Journal Onkologie

Diagnostik | Beiträge ab Seite 10

Gastroonkologische Patient:innen weisen eine hohe Prävalenz für ernährungsbezogene Symptome und Mangelernährung auf. Häufig wird letztere nicht oder sehr spät erkannt. Sie führt u.a. zu einem schlechteren Performance- Status, reduzierter Lebensqualität, höheren und therapielimitierenden Komplikationsraten, einer gesteigerten Mortalität und erhöhten Krankheitskosten. Eine Ernährungstherapie kann die Entstehung einer Mangelernährung verhindern bzw. verzögern und so die Folgen minimieren. Dazu muss sie frühzeitig initiiert werden. Der folgende ­Artikel beschreibt das Stufenschema zur Ernährungstherapie onkologischer Patient:innen mit einem besonderen Fokus auf den Herausforderungen, die gastroonkologische Patient:innen an das ärztliche und ernährungstherapeutische Fachpersonal stellen und gibt dabei praktische Tipps, u.a. zum Screening auf Mangelernährung, der Verordnung von Trinknahrung und der Vermeidung eines Refeeding-Syndroms.
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Gastrointestinale Tumoren

Die neue S3-Leitlinie Analkarzinom: Diagnostik, Therapie und Nachsorge

Angelehnt an die Veröffentlichung der neuen S3-Leitlinie Analkarzinom (1) gibt dieser Beitrag einen Überblick über das Management des Plattenepithelkarzinoms des Analrandes und des Analkanals. Neben der Diagnostik wird dabei vornehmlich die chirurgische Therapie im interdisziplinären Kontext einer überwiegend radioonkologisch behandelten Tumorentität dargestellt. Plattenepithelkarzinome des Anus sind mit einer Infektion durch Humane Papillomaviren (HPV) assoziiert. Analrandkarzinome im Stadium I (und IIA) werden primär chirurgisch behandelt. Analkanalkarzinome im Stadium I sollten mit einer primären kombinierten Radiochemotherapie (RCT) behandelt werden, alternativ kann hier aber auch die alleinige chirurgische Resektion durchgeführt werden. Im Stadium II und III gilt die kombinierte RCT mit Mitomycin C und 5‑Fluorouracil (5-FU) weiterhin als Goldstandard. Bei Tumorprogress und bei einem Rezidiv oder Residuum (definiert ab 26 Wochen nach Beginn der RCT) ist die abdomino-perineale Rektumexstirpation als Salvage-Therapie indiziert.
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Schilddrüsenkarzinom

Nuklearmedizinische Therapieoptionen beim Schilddrüsenkarzinom

Differenzierte Schilddrüsenkarzinome (DTCs) zeichnen sich durch die Expression des Natrium-Iodid-Symporters (NIS) aus. Im Gegensatz zu den medullären (MTCs) oder anaplastischen (ATCs) Schilddrüsenkarzinomen weisen sie dadurch eine diagnostische und therapeutische Adressierbarkeit mittels radioaktiver Iod-Nuklide auf. Die therapeutisch wichtigste nuklearmedizinische Therapieoption bei DTCs ist die Radioiod-Therapie (RIT), die auch bei metastasierten Stadien eine kurative Therapieoption darstellt. Bei Verlust des NIS kann eine Redifferenzierung mittels MAPK-Inhibitoren eine Therapiemöglichkeit sein. Die Behandlung mittels Radioliganden über die Somatostatin­rezeptor- und Prostataspezifisches-Membranantigen-Expression zeigt in den wenigen vorliegenden Studien ein sehr ­heterogenes Therapieansprechen, zudem findet sich nicht in allen Tumoren eine ausreichende Expression, sodass es sich hierbei um einen experimentellen Ansatz für individuelle Patient:innen handelt.
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Weitere Inhalte:
Gesundheitspolitik

BNHO: Förderungsgenehmigung des Projektes NeoWis durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe

Kürzlich wurde der Antrag des Berufsverbandes der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e. V. (BNHO) auf Förderung eines Projektes mit dem Titel „Netzwerk der hämatologischen und onkologischen Praxen zur Wissen generierenden Versorgung (NeoWis)“ durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe mit einer Fördersumme von etwas über 1,4 Millionen Euro bewilligt. Die Kernaufgabe des Projektes ist die strukturierte Einbindung der niedergelassenen Praxen in die Wissen generierende Versorgung (WGV) für Lungenkrebspatienten im System des „nationalen Netzwerkes genomische Medizin Lungenkrebs“ (nNGM). Der Projektstart ist für spätestens Ende Juli angedacht.
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Medizin

MGUS: Neue S3-Leitlinie

Erstmals ist in Deutschland eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient:innen mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und für Betroffene mit Multiplem Myelom erschienen. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) e.V. und unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften sowie weiteren Organisationen herausgegeben. Das Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und daraus Standards für die Diagnostik und Therapie von Betroffenen mit MGUS oder Multiplem Myelom in Deutschland zu etablieren.
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Medizin

Wie lässt sich der Bestrahlungserfolg bei Hirntumoren vorhersagen?

