Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 222

Vor 20 Jahren galt das metastasierte, nicht-kleinzellige Lungenkarzinom (NSCLC) vielen als unbehandelbar. Nicht selten wurde auf jegliche Systemtherapie zugunsten von rein supportiven Maßnahmen verzichtet. Inzwischen ist das NSCLC eine Modellerkrankung der personalisierten Therapie, welche auf den Säulen Chemotherapie, Immuntherapie mittels Checkpoint-Inhibition (CI) und – für einen kleineren Teil – gezielte Therapie mittels Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) steht. Insbesondere Kombinationen aus Chemotherapie und CI haben sich als Standard etabliert, was die Therapieoptionen für die Zweitlinie schmälert. Hier kommt dann häufig Docetaxel in Kombination mit einem antiangiogenen Wirkstoff (Nintedanib oder Ramucirumab) zum Einsatz.
Lesen Sie mehr 
Mit seiner über die letzten Jahrzehnte kontinuierlich steigenden Inzidenz und weiterhin schlechten Prognose nimmt das Pankreaskarzinom eine Sonderstellung innerhalb der gastrointestinalen Tumoren ein. Ein anerkannter Risikofaktor für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms ist die chronische Pankreatitis (cP). Im klinischen Alltag stellt die Detektion eines Pankreaskarzinoms bei cP-Patienten jedoch häufig eine große diagnostische Herausforderung dar. Differenziert werden muss zwischen einer erworbenen und einer hereditären Pankreatitis, da bei letzterer ein höheres relatives Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms besteht. Dieses Kollektiv sollte daher hinsichtlich der Tumorvorsorge besondere Beachtung finden.
Lesen Sie mehr 
Das Vulvakarzinom ist die vierthäufigste gynäkologische Krebsart. Die Rate der Neuerkankungen für das Jahr 2018 betraf, laut Robert-Koch-Institut (RKI 2017), 3.500 Patientinnen in Deutschland (1). Die Inzidenz des invasiven Vulvakarzinoms hat in den letzten Dekaden erheblich zugenommen und liegt derzeit bei 5,8/100.000 Frauen pro Jahr. Im Vergleich lag, laut RKI, die Inzidenz im Jahr 2010 bei 4,6/100.000 Frauen (1, 2). Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 72 Jahren (3). Die meisten Fälle werden bereits in einem frühen Stadium festgestellt. Das verhzornende Plattenepithelkarzinom, welches den häufigsten Typus des Vulvakarzinoms darstellt, ist HPV (Humanes Papilloma-Virus)-unabhängig und findet sich meist bei älteren Patientinnen. Das nicht verhornende Plattenepithelkarzinom kommt im Gegensatz dazu meist bei jüngeren Frauen vor und ist HPV-Typ-abhängig (16, 31, 33). Des Weiteren stellen Rauchen und Immunsuppression ebenfalls Risikofaktoren dar (3).
Lesen Sie mehr 
Zur Optimierung der onkologischen Versorgungsstruktur haben sich in den vergangenen Jahren interdisziplinäre Molekulare Tumorboards (MTBs) etabliert, in denen Spezialisten der einzelnen Fachbereiche gemeinsam individuelle Fälle erörtern. Die regelmäßigen Besprechungen sind die wesentliche Basis für weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen sowie für Empfehlungen hinsichtlich supportiver bzw. palliativer Maßnahmen. JOURNAL ONKOLOGIE sprach mit Prof. Dr. Sebastian Bauer über verschiedene Aspekte der Molekularen Tumorboards. Prof. Bauer hält am Universitätsklinikum Essen die Professur für Personalisierte Tumortherapie und ist Leiter des Sarkomzentrums. Gemeinsam mit seinen Kollegen Prof. Dr. Jens Siveke und Prof. Dr. Hans-Ulrich Schildhaus leitet er das Molekulare Tumorboard des Westdeutschen Tumorzentrums in Essen.
Lesen Sie mehr 
Zur Qualitätssicherung der ambulanten Betreuung von gynäkologischen Tumorpatient*innen und zur Kontrolle ihrer Lebensqualität führt der Berufsverband Niedergelassener Gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO) seit 2012 in regelmäßigen Abständen Umfragen bei Patientinnen und seit diesem Jahr auch Patienten durch, die in den BNGO-Praxen betreut werden. Die aktuelle Umfrage fand im Zeitraum Februar 2020 bis Juli 2020 statt. Erste Ergebnisse von 925 ausgewerteten Fragebögen wurden den beteiligten Praxen erstmals beim BNGO-Jahreskongress in Berlin am 2. und 3. Oktober 2020 vorgestellt.
Lesen Sie mehr 
d-uo

