Journal Onkologie

Immuntherapie

Der PD-1-Inhibitor Pembrolizumab ist seit Kurzem in Kombination mit einer Radiochemotherapie – bestehend aus perkutaner Strahlentherapie und anschließender Brachytherapie – zur Behandlung des lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinoms im Stadium III bis IVA (nach FIGO 2014) bei Erwachsenen zugelassen, die bislang keine definitive Therapie erhalten haben [1]. In der Phase-III-Studie KEYNOTE-A18 zeigte die Kombination eine signifikante und klinisch relevante Verlängerung des progressionsfreien und des Gesamtüberlebens. Vorgestellt wurden die Ergebnisse im Rahmen eines MSD-Symposiums auf der DEGRO-Jahrestagung 2025. Die Zulassung erfolgte unabhängig vom PD-L1-Status.
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NSCLC
Lung Cancer

Das nicht-metastasierte NSCLC: Multimodale Therapiekonzepte im kurativen Setting

Die lokal begrenzten, nicht-metastasierten Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) umfassen die TNM-Klassifikationen IA-IIIC. Nur Stadium I gilt als frühes Stadium mit prognostischer Bedeutung der Tumorgröße. Ab Stadium II steigt das Risiko für systemische Rezidive, weshalb in der Regel eine Kombination aus lokaler und systemischer Therapie erforderlich ist. Bei funktionell operablen Stadien (I-III) steht die radikale Operation im Vordergrund, während bei nicht-operablen Patient:innen die Strahlentherapie – konventionell fraktioniert oder stereotaktisch – als l­okale Therapiemaßnahme eingesetzt wird. Multimodale Konzepte kombinieren lokale und systemische Therapieansätze, um die Heilungschancen zu verbessern und die Langzeitprognose zu optimieren.
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Malignes Melanom
Skin Cancer

Neoadjuvante Therapie beim Melanom: Das „window of opportunity“ nicht verpassen!

Die neuesten Entwicklungen der Melanomtherapie sind beeindruckend. Langzeitdaten mit einem medianen Überleben von 6,5 Jahren bis hin zu vielversprechenden neoadjuvanten Ansätzen, die bei 60% der Patient:innen eine adjuvante Therapie überflüssig machen. Für einige Patientengruppen besteht jedoch nach wie vor großer Bedarf an neuen, wirksamen Therapien. Der Experte Prof. Dr. Bastian Schilling, Frankfurt, erklärt im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE, warum Tumoren manchmal erst einmal „drinbleiben“ sollten und welche Hoffnungen er in neue Vakzinierungskonzepte setzt.
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Weitere Inhalte:
Dermatologische Tumoren
Arzt deutet auf Modell eines Querschnitts der Haut Melanomerkennung

Immuntherapie bei Hautkrebs: Neue Ansätze zur Überwindung von Resistenzmechanismen

Seit der Einführung der Immuncheckpoint-Inhibition hat sich die Behandlung von Hautkrebs – insbesondere des malignen Melanoms – grundlegend gewandelt. Durch die Blockade regulatorischer Immunrezeptoren wie PD-1, PD-L1 und CTLA-4 gelingt es, tumorbedingte Immunfluchtmechanismen zu durchbrechen und zytotoxische T-Zellen wieder zu aktivieren. Trotz signifikanter Therapieerfolge bleibt bei einem erheblichen Anteil der Patient:innen ein Ansprechen aus oder es kommt im Therapieverlauf zu sekundärer Resistenz. Aktuelle Forschung fokussiert daher auf kombinatorische Ansätze mit zielgerichteten Substanzen, Next-Generation-Checkpoint-Inhibitoren, zellulären Therapien wie der Transfer tumorinfiltrierender Lymphozyten (TIL), mikrobiombasierte Strategien sowie personalisierte Impfstoffe. Der folgende Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Immuntherapie beim Melanom und stellt neue Optionen zur Überwindung von Resistenzen vor.
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Urologische Tumoren
Logo der DGFIT
DGFIT-Symposium am 31.01.2025

