Journal Onkologie

Zulassung | Beiträge ab Seite 29

Das Cholangiokarzinom (CCA) gilt trotz einer steigenden Inzidenz weiterhin als seltene Tumorentität. Aufgrund eines klinisch oft lange inapparenten Verlaufs und fehlender Strategien zur Früherkennung ist zum Zeitpunkt der Diagnose häufig bereits eine chirurgische Resektion nicht mehr möglich, sodass palliative Therapiekonzepte im Vordergrund stehen. Die Chemotherapie mit Gemcitabin und Cisplatin stellt zwar weiterhin den Standard dar, erste Studien mit molekularen Ansätzen in selektionierten Patientenkollektiven sind jedoch sehr vielversprechend und unterstreichen den Einzug der personalisierten Medizin in die Therapie des CCA sowie die zunehmende Bedeutung einer frühzeitigen genetischen Diagnostik. Darüber hinaus finden auch lokale Therapiekonzepte vermehrt Berücksichtigung, deren Stellenwert innerhalb von Studien evaluiert werden muss. Dieser Artikel fasst die aktuellen Therapiemöglichkeiten zusammen mit einem Schwerpunkt auf systemischen Therapiestrategien.
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BNGO

Fortgeschrittenes HR+/HER2- Mammakarzinom: Endokrin-basierte Kombinationstherapie mit Abemaciclib ist ein Behandlungsstandard

Mit Abemaciclib steht in der Europäischen Union seit Oktober 2018 ein weiterer Vertreter der Wirkstoffklasse der CDK4/6 (Cyclin-abhängigen Kinasen 4 und 6)-Inhibitoren als neue Therapieoption beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Hormonrezeptor-positiven/HER2-negativen (HR+/HER2-) Mammakarzinom zur Verfügung. In Kombination mit einer herkömmlichen antihormonellen Therapie konnte für Abemaciclib im Rahmen des MONARCH-Studienprogramms eine deutliche Verlängerung des progressionsfreien Überlebens sowohl in der Erst- als auch in der Zweitlinie bewirkt werden. Das Behandlungskonzept der endokrin-basierten Kombinationstherapie mit einem CDK4/6-Inhibitor wie Abemaciclib hat sich bei Patientinnen mit HR+/HER2- fortgeschrittenem Mammakarzinom mittlerweile als Behandlungsstandard fest etabliert.
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Gastrointestinale Tumoren

Klinische Fortschritte – bei allen Entitäten

Beim Gastrointestinal Cancers Symposium (ASCO-GI) wurde klar, dass es bei so gut wie allen gastrointestinalen malignen Entitäten über Fortschritte zu berichten gibt. Nicht immer gehen diese mit neuen Therapieoptionen einher – manchmal sind die Fortschritte auch „nur“ Hinweise auf prognostische Parameter oder die Einordnung spezieller Therapien. News zum ASCO-GI finden Sie auch unter https://www.journalonko.de/ForschungUndStudien/news/ASCO_GI_2019.
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Hepatozelluläres Karzinom

Fortgeschrittenes Leberzellkarzinom: Neue Therapieoption in der Erstlinientherapie

Die Behandlung des Hepatozellulären Karzinoms (HCC) stellt die Medizin vor große Herausforderungen. Der Tumor selbst sowie zugrunde liegende Erkrankungen wie eine Leberzirrhose beeinträchtigen die Leberfunktion und schränken somit die Behandlungsoptionen ein. Auch die Therapie kann Auswirkungen auf die Leberfunktion haben, sodass die Behandlungssequenz in den Tumorboards sorgfältig diskutiert werden sollte. Die S3-, EASL- und ESMO-Leitlinien empfehlen im intermediären Stadium lokoregionäre Therapien wie die transarterielle Chemoembolisation (TACE). Bei Fortschreiten der Erkrankung gab es mit dem Multikinase-Inhibitor Sorafenib bisher nur eine Option für die systemische Erstlinientherapie. Mit der kürzlich erfolgten Zulassung von Lenvatinib für das fortgeschrittene oder nicht operable HCC gibt es jetzt eine Alternative zu Sorafenib. Darüber hinaus könnte der Checkpoint-Inhibitor Nivolumab, der in dieser Indikation erste vielversprechende Studienergebnisse zeigte, demnächst ebenfalls für die Erstlinientherapie zur Verfügung stehen. Diese Erweiterungen der Systemtherapie werden die Therapielandschaft des HCC verändern.
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Hämatologie

