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Radiologische Verfahren in der Onkologie

Radiologische Verfahren in der Onkologie
© Alex Tihonov - stock.adobe.com
Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und Krebs gehören in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Überdurchschnittlich oft verlaufen sie tödlich – allein an Krebs sterben hierzulande jedes Jahr rund 230.000 Menschen. Etwa 510.000 Krebsneuerkrankungen werden pro Jahr registriert. Bei der Diagnose und Therapie betroffener Patient:innen spielt die radiologische Bildgebung eine wichtige Rolle. Mit ihren Verfahren trägt die Radiologie entscheidend dazu bei, die Heilungschancen von Krebspatient:innen zu erhöhen oder die bestmögliche Lebensqualität für sie sicherzustellen.
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Bildgebung ermöglicht Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen

Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen gehören zu den zentralen Säulen der Behandlung von Patient:innen, die an Krebs erkrankt sind und nehmen, je nach Krebsart, Stadium der Erkrankung und Organbefall, in der Behandlung Erkrankter einen unterschiedlichen Stellenwert ein. Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle bei Krebserkrankungen sind ohne die radiologische Bildgebung mit ihren Verfahren wie der Magnetresonanztomografie (MRT) oder der Computertomografie (CT) kaum denkbar.
 
 

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© Peter Gottschalk - stock.adobe.com

Unnötige Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann durch radiologische Verfahren vermieden werden

Die Rolle der radiologischen Bildgebung in der Onkologie lässt sich etwa am Beispiel des Bauchspeicheldrüsenkrebses nachvollziehen. „Bei dieser Krebsart ist auch aktuell eine Operation in der Regel die einzige realistische Chance auf Heilung. Früher hat man viele Patient:innen operiert, um nachzuschauen, ob der Tumor entfernt werden konnte“, erklärt Prof. Dr. Stefan Diederich, Chefarzt und Leiter des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Marienhospital Düsseldorf, und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Onkologische Bildgebung der Deutschen Röntgengesellschaft. „Je nachdem, wurde der Tumor entfernt – oder nicht. In diesem Fall war die Operation für die Betroffenen überflüssig und nur belastend. Das kann man heute durch die Bildgebung, speziell durch MRT und CT, meistens vermeiden.“

Zugewinn an Lebensqualität für Krebserkrankte auch durch minimal-invasive Verfahren

Für Patient:innen bedeutet dies zwar keine messbar bessere Heilungschance, aber ein Zugewinn an Lebensqualität, da sie die ihnen verbleibende Zeit ohne die negativen Begleiterscheinungen einer Operation verbringen können. Klassische Operationen können teils auch durch die minimal-invasiven Verfahren der interventionell-radiologischen Onkologie vermieden werden. Solche Verfahren haben das therapeutische Spektrum in der Onkologie stark erweitert, sie können die Überlebensraten von Patient:innen erhöhen oder zumindest zu mehr Lebensqualität beitragen. „Die Akzeptanz solcher Verfahren auf Seiten der Patient:innen ist meistens gegeben, weil sie genau dem entsprechen, was sie sich wünschen – kleiner Schnitt, kleiner Schmerz, kleines Risiko“, so Professor Diederich.
 
 

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© Kurhan - stock.adobe.com

Personalisierte Behandlungskonzepte der radiologischen Bildgebung für Krebserkrankte

Die radiologische Bildgebung wird darüber hinaus immer häufiger in der individualisierten Medizin im Bereich der Onkologie eingesetzt. Gegenüber den früher gebräuchlichen sehr standardisierten Behandlungen kommen heutzutage vermehrt „personalisierte“ Behandlungskonzepte zum Einsatz, bei denen die Behandlung sehr präzise auf die genauen Besonderheiten des Tumorleidens bei den einzelnen Patient:innen zugeschnitten werden. Verschiedene Tumoren im selben Organ zeigen unterschiedliche Ausprägungen, die mithilfe der radiologischen Bildgebung teils frühzeitig klassifiziert werden können, sodass man auch eine Prognose treffen kann, um welchen Tumortypen es sich im konkreten Fall handelt. „Es gibt zum Beispiel die Perfusions-CT, die Erkenntnisse über die Durchblutung eines Tumors liefert. Die Art und Weise, wie hier der Tumor das Kontrastmittel aufnimmt, kann wichtige Hinweise geben, wie bösartig er in dem jeweiligen Organ sein wird“, erläutert Professor Diederich.

Bildgebung liefert schon früh Hinweise auf die Wirksamkeit einer gewählten Therapie

Die Bildgebung ist zum Beispiel auch entscheidend bei der Frage, ob ein Tumor vorbehandelt werden soll, etwa mit einer Chemotherapie, einer Bestrahlung oder auch beidem. Es gibt für bestimmte Tumoren Indizien, die darauf hinweisen, ob sie auf eine solche – als neoadjuvant bezeichnete – Therapie ansprechen werden oder nicht. Die Vorhersage, ob eine Vorbehandlung erfolgreich sein wird, ist ein wichtiges Thema beim Konzept der individualisierten Tumortherapie. „Darüber hinaus spielt die Bildgebung auch bei der Verlaufskontrolle eine immer wichtigere Rolle. Traditionell erfolgte eine Verlaufskontrolle in relativ großen Zeiträumen und orientierte sich allein an der Größe des Tumors“, sagt Professor Diederich. „Eine Chemotherapie beispielsweise musste den Tumor beziehungsweise die Krebszellen zunächst zerstören. Diese toten Zellen wurden dann im Körper abgebaut und erst danach war im positiven Fall ein Schrumpfungsprozess bildgebend erfassbar, das heißt der Tumor war im Durchmesser kleiner geworden. Mit Methoden wie Perfusions-CT und MRT, Messung des ADC-Wertes oder auch PET-CT, kann man schon sehr früh, nach einer Woche oder im günstigsten Fall schon nach einem Tag, eine Aussage darüber treffen, ob der Tumor auf eine Therapie anspricht.“ Die Bildgebung liefert also zu einem bereits frühen Zeitpunkt Hinweise, um die Wirksamkeit einer gewählten Therapie beurteilen zu können und bietet so die Möglichkeit, Therapien, die nachweislich keine Veränderung herbeiführen, sehr früh wieder abzusetzen.
 
 

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Hier finden Sie ein ausführliches Interview mit Professor Stefan Diederich zum Thema radiologische Verfahren in der Onkologie.

Deutsche Röntgengesellschaft e.V.


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