Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 210

In der FLIPPER-Studie verbesserte der CDK4/6-Inhibitor Palbociclib in Kombination mit Fulvestrant als Erstlinientherapie bei postmenopausalen Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem (HR+), HER2-negativem, endokrin-sensitivem fortgeschrittenen Brustkrebs (aBC) das progressionsfreie Überleben (PFS) im Vergleich zu Fulvestrant allein signifikant. Beim ESMO Breast Cancer Virtual Congress wurden nun Ergebnisse zu Patient-reported Outcomes (PROs) präsentiert, einschließlich der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (HRQoL).
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Das Osteosarkom, das häufigste primäre Knochenmalignom, betrifft v.a. die Extremitäten junger Menschen. Die komplette Operation bleibt auch heute nahezu Heilungsvoraussetzung. Innovative strahlentherapeutische Verfahren kommen (nur) bei Inoperabilität zum Einsatz. Immer ist von einer systemischen Streuung auszugehen, die v.a. die Lunge betrifft. Erst durch (neo-)adjuvante Chemotherapie kam es vor etwa 40 Jahren zur Heilung von über der Hälfte der Betroffenen. Leider hat sich die Erfolgsrate seither nicht relevant verbessern lassen. In Phase-II-Studien konnten neue, wirksame Substanzen identifiziert werden, die aber v.a. aufgrund ihrer Nebenwirkungen bislang der Standardtherapie nicht beigefügt wurden. Die Cooperative Osteosarkomstudiengruppe COSS versucht, Tumorgewebe zur Suche nach neuen Erkenntnissen zu gewinnen. Ein besonderes Augenmerk kommt angesichts der steigenden Zahl Langzeitüberlebender zudem Spätfolgen der erfolgreichen Therapie und ihrer Verhinderung zu.
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Sarkome stellen eine heterogene Gruppe seltener Tumoren des Weichteil- und Knochengewebes dar. Diese zeigen nicht selten eine hohe Wachstumsgeschwindigkeit – mit jedoch oftmals erst später klinischer Manifestation. Lokalrezidive sind auch nach Therapie durchaus häufig. Eine onkologisch ausreichende In-sano-Resektion gelingt nämlich trotz umfangreicher chirurgischer Maßnahmen nicht immer bzw. würde die Mitnahme befallener Nachbarorgane und Rekonstruktionsnotwendigkeit von Knochen und Weichteilen nach sich ziehen. Um die lokale Tumorkontrolle zu verbessern, ist die Strahlentherapie heutzutage ein fester Bestandteil des multimodalen Therapieansatzes, die im Rahmen des multidisziplinären Sarkomboards evaluiert wird. Aus der relativen Strahlenresistenz der Sarkome resultiert zum einen der Bedarf einer hochdosierten Strahlentherapie. Zum anderen sind oftmals auch die Bestrahlungsvolumina recht groß, da sie die initiale und subklinische Tumorausdehnung, eine mögliche intraoperative Tumorzellverschleppung, sowie ggf. postoperativ verbliebene Tumorreste berücksichtigen müssen. Hierdurch ergeben sich für die Bestrahlungsplanung besondere Herausforderungen. Es gilt, eine ausreichend hohe und zielgenaue Dosisabgabe zu gewährleisten, bei gleichzeitiger Schonung der gesunden Umgebungsstrukturen. In dieser Komplexität der Sarkombehandlung bietet sich die Protonentherapie als hochkonformale Strahlentherapietechnik und Alternative zu herkömmlichen Bestrahlungsmethoden besonders an und wird zunehmend international erfolgreich eingesetzt.
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Die Behandlung von Weichteil- und Osteosarkomen erfordert eine besondere Fachexpertise. Prof. Dr. Axel Hillmann, Leitender Arzt der Abteilung Sarkome und Muskuloskelettale Tumoren am Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg und einer der führenden Experten für Tumororthopädie in Deutschland, erläutert im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Sarkom-Patienten.
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The outcome for patients with sarcomas is relatively poor compared with many other solid malig­nant tumors. Understanding sarcomagenesis and sarcoma diseases better and identifying novel targets for precision cancer therapy is the goal of molecular biologist Dr. rer. nat. Priya Chudasama and her team Junior Research Group Precision Sarcoma Research at the German Cancer Research Center (Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ) and National Center for Tumor Diseases (NCT), in Heidelberg. The research group is funded by the Emmy Noether Program of the German Research Foundation (Deutsche Forschungsgemeinschaft, DFG) over a period of 6 years. This program gives highly qualified scientists the opportunity to lay groundwork for a path to university professorship by independently leading a junior research group. Postdocs and temporary junior professors in an early phase of their scientific career can also apply. We had a conversation with Dr. Chudasama  about her research, sarcoma and networking during the pandemic. She also talked about her current focus on investigating telomere maintenance mechanisms and immunotherapy in sarcoma.
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Sarkome

