Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 20

Unter den malignen Knochentumoren ist das Ewing-Sarkom die zweithäufigste, bösartige Erkrankung in der pädiatrischen Onkologie. Zusammen mit dem Osteosarkom machen die Ewing-Tumoren 4-5% aller malignen Erkrankungen bis zum 15. Lebensalter aus (Abb. 1). Bei Kindern und jungen Erwachsenen repräsentieren die Ewing-Tumoren 10-15% aller primären, malignen Knochentumoren (1). Die Bezeichnung geht auf James Ewing zurück (1866-1943), einen amerikanischen Pathologen, der 1921 die erste Fallserie veröffentlichte (2). Die Ewing-Tumoren stellen molekular eine einheitliche Gruppe maligner, klein-blau-rundzelliger Tumoren dar. Dazu gehören das klassische Ewing-Sarkom (ohne Nachweis neuronaler Differenzierung), die atypischen Ewing-Tumoren mit dem Nachweis eines neuronalen Markers und die peripheren malignen primitiven, neuroektodermalen Tumoren mit 2 oder mehr neuronalen Markern. Ewing-Tumoren der Thoraxwand werden als Askin-Tumoren bezeichnet. Ewing-Sarkome sind gewöhnlich knöchernen Ursprungs, können jedoch in bis zu 30% auch von den Weichteilen ausgehen (extraossäres Ewing-Sarkom) (3). Bis vor 40 Jahren sind über 90% aller an einem Ewing-Tumor Erkrankten letztendlich  an den Folgen der systemischen Metastasierung verstorben. Erst die Einführung komplexer Chemotherapie-Protokolle in Verbindung mit einer adäquaten Lokaltherapie konnte die Prognose in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessern.
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Gesundheitspolitik

Orthopäden und Unfallchirurgen geben Tipps zum Umgang mit Apps

Über 400.000 Apps aus den Bereichen Medizin und Gesundheit stehen weltweit in den App-Stores (1) zum Download bereit. Obwohl sich die Anwendungen großer Beliebtheit erfreuen, ist ihr Nutzen aus medizinischer Sicht bisher kaum belegt. Orthopäden und Unfallchirurgen sehen in den Smartphone-Apps ein vielversprechendes Angebot, sowohl als ergänzende Behandlung für Patienten als auch zur Prävention orthopädischer Erkrankungen. Bisher gibt es jedoch keine staatliche Institution, die solche Apps prüft und bewertet. Die Beteiligung von Experten aus Orthopädie und Unfallchirurgie sei daher bei der Entwicklung von Gesundheits- und Fitness-Apps unerlässlich, erklären Experten auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2017 in Berlin und geben Tipps, worauf Nutzer bei der Auswahl von Apps bereits heute achten sollten.
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Endokrine Tumoren

Die DGFIT auf dem 26. Urologischen Winterworkshop

Nach der Eröffnung des Kongresses durch Prof. Dr. Martin Kriegmair startete die DGFIT – schon traditionell – ihr Satellitensymposium. Das Symposium fand unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Siebels, München, und Prof. Dr. Dominik Rüttinger, Penzberg, statt. Am Schluss der Vortragsserie wurde der mit 1.000 Euro dotierte wissenschaftliche Clinical Science Award der DGFIT an die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Elfriede Nössner, Helmholtz Zentrum München, Immunoanalytics-Core Facility & Research Group Tissue Control of Immunocytes, für ihre Arbeit mit dem Titel „Progressive natural killer cell dysfunction associated with alterations in subset proportions and receptor expression in soft-tissue sarcoma patients“ verliehen. Die Vorträge des Meetings werden im Folgenden kurz dargestellt.
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Prostatakarzinom

Aktuelle Studien-Aktivität der AUO für Prostata- und Nierenzellkarzinom

Bereits seit Gründung der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie (AUO) der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. in den 90er Jahren war die Förderung von Studien in der Uroonkologie eine Hauptaufgabe. Hierfür werden verschiedene Anstrengungen unternommen, um die Durchführung qualitativ hochwertiger Studien im Indikationsgebiet zu fördern und zu beschleunigen. So bietet die AUO schon seit vielen Jahren einen Good-Clinical-Practice-Kurs für Prüfärzte und Study Nurses an. Außerdem unterzieht die AUO ihre eingereichten Studienprotokolle und -entwürfe einer Kurzbegutachtung; bei positivem Ergebnis wird die Studie durch die AUO aktiv gefördert. Hierzu zählt die Publikation von Studien-Vorstellungen in einschlägigen Medien genauso wie die Präsentation der Studien im AUO-eigenen Newsletter. Die Studien sind auf der AUO-Homepage hinterlegt und werden in ihrer aktiven Phase in Bezug auf die Rekrutierung durch die AUO begleitet. Aus den somit gewonnen Zahlen kann die AUO für künftig neu eingereichte Studien gezielte Zentren-Empfehlungen abgeben, sodass es den Sponsoren der Studien leichter fällt, Studienzentren zu finden. Alle Maßnahmen hierbei zielen darauf ab, für eine schnelle Rekrutierung in qualitativ hochwertige Studien zu sorgen und somit für eine bessere medizinische Versorgung der Patienten von morgen – auf der Grundlage evidenzbasierter Medizin – einzutreten.
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Diagnostik

Genexpressionsdiagnostik bei Brustkrebs: Erster Selektivvertrag des Bundesverbandes Deutscher Pathologen e.V.

