Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 142

Die deutsche S2k-Leitlinie „Kutane Lymphome“, europäische Konsensempfehlungen der EORTC* sowie deutsche Expert:innen empfehlen Mogamulizumab zur Behandlung der Mycosis fungoides (MF) und des Sézary-Syndroms (SS).1–3 Das Expertengremium entwickelte praxisorientierte Empfehlungen mit dem Ziel, das Verständnis von und den Umgang mit Mogamulizumab in der klinischen Praxis zu unterstützen.3
Lesen Sie mehr 
Krebs ist die häufigste Todesursache bei Menschen mit Diabetes Typ 2. Krebsprävention und -früherkennung sind für Betroffene daher besonders wichtig. Doch wird sie gerade von dieser Patientengruppe – insbesondere bei Darmkrebs – zu selten in Anspruch genommen, kritisieren die Arbeitsgemeinschaft „Diabetes und Krebs“ der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) sowie die Stiftung „LebensBlicke“. Die Darmkrebsfrüherkennung per Stuhltest (IFOBT) ist unkompliziert und schnell zu Hause durchführbar. Zusätzlich erstatten einige Krankenkassen seit etwa einem Jahr auch jüngeren Hochrisiko-Patient:innen unter 50 Jahren Vorsorgekoloskopien, die Darmkrebs und seine Vorstufen noch zuverlässiger als IFOBTs aufspüren und verhindern. Die DDG und die Stiftung „LebensBlicke“ fordern Ärzt:innen dazu auf, ihre Patient:innen vermehrt über diese niederschwelligen Vorsorgemöglichkeiten aufzuklären und raten Betroffenen zur Wahrnehmung dieser Angebote.
Lesen Sie mehr 
Das Basalzellkarzinom ist die häufigste Hautkrebsart und auch die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Zunehmend tritt diese Erkrankung auch gehäuft bei Jüngeren auf. Auch wenn das Basalzellkarzinom in der Regel keine Metastasen ausbildet, langsam wächst und selten tödlich verläuft, sollte es rasch entfernt werden. Auf dem 32. Deutschen Hautkrebskongress, der vom 14.-17. September 2022 in Hannover stattfand, wurden Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge bei dieser Entität diskutiert.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Ruxolitinib bei MPN-Patient:innen mit COVID-19 nicht einfach absetzen

Ruxolitinib ist ein selektiver Inhibitor der Januskinasen 1 und 2, wodurch die Zytokin-induzierte Phosphorylierung von STAT3 (Signal transducer and activator of transcription) im Blut gehemmt wird. Bei der Myelofibrose (MF) liegt eine Dysregulation der JAK1- und JAK2-Signalwege vor. Ruxolitinib ist zur Behandlung myeloproliferativer Neoplasien (MPN) zugelassen und hat in der COMFORT-1-Studie bei Patient:innen mit intermediärer oder high-risk MF nach 5 Jahren Nachbeobachtung ein signifikant längeres Überleben und eine signifikant verbesserte Symptomkontrolle gezeigt, wie Prof. Dr. Paul Graf La Rosée, Chefarzt am Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen, aufzeigte (1).
Lesen Sie mehr 
Medizin

CAR-T-Zell-Therapie: Ermutigende Daten aus Phase-I/II-Studie zu BNT211 bei schwer zu behandelnden soliden Tumoren

Beim ESMO 2022 wurden positive Follow-up-Daten aus der laufenden klinischen Phase-I/II-Studie zum neuartigen CAR-T-Zell-Therapieansatz BNT211 präsentiert. In der Studie werden die Sicherheit und Wirksamkeit von BNT211 in Patient:innen mit rezidivierten oder refraktären fortgeschrittenen soliden Tumoren untersucht. Die Ergebnisse zeigten ermutigende Anzeichen für eine Anti-Tumor-Aktivität. Bei den beiden untersuchten Dosisleveln wurde weiterhin ein kontrollierbares Sicherheitsprofil beobachtet.
Lesen Sie mehr 
News

Steigende Kosten: Erhöhung des GKV-Zusatzbeitrages um 0,3% beschlossen

Laut der aktuellen Prognose des GKV-Schätzerkreises belaufen sich die Einnahmen des Gesundheitsfonds für das Jahr 2022 auf rund 268,9 Milliarden Euro. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland schätzt das Expertengremium für dasselbe Jahr mit 286,7 Milliarden Euro aber rund 20 Milliarden höher. Als Konsequenz der sich immer weiter erhöhenden Kosten soll der GKV-Zusatzbeitrag um 0,3% steigen, womit der durchschnittliche Betrag der gesetzlichen Krankenkasse ab 2023 etwa 16,2% beträgt.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Gender-sensible Medizin und Geriatrisches Assessment