Kombinierter Ansatz von Mensch und Software: Die richtigen Entscheidungen in der Präzisionsonkologie treffen

Basierend auf molekulargenetischen oder klinischen Eigenschaften zielt die Präzisionsmedizin darauf ab, die bestwirksame Therapie für den individuellen Patienten zu finden. Laut der amerikanischen „Precision Medicine Initiative“ soll die Präzisionsmedizin Einzug in die Praxis eines jeden Onkologen erhalten. Eine wesentliche Voraussetzung für die Anwendung präzisionsonkologischer Therapien ist die molekulargenetische Untersuchung patienteneigener Tumorzellen zur Identifizierung tumorrelevanter Genmutationen. Die Ermittlung onkogener Treiber erlaubt eine präzise Hemmung des Tumorwachstums mit spezifisch darauf abzielenden Wirkstoffen. Doch das rasant ansteigende Wissen über relevante Mutationen und maßgeschneiderte Therapien stellt eine wachsende Herausforderung für jeden Mediziner dar und bedarf qualifizierter Unterstützung.
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Medizin

Hereditäres Angioödem: einfache und wirksame Prophylaxe mit Lanadelumab

Mit Lanadelumab (TAKHZYRO®▼) zur prophylaktischen Behandlung eines hereditären Angioödems (HAE) haben Patienten ab 12 Jahren eine echte Chance langanhaltend frei von Schwellungsattacken zu bleiben. In der Zulassungsstudie konnte mit einer subkutanen Applikation von 300 mg Lanadelumab alle 2 Wochen die Häufigkeit der HAE-Attacken um 87% reduziert werden und fast 8 von 10 Patienten waren im Steady State sogar attackenfrei. Zudem kam es mit Lanadelumab zu einer klinisch bedeutsamen Verbesserung der Lebensqualität. Der Kallikrein-Inhibitor ist aufgrund der subkutanen Applikation alle 2 Wochen einfach anzuwenden und stellt einen neuartigen Wirkansatz zur Prophylaxe dar (1).
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Thorakale Tumoren

Immuntherapie beim Lungenkarzinom

Das Lungenkarzinom ist die häufigste und tödlichste maligne Erkrankung beim Mann und noch die zweithäufigste bei der Frau (1). Durch 2 Sprunginnovationen – den Nachweis von Treibermutationen bei etwa 25% der Patienten und den Nachweis des Ansprechens auf Immun-Checkpoint-Inhibitoren (CIs) – haben sich die Therapiestandards und Aussichten der Patienten auf Ansprechen, Überleben und Heilung dramatisch verbessert (2). Diese Verbesserung lässt sich aber nur erzielen, wenn die Patienten vor Beginn der Therapie auf die notwendigen molekularen und immun-histochemischen Marker getestet werden, damit eine optimale Therapiestratifizierung und Behandlung erfolgen kann (3). Der Artikel beschreibt die im Januar 2019 relevanten Therapiealgorithmen für die Immuntherapie und die notwendigen diagnostischen Verfahren, die bei Patienten mit Lungenkrebs obligat durchgeführt werden sollten. Vor der Einleitung einer Immuntherapie beim metastasierten nicht-plattenepithelialen nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC) sollte immer eine Treibermutation ausgeschlossen werden, d.h. EGFR und ALK.
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NSCLC