Der Bundesverband Deutscher Pathologen e.V. und die BKK·VBU haben einen Selektivvertrag zu Genexpressionsdiagnostik für die Therapieentscheidung bei Brustkrebspatientinnen abgeschlossen. Genexpressionsdiagnostik ermöglicht einen gezielteren Einsatz der Chemotherapie und soll damit Übertherapie vermeiden helfen. Mit dem Selektivvertrag steht diese Diagnostik nun auch gesetzlich versicherten Patientinnen zur Verfügung, sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich.
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NSCLC

Erster zielgerichteter Therapieansatz bei BRAF-mutiertem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

Die Kombinationstherapie mit Dabrafenib (Tafinlar®) und Trametinib (Mekinist®) kann nun bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) und BRAFV600-Mutation eingesetzt werden. Daher wird eine Testung auf therapeutisch zugängliche Mutationen empfohlen: „Die Histologie wird nun ergänzt durch eine Klassifikation der genetischen Veränderung“, erläuterte Prof. Dr. Reinhard Büttner, Köln, bei einem Pressegespräch.
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Pankreaskarzinom

Universitäres Onkologisches Zentrum Regensburg

In unserem Pankreaszentrum diagnostizieren und therapieren wir schwerpunktmäßig alle Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, insbesondere den aggressiven Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie auch chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Der Pankreaskrebs steht bei den durch Krebs verursachten Todesfällen weltweit mittlerweile an 4. Stelle und zeigt eine kontinuierliche Zunahme. Gerade im Falle der Bauchspeicheldrüse und insbesondere beim Pankreaskarzinom ist eine individuell angepasste multimodale Therapie mit verschiedenen Schritten und unter Einbezug verschiedener klinischer Disziplinen notwendig. Hervorzuheben ist hierbei, dass die chirurgische Therapie das einzige potenziell kurative Therapieverfahren beim Pankreaskarzinom darstellt. Bei Patienten mit Verdacht auf eine Raumforderung im Bereich des Pankreas sollte daher die Indikation zur chirurgischen Exploration sehr großzügig gestellt werden. Gleichfalls sollte bei einem als resektabel eingeschätztem Pankreaskarzinom per se keine ausschließliche Radiochemotherapie durchgeführt werden, vielmehr sollten die Patienten an einem Zentrum mit entsprechender Expertise vorgestellt werden.
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NSCLC

Kann die 8. Auflage der TNM-Klassifikation für Bronchialkarzinome das chirurgische Vorgehen beeinflussen?

Seit Januar 2017 ist die 8. Auflage der TNM-Klassifikation gültig. Es wurden zahlreiche Änderungen bei den T-, N- und M-Deskriptoren vorgenommen. Auch bei der Stadien-Einteilung wurden neue Gruppen definiert. Die vorliegende Arbeit stellt die Änderungen der neuen Tumor-Klassifikation für Bronchialkarzinome dar und diskutiert einige Überlegungen und mögliche Konsequenzen für die invasive Diagnostik und chirurgische Therapie des Bronchialkarzinoms.
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Diagnostik

Zielgerichtete Therapie beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom

Bei etwa 10-20% der Patienten mit einem metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) liegt eine Treibermutation vor. Diese muss vor Therapiebeginn durch eine entsprechende molekulare Diagnostik nachgewiesen bzw. ausgeschlossen werden. Zugelassene Behandlungsoptionen gibt es aktuell für die EGF-Rezeptor(R)-Mutationen, EML-4-ALK-Translokation, ROS1-Translokation und BRAFV600-Mutation. Bei einer EGFR-Mutation stehen für die Erstlinientherapie Gefitinib, Erlotinib und Afatinib zur Verfügung. Bei einer Resistenzsituation muss das Vorliegen einer T790M-Mutation analysiert werden, für die mit Osimertinib eine wirksame Therapieoption vorliegt. Für die ALK-Translokation gibt es mit Crizotinib, Ceritinib und Alectinib ebenfalls schon 3 in unterschiedlichen Therapielinien zugelassene Substanzen. Eine ROS1-Translokation wird mit Crizotinib behandelt. Für die seltene BRAFV600-Mutation ist die Kombination mit Dabrafenib und Trametinib verfügbar.
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Hämatologie

