Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 141

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-868/NRG-GY018 bewertet Pembrolizumab, eine Anti-PD-1-Therapie, in Kombination mit einer standardmäßigen Chemotherapie (Carboplatin und Paclitaxel). Der primäre Endpunkt des progressionsfreien Überlebens (PFS) zur Behandlung von Patientinnen mit Endometriumkarzinom im Stadium III-IV oder mit rezidivierendem Endometriumkarzinom wurde unabhängig vom Mismatch-Reparatur-Status erreicht. Bei der Beurteilung der präspezifizierten Interimsanalyse durch ein unabhängiges Datenüberwachungskommitee zeigte sich unter Pembrolizumab in Kombination mit einer Chemotherapie und anschließend als Monotherapie alle 6 Wochen für bis zu 14 Zyklen eine statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserung des PFS im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie bei Patientinnen mit Endometriumkarzinom, das entweder eine Mismatch-Reparatur-Profizienz (pMMR) oder eine Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR) aufwies. Das Sicherheitsprofil von Pembrolizumab in dieser Studie war vergleichbar mit den bisher veröffentlichten Profilen. Es traten keine neuen Sicherheitssignale auf. Die Ergebnisse werden demnächst im Rahmen einer medizinischen Fachtagung vorgestellt und mit den Zulassungsbehörden besprochen.
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Im Rahmen des 64. Meetings der American Society of Hematology (ASH) wurden die Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie E1910 vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste Studie bei Patient:innen mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-negativer B-Zell-Vorläufer-ALL (akute lymphatische Leukämie), die für die Hinzugabe von Blinatumomab zur konsolidierenden Chemotherapie ein signifikant überlegenes Gesamtüberleben (OS) gegenüber der alleinigen Chemotherapie nachweisen konnte. Eingeschlossen waren erwachsene Patient:innen, die eine MRD-Negativität (minimale Resterkrankung) nach Induktions- und intensivierter Chemotherapie aufwiesen. Die Studie wurde von der Eastern Cooperative Oncology Group und der American College of Radiology Imaging Network Cancer Research Group (ECOG-ACRIN) entworfen und in den USA, Kanada und Israel durchgeführt.
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Neue Studienergebnisse zur Akuten Myeloischen Leukämie (AML) wurden auf dem Jahreskongress der American Society of Hematology (ASH) 2022 vorgestellt. Im Gespräch mit Dr. med. vet. Astrid Heinl stellt PD Dr. Haifa Kathrin Al-Ali, Direktorin des Krukenberg-Krebszentrums Halle, ihre persönlichen Highlights vor und gibt ein Update zu Klassifikation, Diagnostik und Therapie der AML und geht dabei besonders auf die Ergebnisse der ASAP-Studie ein.
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Entitätsübergreifend

Die Digitalisierung in der Onkologie – Chancen und Grenzen

Die Februar-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2023 widmet sich der Thematik der zunehmenden Digtialisierung in der Onkologie. In mehreren Beiträgen werden die bestehenden Chancen und Grenzen näher beleuchtet. Außerdem gibt es ein interessantes Interview mit Prof. Fendrich zum Thema Schilddrüsenkrebs. Darüber hinaus finden Sie die Fortsetzungen der Berichterstattungen über die beiden Kongresse SABCS 2022 und ASH 2022. Lesen Sie gleich rein!
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Weitere Inhalte:
Entitätsübergreifend

Zukunftsperspektiven in der Onkologie: Purpose, Systemmedizin und Virtual Reality

Jeder Veränderungsprozess braucht eine Zielvision. Der Purpose einer Organisation kann Richtungsgeber für die digitale Transformation des Gesundheitswesens sein und ist Ausgangspunkt für die Purpose Economy. An dieses Thema schließen sich mit der Systemmedizin und der Virtual Reality zwei technischere Themenbereiche an, die zu einer Erweiterung des onkologischen Handlungsspektrums führen können. Die digitale Transformation im Gesundheitswesen ist in erster Linie ein gesellschaftliches Phänomen, bei dem die Handlungsfelder Prozessentwicklung, Digitalisierung, Führung und Teamentwicklung, Qualifizierung und Purpose-Orientierung eine Schlüsselrolle spielen (1). Im Rahmen dieses Beitrags soll zunächst die Rolle des Purpose in der Gesundheitsversorgung herausgearbeitet werden, um anschließend auf die Möglichkeiten der Systemmedizin und Virtual Reality in der Onkologie einzugehen.
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Kolorektales Karzinom