Evaluation der ALK-Inhibitoren zur Therapie des fortgeschrittenen ALK+ NSCLC

Gentranslokationen der anaplastischen Lymphomkinase (ALK) treten bei 4-5% der Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) auf. Das exprimierte Fusionsprotein aktiviert onkogene Signalwege und führt zu erhöhter Proliferation und Zellüberleben. Eine Besonderheit von ALK-translozierten Tumoren ist das hohe Risiko einer ZNS- und/oder leptomeningealen Metastasierung. ALK-Inhibitoren bieten für diese Patienten die Möglichkeit einer zielgerichteten Therapie. Momentan stehen in Deutschland 4 Wirkstoffe zur Verfügung und weitere befinden sich in klinischer Entwicklung. Der Artikel wurde auf Basis einer selektiven Literaturrecherche erstellt und bietet eine Übersicht der wichtigsten Daten und Eigenschaften von ALK-Inhibitoren zur Therapie des fortgeschrittenen ALK-positiven (ALK+) NSCLC. Therapien mit ALK-Inhibitoren haben sich in zahlreichen klinischen Studien insgesamt als wirksam erwiesen, wobei objektive Ansprechraten (ORR) von 39-92% und ein progressionsfreies Überleben (PFS) von bis zu rund 34 Monaten in der Erstlinientherapie und 5,4-16,7 Monate in der Zweitlinie erzielt wurden. Dennoch unterscheiden sich die Wirkstoffe z.B. in ihrem Nebenwirkungsprofil und der Wirksamkeit gegen ZNS-Metastasen. Darüber hinaus besitzen die ALK-Inhibitoren unterschiedliche Aktivität gegen ALK-Resistenzmutationen. Aufgrund fehlender Head-to-head-Studien bleibt es schwierig, Empfehlungen für Therapiesequenzen zu geben, doch eine gute intrakranielle Wirksamkeit sowie Aktivität gegen ALK-Resistenzmutationen sind Eigenschaften, die bei der Therapiewahl berücksichtigt werden sollten.
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Entitätsübergreifend

CAR-T-Zell-Therapie – wie ist der aktuelle Stand?

Behandlungen mit CAR (chimärer Antigenrezeptor)-T-Zellen haben weltweit zu großen klinischen Erfolgen bei Patienten mit CD19-positiven Leukämien und Lymphomen geführt. Seit 2017 sind die ersten CAR-T-Zell-Therapien in den USA und seit August 2018 in Europa zugelassen. Die individualisierte Herstellung ist ein aufwändiger und komplexer Prozess – die Behandlungskosten liegen bei > 300.000 €. Inzwischen ist das Nebenwirkungsmanagement dieser Therapie in dafür spezialisierten Kliniken gut etabliert. Darüber hinaus wird intensiv daran geforscht, diese Zell- und Gentherapeutika auch für Patienten mit hochmalignen Tumoren einzusetzen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Behandlungsoptionen mit dieser neuartigen Therapieform eröffnet werden und wie das Gesundheitssystem diese Herausforderung auf der Kostenseite meistern wird.
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d-uo

Deutsche Uro-Onkologen: Eine Initiative des IQUO

Der Interessenverband zur Qualitätssicherung in der Uro-Onkologie Deutschland e.V. (IQUO) hat sich in diesem Jahr in d-uo (Deutsche Uro-Onkologen) umbenannt. Zur Kommunikation unserer Ziele, Bindung bestehender und Gewinnung neuer Mitglieder wurde eine bundesweite d-uo-Fortbildungsserie initiiert. Das Anliegen von d-uo ist die Unterstützung niedergelassener Urologen und Uro-Onkologen bei der Dokumentation onkologischer Patienten, deren Meldung an die Krebsregister ohne erneuten redundanten Dokumentationsaufwand sowie die Verbesserung der uro-onkologischen Versorgungsforschung. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung im August in Berlin fand am 03.11.2018 die zweite d-uo-Fortbildung in Hamburg statt. Den Schwerpunkt der gut besuchten Veranstaltung bildete der Dokumentations-Workshop zur online-Dokumentation mit der neuen d-uo-Software sowie die Referate der Jahresneuheiten der Tumorentitäten Urothelkarzinom, Prostatakarzinom und Nierenzellkarzinom. Hierbei wurde den Fallbesprechungen und dem Erfahrungsaustausch ein größeres Gewicht als bisher eingeräumt.
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Medizin

