Journal Onkologie

Immuntherapie | Beiträge ab Seite 24

Glioblastome (GBM) repräsentieren häufige und aggressive hirneigene Tumoren des Erwachsenen. Die kranielle Kernspintomographie mit/ohne Kontrastmittel ist die diagnostische Methode der ersten Wahl bei Verdacht auf ein GBM. Für spezielle Fragestellungen, auch bei Aspekten der Therapieplanung, kann ergänzend eine Positronenemissionstomographie (PET) mit einem Aminosäure-Tracer hilfreich sein. Eine neuropathologische Sicherung der Diagnose ist obligat, bevorzugt im Rahmen einer operativen Resektion oder alternativ anhand einer minimal-invasiven Proben­entnahme. Die moderne Gewebediagnose basiert auf der Histopathologie und ergänzenden molekularen Markern („integrierte Diagnose“). Letztere besitzen Relevanz für eine objektive Einteilung der hirneigenen Tumoren und liefern wertvolle Hinweise in Bezug auf die Tumorentstehung, Prognoseabschätzung und Therapieplanung. Die Standardtherapie besteht aus der Tumorresektion, wenn sinnvoll möglich, und anschließender konkomitanter Radio-/Chemotherapie mit darauffolgender adjuvanter Chemotherapie. Eine Behandlung mit alternierenden niederenergetischen elektrischen Wechselfeldern (Tumor Treating Fields, TTFields) kann ergänzend erwogen werden. Für das Rezidiv exis­tiert keine etablierte Standardtherapie; unter Berücksichtigung des klinischen Zustandes der Patient:innen wird eine erneute Resektion, eine Re-Bestrahlung oder eine Chemotherapie individuell und ggf. kombiniert eingesetzt. Die mittlere Überlebenszeit (über alle Risikokategorien hinweg) beträgt gemäß Registerdaten statistisch weniger als 2 Jahre, wobei insbesondere Patient:innen mit einem günstigen molekularen Tumorprofil eine deutlich bessere Prognose haben. Neue Behandlungsansätze wie zielgerichtete Therapien und Immuntherapien haben bislang keine nachhaltigen Behandlungserfolge erzielt, neue (Kombinations-)Strategien befinden sich jedoch in klinischer Erprobung.
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NSCLC

Sequenzielle Behandlungsstrategien beim fortgeschrittenen NSCLC

Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) profitieren heute von molekular begründeten Entwicklungen in der Onkologie. So können Tumoren mit Treibermutationen in bestimmten Genen mit zielgerichteten Substanzen behandelt werden; ein erheblicher Teil der übrigen Patient:innen profitiert darüber hinaus von zugelassenen Therapieregimen wie Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) oder antiangiogenen Substanzen. Insgesamt haben sich damit die Prognosen der Patient:innen deutlich verbessert (1, 2). Um aus der Vielzahl der verfügbaren Therapieoptionen die patient:innenindividuell bestmögliche Therapiestrategie auszuwählen, ist es entscheidend, frühzeitig ein onkologisches Gesamtbehandlungskonzept zu planen, das eine sinnvolle Therapiesequenz über verschiedene Therapielinien hinweg umfasst. Das gilt für Patient:innen mit Treibermutationen, aber auch für Tumoren ohne therapeutisch adressierbare Zielstrukturen.
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Weitere Inhalte:
NSCLC

mNSCLC: Antiangiogene Therapie auch in Zweitlinie effektiv

Patientinnen und Patienten mit metastasiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) ohne angreifbare Treibermutation erhalten heute als Erstlinientherapie in der Regel einen Immuncheckpoint-Inhibitor (ICI) mit oder ohne Platin-basierte Chemotherapie. Weniger klar ist das therapeutische Vorgehen nach einem Progress bei diesen Patientinnen und Patienten. Eine durch Studiendaten gestützte und im klinischen Alltag etablierte Option stellt der hochspezifische VEGFR2-Inhibitor Ramucirumab in Kombination mit Docetaxel dar.
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Endometriumkarzinom

EK erteilt Zulassung für erste Immuntherapie beim rezidivierenden/fortgeschrittenen Endometriumkarzinom

