommission eine bedingte Zulassung für Loncastuximab-Tesirin erteilt (1). Diese erstreckt sich auf die Behandlung des rezidivierenden oder refraktären diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (r/r DLBCL) und folgt auf eine positive Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im September (2).
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Medizin

Ribociclib: PFS-Vorteil bei aggressivem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs

Im Rahmen der Studie RIGHT Choice wird Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer mit einer Kombinations-Chemotherapie in der Erstlinie bei prä- und perimenopausalen Patient:innen mit aggressiven Formen von HR+/HER2- metastasierten Brustkrebs, einschließlich Patient:innen mit viszeraler Krise, verglichen. Trotz der Einführung von CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit endokriner Therapie als Erstlinienbehandlung für HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs, ist die Kombinations-Chemotherapie nach wie vor häufig die bevorzugte Option für Patient:innen mit schnell fortschreitender Erkrankung und viszeraler Krise. Die Ergebnisse der Studie RIGHT Choice zeigten für den Ribociclib-Arm einen Vorteil im progressionsfreien Überleben (PFS) von fast einem Jahr (1). Die Daten untermauern die Überlegenheit von Ribociclib in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor plus GnRH-Hemmer in dieser schwer zu behandelnden Patient:innengruppe. RIGHT Choice ist die 1. randomisierte Studie, in der ein CDK4/6-Inhibitor plus endokrine Therapie mit einer Kombinations-Chemotherapie bei aggressivem HR+/HER2- Mammakarzinom verglichen wird.
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Medizin

Mika-App: Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung bei Krebs

Sowohl in Deutschland als auch in Großbritannien erkrankt statistisch gesehen fast jeder zweite Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs. Während die Überlebenschancen bei frühzeitiger Erkennung weltweit gestiegen sind, hat nicht zuletzt die Corona-Pandemie die Versorgung von Krebspatient:innen vor Herausforderungen gestellt. Wartelisten für die Behandlung von Tumorerkrankungen erreichten in Großbritannien im vergangenen Jahr Rekordwerte.
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Medizin

Krebspatient:innen sollen längstmöglich im häuslichen Umfeld leben können

Dank moderner medizinischer Entwicklungen leben Krebspatient:innen heute länger. Das Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken nimmt als eines von 30 Zentren bundesweit an einem Versorgungsforschungsprojekt teil, in dem es darum geht, die Lebensqualität chronisch Krebskranker zu erhöhen und ihnen das Leben im häuslichen Umfeld – so lange es geht – zu ermöglichen. Dazu werden sie von sogenannten Onco-Coaches ambulant betreut.
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O-Ton Onkologie Staffel 3

Thymom und Myasthenia gravis – Diagnose, Therapie und Umgang mit Begleiterkrankungen

Thymusepitheltumoren machen weniger als 1% aller malignen Neoplasien bei Erwachsenen aus. Bis zu 40% der Patient:innen weisen zusätzlich zum Tumor eine damit assoziierte Autoimmunerkrankung auf: die Myasthenia gravis. Mit welchen Einschränkungen müssen Patient:innen nach einer Thymektomie rechnen? Welche Symptome weisen auf ein Thymom und Myasthenia gravis hin? Und wie beeinflussen sich das Thymom und Myasthenia gravis gegenseitig? Prof. Dr. Dr. Wolfgang Jungraithmayr von der Klinik für Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg liefert einen Überblick über diese seltene Entität und beantwortet die drängendsten Fragen.
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