Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 37

Die Tablettenformulierung von Acalabrutinib ist in der Europäischen Union (EU) für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit Chronischer Lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen worden (1). Die Zulassung basiert auf den ELEVATE-PLUS-Studien. Diese zeigen, dass die Acalabrutinib-Kapsel- und -Tablettenformulierungen bioäquivalent sind (2). Die Filmtabletten sind ab dem 15. März 2023 im Markt verfügbar. Sie können zusammen mit Magensäure-reduzierenden Wirkstoffen verabreicht werden, was die Therapieoptionen für viele Patient:innen erweitert (2).
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Medizin

Chronisch Lymphatische Leukämie und Multiples Myelom: Sekundäre Immundefekte sind auf dem Vormarsch

Die Prävalenz von primären (PID) und sekundären Immundefekten (SID) in der hämato-onkologischen Praxis nimmt zu. So lautet ein Ergebnis der aktuellen Analyse von Krankenkassen-Routinedaten zur Diagnose sekundärer Immundefizienz bei Patienten mit hämatologischen Malignitäten in Deutschland. Die Analyse auf Basis der Daten von bundesweit 4,5 Millionen Versicherten bei gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in einem Zeitraum von 2017 – 2019 wurde erstmals auf dem DGHO-Kongress 2022 veröffentlicht.1
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O-Ton Onkologie Staffel 3

Studienregister: Zugang zu innovativen Therapien

Mit dem Studienregister des Bayerischen Zentrums für Krebsforschung (BZKF) haben Prof. Dr. Claus Belka und Prof. Dr. Andreas Mackensen einen offenen Zugang zu onkologischen Studien geschaffen – nicht nur für Ärzt:innen, sondern auch für Patient:innen. Im Gespräch mit Antje Blum und Dr. med. vet. Astrid Heinl erzählen sie, wie das Register aufgebaut ist, wie es Innovation fördert und welche Rolle das BürgerTelefonKrebs spielt.
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Hämatologie

Zanubrutinib zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit Marginalzonenlymphom

Marginalzonenlymphome (MZL) gehören zur Familie der indolenten B-Zell-Lymphome und machen etwa 8-12% aller Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) aus. Mit einer geschätzten Inzidenzrate von 20-30/1 Million/Jahr sind MZL sehr selten. Das mediane Alter bei Diagnose liegt bei ca. 65 Jahren. Speziell für MZL-Patient:innen waren bis Oktober 2022 in Deutschland keine Arzneimittel zugelassen. Das hat sich seit dem 28.10.2022 geändert: An diesem Tag wurde der Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Zanubrutinib zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit MZL zugelassen, was einen bedeutenden Meilenstein für die Betroffenen darstellt.

 
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Medizin

Blinatumomab + Chemotherapie: Verbessertes Gesamtüberleben bei erwachsenen B-ALL-Patient:innen mit MRD-Negativität

Im Rahmen des 64. Meetings der American Society of Hematology (ASH) wurden die Ergebnisse der randomisierten Phase-III-Studie E1910 vorgestellt. Dabei handelt es sich um die erste Studie bei Patient:innen mit neu diagnostizierter Philadelphia-Chromosom-negativer B-Zell-Vorläufer-ALL (akute lymphatische Leukämie), die für die Hinzugabe von Blinatumomab zur konsolidierenden Chemotherapie ein signifikant überlegenes Gesamtüberleben (OS) gegenüber der alleinigen Chemotherapie nachweisen konnte. Eingeschlossen waren erwachsene Patient:innen, die eine MRD-Negativität (minimale Resterkrankung) nach Induktions- und intensivierter Chemotherapie aufwiesen. Die Studie wurde von der Eastern Cooperative Oncology Group und der American College of Radiology Imaging Network Cancer Research Group (ECOG-ACRIN) entworfen und in den USA, Kanada und Israel durchgeführt.
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Gynäkologische Tumoren
Podcast-Serie O-Ton-Onkologie