Urologischer Winterworkshop in Leogang 2025

Die Deutsche Gesellschaft für Immun- und Targeted-Therapie (DGFIT) feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. In diesen 25 Jahren hat sich die Immun- und Targeted-Therapie rasant (weiter-)entwickelt und ist mittlerweile fester Bestandteil in der täglichen onkologischen Therapie. Erfreulicherweise ist diese Entwicklung auch verbunden mit einem deutlich besseren Outcome für die Patient:innen – sowohl in Bezug auf die Effektivität als auch auf die Nebenwirkungen. Auch in diesem Jahr veranstaltete die DGFIT ihr fest etabliertes Symposium auf dem Urologischen Winterworkshop in Leogang, Österreich, mit Blick auf den Status Quo der täglichen Versorgung sowie einen Ausblick in die Zukunft mit neuen Innovationen auf dem Gebiet der Immun- und Targeted-Therapie, welche die Behandlungsoptionen zeitnah mannigfaltig beeinflussen werden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!
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Hämatologie
EHA 2025

SMM: Meta-Analyse zeigt signifikanten Nutzen einer frühzeitigen Behandlung

Das Smoldering Multiple Myelom (SMM) ist eine asymptomatische Vorstufe des multiplen Myeloms (MM). Es gibt nun Hinweise, dass eine frühzeitige Therapie das Fortschreiten der Erkrankung in ein symptomatisches MM verzögern und das Outcome, insbesondere bei Hochrisikopatient:innen, verbessern kann. Daten dazu wurden auf der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2025 vorgestellt (1).
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Urologische Tumoren
DGFIT Logo

Verleihung des Clinical Science Award 2024

Die Deutsche Gesellschaft für Immun- und Targeted Therapie e.V. (DGFIT) unterstützt seit ihrer Gründung vor 25 Jahren wissenschaftliche Forschungsprojekte auf dem Gebiet der Immun- und Targeted Therapie in den unterschiedlichsten Bereichen. Unter anderem wird jährlich der mit 2.000 Euro dotierte Clinical Science Award (CSA) vergeben. Den CSA 2024 erhielt Dr. Theo Lorenzini für seine innovative Arbeit „Rational design of PD-1-CD28 immunostimulatory fusion proteins for CAR T cell therapy“.
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SCLC
Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms

Aktuelle Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms

Das kleinzellige Lungenkarzinom (small cell lung cancer, SCLC) ist durch eine hohe Proliferationsrate und frühe Metastasierungsneigung gekennzeichnet. Trotz der initial hohen Sensitivität gegenüber einer Strahlen- und Chemotherapie kommt es häufig früh zu Resistenzen mit einer entsprechend eingeschränkten Prognose. Aktuell gewinnt die Entwicklung der Therapielandschaft beim SCLC an Dynamik. Nachdem die Einführung der Kombination aus Chemo- und Immuntherapie eine signifikante Verlängerung des Überlebens gegenüber der alleinigen Chemotherapie ermöglichte und bereits als Standard im fortgeschrittenen Stadium des SCLC gilt, zeichnet sich jetzt auch im Stadium Limited Disease (LD-SCLC) ein neuer Standard ab: die konsolidierende Immuntherapie nach Platin-basierter Radiochemotherapie auf Basis der ADRIATIC-Studie.
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Gastrointestinale Tumoren
Darmmikrobiom

Das Darmmikrobiom und seine mikrobiellen Metaboliten als wirksame Modulatoren von Immuntherapien

