JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
25. Januar 2021 Second-/Thirdline-Therapie nach Versagen einer NHA-Therapie und ggf. Secondline-Therapie mit Abirateron beim mCRPC
H. Rexer, AUO Geschäftsstelle, Seestr. 11, 17252 Schwarz, Prof. Dr. A. Stenzl, Leiter der klinischen Prüfung, Universitätsklinikum Tübingen, Klinik und Poliklinik für Urologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen, Prof. Dr. M. Bögemann, Organgruppensprecher der Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Kuno-Fischer-Str. 8, 14057 Berlin
Der Einsatz von NHA (next generation hormonal agent)-Therapien (Enzalutamid/Abirateron) hat in randomisierten klinischen Studien einen Vorteil im Gesamtüberleben gegenüber der Kontrolltherapie (Placebo/Prednisolon) bei Patienten mit mCRPC vor Durchführung einer Chemotherapie gezeigt. Untersuchungen an Mäusen haben ergeben, dass Enzalutamid-resistente Tumoren mit einem erhöhten Vorkommen von PD-L1-positiven Zellen einhergehen. Es wird deshalb vermutet, dass mit der Blockade von PD-L1-Rezeptoren durch Gabe von Pembrolizumab die Wirksamkeit einer Enzalutamid-Therapie verbessert werden kann. Deshalb soll in der vorliegenden Studie die Kombination von Enzalutamid mit Pembrolizumab versus Enzalutamid-Monotherapie geprüft werden.
Dazu werden Patienten mittels einer 1:1-Randomisierung stratifiziert nach vorheriger Abirateron-Gabe (j/n), Metastasierungsart (Knochen/Leber/andere) und nach vorheriger Docetaxel-Gabe bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) (j/n) in die Studie eingebracht.
In Arm 1 erhalten die Patienten eine Kombinationstherapie aus Pembrolizumab (200 mg i.v. alle 3 Wochen) und Enzalutamid (160 mg oral 1x tägl.). In Arm 2 erhalten die Patienten eine Therapie mit Enzalutamid (160 mg oral 1x tägl.) sowie ein Placebo i.v. alle 3 Wochen. Die Therapie wird über bis zu 35 Zyklen (ca. 2 Jahre) fortgesetzt, sofern kein Abbruchkriterium auftritt.
Hauptziel der Studie ist das Gesamtüberleben (OS) sowie radiologisches progressionsfreies Überleben (rPFS). Als Nebenziele werden die Zeit bis zur Einleitung der ersten antineoplastischen Folgetherapie (TFST) oder Tod, das PSA-Ansprechen, PSA-Nichtnachweisbarkeitsrate und die objektive Remission (OR) sowie Dauer der Remission (DoR) bewertet. Weitere Endpunkte: Zeit bis PSA-Progression, Zeit bis zu erstem symptomatischen skelettalen Ereignis (SSRE), Zeit bis zur radiologisch bestätigten Progression in Weichgewebe, Zeit bis Schmerzprogression (TTPP), Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie.
In diese internationale Studie sollen weltweit 1.200 Patienten eingeschlossen werden, in Deutschland sind 14 Zentren beteiligt (Abb. 1). Kontaktdaten für Patientenzuweisungen stehen in Tabelle 1. Im Folgenden sind die wichtigsten Ein- und Ausschlusskriterien gelistet.
• Prostatakrebs-Progression während der Androgendeprivationstherapie innerhalb von 6 Monaten vor dem Screening-Start (mCRPC)
• Aktueller Nachweis einer metastatischen Erkrankung (Knochen- oder Weichteilmetastasen in CT/MRT)
• ECOG-Performance-Status 0-1
• Aktive Autoimmunerkrankung in den letzten 2 Jahren (Substitutionstherapien sind erlaubt)
• Hirn- bzw. ZNS-Metastasierung und/oder karzinomatöse Meningitis
• Vorherige Chemotherapie zur Behandlung des mCRPC (für mHSPC zulässig)
• Vorherige Gabe von Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid
Leiter der klinischen Studie (LKP) ist Prof. Dr. Arnulf Stenzl; seine Aufgaben liegen in der medizinischen Durchführung der Studie, der Abwägung von Nutzen-Risiko der Studie, Umsetzung des Prüfplans in ärztlichen Belangen in Deutschland. Er ist Ansprechpartner für Ethikkommission und mit zuständig für die abschließende ärztliche Bewertung der Ergebnisse. Sponsor der Studie ist die Merck Sharp & Dohme Corp., One Merck Drive, PO Box 100, Whitehouse Station, NJ 08889-0100, USA. Die Studie ist unter der Nummer NCT03834493 bei clinicaltrials.gov registriert.