In der Oktober-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2022 werden die Themen Gender-sensible Medizin und Geriatrisches Assessment vorgestellt. Des Weiteren finden Sie einen Fortbildungsbeitrag zu den Optionen der Immuntherapie bei fortgeschrittenen Thymusepitheltumoren. Mit dem ersten Teil der Berichterstattung zum ESMO-Kongress können Sie sich über erste Kongress-Highlights informieren. Darüber hinaus können Sie mit einem Beitrag zum kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium 3 CME-Punkte erwerben. Lesen Sie gleich rein in das Heft!
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HR+, HER2- fortgeschrittener Brustkrebs: Zweite Zwischenanalyse der MONARCH 3 Studie

In der ersten Analyse der MONARCH-3-Studie führte die Therapie mit Abemaciclib und einem nichtsteroidalen Aromatasehemmer (NSAI) als Erstlinientherapie bei postmenopausalen Frauen mit HR+, HER2- fortgeschrittenem Brustkrebs (aBC) im Vergleich zu nur NSAI zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens (PFS). Das führte zur Zulassung bei dieser Indikation. Während des europäischen Krebskongresses 2022 wurde die 2. Zwischenanalyse dieser Studie, bei der auch schon Daten zum Gesamtüberleben (OS) vorlagen, vorgestellt (1). Die MONARCH-2-Studie hatte zur Zulassung von Abemaciclib + Fulvestrant bei Patientinnen mit HR+, HER2- aBC mit Krankheitsprogression nach vorheriger endokriner Therapie geführt, da die Kombination hier mit einem signifikant längeren Gesamtüberleben (OS) einherging.
Lesen Sie mehr 
Prostatakarzinom

STAMPEDE: Ist die Nodallast ein prognostischer Biomarker beim mHSPC?

Für die zusätzliche Gabe von Docetaxel beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) ist eine bessere Selektion der Patienten notwendig. Eine höhere Krankheitslast korreliert mit schlechteren Ergebnissen, allerdins wurden nodale Metastasen bei der Definition des Metastasenvolumens beim mHSPC bisher nicht berücksichtigt. Eine Auswertung der Zusatzstudien aus dem STAMPEDE-Programm, der Phase-III-Studien mit Docetaxel und Abirateronacetat und Prednisolon (AAP), lässt eine Aussage zur prognostischen Bedeutung der Nodallast zu (1).
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

ER+, HER2- Mammakarzinom: Östrogenrezeptor-Antagonist Giredestrant zeigt bessere Ansprechraten als bisheriger Therapiestandard

Zwar wurde in der Studie acelERA BC der primäre Endpunkt, nämlich die Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) durch Giredestrant im Vergleich zu Fulvestrant/Aromatasehemmer, nicht erreicht. Aber in der Primäranalyse dieser Phase-II-Studie zeigte sich eine numerische Verlängerung des PFS gegenüber der Vergleichstherapie und bessere Ansprechraten sowie eine Verbesserung des klinischen Benefits. Während des europäischen Krebskongresses in Paris wurden die primären Ergebnisse vorgestellt (1).
Lesen Sie mehr 
Hepatozelluläres Karzinom

Erstlinientherapie des nichtresektablen HCC: Tislelizumab ist Sorafenib nicht unterlegen

Tislelizumab hatte sich in der Zweitlinientherapie von Patient:innen mit nichtresektablem hepatozellulären Karzinom (HCC) als gut verträglich erwiesen und es wurden lang andauernde Ansprechraten erzielt (1). In der RATIONALE-301-Studie (NCT03412773), die Masatoshi Kudo auf dem ESMO 2022 vorstellte, zeigte der monoklonale Anti-PD-1-Antikörper einen klinisch bedeutsamen Überlebensvorteil bei HCC-Patient:innen in der Erstlinientherapie und erwies sich gegenüber Sorafenib als nicht unterlegen.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

