Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 134

Die CAR-T-Zell-Therapie Lisocabtagen-Maraleucel (Liso-cel) ist bereits zur Behandlung des rezidivierten oder refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL), primär mediastinalen großzelligen B-Zell-Lymphoms (PMBCL) und follikulären Lymphoms Grad 3B (FL3B) nach mind. 2 Linien einer systemischen Therapie zugelassen. Inzwischen liegen positive Phase-III-Studiendaten aus der TRANSFORM-Studie auch für den Zweitlinieneinsatz gegenüber einer Hochdosistherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) vor (1), die im Rahmen der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 mit verlängertme Follow-up aktualisiert wurden (2). Die Daten dieser Primäranalyse untermauern den Nutzen der CAR-T-Zell-Therapie bei großzelligen B-Zell-Lymphomen (LBCL) gegenüber der Vergleichstherapie und legen nahe, dass Liso-cel demnächst auch bei Patient:innen mit primär refraktärer Erkrankung oder mit frühem Rezidiv binnen 12 Monaten nach Ende der Erstlinientherapie eingesetzt werden könnte.
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Der orale JAK1/JAK2/ACVR1-Inhibitor Momelotinib wurde in 3 randomisierten Studien (RCTs)  – SIMPLIFY-1, SIMPLIFY-2 und MOMENTUM – bei Patient:innen mit Myelofibrose (MF) mit hohem und mittlerem Risiko untersucht. Eine integrierte Analyse von Momelotinib wurde durchgeführt, um seine langfristige Sicherheit zu charakterisieren (1). Dafür wurden die Daten dreier RCTs gepoolt, die ein Spektrum der MF-Erkrankung vom frühen (JAK-Inhibitor-naiven) bis zum späten (JAK-Inhibitor-erfahrenen) Stadium repräsentieren.
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Das Phagozytose-hemmende Molekül CD47, dessen erhöhte Expression als Schlüsselereignis der leukämischen Transformation gilt, ist eine interessante neue Zielstruktur im Rahmen der Behandlung von Hochrisiko-Myelodysplastischen Syndromen (MDS) und der akuten myeloischen Leukämie (AML) (1). Der monoklonale Antikörper Magrolimab, der CD47 adressiert, wird inzwischen in klinischen Studien bei MDS und AML evaluiert – auch und gerade in Kombination mit hypomethylierenden Substanzen. Eine aktuelle Phase-1b-Studie legt nun nahe, dass unter der Kombinationsbehandlung die Allelfrequenz prognostisch ungünstiger TP53-Mutationen insbesondere bei denjenigen Erkrankten mit kompletter Remission deutlich zurückgeht, was den Krankheitsverlauf möglicherweise positiv beeinflussen kann. Die Daten wurden bei der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 präsentiert (2).
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Wirkt Trastuzumab Deruxtecan beim HER2-positiven metastasierten Mammakarzinom auch nach  Vorbehandlung mit Trastuzumab Emtansin? Diese sehr wichtige Frage wurde in der DESTINY Breast02-Studie beantwortet. Die Bedeutung dieser auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2022 vorgestellten Studienergebnisse für die Praxis erläutert Prof. Dr. med. med. Christoph Thomssen im Video.
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Mammakarzinom
SABCS 2022: Highlights of the Day – Dienstag, 06.12.

PD Dr. med. Rachel Würstlein: Highlights of the Day, Tag 1 – RxPONDER, RIGHT Choice, SWOG, MonarchE, TAILORx

PD Dr. med. Rachel Würstlein präsentiert Ihnen ihre Highlights des 1. Tages vom San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2022: die RIGHT Choice Studie zu Ribociclib, die SWOG Studie zu Everolimus und die MonarchE Studie zu Abemaciclib. Dabei geht sie u.a. auf die Gründe für Therapiepausen und Therapieabbrüche ein. Außerdem nennt sie die RxPONDER-Studie mit Patient Reported Outcomes (PRO) zur Frage kognitiver Veränderungen und die Bedeutung für die Praxis. Darüber hinaus stellt sie das erweiterte Follow-up der TAILORx-Studie vor und kommentiert das Thema ethnische Diversität in Studien. Die Details erfahren Sie im Video!
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Mammakarzinom

Prof. Dr. med. Christian Jackisch: Langzeit-Follow-up der TAILORX-Studie

Auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2022 wurde das Langzeit-Follow-up der TAILORX-Studie präsentiert. Prof. Dr. med. Christian Jackisch erläutert im Video*, was die Studienergebnisse für den Einsatz von Chemotherapie bei Luminal A und Luminal B bedeuten.