Zervixkarzinom-Früherkennung: G-BA beschließt Einsatz von nicht DNA-basiertem HPV-Test und Dünnschichtzytologie

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat am 22.11.2018 ein wegweisendes Programm zur Früherkennung des Zervixkarzinoms und eine damit einhergehende Änderung der Krebsfrüherkennungs-Richtlinie und der Richtlinie für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme beschlossen (1). Damit gilt für gesetzlich-versicherte Frauen ab 35 Jahren: Im Rahmen der Ko-Testung haben sie zusätzlich zur zytologischen Untersuchung Anspruch auf einen Test zum Nachweis einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) (1).
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Gastrointestinale Tumoren

GI-Tumoren: Das Lynch-Syndrom

Das Lynch-Syndrom ist die häufigste Form von erblichem Darmkrebs. Ursächlich liegen der Erkrankung Keimbahnmutationen in einem der Mismatch-Reparatur (MMR)-Gene MLH1, MSH2, MSH6 oder PMS2 zugrunde. Dies führt bereits in jungem Alter zum Auftreten von Mikrosatelliten-instabilen (MSI) kolorektalen Karzinomen (CRC), aber auch zu einer höheren Inzidenz an Karzinomen des Endometriums, Magens und anderer Organe. Die Identifikation der Patienten durch eine suffiziente Familienanamnese mit Hilfe der Amsterdam-II- und revidierten Bethesda-Kriterien ist entscheidend, um eine optimale Vorsorge und Therapie von Patienten und deren Angehörigen zu gewährleisten.
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Malignes Melanom

BRAF-mutiertes Melanom: Rezidive verhindern, adjuvant behandeln

Anhand einer Kasuistik veranschaulichte Dr. Peter Mohr, Buxtehude, auf dem ADO in Stuttgart seinem Publikum, dass in der Therapie des malignen Melanoms eine stetige Weiterentwicklung erfolgt; so wird demnächst die neue Leitlinie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) publiziert, die nun bereits ab Stadium IIIA die BRAF-Testung vorsieht statt erst ab Stadium IIIB/C. Hintergrund ist, dass nach den Ergebnissen der COMBI-AD-Studie (1) bzw. der Studie Keynote-054 (2) den resezierten Melanom-Patienten in allen Stadien A bis D eine adjuvante Therapie entweder mit Dabrafenib/Trametinib (bei BRAF-mutierten, Zulassung erfolgte im August 2018) oder einem Anti-PD-1-Antikörper angeboten werden soll, um das Rezidivrisiko zu verringern. „Die BRAF-Testung kann dabei sowohl mit Material aus dem Lymphknoten als auch des Primärtumors durchgeführt werden.“
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Nierenzellkarzinom

Checkpoint-Inhibitoren: Positive Studienergebnisse beim Nierenzell- und Urothelkarzinom

Die Immunonkologie hat auch in der Urologie einen immer höheren Stellenwert. Dies gilt insbesondere für das fortgeschrittene metastasierte Nierenzellkarzinom und Urothelkarzinom der Blase. Von allen Tumoren des Urogenitaltrakts hat das Nierenzellkarzinom die höchste Mortalität. 20-30% der Patienten weisen bereits bei Diagnosestellung Metastasen auf. Für Patienten mit einem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten RCC könnte in Zukunft die Kombination von Nivolumab (Opdivo®) und Ipilimumab (Yervoy®) eine therapeutische Option sein.
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