Journal Onkologie

Urothelkarzinom

Überblick

Urothelkarzinom: Ausgeprägte Neigung zu Rezidiven

Das Urothelkarzinom zählt zu den häufigen urologischen Tumoren – mit einer ausgeprägten Neigung zu Rezidiven und einem heterogenen Verlauf. Entscheidend für Diagnose, Therapie und Nachsorge ist die Unterscheidung zwischen nicht-muskelinvasiven und muskelinvasiven Urothelkarzinomen. Der Artikel gibt einen aktuellen Überblick über Pathogenese, Symptome, diagnostisches Vorgehen, Therapiemöglichkeiten und Nachsorge.
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Das muskelinvasive Blasenkarzinom wird standardmäßig mit einer radikalen Zystektomie, gefolgt von der Dissektion der Becken-Lymphknoten, therapiert. Dazu kann eine neoadjuvante Cisplatin-basierte Chemotherapie und bei Hochrisikoerkrankungen gegebenenfalls perioperativ Durvalumab oder adjuvant Nivolumab gegeben werden. Fast die Hälfte dieser Patient:innen allerdings, die kein Cisplatin erhalten können oder möchten – meist älter, gebrechlich und komorbide –, haben keine Option für eine neoadjuvante Behandlung. In einem solchen Kollektiv von 344 Patient:innen wurde in der Phase-III-Studie KEYNOTE-905 ein neues perioperatives Konzept untersucht, das Christof Vulsteke, Ghent, bei der Jahrestagung der European Society of Medical Oncology (ESMO) in Berlin vorstellte.
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ESMO 2025
Muskelinvasives Blasenkarzinom: adjuvante Therapie nur nach Liquid Biopsy?
ESMO 2025

Muskelinvasives Blasenkarzinom: adjuvante Therapie nur nach Liquid Biopsy?

Das muskelinvasive Blasenkarzinom wird mittels radikaler Zystektomie und Lymphknoten-Dissektion behandelt. Ob eine adjuvante Immuntherapie notwendig ist, kann man bisher im Einzelfall schwer vorhersagen. In einer Phase-III-Studie, die beim ESMO-Kongress in Berlin vorgestellt wurde, erwies sich die Kontrolle zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) mittels Liquid Biopsy hier als prädiktiv.
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ESMO 2025
RNA-Expressionsmuster therapeutisch relevanter Zielstrukturen
ESMO 2025

RNA-Expressionsmuster therapeutisch relevanter Zielstrukturen unterscheiden sich bei molekularen Subtypen von aUC und MIBC

Im Zuge der fortschreitenden Entwicklung zielgerichteter Therapien in der urologischen Onkologie rückt die präzise molekulare Charakterisierung von Tumoren zunehmend in den Fokus – insbesondere bei fortgeschrittenen Urothelkarzinomen (aUC) und muskelinvasiven Blasenkarzinomen (MIBC). Ziel ist es, therapeutisch relevante Moleküle wie NECTIN-4, HER2, HER3, EGFR und TROP2 zu identifizieren, die als potenzielle Ansatzpunkte für eine personalisierte, molekularbasierte Behandlung dienen könnten. Einen Beitrag zu diesem Forschungsfeld leistete eine beim ESMO-Kongress 2025 vorgestellte explorative Analyse auf Basis von klinischen Daten und Real-World-Daten, die RNA-Expressionsmuster der genannten Zielstrukturen in Abhängigkeit von definierten molekularen Subtypen von aUC oder MIBC evaluierte (1). Die Ergebnisse liefern Einblicke in die biologischen Unterschiede zwischen den Subtypen und eröffnen neue Perspektiven für die Entwicklung individualisierter Therapieansätze.
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ESMO 2025
Visugromab verbessert Ansprechen auf Nivolumab beim muskelinvasiven Blasenkarzinom
ESMO 2025

Visugromab verbessert Ansprechen auf Nivolumab beim muskelinvasiven Blasenkarzinom

