Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 231

Hinsichtlich der medikamentösen Behandlung des kastrationsresistenten metastasierten Prostatakarzinoms (mCRPC) konnten in den vergangenen Jahren durch neue Therapieoptionen enorme Fortschritte erzielt werden, sodass die Patienten heute deutlich länger leben als noch vor 20 Jahren. „Die Fülle der Behandlungsmöglichkeiten in der metastasierten Situation hat extrem zugenommen“, bestätigte auch Prof. Dr. Gunhild von Amsberg, Hamburg. So gilt Cabazitaxel (Jevtana®) nach Nicht-Ansprechen auf Docetaxel als maßgebliche lebensverlängernde Therapieoption. Der Überlebensvorteil von Cabazitaxel im Vergleich zu einer zweiten gegen den Androgenrezeptor gerichteten (ARTA, androgen receptor targeted agents) Therapie konnte in der CARD-Studie nachgewiesen werden.
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Der 29. Urologische Winterworkshop in Leogang, Österreich, der vom 27.-31.01.2020 stattfand, kann mittlerweile schon auf eine lange Tradition zurückblicken. Auch in diesem Jahr präsentierten hochkarätige Referentinnen und Referenten therapeutische und diagnostische Innovationen. Das DGFIT-Symposium fand unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Doehn, Lübeck, Prof. Dr. Michael Siebels, München, und Prof. Dr. Dominik Rüttinger, Penzberg, statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der jährlich ausgeschriebene Wissenschaftspreis der DGFIT, der Clinical Science Award, an Prof. Dr. Sebastian Kobold, München, verliehen. Eine Zusammenfassung der Vorträge finden Sie im Folgenden.
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Zur Qualitätssicherung der ambulanten Betreuung von gynäkologischen Tumorpatientinnen und zur Kontrolle der Lebensqualität führt der Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO) seit 2012 in regelmäßigen Abständen Umfragen bei Patientinnen durch, die in den BNGO-Praxen betreut werden. Die Umfragen dienen der Erfassung der Zufriedenheit mit der Behandlung in den Praxen und der Belastungen durch Krankheit und Therapie. Mit jeder Umfrage wird der Fragebogen aktualisiert und Anregungen von Praxen und Patientinnen zur Verbesserung aufgenommen. Die Daten früherer Umfragen wurden mehrfach auf nationalen und internationalen Kongressen vorgestellt und wissenschaftlich publiziert (1).
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Prostatakarzinom

nmCRPC: Darolutamid kann metastasenfreies Überleben verlängern bei gleichzeitigem Erhalt der Lebensqualität

Vor kurzem wurde in der Europäischen Union der orale Androgenrezeptor-Antagonist Darolutamid (Nubeqa®) zur Behandlung von Männern mit nicht-metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (nmCRPC), die ein hohes Risiko für die Entwicklung von Metastasen aufweisen, zugelassen. In der Prostatakarzinom-Leitlinie der European Association of Urology (EAU) wird Darolutamid bereits aufgrund der guten Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit in der Zulassungsstudie ARAMIS empfohlen (1, 2). Wegen seiner geringen Arzneimittelinteraktivität und fehlenden Überwindung der Blut-Hirn-Schranke kann Darolutamid mit vielen anderen Medikamentengruppen eingenommen werden, wobei die Lebensqualität dieser meist asymptomatischen nmCRPC-Patienten erhalten bleibt. „Ein unter Therapie zunächst gesunkener PSA-Wert, der wieder ansteigt, steht für im Körper verbliebene Krebszellen. Beim nmCRPC, das 2-8% aller Prostatakarzinome ausmacht, gilt es, eine Metastasierung oder die Zeit bis dahin hinauszuzögern. Diesem Patientenkollektiv geht es meist gut, und diese Lebensqualität muss erhalten werden“, erklärte Prof. Dr. Andres Schrader, Münster, im Rahmen eines Webcasts.
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NSCLC

ALK+ NSCLC: Zulassungserweiterung für Brigatinib als Erstlinientherapie – systemisch und intrakraniell besonders wirksam

„Für die Wahl eines ALK-Inhibitors als Erstlinientherapie des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) ist zu berücksichtigen, dass 35% der Patienten bereits zum Diagnosezeitpunkt Hirnmetastasen haben“, sagte Prof. Dr. Frank Griesinger, Oldenburg. Eine ZNS-gängige Substanz sei daher das Mittel der Wahl. Auch das Nebenwirkungsprofil sei entscheidend bei der Auswahl, dieses sollte möglichst gering sein. Und schließlich sollte der Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) auch gegen Resistenzmutationen wirksam sein. Brigatinib kann zukünftig auch zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit ALK+ fortgeschrittenem NSCLC, die zuvor nicht mit einem ALK-Inhibitor behandelt wurden, eingesetzt werden.
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Weitere Inhalte:
Entitätsübergreifend