Die Dresdner Wissenschaftlerin Dr. Annekatrin Seidlitz konnte zeigen, dass die kombinierte Nutzung der Bildgebungsverfahren PET und MRT bei Patient:innen mit einem aggressiven Hirntumor deutlich mehr Informationen für eine individuelle Therapie liefert. Die bei der Bildgebung eingesetzte radioaktiv markierte Aminosäure Methionin liefert vor Therapiebeginn Hinweise darauf, wo der Tumor nach der Therapie erneut auftreten könnte. Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden würdigte die Veröffentlichung der Studienärztin mit einem Carl Gustav Carus Förderpreis. Dr. Seidlitz kann sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen, finanziert von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
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Urologische Tumoren

Hoffnung auf Immuntherapie beim fortgeschrittenen Peniskarzinom?

Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Penis ist schlecht. Nur jeder Fünfte überlebt 2 Jahre diese Diagnose (1). Nach präklinischen Untersuchungen können diese Karzinome eine deutliche Infiltration von Immunzellen und eine hohe Expression des Biomarkers Programmed Death-Ligand 1 (PD-L1) aufweisen. Daher prüfte die PERICLES-Studie den Einsatz eines Checkpoint-Inhibitors in dieser Situation.
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Hämatologie

Künstliche Intelligenz in der Leukämiediagnostik: Der Computer als Gehilfe in der Zytomorphologie

Auch im Zeitalter der molekularen Diagnostik ist die mikroskopische Untersuchung von Blut- und Knochenmark­ausstrichen noch immer ein wesentliches Instrument in der Diagnose hämatologischer Erkrankungen. Unterstützung bei der morphologischen Begutachtung und quantitativen Auswertung dieser Präparate bieten Methoden aus dem Bereich der Mustererkennung und Künstlichen Intelligenz (KI), wie etwa künstlicher neuronaler Netze. Diese erlauben eine schnelle und präzise Analyse digitalisierter Präparate auf dem Leistungsniveau menschlicher Expert:innen. Methoden der „erklärbaren KI“ erlauben es außerdem, die Vorhersagen der Software nachzuvollziehen und so die Entscheidungen der Algorithmen transparenter zu machen. Voraussetzung für die erfolgreiche Entwicklung leis­tungsfähiger Software sind quantitativ und qualitativ hochwertige Datenquellen.
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Diagnostik

Telemedizin in der Onkologie

Eine telemedizinische Anwendung, die gerade in den letzten beiden von der Pandemie geprägten Jahren in Deutschland viel Aufmerksamkeit erhalten hat, ist die Ferndiagnostik. Diese erfolgt beispielsweise im Rahmen von Video­sprechstunden, aber auch asynchron nach der Übermittlung von beispielsweise Bildinformationen. So können akute Erkrankungen telemedizinisch häufig schneller diagnostiziert und behandelt werden als eine fachärztliche Behandlung vor Ort stattfinden kann. Insbesondere in Gegenden mit einer geringen Dichte an Fachärzt:innen bietet Telemedizin so einen Versorgungsvorteil. Darüber hinaus hat die Telemedizin insbesondere bei chronischen wie onkologischen Erkrankungen viel Potenzial.
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Diagnostik

Mit Real-world-Daten smarte MTBs und Testalgorithmen entwickeln

Molekulargenetische Tests und die Diskussion der Ergebnisse in Molekularen Tumorboards (MTBs) sind Eck­pfeiler der personalisierten Krebsmedizin. Gleichzeitig sind sie ein „Flaschenhals“, wenn es darum geht, innovative Diagnostik und Therapien möglichst vielen Krebspatient:innen zugänglich zu machen. Eine Kooperation des Universitätsklinikums Freiburg und der Firma Roche soll es ermöglichen, anonymisierte Daten aus dem Behandlungsalltag zu nutzen, um diese Hürden im Versorgungspfad zu beseitigen und wissenschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten.
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Schilddrüsenkarzinom

