Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 121

PARP-Inhibitoren spielen eine zentrale Rolle in der Erstlinien-Erhaltungstherapie von Patientinnen mit primärem epithelialem Ovarialkarzinom (EOC). Der PARP-Inhibitor Niraparib ist als Monotherapie zur Erhaltungstherapie beim rezidivierten platinsensiblen, gering differenzierten serösen Karzinom der Ovarien, der Tuben oder mit primärer Peritonealkarzinose zugelassen, wenn nach platinbasierter Chemotherapie eine komplette (CR) oder partielle Remission (PR) erreicht wurde. Nun gibt eine aktuelle Posthoc-Analyse der Zulassungsstudie PRIMA (1), die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurde, Hinweise auf prädiktive Faktoren, die mit einem progressionsfreien Überleben von mindestens 2 Jahren einhergehen (2).
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News

Prädiktive Gentests: Was dürfen Versicherungen fragen?

Etwa 5 bis 10 % aller Krebserkrankungen sind auf erbliche genetische Veränderungen zurückzuführen. Mithilfe prädiktiver Gentests kann bei begründetem Verdacht auf eine familiäre Häufung bestimmter Tumorleiden das erblich bedingte Krebsrisiko ermittelt werden. Im Zusammenhang mit diesen Tests kommt oft die Frage auf: Muss ich das Ergebnis meiner Versicherung mitteilen? Können mir Versicherungen aufgrund des Ergebnisses gekündigt werden? Dann ist es gut zu wissen, dass diese Punkte durch das Versicherungsvertragsgesetz und das Gendiagnostikgesetz geregelt sind. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums erläutert die gesetzlichen Bestimmungen.
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Medizin

Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor-Inhibitor BAY2416964 bei soliden Tumoren gut verträglich – erste vielversprechende Wirksamkeitsdaten

Der Aryl-Hydrocarbon-Rezeptor (AhR) ist ein Liganden-aktivierter Transkriptionsfaktor, der die Aktivität unterschiedlicher Zelltypen des angeborenen und adaptiven Immunsystems hemmt. AhR wird durch den Metaboliten Kynurenin aktiviert, den Krebszellen in die Tumormikroumgebung abgeben – mit dem Resultat einer umfassenden Immunsuppression (1). Die Aktivierung von AhR ist somit beteiligt an immunsuppressiven Prozessen im Allgemeinen und nicht zuletzt auch an der Resistenz gegenüber Checkpoint-Inhibitoren. Schon lange gibt es Bestrebungen, diese ungünstigen Prozesse durch eine spezifische Inhibition von AhR zu hemmen. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 wurden nun vielversprechende Daten einer „First-in-Human“ Phase-I-Studie zum neuartigen oralen AhR-Inhibitor (AhRi) vorgestellt (2).
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NSCLC

Praxisverändernde ADAURA-Daten: Adjuvantes Osimertinib halbiert Sterberisiko für Erkrankte mit reseziertem EGFRm NSCLC im Stadium II-IIIA

Osimertinib ist bislang als Monotherapie zur Erstlinientherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten, nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) mit aktivierenden EGFR-Mutationen (EGFRm) sowie zur Behandlung des fortgeschrittenen NSCLC mit EGFR-T790M-Mutation zugelassen. Nun trägt der Drittgenerations-EGFR-Tyrosinkinase-Inhibitor (EGFR-TKI) maßgeblich dazu bei, die Präzisionsmedizin auch ins adjuvante Setting beim NSCLC zu tragen. Nachdem die Primäranalyse der Phase-III-Studie ADAURA bereits einen signifikanten und klinisch relevanten Vorteil für adjuvantes, nach vollständiger Tumorresektion appliziertes Osimertinib hinsichtlich des krankheitsfreien Überlebens (DFS) gegenüber Placebo gezeigt hatte (1), wurde bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 nun die Auswertung für das Gesamtüberleben (OS) vorgestellt. Sie belegt einen hochsignifikanten und klinisch relevanten Überlebensvorteil für Erkrankte mit EGFRm NSCLC in den Stadien II–IIIA bzw. IB–IIIA, die nach der operativen Resektion des Tumors eine adjuvante Therapie mit Osimertinib erhalten (2). Die Daten werden den Therapiestandard im adjuvanten Setting verändern.
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Kolorektales Karzinom

Checkpoint-Inhibition bei pMMR-mCRC ergänzend zur Erstlinien-Chemotherapie

Patient:innen mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (mCRC), deren Tumoren keine defiziente Mismatch-Reparatur oder ausgeprägte Mikrosatelliteninstabilität (dMMR/MSI-H) aufweisen, können unter gewissen Voraussetzungen möglicherweise doch von einer Checkpoint-Inhibition profitieren. Dazu muss der Checkpoint-Inhibitor allerdings im Rahmen einer Kombinationstherapie eingesetzt werden; weiterhin sollten die Tumormutationslast und der Immunscore IC – ein spezieller Score zur Vorhersage eines Ansprechens auf Checkpoint-Inhibitoren – hoch sein. Das zumindest legen die aktuellen Daten der Phase-II-Studie AtezoTRIBE nahe, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurden. Dabei war der Checkpoint-Inhibitor Atezolizumab zusammen mit dem Regime FOLFOXIRI/Bevacizumab in der Erstlinie eingesetzt worden (1).
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Mammakarzinom