Coronavirus: Thromboserisiko vor allem bei kritischem COVID-19-Verlauf erhöht

Aktuelle Daten weisen darauf hin, dass die Infektion mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 mit intravaskulärer Gerinnungsaktivierung, Mikrozirkulationsstörungen und erhöhtem Thromboembolierisiko einhergehen kann – das Risiko für venöse Thrombosen und Lungenembolien steigt deutlich an. Dies ist von prognostischer Relevanz; eine unkontrollierte Gerinnungsaktivierung ist grundsätzlich mit einer erhöhten Mortalität assoziiert.
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Hämatologie

CLL: Signifikant verlängertes PFS unter Kombinationstherapie Venetoclax + Obinutuzumab

Während bislang bei der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) nur die Wahl zwischen Chemoimmuntherapie (CIT) und Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) bestand, steht mit der Kombinationstherapie aus Venetoclax (Venclyxto®) und Obinutuzumab eine neue Therapieoption zur Verfügung (1). „Die hohe Sterblichkeit unter älteren Patienten mit CLL unterstreicht den medical need für diese Patientengruppe“, sagte Prof. Dr. Barbara Eichhorst, Köln. „Die meisten Patienten sind zum Zeitpunkt der Erstdiagnose bereits symptomatisch. Dies muss bei der Therapie unbedingt beachtet werden.“
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Entitätsübergreifend

Die „Corona“-App: Ein komplexes Unterfangen mit vielen Fragezeichen

Zunächst als Lungenerkrankung eingestuft, stellte sich die durch SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit COVID-19 schnell als Multisystemerkrankung heraus: Pneumonien, Fieber, Riech- und Schmeckstörungen, Muskel- und Kopfschmerzen, gastrointestinale Beschwerden, Konjunktivitis – COVID-19 kann vielfältige Symptome hervorrufen. Als ebenso divergent zeigt sich auch die Umsetzung der geplanten „Corona“-App – eine Tracing-App, die Listen über Geräte erstellt, die in der Nähe des eigenen Mobiltelefons waren. Die Idee ist simpel: War ein an COVID-19-Erkrankter in der Nähe, wird man gewarnt und kann sich testen lassen oder prophylaktisch in Quarantäne gehen. Die Umsetzung jedoch ist diffizil: Zentrale oder dezentrale Speicherung? Wer stellt die Technik zur Verfügung? Welche Aspekte des Datenschutzes gilt es zu beachten? Ist eine gesamteuropäische Lösung möglich u.v.m.? JOURNAL ONKOLOGIE hat für Sie die technischen Hintergründe, datenschutzrechtliche Implikationen und mögliche Lösungsstrategien zusammengefasst – auch mit Blick auf unsere europäischen Nachbarn.
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Diagnostik

Personalisierte Medizin: Molekulares Profiling und Tumorboard als multidisziplinärer Ansatz

Personalisierte Therapien erfordern eine umfassende digitale Expertise und den Austausch von Kompetenzen aus IT, Forschung und Medizin mit entsprechenden Technologien, um die medizinischen Daten zu bündeln, zu analysieren und zu nutzen, damit noch mehr Patienten davon profitieren können. Dies trägt zur Optimierung von Arbeits- und Entscheidungsabläufen und zu besseren Therapieergebnissen bei.
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Medizin

KATHERINE-Studie: iDFS-Benefit von Trastuzumab Emtansin unabhängig von adjuvanter Radiotherapie oder HR-Status

Bei Brustkrebs-Patientinnen mit invasiver Resterkrankung nach neoadjuvanter Chemotherapie + HER2-gerichteter Therapie reduzierte in der Phase-III-Studie KATHERINE eine adjuvante Therapie mit Trastuzumab Emtansin das Risiko für ein invasives Rezidiv oder Tod um 50% im Vergleich zu Trastuzumab. Beim ESMO Breast Cancer Virtual Meeting wurden nun Ergebnisse folgender Subgruppenanalysen präsentiert: adjuvante Radiotherapie (ART) vs. keine ART, Hormonrezeptor (HR)-Status und HER2-Status bei Retestung eines Operationspräparats.
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Medizin

Malignes Pleuramesotheliom: Verlängertes OS unter Nivolumab + Ipilimumab vs. Chemotherapie