Neudiagnose Nierenzellkarzinom: Erste Daten aus der nicht-interventionellen, prospektiven Registerstudie VERSUS von d-uo

Urologische Tumorerkrankungen machen in Deutschland etwa 33% bzw. 4% aller Krebserkrankungen bei Männern bzw. Frauen aus. Voraussetzung für die Erfassung und wissenschaftliche Auswertung der Versorgungsqualität urologischer Tumorerkrankungen ist deren standardisierte Dokumentation. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo (Deutsche Uro-Onkologen e.V.) urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der prospektiven Registerstudie VERSUS (VERSorgUngsStudie). Es handelt sich bei VERSUS um eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Registerstudie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patienten. Eingeschlossen werden Patienten mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. In der vorliegenden Analyse wurde das Nierenzellkarzinom untersucht (1).
Lesen Sie mehr 
Weitere Inhalte:
Pankreaskarzinom

BRCA-mutiertes Pankreaskarzinom: PARP-Inhibition verlängert PFS 10/2020

Anders als bei anderen Tumorentitäten gehen Experten beim Pankreaskarzinom von einem Anstieg der Mortalitätsrate aus: „Die Erfolge anderer Entitäten werden sich beim Pankreaskarzinom nicht einstellen“, sagte Prof. Dr. Dirk Arnold, Hamburg, bei der Vorstellung der positiven Ergebnisse der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie POLO (1). „Trotzdem gibt es mit der Zulassung der Olaparib-Monotherapie für Patienten mit Keimbahn-BRCA1/2-Mutation nun die Chance auf ein längeres progressionsfreies Überleben (PFS).“
Lesen Sie mehr 
Prostatakarzinom

IQWiG sieht beträchtlichen Zusatznutzen für Enzalutamid beim Hochrisiko-nmCRPC

Für Enzalutamid (XTANDITM), das seit Oktober 2018 u.a. zur Behandlung von Männern mit nicht metastasiertem kastrationsresistenten Hochrisiko-Prostatakarzinom (Hochrisiko-nmCRPC) zugelassen* ist, wurde im Mai 2020 das zweite Nutzenbewertungsverfahren (§ 35a SGB V) in dieser Indikation durch den Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA) eröffnet. Am 17. August 2020 hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) seine Nutzenbewertung veröffentlicht. Darin sieht es einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen von Enzalutamid gegenüber abwartendem Vorgehen unter Beibehaltung der bestehenden konventionellen Androgendeprivationstherapie (ADT).

 
Lesen Sie mehr 
Urothelkarzinom

Neoadjuvante Therapieschemata kombiniert mit adjuvanter Therapie bei muskelinvasivem Blasenkrebs vor bzw. nach radikaler Zystektomie

Eine randomisierte, offene, multizentrische, globale Phase-III-Studie zur Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit von Durvalumab in Kombination mit Gemcitabin + Cisplatin für die neoadjuvante Behandlung, gefolgt von Durvalumab allein für die adjuvante Behandlung bei Patienten mit muskelinvasivem Blasenkrebs (NIAGARA) – AB 74/20 der AUO.
Lesen Sie mehr 
Diagnostik

