Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 139

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine maligne Erkrankung. Sie ist gekennzeichnet durch eine starke Vermehrung der hochproliferativen klonalen Zellen aus dem Progenitorpool oder seltener dem Stammzellpool. Diese Zellen überwachsen das gesunde Knochenmark. Die Inzidenz der AML steigt mit dem Alter an. Verschiedene zytogenetische und molekulare Aberrationen spielen eine wichtige prognostische und therapeutische Rolle. Das Behandlungsspektrum erstreckt sich von einer intensiven Therapie bzw. allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) bei bestimmten Patient:innen (auch im höheren Lebensalter) über palliative AML-spezifische Substanzen bis hin zu alleinigen Supportivmaßnahmen. Mittlerweile ermöglicht die genetische Heterogenität der AML eine zielgerichtete Therapie bei immer mehr Patient:innen. Zahlreiche Substanzen mit auf die AML-Biologie gerichteten Wirkmechanismen sind bereits zugelassen bzw. befinden sich in klinischer Erprobung. Eine genaue genetische Zuordnung bei Diagnosestellung wird für eine individualisierte Therapie immer wichtiger.
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Nachdem in Teil I* die Chirurgie der Meningeome beleuchtet wurde, wenden wir uns in Teil II der zweithäufigsten ZNS-eigenen intrakraniellen Tumorgruppe zu: den Gliomen. 75% aller Gliome sind Astrozytome, wobei Glioblastome deren häufigste Untergruppe sind. Da die Prognose vom Resektionsausmaß abhängt, ist das Ziel der Gliomchirurgie die maximale Zytoreduktion – bei gleichzeitigem Erhalt der neurologischen Funktionen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Chirurgie der diffusen Infiltrationszone. Dabei nehmen intraoperative Bildgebungsmodalitäten wie MRI, Ultraschall und Fluoreszenz sowie die 3D-Navigation, funktionelles Mapping und die Operation im Wachzustand einen großen Stellenwert ein.
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Weichteilsarkome (soft tissue sarcoma, STS) sind eine seltene Gruppe heterogener mesenchymaler Tumoren mit mehr als 100 histopathologischen Subtypen, die sich in Stütz- oder Bindegewebe wie Muskeln, Nerven, Blutgefäßen sowie Fett- und Fasergewebe entwickeln. Als eigenständige Entität gelten gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Patient:innen mit einem fortgeschrittenen STS haben generell eine schlechte Prognose mit einem medianen progressionsfreien Überleben (PFS) von etwa 6 Monaten und einem medianen Gesamtüberleben (OS) von etwa 12 Monaten. In einer Studie wurde nun untersucht, ob und in welchem Ausmaß Skelettmetastasen das Outcome bei Patient:innen mit fortgeschrittener oder metastasierter Erkrankung beeinflussen und zwar getrennt hinsichtlich Erst- oder Zweitlinientherapie oder späteren Therapielinien.
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Entitätsübergreifend

Geschlechtsspezifische Aspekte in der Tumorforschung

Krebserkrankungen sind mit 9,9 Millionen Toten im Jahr 2020 die zweithäufigste Todesursache weltweit. Im Jahr 2020 wurden ca. 19,3 Millionen neue Krebserkrankungen diagnostiziert (1) und für 2040 werden weltweit 29 Millionen Neuerkrankungen prognostiziert. Männer entwickeln weltweit häufiger solide Tumoren als Frauen und sterben öfter daran. Bisher sind die höhere Inzidenz und Mortalität bei Männern nicht geklärt. In diesem Artikel präsentieren wir einen Überblick über Geschlechterunterschiede bei Krebserkrankungen. Wir diskutieren Mechanismen, die diesem Ungleichgewicht zugrunde liegen können und die im Rahmen von Präzisionsmedizin unterschiedliche Angriffspunkte für Krebsprävention und -therapie bei Frauen und Männern bieten könnten.
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Entitätsübergreifend

Schwarmlernen und KI in der Präzisionsonkologie

Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren einen erheblichen Einfluss auf die medizinische Forschung und den klinischen Alltag haben. Durch KI ist es möglich, repetitive manuelle Aufgaben bei der medizinischen Bildverarbeitung zu automatisieren oder verborgene Informationen zu finden, die das menschliche Auge nicht sehen kann. In der Tumorpathologie bietet sich Schwarmlernen als neue dezentrale Methode an, um robuste KI-Modelle für die Klassifizierung von histopathologischen Bildern zu trainieren und gleichzeitig Datenschutz sowie Sicherheit im Zusammenhang mit dem Austausch von Patientendaten sicherzustellen.
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BNGO

