Journal Onkologie

Entitätsübergreifend | Beiträge ab Seite 14

Überblick
Arzt und Patientin freundlich zugewandt

Shared Decision Making in der Onkologie: Kleiner Leitfaden für Ärzte

Shared Decision Making (SDM), oder partizipative Entscheidungsfindung, ist ein essenzielles Konzept in der modernen Onkologie. Dieser Ansatz setzt auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient, um Therapieentscheidungen basierend auf wissenschaftlicher Evidenz und individuellen Präferenzen gemeinsam zu treffen. Gerade in der Krebsbehandlung, wo es oft verschiedene Therapieoptionen mit unterschiedlichen Nebenwirkungsprofilen gibt, spielt SDM eine zentrale Rolle. Der folgende Artikel beleuchtet alle relevanten Aspekte von SDM in der Onkologie, inklusive Herausforderungen, internationaler Unterschiede und digitaler Unterstützungstools (1).
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Weniger Nebenwirkungen unter Chemotherapie wünschen sich viele Patient:innen. Möglich wird das bei bestimmten Entitäten mit der Regionalen Chemotherapie (RCT) EISLI, die am Medias Klinikum in Burghausen eingesetzt wird. Indem die Zytostatika gezielt regional begrenzt verabreicht werden und das Verfahren die Chemofiltration beinhaltet, leiden die Betroffenen unter deutlich weniger Nebenwirkungen als mit einer systemischen Chemotherapie. Welche weiteren Vorteile die RCT mit sich bringt, hören Sie von Prof. Dr. med. Karl R. Aigner im Gespräch mit Dr. med. vet. Astrid Heinl und Susanne Morisch in der neuen Folge O-Ton Onkologie!
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Medizin

Zusammenhang zwischen Körpergröße und Krebsrisiko

Ob Krebs, kardiovaskuläre Erkrankungen oder Diabetes Typ-2: Diesen Erkrankungen ist gemein, dass sie zu den großen Volkskrankheiten zählen. Sie führen zu sehr viel Leid bei Patient:innen und Angehörigen gleichermaßen und verursachen zudem hohe Kosten im Gesundheitswesen. Umso wichtiger ist es, Personen mit erhöhtem Risiko zu identifizieren noch bevor klinische Symptome auftreten. Prof. Dr. Karel Kostev, wissenschaftlicher Leiter der epidemiologischen Forschung bei IQVIA Deutschland und Kolleg:innen zeigen jetzt Assoziationen zwischen Körpergröße und Erkrankungsrisiko für verschiedene Krankheitsbilder. In ihren Ergebnissen sehen die Wissenschaftler:innen große Chancen, die etablierten Risiko-Scores für die Krankheiten zu verbessern.
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Medizin

Real-World-Daten eröffnen neue Chancen in der Therapie von Blutgerinnungsstörungen

Auf einem Symposium anlässlich der GTH (Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung)-Jahrestagung stellten Expert:innen die Bedeutung von Real-World-Daten (RWD) für die Behandlung von Blutgerinnungsstörungen anhand verschiedener Beispiele vor. So führten u.a. Real-World-Daten zur Zulassung des rekombinanten Faktors VIIa (rFVIIa) bei schwerer postpartaler Hämorrhagie (sPPH) und zur Aufnahme der neuen Zulassung in die Leitlinien (1-6). Für Patient:innen mit Hämophilie B bestätigte die Analyse der Daten eines kanadischen Registers eine verbesserte Blutungskontrolle nach der Umstellung der Faktor-IX (FIX)-Prophylaxe auf den langwirksamen rFIX (7, 8). Zur Beurteilung des Therapieerfolgs ist nicht nur die Blutungskontrolle, sondern auch die Gelenkgesundheit wichtig. Mit der Real-World-Studie pathfinderReal bei Patient:innen mit Hämophilie A sollen nun die Auswirkungen der Prophylaxe mit dem langwirksamen rFVIII (9) auf die Gelenkgesundheit evaluiert werden.
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Gesundheitspolitik

Post-COVID: keine falschen Versprechungen

Im Gesundheitsausschuss wurde im April 2023 über die Versorgungssituation von Post-COVID- und ME/CFS-Betroffenen diskutiert – das ist wichtig, allerdings fanden die Beratungen unter Ausschluss der wissenschaftlichen Expertise der Allgemeinmedizin statt. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) empfiehlt, diese Expertise künftig von Beginn an in solche Debatten und strukturelle Überlegungen einzubeziehen. Gleichzeitig warnt die DEGAM davor, spezialisierte Ambulanzen flächendeckend aufzubauen, die zum jetzigen Zeitpunkt (noch) kein erfolgversprechendes und evidenzbasiertes Therapieangebot machen können.
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Medizin