Update PINK! und andere onkologische DiGA

Momentan (Stand 02/2023) werden bereits 42 vorläufig und dauerhaft aufgenommene Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) aufgelistet. Dennoch bestehen bei der Ärzteschaft noch immer Unsicherheiten. „Viele Kolleg:innen wissen gar nicht genau, was DiGA eigentlich sind“, sagte Prof. Dr. Pia Wülfing. Das liegt daran, dass DiGA noch sehr neu sind – es gibt sie in Deutschland seit etwas über 2 Jahren – weshalb viele Ärzt:innen im Alltag noch nicht damit konfrontiert wurden. Außerdem kamen die ersten DiGA aus dem psychologischen Fachbereich; die Onkologie blieb dabei zunächst außen vor. Hinzu kommt, dass es gerade in der Onkologie neben der täglichen Patientenversorgung herausfordernd sein kann, bei allen Therapieoptionen und Studien auf dem Laufenden zu bleiben. Sollten Sie also mit DiGA noch nicht vertraut sein, brauchen Sie sich nicht schlecht zu fühlen – wir geben Ihnen einen kompakten Überblick.
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Hämatologie

MCL und ZNS-Lymphome: Studien TRIANGLE und MATRix/IELSG43 setzen neue Standards in der Behandlung

Die Behandlung maligner Lymphome verbessern, das ist die Motivation der German Lymphoma Alliance e.V. (GLA). Als zentrale Lymphom-Studiengruppe koordiniert sie klinische Studien sowie präklinische Forschung. Auf dem ASH 2022 bekamen die Ergebnisse zweier Studien große Aufmerksamkeit, die jeweils einen neuen Therapiestandard setzen: Prof. Dr. Martin Dreyling, München, stellte die Ergebnisse der TRIANGLE-Studie mit Ibrutinib beim Mantelzelllymphom (MCL) vor (1). Prof. Dr. Gerald Illerhaus, Stuttgart, präsentierte die Interimsanalyse der Studie MATRix/IELSG43. Darin wurden eine Hochdosis-Chemotherapie vs. konventionelle Chemotherapie gefolgt von autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) bei Patient:innen mit primär zerebralen Lymphomen evaluiert (2).
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Medizin

CAR-T-Zelltherapie am Klinikum in Nürnberg

Die CAR-T-Zelltherapie ist eine Art der Krebstherapie, bei der genetisch veränderte T-Zellen zur Behandlung bestimmter Krebsarten eingesetzt werden. Sie ist für die Behandlung einiger Arten von Leukämie, Lymphomen und anderen soliden Tumoren zugelassen und zielt auf Krebszellen ab und zerstört diese, ohne gleichzeitig gesunde Zellen zu zerstören. Am Klinikum in Nürnberg wird diese junge Form der Krebsbehandlung seit Kurzem angeboten. Prof. Dr. Stefan Knop, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin 5 (Schwerpunkt Hämatologie und Medizinische Onkologie) am Klinikum Nürnberg, und die Leitende Oberärztin Dr. Kerstin Schäfer-Eckart sind froh, dass sie nach langer Vorbereitungszeit mit vielen bürokratischen Hürden kürzlich die 1. Patientin mit der CAR-T-Zelltherapie behandeln konnten. Die Studentin war vor 2 Jahren an akuter lymphatischer Leukämie (ALL) erkrankt. Selbst eine Blutstammzelltransplantation konnte der jungen Frau nicht dauerhaft helfen – bereits einige Monate später waren die Leukämiezellen zurück. Damit entsprach die 23-Jährige genau der Zielgruppe von Patient:innen, die von der CAR-T-Zelltherapie profitieren können.
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Medizin

Wirksamkeit von Crovalimab bei paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie bestätigt

Aktuelle positive Ergebnisse der internationalen Phase-III-Studie COMMODORE 2 zeigen, dass Crovalimab bei Patient:innen mit paroxysmaler nächtlicher Hämoglobinurie (PNH), die zuvor nicht mit einem Komplementinhibitor behandelt wurden, die Krankheit kontrollieren kann. Die Studie erreichte die co-primären Wirksamkeitsendpunkte: Vermeidung von Transfusionen und Kontrolle der Hämolyse (1). Das günstige Sicherheits- und Wirksamkeitsprofil von Crovalimab wurde zusätzlich von den Ergebnissen der separaten Phase-III-Studie COMMODORE 1 bestätigt, in die Patient:innen mit PNH eingeschlossen waren, die von derzeit zugelassenen C5-Inhibitoren auf Crovalimab umgestellt wurden (1). Mehrere deutsche Zentren sind an den Studien beteiligt.
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Medizin