Die zulassungsrelevante Phase-III-Studie CheckMate -743 hat den primären Endpunkt Gesamtüberleben (OS) erreicht. In einer präspezifierten Interimsanalyse führte die Kombination aus Nivolumab (Opdivo®) und Ipilimumab (Yervoy®) bei Patienten mit zuvor unbehandeltem malignen Pleuramesotheliom zu einer statistisch signifikanten und klinisch relevanten Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) im Vergleich zur Chemotherapie (Pemetrexed + Cisplatin oder Carboplatin).
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Medizin

AML: Selektive Eliminierung von Krebs- und Blutstammzellen

Blutstammzellen eines gesunden Spenders können Patienten mit akuter Leukämie helfen. Schwere Nebenwirkungen sind jedoch häufig. Forschende unter der Leitung der Universität Zürich zeigen nun an Mäusen, wie menschliche Krebs- und Blutstammzellen mithilfe einer Immun- statt einer Chemotherapie viel selektiver eliminiert werden können. Ziel ist, die neue Immuntherapie baldmöglichst an Menschen zu prüfen.
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Medizin

CLL: Sekundäre Immundefekte

Patienten mit hämato-onkologischen Erkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für sekundäre Immundefekte (SID). Sie sind dadurch häufiger anfällig für schwere Infektionen, was sich wiederum auf ihre Morbidität und Mortalität auswirken kann (1). „Heute sterben mehr CLL-Patienten an einem Infekt als an der eigentlichen hämatologischen Neoplasie“, berichtete Dr. Karsten Franke, Siegen, anlässlich des DGHO-Kongresses (2). Helfen könne eine Therapie mit Immunglobulin-G-Präparaten wie Privigen® (intravenös, IVIg) oder Hizentra® (subkutan, SCIg). Aktuelle Real-World-Daten zeigen, dass mit leitliniengerechter IgG-Substitution schwere Infektionen deutlich seltener sind und die infektbedingte Mortalität sinkt (3). Ein Schlüssel zum Therapieerfolg: Ausreichend hohe IVIg-Dosierungen von 0,2-0,4 g/kg Körpergewicht alle 3-4 Wochen.
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Medizin

NSCLC: Chemo-/Immuntherapie nur mit den geprüften Präparaten sicher und wirksam

Interview mit PD Dr. med. Jürgen Fischer, Klinik Löwenstein

Die Kombination aus Krebsimmuntherapie plus Chemotherapie hat sich als Erstlinienstandard für Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) etabliert. Sie bietet den Patienten die Chance auf eine anhaltende Tumorkontrolle mit der Perspektive auf ein Langzeitüberleben. Der Chemotherapie-Partner spielt dabei eine wichtige Rolle. Im Gespräch warnt PD Dr. Jürgen Fischer, Klinik Löwenstein, davor, das zytostatische Originalpräparat gegen ein Generikum auszutauschen.
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Medizin

Aktinische Keratosen: Photodynamische Therapie und Tageslichttherapie mit MAL als bewährte Therapieoptionen

Für die Therapie von Aktinischen Keratosen (AK) hat sich die Behandlung mit Methylaminolaevulinat-Creme (MAL; Luxerm®/Metvix®) bewährt. Neben der Photodynamischen Therapie (PDT) mit Tageslicht wurde auch die konventionelle MAL-PDT mit kaltem Rotlicht in den jeweiligen Updates der S3-Leitlinie „Aktinische Keratose und Plattenepithelkarzinom der Haut“ (1) sowie der EDF PDT-Leitlinie „European Dermatology Forum Guidelines on Topical Photodynamic Therapy“ (2) positiv bewertet. Beiden Behandlungsoptionen wird in den Leitlinien für die AK-Therapie mit Tageslicht eine gute Wirksamkeit und Effektivität bestätigt, verbunden mit geringen Rezidivraten.
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NSCLC

Ramucirumab + Erlotinib als neue Firstline-Therapieoption beim EGFR-mutierten mNSCLC

Die Systemtherapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) richtet sich nach der molekularen Diagnostik: Liegen keine aktivierenden Mutationen vor, kommt eine Immuntherapie (+/- Chemotherapie) infrage, bei Vorliegen von Treibermutationen kann eine zielgerichtete Therapie eingeleitet werden. Die Zahl der behandelbaren genetischen Veränderungen nimmt stetig zu. „Deshalb ist eine adäquate molekulare Testung von enormer Bedeutung“, so Prof. Dr. Martin Reck, Großhansdorf.
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