Protein- und energiereiche Zwischenmahlzeiten für onkologische Patient:innen

Onkologische Patient:innen verlieren krankheitsbedingt häufig ungewollt an Gewicht und an Muskelmasse, was den Verlauf der Behandlung und Prognose negativ beeinflussen kann. Medizinische Trinknahrung ist ein effektives Mittel, um einer Gewichtsabnahme entgegenzuwirken. Leider wird sie nicht immer gut angenommen. Teresa Lorenz, examinierte Diätassistentin am Helios Klinikum Emil von Behring, hat nun in Abstimmung mit Betroffenen eine Broschüre mit Rezepten für energie- und eiweißreiche Zwischenmahlzeiten erstellt.
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Gesundheitspolitik

Warnfunktion der Corona-App ausgelaufen

Bei der millionenfach genutzten Corona-App des Bundes ist die Funktion für gegenseitige Warnungen ausgelaufen. Seit Montag ist es nicht mehr möglich, andere nach einem positiven Test zu warnen und eine rote Warnanzeige nach „Risikobegegnungen“ zu erhalten. Angesichts der entspannteren Corona-Lage soll die App dann zum 1. Juni in einen „Schlafmodus“ gehen und vorerst nicht mehr aktualisiert werden. Man kann sie aber auf dem Handy behalten, um damit weiter elektronische Impfzertifikate zu nutzen.
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Hämatologie

ITP-Therapie: Frühe Umstellung von Steroiden auf TPO-RA

Kortikosteroide sind als Erstlinien-Therapeutika bei der ITP (Immunthrombozytopenie) nach wie vor unverzichtbar. Allerdings sprechen sich nationale und internationale Therapieleitlinien übereinstimmend dafür aus, Steroide nicht länger als 6 Wochen zu applizieren und frühzeitig auf TPO-RA (Thrombopoetinrezeptor-Agonisten) wie Romiplostim umzusteigen – was bei erwachsenen Patient:innen unmittelbar nach Versagen der Erstlinientherapie möglich ist (1-3). So können ITP-Erkrankte, deren Leidensdruck durch die Grunderkrankung ohnehin hoch ist, vor unnötigen kumulativen Steroid-Toxizitäten geschützt werden. Dass ITP-Patient:innen vom frühen Therapiewechsel profitieren, zeigen Erfahrungen aus der Versorgungsroutine, berichteten Expert:innen im Rahmen der 67. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) Ende Februar 2023 in Frankfurt am Main.
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Entitätsübergreifend

Das Lynch-Syndrom – Ein Update

Das Lynch-Syndrom (LS) ist eines der häufigsten Tumorprädispositionssyndrome. Der Erkrankung liegen pathogene Keimbahnvarianten in einem der Mismatch-Reparatur-Gene zu Grunde. Neben dem kolorektalen und dem Endometrium­karzinom können eine Vielzahl weiterer Tumorentitäten mit einem LS assoziiert sein. Hierbei ist nicht nur das Lebenszeit­risiko für eine Tumorerkrankung im Gegensatz zur Allgemeinbevölkerung erhöht, sondern Betroffene erkranken außerdem bereits in jüngeren Jahren. Entscheidend für die optimale Versorgung ist die Identifikation von LS-Anlageträger:innen. Diese geschieht über klinische Kriterien und über spezifische Tumoreigenschaften. Dies ermöglicht die prädiktive Testung von blutsverwandten Angehörigen sowie die Zuführung zu einer intensivierten Krebsvorsorge. Im Falle einer manifesten, fortgeschrittenen Tumorerkrankung stehen LS-Patient:innen Immuncheckpoint-Inhibitoren als wirksame Therapeutika zur Verfügung, die mit einer relevanten Prognoseverbesserung einhergehen.
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Entitätsübergreifend

Der totgeschwiegene Paragraf – ärztlich assistierter Suizid in Deutschland

„Palliativmedizinische Maßnahmen bedeuten eine Verbesserung der Lebensqualität, keine Schmerzfreiheit“, betont Norbert Schürmann, Facharzt für Anästhesie und Allgemeinmedizin. Er leitet seit 15 Jahren die Abteilung für Schmerz- und Palliativmedizin am St. Josef-Krankenhaus in Moers. Über seine Patient:innen sagt er: „Es ist sehr schön, mit ihnen zu arbeiten. Die Patient:innen sind geerdet, die wissen, was im Leben wichtig ist – allen voran die Lebensqualität“.
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Gesundheitspolitik

Tabakentwöhnung: Pneumologen fordern Finanzierung passender Angebote

Die Deutschen rauchen zu viel: 35% der Bundesbürger greifen aktuell zum Tabak und verursachen durch Folgekrankheiten mittelfristig steigende Kosten im Gesundheitssystem. Dabei haben 70% aller Rauchenden den Wunsch aufzuhören. Die meisten schaffen es nicht, weil passende Unterstützungsangebote zur Rauchentwöhnung fehlen – aus Kostengründen. Das will die Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) ändern und macht der Gesundheitspolitik in einem Positionspapier jetzt Vorschläge zur Finanzierung passender Programme, die während eines Krankenhausaufenthaltes beginnen und dann ambulant weitergeführt werden.
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Gesundheitspolitik