Update zum Mammakarzinom vom ESMO-Kongress für die gynäko-onkologische Praxis

Das Jahr 2022 war ein gutes Jahr für Patientinnen mit Mammakarzinom und deren Therapeut:innen, denn es gab viele praxisrelevante Neuigkeiten, sowohl hinsichtlich der Prognose­verbesserung als auch des immer gezielteren Einsatzes der therapeutischen Optionen. Bereits beim ASCO-Kongress gab es ein Highlight bei Tumoren mit niedriger HER2-Expression (siehe BNGO-Beitrag in JOURNAL ONKOLOGIE 7/8 2022). Der Frauenarzt und gynäkologische Onkologe und BNGO-Vorstands­mitglied Dr. Steffen Wagner aus Saarbrücken beantwortet im Interview unsere Fragen zu den kürzlich beim ESMO-Kongress gezeigten Daten zum Mammakarzinom.
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d-uo

ProNAT zur Erfassung und Verbesserung der Sektoren-übergreifenden Versorgungsqualität ab sofort offen!

Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) haben als Ziel, als Interessenverband die wissenschaftlichen, ökonomischen, sozialpolitischen und qualitätsssichernden Maßnahmen der niedergelassenen Uro-Onkolog:innen in Deutschland zu organisieren und zu vertreten. Seit Oktober 2022 steht nun das Nationale Register Prostatakarzinom (ProNAT) von d-uo zur Verfügung. Mit diesem deutschlandweit geführten Register wird d-uo erneut seinem Anspruch auf profunde Datenerhebung gerecht.
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Schilddrüsenkarzinom

Zulassungserweiterung für Selpercatinib zur Erstlinientherapie des MTC

Selpercatinib wurde von der Europäischen Kommission vor Kurzem auch zur Erstlinientherapie des RET-mutierten fortgeschrittenen medullären Schilddrüsenkarzinoms (MTC) bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren zugelassen (1). Prof. Dr. Christine Spitzweg, München, stellte das Update der zulassungsrelevanten LIBRETTO 001-Studie (2)  sowie die zukünftige Einordnung der Substanz vor.
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News

1.000 Dollar pro Monat für Antidiabetika: Europäer zahlen nur Bruchteil von US-Handelspreisen

Laut The Lancet sind die Handelspreise für Insulin in den USA binnen 10 Jahre verdreifacht (1). Diabetiker:innen müssen in den USA mittlerweile teilweise mehr als 1.000 Dollar im Monat für Insulin ausgeben. Insgesamt liegt der Umsatz für Diabetika in den USA um das 2,6-fache höher als in Europa – und das bei weniger als halb so großen Bevölkerung. Um die steigende Anzahl an Diabetiker:innen versorgen zu können, wird der Preis für Insulin in den USA ab 2023 gedeckelt.
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Medizin
ESMO 2022: OS-Daten für die 1L-Erhaltungstherapie mit Olaparib

Erhaltungstherapie beim fortgeschrittenen OC – jetzt noch mehr Gründe für Olaparib

Olaparib bietet als erster und bisher einziger PARP-Inhibitor gleich zwei Therapieoptionen für die 1L-Erhaltungstherapie des fortgeschrittenen high-grade epithelialen Ovarialkarzinoms. Voraussetzung für die Therapie ist dabei ein Ansprechen auf die vorherige Platin-basierte Erstlinien-Chemotherapie +/- Bevacizumab sowie der jeweilige Biomarkerstatus.1,2
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Medizin

PDAC: Was erste Läsionen in der Bauchspeicheldrüse über die Tumorentstehung verraten

Das duktale Adenokarzinom des Pankreas (PDAC) weist trotz langjähriger Forschung noch immer eine schlechte Prognose auf. Neben der Erforschung wirksamer Medikamente kann auch eine bessere Früherkennung dazu beitragen, die Prognose von Patient:innen zu verbessern. Schon vor der eigentlichen Erkrankung werden häufig Vorläuferläsionen sichtbar. Die häufigsten PDAC Vorläuferläsionen hat ein Team um Prof. Dr. Irene Esposito von der Universitätsklinik Düsseldorf und Prof. Dr. Jens Siveke von der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und dem Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort Essen/Düsseldorf, kürzlich umfassend morpho-genetisch analysiert und in der Fachzeitschrift „Gut“ veröffentlicht.
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