Die neoadjuvante Chemotherapie beim muskelinvasiven Blasenkarzinom zeigt begrenzte Aktivität und erhebliche Toxizität. Anti-PD-(L)1-Monotherapien erreichen vergleichbare pathologische Komplettremissionsraten bei verbesserter Verträglichkeit. Kürzlich wurde der Growth and Differentiation Factor 15 (GDF-15) als Schlüsselmediator der Resistenz gegen PD-(L)1-Blockade bei metastasierten soliden Tumoren identifiziert, was einen neuen Ansatzpunkt zur Verbesserung der Immuntherapie darstellt. Die multizentrische GDFather-NEO-Studie untersuchte daher Visugromab in Kombination mit Nivolumab versus Nivolumab plus Placebo bei Patient:innen mit neu diagnostiziertem muskelinvasivem Blasenkarzinom (MIBC).
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Medizin
Enfortumab vedotin plus Pembrolizumab verlängert Überleben bei muskelinvasivem Blasenkrebs

Enfortumab vedotin plus Pembrolizumab verlängert Überleben bei muskelinvasivem Blasenkrebs

Neue Daten aus der klinischen Phase-III-Studie EV-303 (auch bekannt als KEYNOTE-905) zeigen positive Ergebnisse für die Kombination aus Enfortumab vedotin (Antikörper-Wirkstoff-Konjugat) und Pembrolizumab (PD-1-Inhibitor) als neoadjuvante und adjuvante Behandlung im Vergleich zur alleinigen Operation bei erwachsenen Patient:innen mit muskelinvasivem Blasenkrebs (MIBC), die nicht für eine cisplatinhaltige Chemotherapie in Frage kommen oder diese ablehnen.
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Medizin
Blasenkrebs unter dem Lichtmikroskop

EU-Zulassung für Durvalumab bei muskelinvasivem Blasenkarzinom

Durvalumab wurde für die Behandlung erwachsener Patient:innen mit resezierbarem muskelinvasivem Blasenkarzinom (MIBC) zugelassen. Die Zulassung gilt in Kombination mit Gemcitabin und Cisplatin (Gem-Cis) zur neoadjuvanten Behandlung, gefolgt von Durvalumab als Monotherapie zur adjuvanten Behandlung nach radikaler Zystektomie (RC). Damit folgt die Europäische Kommission der positiven Stellungnahme des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) und stützt sich dabei auf die Ergebnisse der internationalen, offenen, randomisierten Phase-III-Studie NIAGARA, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurden.
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Urothelkarzinom
Urothelkarzinom
ASCO 2025

Kombi aus Avelumab und Sacituzumab govitecan vielversprechend als Erstlinien-Erhaltungstherapie beim mUC

Die Erstlinien-Erhaltungstherapie mit dem PD-L1-Inhibitor Avelumab nach Ansprechen auf eine Platin-basierte Chemotherapie ist beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom (mUC) fest im Therapiealgorithmus etabliert. Die Phase-II-Parallelarm-Umbrella-Studie JAVELIN Bladder Medley evaluiert, ob sich der Erfolg dieser Erhaltungstherapie noch verbessern lässt, wenn Avelumab gemeinsam mit Kombinationspartnern verabreicht wird. Eine Interimsanalyse, die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 vorgestellt wurde, zeigt einen erheblichen Vorteil hinsichtlich des progressionsfreien Überlebens, wenn der PD-L1-Inhibitor mit Sacituzumab govitecan, einem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC). der dritten Generation, kombiniert wird – allerdings auch bei erhöhter Toxizität (1).
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Urothelkarzinom
bladder cancer
ASCO 2025

mUC: Platin-basierte Chemotherapie gefolgt von Erstlinien-Erhaltung mit Avelumab und 2L Enfortumab vedotin im Real-World-Setting besonders effektiv