Das Darmmikrobiom und seine Stoffwechselprodukte, sog. mikrobielle Metaboliten, können das Immunsystem beeinflussen und so die Effektivität von Immuntherapien wie der Immun-Checkpoint-Blockade (ICB) oder der CAR-T-Zell-Therapie modulieren. Eine Dysbiose, also eine Ungleichheit der Darmmikrobiota, die durch eine reduzierte Vielfalt, eine Überwucherung schädlicher Keime und eine Verringerung nützlicher Bakterien gekennzeichnet ist, reduziert die Effektivität von Immuntherapien. Mikrobielle Metaboliten wie kurzkettige Fettsäuren (SCFAs), Gallensäuren und Tryptophan-Derivate zeigen immunmodulatorische Effekte. Einige dieser Metaboliten können die ICB-Wirksamkeit steigern oder sind mit einem protektiven Effekt vor Nebenwirkungen der allogenen Stammzelltransplantation (alloSCT) assoziiert. Breitbandantibiotika reduzieren mikrobielle Vielfalt und wirken sich negativ auf die Therapiewirksamkeit aus. Mikrobielle Metaboliten sowie diätetische Interventionen und lebende Biotherapeutika werden aktuell in klinischen Studien untersucht und besitzen das Potenzial, die Wirksamkeit von Immuntherapien signifikant zu beeinflussen.
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Medizin
Atezolizumab beim fortgeschrittenen NSCLC: Neue Leitlinienempfehlung für Platin-ungeeignete Patient:innen

Atezolizumab beim fortgeschrittenen NSCLC: Neue Leitlinienempfehlung für Platin-ungeeignete Patient:innen

Bei Patient:innen mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC), die für eine Platin-haltige Chemotherapie ungeeignet sind, hat sich die Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab als neue Standardoption etabliert. Sowohl die aktualisierte Living Guideline Lungenkarzinom als auch die Onkopedia-Leitlinie haben die Atezolizumab-Monotherapie für diese Patientengruppe in ihre Empfehlungen aufgenommen [1, 2].
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Medizin

NSCLC: Höhere Strahlendosis sicher und effektiv

Höhere Strahlendosen bei Standardbehandlungen des nicht-operablen Lungenkarzinoms können mit einer Immuntherapie kombiniert werden, ohne dass das Risiko für schwerwiegende Entzündungen des Lungengewebes (Pneumonitis) ansteigt. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems). Betroffene, die vor der Gabe des Immun-Checkpoint-Inhibitors Durvalumab eine Strahlendosis von 70 Gy erhielten – also mehr als im Standardprotokoll vorgesehen – litten nicht häufiger an einer Pneumonitis als bei Behandlungen mit geringerer Strahlendosis. Gleichzeitig zeigte sich aber eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) (1).
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NSCLC
Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab verdoppelt 2-Jahres-Überlebensrate
DGP 2025

Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab verdoppelt 2-Jahres-Überlebensrate

Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) werden vorwiegend im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Die dann noch zur Verfügung stehenden Therapieoptionen sind in aller Regel nicht mehr kurativ. Sie zielen vielmehr darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die verbleibende Lebenszeit bei bestmöglicher Lebensqualität zu verlängern. Dabei beeinflussen insbesondere Komorbiditäten und ein alters- bzw. tumorbedingt reduzierter Allgemeinzustand die Therapiewahl. Doch auch bei einem mittleren Alter von 69 Jahren bei Diagnose eines NSCLC steigen die Chancen dank moderner, innovativer Behandlungsfortschritte. So kann die Mono-Immuntherapie mit Atezolizumab inzwischen auch bei NSCLC-Patient:innen eingesetzt werden, für die eine Platin-haltige Therapie nicht in Frage kommt.
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Hepatozelluläres Karzinom
Hepatozelluläres Karzinom - Therapie mit dem STRIDE-Regime

STRIDE beim HCC: Explorative Analysen der HIMALAYA-Studie bekräftigen breite Einsetzbarkeit