Im April 2021 hat die Europäische Kommission eine bedingte Marktzulassung für Dostarlimab zur Behandlung von Patientinnen mit rezidivierendem/fortgeschrittenem Endometriumkarzinom (EC) mit Mismatch-Reparatur-Defizienz (dMMR)/hoher Mikrosatelliteninstabilität (MSI-H), das während oder nach einer vorherigen Behandlung mit einer Platin-basierten Chemotherapie fortschreitet, erteilt.
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Hämatologie

Neudiagnostiziertes Multiples Myelom: Update der GRIFFIN-Studie bestätigt signifikante Vorteile durch Addition von Daratumumab zu VRd

Die Phase-II-Studie GRIFFIN verglich eine Induktions-/Konsolidierungstherapie mit Daratumumab (D) plus VRd (Bortezomib, Lenalidomid und Dexamethason) gefolgt von einer Erhaltungstherapie mit Daratumumab/Lenalidomid mit alleinigem VRd gefolgt von einer Lenalidomid-Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplem Myelom (MM), die für eine autologe Stammzelltransplantation (ASCT) geeignet waren. Beim Amerikanischen Hämatologiekongress (ASH) 2021 wurde eine aktualisierte Analyse der Wirksamkeit und Sicherheit nach 24 Monaten Erhaltungstherapie oder Ende der Therapie vorgestellt. Die Daten, die eine mediane Nachbeobachtungszeit von über 3 Jahren berücksichtigten, bestätigen erneut signifikant mehr tiefe und dauerhafte Remissionen, inklusive stringenter kompletter Remissionen und MRD-Negativität bei Hinzunahme des CD38-Antikörpers Daratumumab (1).
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Endometriumkarzinom

Pembrolizumab + Lenvatinib: Neue Therapieoption beim fortgeschrittenen Endometriumkarzinom

Pembrolizumab plus Lenvatinib ist die erste Kombination aus einer Immuntherapie und einem Tyrosinkinase-Inhibitor, die zur Behandlung von Patientinnen mit fortgeschrittenem oder rezidiviertem Endometriumkarzinom in Europa zugelassen wurde. Die Zulassung basiert auf den Ergebnissen der KEYNOTE-775/Studie 309, in der die Kombination aus Pembrolizumab plus Lenvatinib gegenüber einer Monochemotherapie die Ansprechrate (ORR) das progressionsfreie Überleben (PFS) sowie das Gesamtüberleben (OS) signifikant verbessern konnte.
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Medizin

Autoimmunität und Krebs: Roquin steuert die Aktivität von Immunzellen

Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes (SLE) gehen mit schweren Entzündungen in unterschiedlichen Regionen des Organismus einher. Das Immunsystem erkennt körpereigene Strukturen fälschlicherweise als fremd und greift diese an. Nur eine Handvoll bekannter Mutationen in einzelnen Genen des Erbguts führen zu Autoimmunität,  dazu gehört das für Roquin-1 kodierende Gen: Die Sanroque-Mutation führt bei Mäusen zu einem Krankheitsbild, welches dem SLE ähnelt. "Aus solchen Mutationen lernen wir, wie sich unser Körper vor autoaggressiven Reaktionen des Immunsystems schützt“, sagte Prof.Dr. Vigo Heissmeyer.
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NSCLC

Immuntherapie beim Lungenkrebs: Fortschritte in metastasierten und operablen Stadien

In den letzten 10 Jahren gab es in der Therapie des NSCLC eine rasante Entwicklung– insbesondere in der Kombinationstherapie, sagte PD Dr. Martin Faehling, Chefarzt am Klinikum Esslingen. So erwies sich z.B. in der Phase-III-Studie CheckMate 9LA beim metastasierten NSCLC die Kombination mit Nivolumab und Ipilimumab als eine neue und gut verträgliche Erstlinienbehandlungsoption, von der insbesondere Patient:innen mit Hirnmetastasen profitieren. Patient:innen in operablen Stadien haben einen signifikanten Überlebensvorteil durch eine neoadjuvante Immunchemotherapie.
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Mammakarzinom

Paradigmenwechsel beim Mammakarzinom

Der diesjährige Jahreskongress der European Society of Medical Oncology (ESMO) fand vom 17. bis 21.09.2021 virtuell statt. Auch zum Mammakarzinom wurden bahnbrechende Erkenntnisse und Studien vorgestellt: Beim HER2-positiven, metastasierten Brustkrebs zeigte Trastuzumab deruxtecan ein deutlich verbessertes progressionsfreies Überleben (PFS). Der Immuncheckpoint-Inhibitor Pembrolizumab in Kombination mit Chemotherapie überzeugte in der Erstlinie beim metastasierten triple-negativen Mammakarzinom (TNBC).
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Hämatologie