Onkobutler App: Digitales Tagebuch für krebskranke Menschen

Die Verdichtung des Arbeitsalltages in der Onkologie und Hämatologie führt zunehmend zu Zeitdruck in der Versorgung. Die vollständige Erfassung des Befindens ihrer Patient:innen seit dem letzten Kontakt kann für Ärzt:innen aus der Erinnerung heraus mitunter mühsam sein. Dennoch ist das essenziell für die weitere Therapieplanung. Die Onkobutler App bietet hier Unterstützung: Die Patient:innen können aktiv in die kontinuierliche Dokumentation ihrer Symptome und ihres Befindens eingebunden werden – in Form eines strukturiert angelegten digitalen Tagebuchs. So stehen dem Behandlungsteam alle relevanten Informationen zum Krankheits- und Therapieverlauf bereits zur Verfügung, wenn die Behandelten das Sprechzimmer betreten. Die Übermittlung an die Praxis geschieht per Klick entsprechend der aktuellen Datenschutzvorgaben in Form eines kompakten grafisch aufbereiteten Berichts. Die deutsch- und englischsprachige App wurde kürzlich erweitert und steht nun auch in türkischer Sprache zur Verfügung.
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Medizin

Gutes Ansprechen und tiefe Remissionen mit Isa-KRd bei Patient:innen mit Hochrisiko-MM

Patient:innen mit Multiplem Myelom (MM) mit Hochrisiko-Zytogenetik haben eine deutlich schlechtere Prognose, weil sie häufig frühe Rezidive erleiden. Daher besteht auch ein hoher medizinischer Bedarf an neuen Therapieoptionen. Einen möglichen neuen Therapieansatz mit dem Anti-CD38-Antikörper Isatuximab, Carfilzomib, Lenalidomid und Dexamethason (Isa-KRd) untersucht die GMMG-CONCEPT-Studie bei neu diagnostizierten Patient:innen mit Hochrisiko-Myelom (HR NDMM). Die Studie wird von der German-Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG) unter Leitung von Prof. Dr. Katja Weisel, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, durchgeführt. Der primäre Endpunkt der 1. Kohorte der Phase-II-Studie wurde kürzlich im Rahmen der 64. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) in New Orleans, USA, von Prof. Weisel vorgestellt (1).
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Medizin

r/r LBCL: Epcoritamab zeigt schnelles, tiefes und langanhaltendes Ansprechen

Im Journal of Clinical Oncology (JCO) wurden kürzlich Ergebnisse der Expansionskohorte zum großzelligen B-Zell-Lymphom (LBCL) der multizentrischen EPCORE NHL-1-Studie veröffentlicht (1). Die Daten zeigen gemäß den Autor:innen ein schnelles, tiefes und anhaltendes Ansprechen auf Epcoritamab bei einer stark vorbehandelten, heterogenen Patient:innenpopulation. Die Phase-I/II-Studie EPCORE NHL-1 untersucht den in klinischer Prüfung befindlichen, subkutan verabreichten bispezifischen Antikörper als Monotherapie bei Patient:innen mit rezidiviertem oder refraktärem (r/r), CD20-positivem B-Zell Non-Hodgkin-Lymphom einschließlich des LBCL und des diffusen LBCL (DLBCL) nach mindestens 2 Vortherapien. Die LBCL-Expansionskohorte umfasst 157 Patient:innen, inklusive 139 mit DLBCL, dem am häufigsten auftretenden Subtyp des LBCL. Sie hatten im Median bereits 3 Vortherapien zur Behandlung ihres Lymphoms (Spannweite: 2-11) und die Diagnose im Median vor 19 Monaten erhalten (1). 61,1% der eingeschlossenen Patient:innen waren refraktär gegenüber ihrer Erstlinientherapie, 75,8% waren refraktär gegenüber 2 oder mehr aufeinanderfolgenden Therapielinien (1).
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Medizin