Künstlich Intelligente Kunstfehler

Zwar ersetzt die Verwendung Künstlicher Intelligenz (KI) nicht den Arzt, doch die moderne Medizin verlangt den Einsatz von Therapien, die sich am neuesten Stand der Wissenschaft orientieren. In den Bereichen, in denen der Nutzen einer KI-Technologie nachgewiesen wurde, ist ihr Einsatz für die Zukunft nahezu unumgänglich. Doch was geschieht, wenn der Algorithmus der KI zu einer falschen Diagnose oder einer inadäquaten Therapie führt? Haftet für etwaige Defizite der Entwickler oder der Arzt? 
Lesen Sie mehr 
Medizin

Magen-, GEJ- und Ösophagus-Karzinome: Vorteil für Zugabe von Checkpointinhibitoren zur Chemotherapie in der Erstlinie

Das Presidential Symposium III widmete sich 4 Studien zur Immuncheckpointtherapie bei HER2-negativen Karzinomen des Magens (GC), des Gastroösophagealen Übergang (GEJ) und des Ösophagus (EC bzw. EAC, Adenokarzinome des Ösophagus). Die Studie CheckMate 649 (NCT02872116) untersuchte Nivolumab + Ipilimumab versus Nivolumab + Chemotherapie versus Chemotherapie allein als Erstlinientherapie bei GC/GEJ/EAC-Patienten. Als Chemotherapieregime waren XELOX (Capecitabin-Oxaliplatin) oder FOLFOX (5-Fluoruracil/Folinsäure-Oxaliplatin) erlaubt. Es erfolgte eine Stratifizierung nach PD-L1-Status. Moehler et al. präsentierten die Ergebnisse der vorspezifizierten OS-Interimsanalyse und die finale PFS-Analyse für Nivolumab + Chemotherapie versus Chemotherapie (1). Koprimäre Endpunkte waren progressionsfreies Überleben (PFS) und Gesamtüberleben (OS) in der Gruppe mit PD-L1-Expression CPS≥5. PFS und OS mit CPS≥1 und All-Comers wurden anschließend in der Reihenfolge in einer hierarchischen Auswertung analysiert.
Lesen Sie mehr 
Medizin

COVID-19: Management und Prävention von Hotspots in der Onkologie

Patienten mit Krebs und COVID-19 haben ein erhöhtes Risiko für ungünstige Verläufe. Die Gesamtmortalität und Schwere der Erkrankung ist bei onkologischen Patienten signifikant höher als für die Allgemeinbevölkerung (13% Krebs + COVID vs. 6% nur COVID (global)). Dies gilt insbesondere, wenn weitere Risikofaktoren wie Alter, männliches Geschlecht und ein ECOG-Status 2+ hinzukommen. Prof. Dr. Carsten Bokemeyer informierte auf dem DGHO 2020 über Management und Präventionsmöglichkeiten von Hotspots in der Onkologie.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Tumorschmerzen: Neueinführung von Fentanyl-Sublingualtabletten

Chronische Tumorschmerzen können mit Opioiden gut behandelt werden. Unter Dauertherapie treten jedoch abhängig von der Tumorgrunderkrankung bei 20-95% der Patienten Durchbruchschmerzen auf (1, 2). Diese erfordern eine zusätzliche, schnell und stark wirksame Medikation mit kurzer Wirkdauer. Mit der generischen Neueinführung von Fentanyl - 1 A Pharma® Sublingualtabletten steht nun eine solche Therapieoption zur Behandlung von tumorbedingten Durchbruchschmerzen zur Verfügung. Mit ihr ergänzt 1 A Pharma, die Nr. 1 nach Absatz und Umsatz im deutschen Fentanyl-Markt (3), sein bisheriges Portfolio und bietet nunmehr mit Fentanyl - 1 A Pharma® Matrixpflastern und Fentanyl - 1 A Pharma® Sublingualtabletten Basis- und Durchbruchsmedikation aus einer Hand an.
Lesen Sie mehr