HR+/HER2- mBC: Post-hoc-Analyse der TROPiCS-02 Studie

Tumoren mit HER2 IHC1+ oder IHC2+ in Kombination mit einem negativen In-situ-Hybridisierungstest (ISH) werden als HER2-low beschrieben. Sacituzumab Govitecan (SG) ist ein neuartiges Trop-2-gerichtetes Antikörper-Wirkstoff-Konjugat, das für Patientinnen mit metastasierendem triple-negativem Brustkrebs in der 2. Linie oder höher zugelassen ist. In der TROPiCS-02-Studie zeigte SG eine 34%ige Verringerung des Risikos für Progression oder Tod im Vergleich zur Behandlung nach Wahl des Arztes (TPC) bei stark vorbehandeltem, endokrin-resistentem HR+/HER2- metastasiertem Brustkrebs (mBC) (1). Während des ESMO 2022 wurde eine Post-hoc-Analyse dieser Studie vorgestellt, in der die SG-Wirksamkeit bei HER2-low und HER2- IHC0 HR+/HER2- mBC beschrieben wurde (2).
Lesen Sie mehr 
Ovarialkarzinom

Non-gBRCA-mutiertes, platinsensibles, rezidiviertes Ovarialkarzinom: Triple-Therapie mit Olaparib + Durvalumab + Bevacizumab ist vielversprechend

Die Phase-II-Studie MEDIOLA untersuchte Wirksamkeit und Sicherheit von Olaparib + Durvalumab (O+D) und Olaparib + Durvalumab + Bevacizumab (O+D+B) bei Patientinnen mit nicht-Keimbahn BRCA-mutiertem (non-gBRCAm), platinsensiblem und rezidiviertem Ovarialkarzinom (PSR OC). Auf dem ESMO 2022 präsentierte Susana Banerjee die finale Analyse des Gesamtüberlebens (OS) und des krankheitsfreien Überlebens (DCR) in der 56. Woche für die O+D- und die O+D+B-Kohorte.
Lesen Sie mehr 
Urothelkarzinom

Time matters: Optimierung der Behandlung des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms

Für erwachsene Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom unterstützen Leitlinien und Real-World-Daten den Einsatz einer Platin-basierten Chemotherapie, gefolgt von einer Erstlinien-Erhaltungstherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Avelumab.  Prof. Dr. med. Axel Merseburger, Lübeck, beleuchtete in seinem Vortrag „Learning from real world-data to optimize treatment in advanced urothelial carcinoma“ Erkenntnisse aus Real-World-Daten zur Optimierung der Behandlung des fortgeschrittenen Urothelkarzinoms und definierte, warum „Time matters“ (1).
Lesen Sie mehr 
Kolorektales Karzinom

Genderspezifische Unterschiede in der Viszeralonkologie am Beispiel des kolorektalen Karzinoms

Das Geschlecht stellt einen signifikanten Risikofaktor bei der Entwicklung und dem Fortschreiten eines kolorektalen Karzinoms (CRC) dar. So wurden geschlechtsabhängige Unterschiede bei der CRC-Inzidenz, der anatomischen Lokalisation, in der Pathologie, beim Screening, bei der Behandlung, beim chirurgischen Vorgehen, beim perioperativen Outcome sowie beim Überleben der Patient:innen festgestellt. Die Datenlage ist jedoch limitiert und geschlechtsspezifische Unterschiede werden selten in der täglichen Praxis berücksichtigt. Zukünftige Studien sollten diesen Aspekt aufgreifen und geschlechtsabhängigen Unterschieden mehr Beachtung schenken, um eine individualisierte Versorgung der Patient:innen in Rahmen eines personalisierten medizinischen Ansatzes voranzubringen.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend

Geschlechterunterschiede in der Onkologie: Krebs „bevorzugt“ Männer

Männer haben eine höhere Krebsinzidenz und auch eine höhere Krebsmortalität. Beides kann auf biologische und Gender-Unterschiede zurückgeführt werden. Diese zu kennen, ist für Ärzt:innen ratsam. Wenn Ärzt:innen Geschlechter-spezifische onkologische Fakten kennen und die Hintergründe verstehen, kann dies die Behandlung von Patient:innen erleichtern. Medizinische Fachgesellschaften wie die ESMO oder die DGHO haben Arbeitsgruppen gegründet, um Geschlechter-sensible Aspekte in der Onkologie zu verbreiten und die Evidenz zu erweitern (1-4).
Lesen Sie mehr