Liquid Biopsy in der Sarkom-Diagnostik

Sarkome zeigen auf molekularer Ebene eine hohe Diversität. Angiosarkome sind eine sehr heterogene, maligne Erkrankungsgruppe mit einem breiten Spektrum an Subgruppen. Aufgrund der Heterogenität gibt es nur wenige evidenzbasierte Therapieoptionen. In dem CME-Beitrag werden Risikofaktoren, Klinik, Diagnostik und Therapie­ansätze vorgestellt. Darüber hinaus wird das Potenzial von Liquid Biopsy bei Weichgewebesarkomen erläutert. Die Genotypisierung freier, zirkulierender DNA bietet den Vorteil, spezifische, tumorassoziierte genetische Mutationen im peripheren Blut nachzuweisen.
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Malignes Melanom

Zielgerichtete Therapie des malignen Melanoms

Durch den Einsatz moderner Systemtherapien kann heute eine relevante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) bei Patienten mit metastasiertem Melanom erreicht werden. Kombinationstherapien aus BRAF- und MEK-Inhibitoren sind mittlerweile fester Bestandteil der Erstlinientherapie des BRAF-V600-mutierten Melanoms. Während bei Nachweis einer NRAS-Mutation eine zielgerichtete Monotherapie mit MEK-Inhibitoren möglich ist, können bei therapierelevanter c-KIT-Mutation gegen KIT gerichtete Kinase-Inhibitoren eingesetzt werden. Die zielgerichtete Therapie des NRAS- oder KIT-mutierten Melanoms kann derzeit in Deutschland jedoch wegen der fehlenden Zulassung nur als „off-label use“ erfolgen und wird aufgrund zugelassener immuntherapeutischer Ansätze nur im Rahmen der Zweitlinientherapie empfohlen. Aktuelle Studien untersuchen neue Therapie-Targets und Kombinationstherapien, um die Behandlungseffektivität weiter zu steigern.
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Weitere Inhalte:
Malignes Melanom

Metastasiertes Melanom: Demografische Entwicklung,Therapie und Nachsorge

Die Inzidenz des Melanoms der Haut ist in den vergangenen Dekaden gestiegen. Etwa jeder 50. Mensch in Deutschland erkrankt in seinem Leben an einem malignen Melanom. Das Melanom ist für ca. 90% aller Todesfälle an Hautkrebs verantwortlich und ist für Frauen in Deutschland der fünfthäufigste und für Männer der achthäufigste Tumor. Dermatologen und Epidemiologen rechnen in den nächsten Jahren mit einem weiteren Anstieg, vor allem bei Menschen über 60 Jahren. Das frühzeitige Erkennen von Melanomen ist der Schlüssel zur Reduktion der hohen Morbidität und Mortalität des malignen Melanoms. Dr. Felix Kiecker, Berlin, erläutert Präventionsmaßnahmen sowie die aktuelle Diagnostik und Therapie.
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Entitätsübergreifend

Das richtige Trainingsprogramm für Krebspatienten

Eine Pandemie wie die aktuell durch den SARS-CoV-2-Erreger ausgelöste ist unbestreitbar eine Krisensituation, deren Bewältigung unsere gesellschaftliche Balance aus dem Gleichgewicht bringt. Insbesondere Einschränkungen des Einzelnen in der Ausübung seiner grundgesetzlich verankerten Rechte sorgen für viel Diskussion. Diese Verstrickung führt zu einer Güterabwägung, in der es Gewinner und Verlierer gibt. Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit wird in dieser Diskussion von beiden Seiten eingefordert. Angesichts der Schließung von vielen Sporteinrichtungen und Einschränkungen der persönlichen Bewegungsfreiheit muss eine aktuelle Studienlage, die für Sport und Bewegung im Sinne von Krebsprävention spricht, besonders sorgfältig betrachtet werden, denn für einen (Krebs-)Patienten bedeuten diese Maßnahmen nicht nur die Einschränkung von Grundrechten, sondern auch das Abschneiden von einer Therapie (1).
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Hämatologie

COVID-19 – Impfung und Arzneimitteltherapie

Seit Beginn der Corona-Pandemie werden Impfstoffe und Medikamente gegen das Virus SARS-CoV-2 erforscht und entwickelt. Die COVID-19-Impfungen weltweit gehen voran, allerdings wird es noch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis eine ausreichende Durchimpfung erreicht werden kann. Vor allem in der Hochrisikogruppe der älteren Patienten ab 70 Jahren können vermehrt schwere COVID-19-Verläufe auftreten, die eine Sauerstoffgabe bzw. Beatmung erfordern. Für deren Therapie steht momentan kein wirksames Medikament zur Verfügung. In der OSCAR-Studie (Otilimab in Severe COVID-19 Related Disease) wird derzeit die Wirksamkeit und Sicherheit des monoklonalen Anti-GM-CSF-Antikörpers Otilimab zusätzlich zur Standardversorgung mit Kortiko­steroiden, Remdesivir und Rekonvaleszenzplasma bei Erwachsenen mit schwerer COVID-19-bedingter Lungenerkrankung untersucht. Otilimab ist der bisher einzige monoklonale Antikörper, der eine signifikante Wirksamkeit in diesem Patientenkollektiv zeigen konnte. Prof. Dr. Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, erläutert die Impfstrategie, die Arzneimittelentwicklung und die Therapiemöglichkeiten bei COVID-19.
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NSCLC