CLL: Durch zeitlich begrenzte Therapie den Selektionsdruck mindern

„Eine regelrechte Evolution hat es in den letzten Jahren in der Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) gegeben“, berichtete Prof. Dr. Ulrich Jäger, Wien, Österreich. Der Weg führte von der Chemotherapie über zeitlich begrenzte Chemo-/Immuntherapie über die hoch effektiven BTK-Inhibitoren hin zu dem antineoplastisch wirksamen BCL-2-Inhibitor Venetoclax sowie zu den jeweiligen Kombinationen.
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Gastrointestinale Tumoren

Neue Biomarker für Karzinome des ösophagogastralen Übergangs und Magens

Adenokarzinome des ösophagogastralen Übergangs (ÖGÜ) und Magens ähneln sich stark auf histologischer und molekularer Ebene. Während bis vor kurzem in der Diagnostik nur der human epidermal growth factor receptor 2 (HER2) als Biomarker für eine zielgerichtete ­Therapie relevant war, spielen in aktuellen Studien weitere Biomarker eine Rolle. Hier ist programmed death-ligand 1 (PD-L1) in Bezug auf eine Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren (CI) von großem Interesse, aber auch die Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und die Präsenz von Epstein-Barr-Viren (EBV) sind Faktoren, die das Ansprechen auf eine Checkpoint-Inhibitor-Therapie vorhersagen können. Auch die Tumormutationslast (TMB) wird in diesem Kontext immer wieder als potenzieller Marker diskutiert. Für eine verlässliche Diagnostik sollten multiple (mind. 4-5) tumortragende Biopsien vorliegen, um die Heterogenität der Magen- und ÖGÜ-Karzinome abzubilden.
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Gastrointestinale Tumoren

Therapie gastrointestinaler Tumoren

Prof. Dr. Wolf O. Bechstein ist Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantations­chirurgie am Universitätsklinikum Frankfurt am Main. Zu seinen Schwerpunkten zählen die Hepato-Pankreato-Biliäre Chirurgie, die onkologische Chirurgie des Gastrointestinaltrakts und Organtransplanta­tionen. Im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE erläutert er die aktuellen Therapie­maßnahmen der ­häufigsten gastrointestinalen Tumoren.

 
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Hämatologie

Autologe Stammzelltransplantation als wesentliches Therapieelement in der Behandlung des Multiplen Myeloms

In der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) haben die Hochdosischemotherapie (HDT) und nachfolgende autologe Stammzelltransplantation (autoSCT) trotz der rasanten Weiterentwicklung neuer Substanzen und Therapiemöglichkeiten einen anhaltenden Stellenwert für geeignete Patient:innen in der Erstlinientherapie. Durch die Kombination von monoklonalen Antikörpern, Proteasom-Inhibitoren, Immunmodulatoren und Steroiden erfolgte eine Weiterentwicklung der Erstlinientherapie. Diese erreicht in Kombination mit einer HDT bei den meisten Patient:innen hohe Ansprechraten sowie tiefe, anhaltende Remissionen. In diesem raschen Wandel ist es auch in Zukunft notwendig, den Stellenwert der HDT immer wieder neu zu bewerten.
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Medizin
Verbesserte Prognosemöglichkeiten und Therapieinnovationen

Hautkrebspatienten profitieren von neuen dermato-onkologischen Strategien

Nach 3 rundum mit aktuellen Informationen, anregenden Vorträgen und komplexen Diskussionen angefüllten Tagen ging der 31. Deutsche Hautkrebskongress erfolgreich zu Ende. Über 1.000 Teilnehmer verfolgten den hybriden Fachkongress mit dem Fokus auf neuen Strategien in Diagnostik und Therapie beim malignen Melanom und anderen bösartigen Hauttumoren. Es war ein rundum gelungenes dermato-onkologisches Update für Mediziner und das beteiligte Behandlungsteam auf hohem Niveau mit aktuellen klinischen Daten und vielen neuen Erkenntnissen, wie Kongresspräsident Dr. Peter Mohr, Buxtehude, betonte – vor allem für Hautkrebs in fortgeschrittenen Stadien, sowohl des Melanoms als auch epithelialer Hautkrebsarten.
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