Von der Klinik zur Forschung: neue Pipelines für Patient:innen mit kolorektalem Karzinom

Das Ziel der translationalen Medizin besteht darin, auf der Basis von Fortschritten in der Grundlagenforschung Anwendungen für die klinische Praxis zu entwickeln. Umgekehrt können klinische Erkenntnisse und Fragestellungen dazu genutzt werden, neue wissenschaftliche Hypothesen zu entwickeln, die im Labor untersucht werden können. Eine optimale Interaktion zwischen Kliniker:innen, Forscher:innen und Datenwissenschaftler:innen ist daher die erste Säule der translationalen Forschung. Hier beschreiben wir einen skalierbaren Ansatz für die translationale Forschung, der darauf abzielt, die Geschwindigkeit und Effektivität dieser Interaktionen zu erhöhen, indem verschiedene Akteure in einem „Ökosystem“ der translationalen Forschung miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ist es möglich, eine Reihe von Biomaterialien wie Blut, Stuhl und Gewebe für die translationale Krebsforschung zu sammeln und aufzubewahren, so z.B. für Studien an „patientenspezifischen Organoiden“. In engem Austausch zwischen Forschung, Klinik und Datenwissenschaften können nicht nur innovative Therapiekonzepte etabliert werden, sondern es besteht auch die Möglichkeit, durch den direkten Kontakt am Krankenbett neue medizinisch-wissenschaftliche Fragestellungen zu formulieren.
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Entitätsübergreifend

Aktueller Stand der digitalen Entscheidungsunterstützung von Tumorboards

Die rasante Entwicklung neuer diagnostischer und therapeutischer Optionen in der Onkologie ist sicherlich erfreulich und es gilt, allen geeigneten Patient:innen eine maßgeschneiderte Behandlung zukommen zu lassen. In der Realität zeigen sich jedoch häufig Abweichungen von der als best clinical practice angesehenen Behandlung. Am Beispiel von Lungenkrebs kann davon ausgegangen werden, dass circa ein Drittel der Tumorpatient:innen nicht die optimale Versorgung erhält (1-4). Die Notwendigkeit einer Qualitätssicherung ist also offensichtlich und soll durch die Zertifizierung von Tumorzentren und die Vorstellung aller im Zentrum behandelten Patient:innen in einem multidisziplinären Tumorboard (MTB) gewährleistet werden. Im Folgenden gehen wir auf die Frage ein, ob digitale Entscheidungsunterstützungssysteme schon heute eingesetzt werden können, um die Behandlungsqualität unserer Patient:innen zusätzlich abzusichern.
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Entitätsübergreifend

Schwarmlernen und KI in der Präzisionsonkologie

Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren einen erheblichen Einfluss auf die medizinische Forschung und den klinischen Alltag haben. Durch KI ist es möglich, repetitive manuelle Aufgaben bei der medizinischen Bildverarbeitung zu automatisieren oder verborgene Informationen zu finden, die das menschliche Auge nicht sehen kann. In der Tumorpathologie bietet sich Schwarmlernen als neue dezentrale Methode an, um robuste KI-Modelle für die Klassifizierung von histopathologischen Bildern zu trainieren und gleichzeitig Datenschutz sowie Sicherheit im Zusammenhang mit dem Austausch von Patientendaten sicherzustellen.
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Gynäkologische Tumoren
Podcast-Serie O-Ton-Onkologie

Update PINK! und andere onkologische DiGA

Momentan (Stand 02/2023) werden bereits 42 vorläufig und dauerhaft aufgenommene Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgelistet. Dennoch bestehen bei der Ärzteschaft noch immer Unsicherheiten. „Viele Kolleg:innen wissen gar nicht genau, was DiGA eigentlich sind“, sagte Prof. Dr. Pia Wülfing. Das liegt daran, dass DiGA noch sehr neu sind – es gibt sie in Deutschland seit etwas über 2 Jahren – weshalb viele Ärzt:innen im Alltag noch nicht damit konfrontiert wurden. Außerdem kamen die ersten DiGA aus dem psychologischen Fachbereich; die Onkologie blieb dabei zunächst außen vor. Hinzu kommt, dass es gerade in der Onkologie neben der täglichen Patientenversorgung herausfordernd sein kann, bei allen Therapieoptionen und Studien auf dem Laufenden zu bleiben. Sollten Sie also mit DiGA noch nicht vertraut sein, brauchen Sie sich nicht schlecht zu fühlen – wir geben Ihnen einen kompakten Überblick.
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Entitätsübergreifend