*Den „Versprecher“ im Video bittet Herr Professor Jackisch zu entschuldigen. Es muss natürlich heißen „dass die Chemotherapie bei einem bestimmten Recurrence-Score des Oncotype DX Multigen Assays nicht erforderlich ist“.
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Mammakarzinom

Prof. Dr. med. Sibylle Loibl: GBG-Studien PENELOPE-B, PALOMA-2, PALLAS, AMICA und GeparOLA

Die German Breast Group (GBG) präsentierte auf dem San Antonio Breast Cancer Symposium (SABCS) 2022 mehrere Studien, zu denen unsere Expertin, Prof. Dr. med Sibylle Loibl, im Video einen kompakten Überblick gibt. Sie fasst die Ergebnisse der Studien PENELOPE-B, PALOMA-2 und und PALLAS zu Palbociclib zusammen und geht auf die Daten aus der AMICA-Studie mit Ribociclib ein. Prof. Loibls Highlight des Tages: die von Prof. Peter Fasching in der letzten General Session vorgestellten Daten der Phase-II-Studie GeparOLA zur Effektivität und Sicherheit von Paclitaxel/Olaparib versus Paclitaxel/Carboplatin als neoadjuvante Therapie.
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Entitätsübergreifend

Supportivmedizin und Sekundär­prävention

Die Dezember-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE widmet sich supportivmedizinischen Themen. So wird unter anderem das Potenzial von Bewegungstherapien während Krebserkrankungen näher beleuchtet. Mit einem wiederaufgenommenen Beitrag, der auch konkrete Trainingsempfehlungen enthält, können Sie damit 2 CME-Punkte erwerben. In einem weiteren Artikel wird Ihnen ein neuer Test vorgestellt, mit dessen Hilfe sich anhand des Darm-Mikrobioms die Wahrscheinlichkeit eines Anpsrechens auf Immuntherapien verhersagen lässt. Auch aktuelle Kongressberichte – DGHO, DKK und ASH – finden Sie in dieser Ausgabe. Seien Sie gespannt und lesen Sie gleich rein!
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Hämatologie

DGHO 2022: Moderne Erstlinientherapien beim Multiplen Myelom

Das Multiple Myelom (MM) ist mit rund 1% aller Malignome eine eher seltene Erkrankung, die meist im höheren Lebensalter bei Menschen über 70 Jahre auftritt. Heilung ist selten und nur durch autologe Stammzelltransplantation möglich, die aufgrund der Toxizität in der Regel nur bei jüngeren Patient:innen mit gutem Gesundheitszustand eingesetzt werden kann. Die Stammzelltransplantation bei der Behandlung des MM ist maßgeblich auf die Konzepte von Bart Barlogie, der ursprünglich aus Heidelberg kam, zurückzuführen, wie Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, berichtete. Durch die von ihm entwickelten Therapieschemata konnten das ereignisfreie Überleben und die Gesamtüberlebenszeit von Patient:innen mit MM signifikant verbessert werden. Langzeitremissionen des MM von über 10 Jahren zeigen, dass eine Heilung des MM für eine Subgruppe von Patient:innen sehr wahrscheinlich ist (1).
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Hämatologie

GvHD: Bei wem wird Ruxolitinib eingesetzt?

Bei welchen Patient:innen ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie wegen einer Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) Ruxolitinib benötigen? Und wie effektiv ist die Behandlung mit Ruxolitinib bei diesen Patient:innen im Praxisalltag? Das wurde jetzt in einer retrospektiven Datenanalyse untersucht, die Dr. Raphael Loisl, Linz/Regensburg, in einem Poster auf dem DGHO-Kongress in Wien vorstellte (1).
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Mammakarzinom

Metastasiertes Mammakarzinom: Die nächste Generation der Antikörper-Wirkstoff-Konjugate – Eine neue Ära?

„Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC), wie zum Beispiel Trastuzumab Emtansin (T-DM1) kennen wir ja nun schon seit fast 10 Jahren“, begann Prof. Dr. Frederik Marmé, Mannheim Cancer Center, seinen Vortrag in Wien. „Aber was jetzt kommt, ist enorm wirksamer“, freute er sich und erläuterte die Daten der neuen ADC während der DGHO-Tagung 2022 am Beispiel von ihrem Einsatz bei metastasiertem Brustkrebs.
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Hämatologie

MM: XPO1-Inhibitor Selinexor als Secondline-Therapieoption

Die Therapie des Multiplen Myeloms (MM) befindet sich im steten Wandel, führte Prof. Dr. Katja Weisel, Hamburg, aus. Mit Anti-CD38-Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren und Immunmodulatoren stehen inzwischen zahlreiche Medikamentenklassen zur Verfügung, die zumeist in Kombination mit Dexamethason das Rückgrat des Therapiekonzepts bilden (1). Der Einsatz von Mehrfachkombinationen in frühen Therapielinien stellt allerdings Herausforderungen an die im Falle eines Rezidivs nachfolgenden Therapien, so Weisel. Sind bestimmte Wirkstoffklassen schon „verbraucht“, ist ein Wechsel auf einen Wirkstoff aus einer anderen Klasse wichtig (2). Einen innovativen Wirkmechanismus bietet hier der oral zu verabreichenden Exportin-1-(XPO1)-Inhibitor Selinexor (3).
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Mammakarzinom

mBC: Studie für individualisierte Ribociclib-Therapie initiiert

Die endokrinbasierte Therapie + CDK4/6-Inhibitor ist heute die erste Option bei Hormonrezeptor-positiven (HR+) Patientinnen mit metastasiertem Mammakarzinom. CDK4/6-Inhibitoren führen nicht nur zur Erhöhung der Remissionsraten, zur Verlängerung des progressionsfreien Überlebens (PFS) und zur Verbesserung von Parametern der Lebensqualität und des Patient-Reported-Outcome, sondern – wie für Ribociclib gezeigt – nach genügend langer Nachbeobachtung auch zur Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS). Dennoch kann es nach einer gewissen Zeit der effektiven Therapie zum Progress, also zu einer endokrinen Resistenz, kommen.
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Hämatologie

Neue Perspektive in der Therapie der Kälteagglutinin-Erkrankung

Die Kälteagglutinin-Erkrankung (CAD) ist eine durch Kälteantikörper ausgelöste sehr seltene autoimmunhämolytische Anämie mit hohem Thromboserisiko und erhöhter Letalität, wie Prof. Dr. Alexander Röth, Essen, berichtete. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Klinisch präsentiert sich die CAD durch Komplement-vermittelte Symptome (Hämolyse/hämolytische Anämie, Fatigue, Dyspnoe, Hämoglobinurie, Ikterus) und durch Kälteagglutinin-vermittelte Symptome (Akrozyanose, Raynaud-Phänomen, Livedo reticulareis, Gangrän). Bei Patient:innen mit CAD besteht ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf, da die bisherigen Behandlungsstrategien mit B-Zell-gerichteten Immunchemotherapien im Hinblick auf Ansprechen und Sicherheit laut Röth problematisch sind.
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NSCLC

NSCLC: Adjuvante Therapie mit Osimertinib verbessert die Heilungschancen

Personalisierte Therapiestrategien haben die Therapie des fortgeschrittenen NSCLC revolutioniert. Alle Patient:innen sollten daher vor Einleitung der First-Line-Therapie NGS-basiert breit molekular getestet werden. Bei Nachweis einer Mutation ist die zielgerichtete Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) die Therapie der Wahl. Bei aktivierenden EGFR-Mutationen steht mit Osimertinib ein TKI der 3. Generation zur Verfügung, der irreversibel an den EGF-Rezeptor bindet. Die Substanz inhibiert EGFR-TKI-sensibilisierende Mutationen wie z.B. die Exon-19-Deletion und L858R und zeigte auch bei einer EGFR-T790M-Resistenzmutation eine Wirksamkeit.
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