Therapeutische Vorteile von Polatuzumab Vedotin beim DLBCL

Eine auf der 64. Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) im Dezember 2022 vorgestellte Ad-hoc-Analyse untersuchte den potenziellen Einfluss von Polatuzumab Vedotin in Kombination mit Rituximab, Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison (Pola-R-CHP) auf eine mögliche Zweitlinientherapie beim diffusen großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) (1). Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz von Pola-R-CHP als Erstlinientherapie bei Patient:innen mit einem IPI (internationaler prognostischer Index für Non-Hodgkin Lymphome) 2-5 das Risiko für eine mögliche Zweitlinientherapie innerhalb eines 10-Jahreszeitraums um 27% reduzieren kann (2). Die möglichen Zweitlinientherapien werden durch den Einsatz von Pola-R-CHP als Erstlinientherapie hingegen nicht beeinflusst.
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Medizin

Weltkrebstag: Wirtschaftliche Interessen begünstigen Millionen vermeidbarer Todesfälle durch Krebs

Als Organisation hinter der Aktion zum Weltkrebstag am 4. Februar ruft die Vereinigung für internationale Krebsbekämpfung (Union for International Cancer Control, UICC) Regierungen auf der ganzen Welt auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Zahl vermeidbarer Krebserkrankungen zu reduzieren, die im Zusammenhang mit Tabakkonsum sowie dem Verzehr von Alkohol und hochverarbeiteten Lebensmitteln einschließlich zuckerhaltiger Getränke stehen. Die UICC fordert gezielte Steuererhöhungen, Werbebeschränkungen, bessere Kennzeichnungen und öffentliche Aufklärungsarbeit von den Regierungen der Welt, um Millionen von krebsbedingten Todesfällen durch Tabakkonsum sowie den Verzehr von Alkohol und hochverarbeiteten Lebensmitteln zu verhindern. Fast die Hälfte der krebsbedingten Todesfälle – 4,45 Millionen von mehr als 9 Millionen 2019 – werden durch bekannte modifizierbare Risikofaktoren verursacht, allen voran Rauchen, Alkoholkonsum und ein hoher Körpermasse-Index (KMI).
 
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Entitätsübergreifend

Gastroonkologie und Hämatologie

Die Januar-Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE 2023 widmet sich den beiden gastroonkologischen Themen hepatozelluläres Karzinom (HCC) und Gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Außerdem werden neue Erkenntnisse im Bereich der Hämtologie behandelt. Ein Artikel über die CAR-T-Zell-Technologie zeigt auf, dass diese nun bei soliden Tumoren und Autoimmunerkrankungen erprobt wird. Mit einem wiederaufgenommenen Beitrag zur Therapie bei fortgeschrittenen epithelialen Thymustumoren können gemeinsam mit einer Podcast-Folge zu Thymom und Myasthenia gravis 3 CME-Punkte erworben werden. Auch aktuelle Kongressberichte finden Sie wie gewohnt. Seien Sie gespannt und lesen Sie gleich rein!
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Hämatologie

AML: VIALE-A-Studie bestätigt Langzeit-Überlebensvorteil durch Erstlinientherapie mit Azacitidin und Venetoclax

Erstlinien-Standard für Patient:innen mit akuter myeloischer Leukämie (AML), die für eine intensive Chemotherapie nicht geeignet sind, ist die Kombination aus dem BCL2-Inhibitor Venetoclax und der hypomethylierenden Substanz (HMA) Azacitidin. Basis für die Zulassung war die in der VIALE-A-Studie gezeigte Verlängerung des Gesamtüberlebens gegenüber Azacitidin plus Placebo (1). Auf der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) 2022 wurden die Langzeit-Überlebensdaten der Studie vorgestellt: Auch nach einem medianen Follow-up von über 3,5 Jahren blieb der Überlebensvorteil durch zusätzliches Venetoclax bei den nicht-intensiv therapierbaren Patient:innen bestehen (2).
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