Der PD-L1-Inhibitor Avelumab ist bei Erkrankten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom (mUC) als Erstlinien-Erhaltungstherapie nach Ansprechen auf eine Platin-basierte Chemotherapie zugelassen. Die multizentrische, retrospektive „JAVEMACS chart review study“ aus Japan evaluierte auf der Basis von Patientenakten in verschiedenen Subgruppenanalysen, welche Zweitlinien(2L)-Therapie nach einer Erhaltungstherapie mit Avelumab im Praxisalltag besonders häufig eingesetzt wird und welche Sequenz mit den besten Outcomes einherging. Die Daten, die für die Sequenz Platin-basierte Erstlinientherapie gefolgt von Erstlinien-Erhaltung mit Avelumab gefolgt von 2L Enfortumab vedotin (EV) sprechen, wurden bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2025 vorgestellt (1).
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d-uo
Das Nationale Tumorregister Urothelkarzinom (UroNAT) von d-uo

Das Nationale Tumorregister Urothelkarzinom (UroNAT) von d-uo – machen Sie mit!

Das Urothelkarzinom der Harnblase (auch Harnblasenkarzinom) wird in Deutschland bei knapp 30.000 Patienten pro Jahr neu diagnostiziert [1]. Männer sind 4-mal häufiger betroffen als Frauen. Ein Blick in die VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie) von d-uo lässt vermuten, dass die Versorgungssituation von Patienten mit Harnblasenkarzinom von den Leitlinienempfehlungen abweichen könnte. Da dringend Daten zur Versorgung des Harnblasenkarzinoms in Deutschland benötigt werden, startete d-uo 2021 das Nationale Register Urothelkarzinom (UroNAT), das seit September 2024 eine AUO-Studie (AP 94/24) und offen für Urologen und Onkologen in Praxis und Klinik ist.
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Medizin
TAR-200-Monotherapie zeigt Wirksamkeit beim nicht-muskelinvasiven Hochrisiko-Harnblasenkarzinom

TAR-200-Monotherapie zeigt Wirksamkeit beim nicht-muskelinvasiven Hochrisiko-Harnblasenkarzinom

Im Rahmen der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA) 2025 wurden neue Daten aus den Kohorten 2 und 4 der offenen Phase-IIb-Studie SunRISe-1 (NCT04640623) vorgestellt (1, 2). Die Monotherapie mit TAR-200, einem intravesikalen System zur kontrollierten Freisetzung von Gemcitabin (3), zeigte positive Ergebnisse bei Patient:innen mit nicht-muskelinvasivem Harnblasenkrebs (NMIBC) und hohem Risiko, die nicht auf eine Therapie mit Bacillus Calmette-Guérin (BCG) angesprochen haben und für eine radikale Zystektomie nicht geeignet sind oder diese ablehnen (1, 2). Kohorte 2 umfasste Patient:innen mit Carcinoma in situ (CIS) mit oder ohne papilläre Tumoren, Kohorte 4 ausschließlich Patient:innen mit papillären Tumoren (1, 2).
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Medizin

Nicht-muskelinvasives Harnblasenkarzinom: EFS-Verbesserung durch Sasanlimab plus BCG

Die Phase-III-Studie CREST untersucht den monoklonalen Anti-PD-1-Antikörper Sasanlimab in Kombination mit dem Standardmedikament (SOC) Bacillus Calmette-Guérin (BCG) als Induktionstherapie mit oder ohne Erhaltungstherapie bei Patient:innen mit BCG-naivem, Hochrisiko-nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs (NMIBC). Die Studienergebnisse zeigen eine Risikoreduktion von 32% für krankheitsbedingte Ereignisse, einschließlich eines hochgradigen Wiederauftretens oder Fortschreitens der Erkrankung unter der Kombination aus Sasanlimab mit BCG im Vergleich zu SOC allein.
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Medizin
S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom umfassend aktualisiert

S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom umfassend aktualisiert

Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie zum Harnblasenkarzinom umfassend überarbeitet. Die Neuerungen betreffen alle Bereiche von der Diagnostik über die Therapie bis hin zu Rehabilitation, Lebensqualität, Palliativmedizin und Nachsorge. Die S3-Leitlinie entstand unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Interdisziplinären Arbeitsgruppe BlasenCarcinom (IABC) der Deutschen Krebsgesellschaft sowie unter Mitwirkung von 31 weiteren Fachgesellschaften und Organisationen. Finanziert wurde die Leitlinie von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie.
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Medizin
Avelumab-Erhaltungstherapie beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom

Avelumab-Erhaltungstherapie beim Urothelkarzinom: Relevanz von Biomarkern, molekularen Subtypen und RWD

Auf dem diesjährigen Genitourinary Cancers Symposium der American Society of Clinical Oncology (ASCO GU) in San Francisco lag ein besonderer Fokus auf dem Urothelkarzinom (UC). Dabei standen insbesondere zwei Themen im Zentrum der Diskussion: Zum einen gewinnen molekulare Subtypen und Biomarker zunehmend an Bedeutung, da sie potenziell zur Therapieentscheidung und Prognoseeinschätzung herangezogen werden können. Zum anderen rücken Real-World-Studien verstärkt in den Vordergrund, da sie den klinischen Nutzen neuer Therapien unter Alltagsbedingungen abbilden und damit wertvolle Ergänzungen zu den Ergebnissen aus Zulassungsstudien liefern.
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Urothelkarzinom
Urothekarzinom

ASCO-GU: Ergebnisse der JAVEMACS-Chart-Review-Studie aus Japan zum la/mUC

Avelumab wurde 2021 in Japan zur Erstlinien-Erhaltungstherapie (1LM) bei Patient:innen mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom (la/mUC) zugelassen. Grundlage hierfür waren die Ergebnisse der Phase-III-Studie JAVELIN Bladder 100, die bei betroffenen Patient:innen ohne Krankheitsprogression nach Platin-basierter Chemotherapie (PBC) in der Erstlinie (1L) eine Verlängerung des Gesamtüberlebens (OS) gezeigt hatte. Auf dem ASCO Genitourinary Cancers Symposium (ASCO-GU) 2025 wurde nun die primäre Analyse der JAVEMACS-Chart-Review-Studie vorgestellt (1). In dieser multizentrischen retrospektiven Studie wurden die Daten von Patient:innen mit la/mUC überprüft, die in 26 Zentren in Japan eine 1L-PBC erhalten und zwischen Februar 2021 und Dezember 2023 mit einer 1LM mit Avelumab  begonnen hatten.
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Medizin
Erdafitinib: Erste zielgerichtete Therapie beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom mit FGFR3-Alterationen zugelassen

Erdafitinib: Erste zielgerichtete Therapie beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom mit FGFR3-Alterationen zugelassen

Erdafitinib ist als Monotherapie zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit nicht resezierbarem oder metastasiertem Urothelkarzinom zugelassen, die bestimmte genetische Veränderungen des Fibroblasten-Wachstumsfaktor-Rezeptors-3 (FGFR3) aufweisen (1). Die Indikation umfasst Patient:innen, die zuvor mindestens eine Therapielinie mit einem PD-1- oder PD-L1-Inhibitor im fortgeschrittenen Stadium erhalten haben (1).
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Urothelkarzinom
Früherkennung von Urothelkarzinomen mit Urin-basiertem Test

ASCO-GU: Früherkennung von Urothelkarzinomen – Urin-basierter Test zeigt vielversprechende Ergebnisse

Auf dem ASCO Genitourinary Cancers Symposium (ASCO-GU) 2025 wurden neue Daten zu einem nicht-invasiven Urintest zur Früherkennung von Urothelkarzinomen (UC) vorgestellt. Mithilfe von Methylierungsmustern in zellfreier DNA (ucfDNA) aus Urin kann der Test frühe Stadien des nicht-muskelinvasiven Blasenkarzinoms (NMIBC) und des Urothelkarzinoms des oberen Harntrakts (UTUC) erkennen. Die Sensitivität für hochgradige Tumoren lag bei 100%, was auf ein großes Potenzial für die frühzeitige Diagnose und Überwachung dieser Krebsarten hindeutet.
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