Neue Vorstandsmitglieder des Weltärztebundes

Dr. Jung Yul Park ist neuer Vorstandsvorsitzender des Weltärztebundes (World Medical Association, WMA). Der Südkoreaner wurde auf der WMA-Vorstandssitzung in Nairobi gewählt. Es gab keinen Gegenkandidaten. Sein Vorgänger, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, war nicht mehr zur Wahl angetreten. Neuer Stellvertretender Vorstandssitzender ist Dr. Tohru Kakuta vom japanischen Ärzteverband. Zum neuen Schatzmeister des Weltärztebundes wurde Rudolf Henke gewählt. Der Facharzt für Innere Medizin setzte sich in geheimer Wahl gegen Dr. Philippe Cathala von der französischen Ärztekammer durch. Henke ist Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer (BÄK) und Präsident der Ärztekammer Nordrhein.
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Medizin

Hydromorphonhydrochlorid in der Therapie von Tumorschmerzen

Der Einsatz von Opioiden spielt insbesondere bei tumorbedingten Schmerzen eine zentrale Rolle im Schmerzmanagement. Aufgrund pharmakologischer Vorteile in der Verträglichkeit ist Hydromorphon in dieser Indikation gemäß der kürzlich aktualisierten Praxisleitlinie Präferenzsubstanz der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) (1). Als Präparat zur langfristigen Analgesie und 24-Stunden-Retardierung ist Hydromorphonhydrochlorid in der Praxis hinsichtlich Wirksamkeit und Compliance überlegen. Wie eine effektive, evidenzbasierte Behandlung mit Opioiden aussehen sollte, erläuterten internationale Expert:innen aus der Anästhesiologie und speziellen Schmerztherapie anlässlich des Deutschen Schmerz- und Palliativtages.
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Medizin

GAPDH-Mutante verlangsamt Tumorwachstum

Ein wichtiges Schlüsselenzym des Zuckerstoffwechsels wird besonders leicht und effizient durch oxidativen Stress inaktiviert. Wissenschaftler:innen am Deutschen Krebsforschungszentrum zeigten nun: Mit dieser Oxidation schalten die Zellen auf einen alternativen Zuckerabbauweg um und können dadurch dem oxidativen Stress entgehen. Insbesondere Krebszellen profitieren von diesem Mechanismus, der sie auch vor therapiebedingten Schäden schützen kann.
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Gesundheitspolitik

116 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager

Der Bund hatte Ende Februar nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums gut 116 Millionen Dosen Corona-Impfstoff auf Lager. Die Lieferung von fast 111 Millionen weiteren Dosen mit einem Wert von rund 2,5 Milliarden Euro steht zudem noch aus. Zu deren Abnahme sei die Bundesregierung über die EU-Verträge verpflichtet, heißt es in einer Antwort des Ministeriums vom 28. März auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Thomas Dietz. „Angesichts der aktuellen Entwicklung der Pandemie setzt sich die Bundesregierung dafür ein, dass diese EU-Verträge flexibilisiert werden“, heißt es in dem Schreiben weiter.
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Gesundheitspolitik

Letzte Corona-Einreiseregeln laufen zu Ostern aus

Die schon weitgehend gelockerten Corona-Regeln für Urlaubsrückkehrer bei der Einreise nach Deutschland fallen zu Ostern weg. Die entsprechende Verordnung läuft angesichts der entspannteren Pandemielage am 7. April aus, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage mitteilte. Zuletzt hatte zu Jahresbeginn wegen einer Infektionswelle in China vorübergehend eine Testpflicht für Reisende von dort gegolten. Dazu wurde in der Verordnung eine neue Kategorie von Gebieten geschaffen, in denen nach Einstufung der Bundesregierung „eine besorgniserregende Virusvariante aufzutreten droht“.
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Medizin

Neue Therapie-Strategien bei ITP und PNH

Bei seltenen hämatologischen Erkrankungen ist das therapeutische Repertoire oft recht begrenzt. Umso mehr kommt es darauf an, neue Möglichkeiten - etwa bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie (PNH) und der Immunthrombozytopenie (ITP) - für die Patient:innen individuell auszuschöpfen. So fand die 67. Jahrestagung der GTH (Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung e.V.) unter dem Motto „the patient as a benchmark” statt. Welchen Stellenwert haben dabei das Arzt-Patientengespräch, innovative Coaching-Programme und neue patient:innenfreundliche Therapieoptionen? Dies diskutierten Expert:innen anhand der aktuellen Datenlage und herausfordernden Patient:innenfällen aus ihrem Praxisalltag im Rahmen des Sobi-Symposiums „Partizipative Entscheidungsfindung bei ITP & PNH“.
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