Die Kombination aus Durvalumab und Tremelimumab bildet die erste duale immunonkologische Therapie bei Erwachsenen in der Erstlinie des fortgeschrittenen oder nicht resezierbaren hepatozellulären Karzinoms (HCC) [1, 2]. Mittlerweile liegen für dieses als STRIDE* bezeichnete Therapieregime Ergebnisse aus explorativen Analysen vor [3-5]. Sie ergaben eine bisher in der Erstlinie noch nicht beschriebene, geschätzte 5-Jahres-Gesamtüberlebens (OS)-Rate von 19,6% [3]#. Außerdem zeigten zwei explorative Analysen die Wirksamkeit auch bei Patient:innen mit Komorbiditäten und eingeschränkter Leberfunktion und bekräftigen damit die breite Einsetzbarkeit von STRIDE [3-5]. Diese breite Wirksamkeitsevidenz zu STRIDE wird zudem gestützt durch spannende Ergebnisse aus einer multizentrischen, retrospektiven Real-World-Studie [6].
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Kopf-Hals-Tumoren
Schematische Darstellung Kopf-Hals-Tumoren

Cetuximab: Q2W-Verabreichung ebenso sicher und wirksam wie Q1W

Cetuximab ist ein etablierter Therapiebaustein für das metastasierte Kolorektalkarzinom (mCRC) sowie das Platten­epithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (SCCHN) [1]. Mit der kürzlich erfolgten Zulassungserweiterung ist Cetuximab der erste gegen den epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (EGFR) gerichtete Antikörper, der beim mCRC und beim rezidivierenden und/oder metastasierenden (R/M) SCCHN sowohl wöchentlich (Q1W) als auch 2-wöchentlich (Q2W) verab­reicht werden darf. Diese Flexibilität des Behandlungsschemas erweitert die therapeutischen Optionen der behandelnden Ärzt:innen zur zeitlichen Koordination von Chemotherapie und Antikörper-Gabe und dient zudem dem Patientenwohl im Sinne einer individuelleren Auswahl der Therapieintervalle von Cetuximab. Eine Fülle von Studien­ergebnissen belegt, dass die Q2W-Verabreichung wirksam, sicher und dabei vergleichbar mit dem Q1W-Verabreichungsschema ist. Die wichtigsten Daten sollen im Folgenden zusammenfassend dargestellt werden.
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Malignes Melanom
Metabolomische Signaturen in Flüssigbiopsien korrelieren mit Überleben bei metastasiertem Melanom unter ICI-Therapie

Melanom: Flüssigbiopsie zeigt prognostische Metaboliten bei ICI-Therapie

Eine neue Studie liefert Hinweise darauf, dass sich das Ansprechen von Patient:innen mit metastasiertem Melanom auf Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICIs) anhand bestimmter Stoffwechselmuster im Blut vorhersagen lässt. Die Untersuchung verdeutlicht, wie die Analyse von Metaboliten in Flüssigbiopsien als nicht-invasive Methode zur Stratifizierung von Patient:innen beitragen kann – mit dem Ziel, den Therapieerfolg zu optimieren und Resistenzen frühzeitig zu erkennen.
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Hämatologie

Morbus Waldenström – Diagnostik und Therapie in 2025

Morbus Waldenström (MW) ist eine seltene Erkrankung und gehört zu der Gruppe der B-Zell (B)-Non-Hodgkin-Lymphome. Im letzten Jahrzehnt sind klinisch bedeutsame Fortschritte im Verständnis der Pathogenese des MW erzielt worden. Die Kenntnis zweier somatischer Schlüsselmutationen in der Pathogenese des MW in den Genen MYD88 und CXCR4 und daraus resultierende Genotypen beeinflussen das Ansprechen gegenüber kovalenten BTK-Inhibitoren und haben damit Einfluss auf die Wahl zielgerichteter Therapien. Die betroffenen Patient:innen stellen für den behandelnden Arzt oder die Ärztin nicht selten eine besondere Herausforderung dar, da die Patient:innen häufig unter Symptomen leiden, die bei anderen indolenten Lymphomen untypisch sind und die mit nicht unerheblicher Morbidität einhergehen können, so etwa die Polyneuropathie Gerinnungsstörungen oder auch das Auftreten von Hyperviskosität. Das charakteristische klinische Bild des MW beruht einerseits auf Symptomen, die durch die Expansion des malignen B-Zell-Klons auftreten und andererseits auf Symptomen, die durch das teils stark erhöhte Paraprotein Immunglobulin M (IgM) verursacht werden.
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