EMERALD-Studie: Verzögerte Progression unter Elacestrant beim metastasierten ESR1– HR+/HER2– Mammakarzinom

Die Frage, wie Patient:innen mit metastasiertem hormonrezeptorpositivem und HER2-negativem Mammakarzinom (HR+/HER2– mBC) nach Versagen der endokrin-basierten Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor am besten weiterbehandelt werden, wird seit Jahren diskutiert. Daten aus der Phase-III-Studie EMERALD hatten gezeigt, dass der orale SERD (selektive Östrogenrezeptor-Degradierer) Elacestrant die progressionsfreie Zeit bei Erkrankten mit HR+/HER2– mBC verlängert – auch und gerade bei vorliegender ESR1-Mutation, die mit hormoneller Resistenz einhergeht (1). Nun zeigen aktuelle, bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 präsentierte Posthoc-Daten, dass auch Patient:innen ohne nachweisbare ESR1-Mutationen möglicherweise von dem SERD profitieren können – allerdings nur dann, wenn sie unter der CDK4/6 Inhibitor-basierten Vortherapie innerhalb eines halben Jahres einen Progress erlitten haben (2).
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Mammakarzinom

aBC: Ribociclib schon in der Erstlinie nutzt allen Frauen

Die Ergebnisse des progressionsfreien Überlebens (PFS) aus der RIGHT-Choice-Studie zeigten für Patientinnen mit aggressivem fortgeschrittenen Brustkrebs (aBC) einen statistisch signifikanten medianen PFS-Vorteil von einem Jahr mit Ribociclib + endokriner Therapie (ET) gegenüber der Kombi-Chemotherapie (CTx) (1). Da aber jüngere Patientinnen mit aggressivem aBC eine schlechtere Prognose haben, was eventuell doch zu einer Entscheidung für eine CTx führen könnte, wurde eine Subgruppenanalyse der wichtigsten Wirksamkeitsendpunkte von RIGHT Choice durchgeführt, die jetzt während des ASCO 2023 vorgestellt wurde (2).
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Thorakale Tumoren

Pleuramesotheliom: Addition von Pembrolizumab zur Chemotherapie verbessert OS

Die Hinzunahme des PD-1-Inhibitors Pembrolizumab zur Standardchemotherapie bewirkt eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) bei Erkrankten mit zuvor unbehandeltem nicht-resezierbaren Pleuramesotheliom im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie. Das zeigt die finale Analyse der Phase-III-Studie IND.227 (KEYNOTE-483), deren Daten bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 als Late Breaking Abstract präsentiert wurden (1).
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Malignes Melanom

Innovative Zwei- und Dreifachkombination aus verschiedenen Checkpoint-Inhibitoren bei fortgeschrittenen Tumoren sicher anwendbar

Die unter einer immunonkologischen Behandlung mit PD-(L)1-Inhibitoren auftretende Resistenz und Krankheitsprogression, an der Immuncheckpoints wie LAG-3 und TIM-3 mitwirken, sind nach wie vor ein ungelöstes Problem in der klinischen Onkologie. Ein neuer therapeutischer Ansatz versucht nun, die PD-1-Inhibition mit der LAG-3- und TIM-3-Inhibition zu kombinieren, um Resistenzen zu minimieren und die T-Zellfunktion bestmöglich zu erhalten. Bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 wurden in einer Postersession erste Daten einer Phase-I/II-Studie mit dieser Strategie vorgestellt (1).
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Medizin

Behandlungsmuster beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom: Ergebnisse einer Beobachtungskohortenstudie aus England

Die Behandlungsrichtlinien in England für Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (la/mUC) haben sich in den vergangenen 10 Jahren nach der Zulassung mehrerer Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) weiterentwickelt. In einer Kohortenstudie wurden die Veränderungen der Behandlungsmuster und die damit verbundenen Auswirkungen auf die klinische Routinepraxis nun untersucht (1).
 
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Medizin

VISION-Studie: Vorhersagemodell für die Ergebnisse von 177-Lu-PSMA-617 beim mCRPC

Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) haben eine schlechte Prognose. Die Radioligandentherapie (RLT) kann die Behandlung von Prostatakarzinomen weiter voranbringen. Das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) wird in Läsionen eines metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) stark exprimiert. (177Lu)Lutetiumvipivotidtetraxetan (177Lu-PSMA-617) ist eine zielgerichtete Radioligandentherapie, die ß-Strahlung an PSMA-exprimierende Zellen und die umgebende Mikroumgebung abgibt und ist für Erwachsene mit PSMA-positivem (PSMA+) mCRPC zugelassen. Die internationale, randomisierte, offene Phase-III-Studie VISION hat 177-Lu-PSMA-617 bei Männern mit PSMA+ mCRPC untersucht. In einer aktuellen Analyse, die auf dem ASCO 2023 vorgestellt wurde, wurden Vorhersagemodelle für die klinischen Ergebnisse nach einer 177Lu-PSMA-617-Behandlung erstellt.
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