European Health Data Space: Gesundheitsdaten going Europe

Die COVID-19-Pandemie hat überdeutlich gezeigt, dass globale Gesundheitsthemen nicht mehr im nationalen Alleingang gelöst werden können. Bisherige Anstrengungen, in Europa grenzüberschreitend elektronische Gesundheitsdienste zu implementieren, sind jedoch kaum vorangekommen. So wurde die Plattform MyHealth@EU bisher erst in 10 Mitgliedstaaten realisiert (1). Die Schaffung eines europäischen Raums für Gesundheitsdaten (European Health Data Space, EHDS) soll endlich einen Durchbruch bringen. Im Frühjahr 2022 legte die Europäische Kommission einen entsprechenden Entwurf vor. Ziel des Großprojekts ist es, einen gemeinsamen Standard für die Erhebung und Verarbeitung von Gesundheitsdaten zu schaffen. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin zeigte sich in einer Paneldiskussion, dass hinsichtlich der Umsetzung noch viele Fragen offen sind.
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Entitätsübergreifend

Space2Health: Wie Raumfahrt und Medizin voneinander profitieren können

Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, Pandemien und Urbanisierung, aber auch Cybersecurity und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) sind Themen, bei denen es viele Anknüpfungspunkte zwischen der Gesundheitsbranche und der Raumfahrt gibt. Um das Potenzial von Synergien zu nutzen, wurde 2020 das INNOspace®-Netzwerk Space2Health gegründet. Auf der Digital Health Conference (DHC) im November 2022 in Berlin wurden einige gemeinsame Projekte vorgestellt.
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Schilddrüsenkarzinom

Schilddrüsenkrebs – Inzidenz, Screening und Therapiemöglichkeiten

Schilddrüsenkarzinome zählen mit einem Anteil von etwa 1% aller Karzinome zu den seltenen malignen Entitäten. In den vergangenen Jahren konnte für das Schilddrüsenkarzinom eine globale Zunahme der Inzidenz bei gleichzeitiger Abnahme der Mortalität festgestellt werden. Auch in Deutschland nahm zwischen 1999 und 2016 die Sterberate ab, während gleichzeitig die Erkrankungsrate bei beiden Geschlechtern anstieg. Als Ursachen dieser Veränderungen werden die verbesserte Diagnostik, insbesondere die Zunahme der Früherkennung, sowie effizientere Therapiemöglichkeiten angenommen. Prof. Dr. Volker Fendrich, Hamburg, erläutert im Gespräch mit JOURNAL ONKOLOGIE die Inzidenz von Schild­drüsenkrebs, Screening-Programme u.a. bei Kindern aus der Ukraine sowie die Therapieoptionen.
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Endokrine Tumoren

Einfluss der Körperzusammensetzung auf das Überleben von GEP-NET-Patient:innen

Gastroenteropankreatische neuroendokrine Tumoren (GEP-NET) sind heterogene, seltene Erkrankungen, die zu Unterernährung und Kachexie führen. Die Körperzusammensetzung von GEP-NET-Patient:innen kann deren Prognose beeinflussen. In diesem Zusammenhang wurde in einer Studie die Masse an Muskel- und Fettgewebe von Patient:innen bei Diagnose und am Ende der Nachbeobachtung ermittelt und deren Beziehung zu klinischen und biochemischen Variablen als Prädiktoren für das Überleben untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Körperzusammensetzung und die Gesamtsterblichkeit mit dem Alter, dem ECOG-Performance-Status (ECOG-PS), Metastasen, Laktatdehydrogenase (LDH)-, Albumin- und Harnstoffwerten korrelierten. Die Körperzusammensetzung zum Zeitpunkt der Diagnose stand nicht in Zusammenhang mit der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit. Während der Nachbeobachtung wurde, unabhängig voneinander, ein Zusammenhang zwischen einer Zunahme der Muskeln mit geringer Dichte bzw. einer Abnahme der Muskeln mit normaler Dichte und der Gesamt- und der tumorbedingten Sterblichkeit erkennbar.
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