Weitere Details zur Studie unter www.med4u.org/18401
Dazu werden Patienten mittels einer 1:1-Randomisierung stratifiziert nach vorheriger Abirateron-Gabe (j/n), Metastasierungsart (Knochen/Leber/andere) und nach vorheriger Docetaxel-Gabe bei metastasiertem hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) (j/n) in die Studie eingebracht.
In Arm 1 erhalten die Patienten eine Kombinationstherapie aus Pembrolizumab (200 mg i.v. alle 3 Wochen) und Enzalutamid (160 mg oral 1x tägl.). In Arm 2 erhalten die Patienten eine Therapie mit Enzalutamid (160 mg oral 1x tägl.) sowie ein Placebo i.v. alle 3 Wochen. Die Therapie wird über bis zu 35 Zyklen (ca. 2 Jahre) fortgesetzt, sofern kein Abbruchkriterium auftritt.
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Hauptziel der Studie ist das Gesamtüberleben (OS) sowie radiologisches progressionsfreies Überleben (rPFS). Als Nebenziele werden die Zeit bis zur Einleitung der ersten antineoplastischen Folgetherapie (TFST) oder Tod, das PSA-Ansprechen, PSA-Nichtnachweisbarkeitsrate und die objektive Remission (OR) sowie Dauer der Remission (DoR) bewertet. Weitere Endpunkte: Zeit bis PSA-Progression, Zeit bis zu erstem symptomatischen skelettalen Ereignis (SSRE), Zeit bis zur radiologisch bestätigten Progression in Weichgewebe, Zeit bis Schmerzprogression (TTPP), Sicherheit und Verträglichkeit der Therapie.
In diese internationale Studie sollen weltweit 1.200 Patienten eingeschlossen werden, in Deutschland sind 14 Zentren beteiligt (Abb. 1). Kontaktdaten für Patientenzuweisungen stehen in Tabelle 1. Im Folgenden sind die wichtigsten Ein- und Ausschlusskriterien gelistet.
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Einschlusskriterien
• Histologisch oder zytologisch nachgewiesenes Adenokarzinom der Prostata ohne kleinzellige Komponente• Prostatakrebs-Progression während der Androgendeprivationstherapie innerhalb von 6 Monaten vor dem Screening-Start (mCRPC)
• Aktueller Nachweis einer metastatischen Erkrankung (Knochen- oder Weichteilmetastasen in CT/MRT)
• ECOG-Performance-Status 0-1
Ausschlusskriterien
• Zweitmalignom• Aktive Autoimmunerkrankung in den letzten 2 Jahren (Substitutionstherapien sind erlaubt)
• Hirn- bzw. ZNS-Metastasierung und/oder karzinomatöse Meningitis
• Vorherige Chemotherapie zur Behandlung des mCRPC (für mHSPC zulässig)
• Vorherige Gabe von Enzalutamid, Apalutamid oder Darolutamid
Leiter der klinischen Studie (LKP) ist Prof. Dr. Arnulf Stenzl; seine Aufgaben liegen in der medizinischen Durchführung der Studie, der Abwägung von Nutzen-Risiko der Studie, Umsetzung des Prüfplans in ärztlichen Belangen in Deutschland. Er ist Ansprechpartner für Ethikkommission und mit zuständig für die abschließende ärztliche Bewertung der Ergebnisse. Sponsor der Studie ist die Merck Sharp & Dohme Corp., One Merck Drive, PO Box 100, Whitehouse Station, NJ 08889-0100, USA. Die Studie ist unter der Nummer NCT03834493 bei clinicaltrials.gov registriert.
Weitere Details zur Studie unter www.med4u.org/18401
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