JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
25. Juli 2020 Seite 1/5
Aktuelle Ergebnisse und Entwicklung des Testverhaltens beim NSCLC seit 2012
Bundesweite Erhebung zur tumorbiologischen Testung in Deutschland
H. Ostermann1, D. Ukena2. 1Medizinische Klinik und Poliklinik III, Klinikum der Universität München, 2Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Bremen-Ost.
NSCLC-Patienten werden zu 35-40% im Stadium IV diagnostiziert und dann überwiegend mit einem palliativen Therapiekonzept behandelt (2). Hierfür empfehlen die S3-Leitlinie Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms (aktualisiert im Februar 2018) und die Onkopedia-Leitlinie der DGHO (aktualisiert im Oktober 2019) die molekularpathologische Diagnostik spezifischer Treibermutationen in den Genen EGFR (Exons 18-21) und BRAF (V600) sowie von Translokationen der ALK- und ROS1-Gene vor der Erstlinientherapie (außer bei Plattenepithelkarzinomen starker Raucher) (1, 2). Solche molekularen Alterationen treten bei über 15% der NSCLC-Patienten kaukasischer Ethnie auf (Tab. 1) und können mit zielgerichteten Medikamenten behandelt werden (14, 15).
Zusätzlich zu den Treibermutationen soll bei allen therapienaiven Patienten im Stadium IV unabhängig von der Tumorhistologie immunhistochemisch die Expression von PD-L1 auf Tumorzellen untersucht werden. Patienten können z.B. bei einer PD-L1-Expression ≥ 50% mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor (CI) wie Pembrolizumab in der Erstlinie behandelt werden (1, 2). Auch bei Patienten im Stadium III, die eine definitive Strahlenchemotherapie erhalten, sollte eine Testung des PD-L1-Status erfolgen, da mit Durvalumab ein PD-L1-Inhibitor zur Verfügung steht, welcher nach einer kombinierten Chemo-/Radiotherapie konsolidierend eingesetzt werden kann (2).
Molekulare Analysen sollten gemäß S3-Leitlinie 10 Arbeitstage nach Eingang im Pathologie-Institut zu einem definitiven Ergebnis führen. Ist nicht ausreichend Gewebe für alle Untersuchungen vorhanden oder eine erneute Biopsie zu riskant für den Patienten, kann auch eine Liquid Biopsy anhand zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) aus einer Blutprobe erwogen werden (1).
Zusätzlich zu den Treibermutationen soll bei allen therapienaiven Patienten im Stadium IV unabhängig von der Tumorhistologie immunhistochemisch die Expression von PD-L1 auf Tumorzellen untersucht werden. Patienten können z.B. bei einer PD-L1-Expression ≥ 50% mit einem Immuncheckpoint-Inhibitor (CI) wie Pembrolizumab in der Erstlinie behandelt werden (1, 2). Auch bei Patienten im Stadium III, die eine definitive Strahlenchemotherapie erhalten, sollte eine Testung des PD-L1-Status erfolgen, da mit Durvalumab ein PD-L1-Inhibitor zur Verfügung steht, welcher nach einer kombinierten Chemo-/Radiotherapie konsolidierend eingesetzt werden kann (2).
Molekulare Analysen sollten gemäß S3-Leitlinie 10 Arbeitstage nach Eingang im Pathologie-Institut zu einem definitiven Ergebnis führen. Ist nicht ausreichend Gewebe für alle Untersuchungen vorhanden oder eine erneute Biopsie zu riskant für den Patienten, kann auch eine Liquid Biopsy anhand zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) aus einer Blutprobe erwogen werden (1).
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