Multiples Myelom: Ziel ist die MRD-Negativität

Das Ziel bei der Therapie des Multiplen Myeloms (MM) besteht heutzutage darin, eine möglichst tiefe und damit langanhaltende Remission und sogar eine MRD(Minimale Residuale Resterkrankung)-Negativität zu erwirken. Das lässt nach Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, darauf hoffen, zumindest bei bestimmten Subgruppen möglicherweise sogar Heilungserfolge erzielen zu können. Dabei gewinnen auch neue, zielgerichtet wirksame Medikamente zunehmend an Bedeutung.
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Endokrine Tumoren

Nierenzellkarzinom: App erleichtert den Praxisalltag von der Diagnose bis zur Nachsorge

Die Therapie beim fortgeschrittenen und metastasierten Nierenzellkarzinom (mRCC) hat sich in der letzten Dekade enorm weiterentwickelt. Dank einer Reihe neuer Medikamente kann den Patienten heute oft eine Sequenz mehrerer Therapielinien angeboten werden. Eine innovative App fasst jetzt produktneutral das gesamte Wissen von der Diagnostik, über Therapieleitlinien und Nebenwirkungsmanagement bis zur Nachsorge zusammen.
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Diagnostik

Prä-Karzinose Barrett-Ösophagus und Ösophagus-Karzinom

Unter der Schirmherrschaft des Universitären Centrums für Tumorerkrankungen (UCT) und der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Salah-Eddin Al-Batran, Frankfurt, fand vom 28.-29.04.2017 (und damit bereits zum 2. Mal) das Frankfurter Symposium statt. In diesem Jahr standen Gastrointestinale Tumoren im Fokus. CME-Zertifizierte Videos der dort gehaltenen Experten-Vorträge ermöglichen Ihnen einen informativen Überblick über die jeweilige Entität, die in den nächsten Ausgaben von JOURNAL ONKOLOGIE vorgestellt werden. Den Auftakt macht PD Dr. Axel Eickhoff, Hanau: Er geht in seinem Vortrag auf die gestiegene Inzidenz der Prä-Neoplasie „Barrett-Ösophagus“ und auf das mitunter aus einem Barrett resultierende Ösophagus-Karzinom ein. Erläutert werden Diagnostik und Möglichkeiten der chirurgischen oder endoskopischen Resektion.
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Diagnostik

6th Heidelberger Myeloma Workshop: Entwicklungen und Fortschritte

Die Prognose von Patienten mit Multiplem Myelom (MM) hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich verbessert. Das Gesamtüberleben liegt heute bei über 10 Jahren, während früher von einer durchschnittlichen Überlebenszeit von 3-5 Jahren auszugehen war. Zu verdanken ist dies dem enormen Fortschritt in der Myelom-Forschung. In Heidelberg erhielten die Teilnehmer umfassende Informationen über neue Forschungsergebnisse sowie Fortschritte in der Diagnostik und Therapie des Multiplen Myeloms und sich daraus eröffnende Chancen für die Patienten.
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Prostatakarzinom

Von der Fusionsbiopsie zur fokalen Therapie beim lokal begrenzten Prostatakarzinom

Das Prostatakarzinom erlebt seit einigen Jahren in Diagnostik und Therapie zahlreiche Veränderungen und Neuerungen. Egal ob multiparametrische MRT-Untersuchung der Prostata im nicht metastasierten Stadium oder PET-CT/MRT-Diagnostik mittels radioaktivem Marker PSMA bei metastasierten Tumoren – bildgebende Verfahren werden zukünftig zunehmend an Bedeutung gewinnen und vermutlich eine zentrale Rolle in der Diagnostik und Therapieplanung einnehmen. Infolge der zunehmenden Verbreitung des PSA-Screenings und einer konsekutiven Diagnose-Zunahme von lokal begrenzten Niedrigrisiko-Tumoren werden für diese Gruppe von Karzinomen weniger radikale, fokale Therapieverfahren in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Voraussetzung hierfür wiederum ist eine exakte Lokalisation des Tumors innerhalb der Prostata, was erneut die Wichtigkeit der bildgebenden Diagnostik und der gezielten histologischen Sicherung unterstreicht. Im Folgenden soll eine Übersicht über die Bedeutung der MRT-Untersuchung der Prostata als Voraussetzung für eine gezielte Biopsieentnahme und fokale Therapieplanung gegeben werden.
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Diagnostik

Erstattung von molekularpathologischer Genexpressionsdiagnostik beschleunigen

Bis zum Sommer 2016 war die molekularpathologische Genexpressionsdiagnostik primär ein Privileg privat versicherter Patientinnen. Mit Inkrafttreten einer neu gefassten Richtlinie* zur Ambulanten Spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) zur Behandlung von gynäkologischen Tumoren am 10.08.2016 ist die Genexpressionsdiagnostik erstmals auch für gesetzlich versicherte Patientinnen verfügbar. Die neue ASV-Richtlinie ist damit ein guter Schritt in Richtung Versorgungsgerechtigkeit.
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