Lungenkrebs: Neue Perspektiven bei Hirnmetastasen, neue Targets

Warum Hirnmetastasen nicht alle gleich zu bewerten sind, welche Vorteile bispezifische Antikörper in der Therapie des EGFR-mutierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) bieten können, ob KRAS-G12C-Inhibitoren eher in Erst- oder Zweitlinie eingesetzt werden und wie erworbene Resistenzen gegen Immuncheckpoint-Inhibitoren getriggert werden – das waren u.a. diejenigen, die im Rahmen des virtuellen European Lung Cancer Congress (ELCC) zur Sprache kamen.
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Mammakarzinom

Mammakarzinom – Behandlungsmöglichkeiten und unterstützende Maßnahmen

Neue Behandlungsstrategien beim frühen und fortgeschrittenen Mammakarzinom haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, vielen Brustkrebspatientinnen unter Einschluss verschiedener Fachdisziplinen eine optimierte Therapie mit deutlich längerer Überlebenszeit zu ermöglichen. PD Dr. Rachel Würstlein erläutert neue Erkenntnisse aus der gynäkologisch-onkologischen Forschung hinsichtlich der aktuellen Behandlungsoptionen beim metastasierten Mammakarzinom und beantwortet zudem Fragen zu Brustkrebs in der Schwangerschaft und zum Einsatz von Scalp Cooling.
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Hämatologie

„SMM: Tumormasse zur Risiko­abschätzung heranziehen – und gibt es das SMM überhaupt?“

Neben besonderen Highlights und Studienergebnissen beleuchtet Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, die aktuellen Debatten rund um das Multiple Myelom (MM), die auf dem alle 2 Jahre stattfindenden Heidelberger Myeloma Workshop geführt wurden. Besonders kontrovers diskutierten er und manche Kollegen die Hypothese, dass es nur das Vorläuferstadium monoklonale Gammopathie unbestimmter Signifikanz (MGUS) sowie das (therapiepflichtige) MM gebe, wohingegen das Smoldering Myeloma (SMM) gar nicht mehr existiere.
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Nierenzellkarzinom

Tivozanib vorteilhaft für multimorbide RCC-Patienten

Wenn bei Patienten mit einem fortgeschrittenen klarzelligen Nierenzellkarzinom (RCC) eine Checkpoint-Inhibitor-basierte Kombinationstherapie nicht infrage kommt, besteht für die Erstlinientherapie die Möglichkeit verschiedener oraler Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKIs) des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor-Rezeptors (VEGFR). Die meist älteren und komorbiden Patienten profitieren hier besonders von einer Monotherapie mit dem Drittgenerations-VEGFR-TKI Tivozanib (Fotivda®).
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NSCLC

Atezolizumab jetzt auch zur Erstlinien-Monotherapie bei NSCLC mit hoher PD-L1-Expression zugelassen

Seit 30.04.2021 ist der PD-L1-Inhibitor Atezolizumab (Tecentriq®) in der Erstlinie zugelassen für Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) plattenepithelialer und nicht-plattenepithelialer Histologie, die keine ALK- oder EGFR-Mutation haben und die eine PD-L1-Expression auf mind. 50% der Tumorzellen (TC3) oder auf mind. 10% der tumorinfiltrierenden Immunzellen (IC3-WT) aufweisen (1). PD Dr. Niels Reinmuth, München-Gauting, stellte die primären Daten der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie IMpower110 mit Atezolizumab mono bei PD-L1-selektierten Patienten im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz vor (1).
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Ovarialkarzinom

Gynäko-Onkologie: PARP-Inhibitoren und Immuntherapie als Faktoren einer modernen Präzisionsmedizin

Einen wesentlichen Beitrag zur Präzisionsmedizin leisten in der gynäkologischen Onkologie die Erhaltungstherapie mit PARP-Inhibitoren beim Ovarialkarzinom und die Immunmodulation mit Checkpoint-Inhibitoren beim Endometriumkarzinom. Vielversprechende Entwicklungen in der Gynäko-Onkologie und neue Studiendaten beim Ovarial- und Endometriumkarzinom stellten renommierte Experten kürzlich auf einem Fachpresse-Workshop vor.
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Mammakarzinom

HR+/HER2- mBC: Ohne Chemotherapie besseres Überleben und Erhalt der Lebensqualität

Bei einem metastasierten Hormonrezeptor-positiven (HR+) und HER2-negativen (HER2-) Mammakarzinom (mBC) sollten die Betroffenen als erste Therapieoption und über einen möglichst großen Zeitraum eine endokrinbasierte Therapie erhalten. Für die endokrine Therapie prämenopausaler Patientinnen wird von der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Mamma als einziger CDK4/6-Inhibitor Ribociclib (Kisquali®) in Kombination mit GnRH-Agonisten und Aromatase-Inhibitoren mit einem Doppelplus empfohlen (1b B ++).
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