Nuklearmedizinische Therapieoptionen beim Schilddrüsenkarzinom

Differenzierte Schilddrüsenkarzinome (DTCs) zeichnen sich durch die Expression des Natrium-Iodid-Symporters (NIS) aus. Im Gegensatz zu den medullären (MTCs) oder anaplastischen (ATCs) Schilddrüsenkarzinomen weisen sie dadurch eine diagnostische und therapeutische Adressierbarkeit mittels radioaktiver Iod-Nuklide auf. Die therapeutisch wichtigste nuklearmedizinische Therapieoption bei DTCs ist die Radioiod-Therapie (RIT), die auch bei metastasierten Stadien eine kurative Therapieoption darstellt. Bei Verlust des NIS kann eine Redifferenzierung mittels MAPK-Inhibitoren eine Therapiemöglichkeit sein. Die Behandlung mittels Radioliganden über die Somatostatin­rezeptor- und Prostataspezifisches-Membranantigen-Expression zeigt in den wenigen vorliegenden Studien ein sehr ­heterogenes Therapieansprechen, zudem findet sich nicht in allen Tumoren eine ausreichende Expression, sodass es sich hierbei um einen experimentellen Ansatz für individuelle Patient:innen handelt.
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Urologische Tumoren

Keimzelltumoren des Hodens: Primär- und Erstlinientherapie

Der Keimzelltumor des Hodens ist die häufigste Tumorneuerkrankung des jungen Mannes. Entscheidend für den weiteren Krankheitsverlauf ist die korrekte Klassifikation der Erkrankung anhand des histopathologischen Befundes, der Tumormarker und Ausbreitungsdiagnostik. Als therapeutische Optionen stehen neben operativen Maßnahmen auch Überwachungsstrategien, Chemotherapie und Strahlentherapie zur Verfügung. Für die Therapieentscheidungen ist neben der Stadieneinteilung, der Prognosegruppe und dem Vorhandensein von Risikofaktoren auch die individuelle Situation des Patienten zu berücksichtigen. Die Heilungsrate über alle Stadien hinweg liegt bei über 90%, in nicht-metastasierten Stadien bei fast 100%. Aus diesem Grund sollten auch insbesondere Spätfolgen und die langfristige Lebensqualität bei der Therapieauswahl berücksichtigt werden. Aufgrund der potenziellen Gefährdung der Fertilität sollte Männern mit bestehendem Kinderwunsch vor Therapiebeginn die Kryokonservierung von Spermien angeboten werden.
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Diagnostik
Interview mit Prof. Dr. med. Alwin Krämer, Universitätsklinikum Heidelberg.

Das CUP-Syndrom

Beim CUP-Syndrom (Carcinoma of Unknown Primary) werden zwar Metastasen nachgewiesen, jedoch kann trotz aller zur Verfügung stehenden technischen Modalitäten kein zugehöriger Primärtumor identifiziert werden. Das CUP-Syndrom geht zudem mit einer hohen Mortalität einher – es handelt sich um die vierthäufigste zum Tode führende Tumorerkrankung. Diagnose und Therapie dieser Tumorentität sind generell schwierig, das mediane Gesamtüberleben ist mit 9 Monaten sehr kurz, und die Prognose ist insgesamt sehr schlecht. Entsprechend gibt es beim CUP-Syndrom einen hohen Informations- und Forschungsbedarf. Prof. Dr. Alwin Krämer, Heidelberg, spricht in JOURNAL ONKOLOGIE über die aktuellen Erkenntnisse bezüglich des CUP-Syndroms.
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d-uo

UroNAT zur Erfassung und Verbesserung der Sektoren-übergreifenden Versorgungsqualität ab sofort offen!

Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) haben als Ziel, als Interessenverband die wissenschaftlichen, ökonomischen, sozialpolitischen und qualitäts­sichernden Maßnahmen der niedergelassenen Uro-Onkolog:innen in Deutschland zu organisieren und zu vertreten. Seit Mai 2018 dokumentieren Mitglieder von d-uo urologische Tumorerkrankungen im Rahmen der VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie) (1). Basierend auf den Erkenntnissen der VERSUS-Studie zum Urothelkarzinom steht seit Oktober 2021 das Nationale Register Urothelkarzinom (UroNAT) von d-uo zur Verfügung (2). Mit diesem deutschlandweit geführten Register wird d-uo seinem Anspruch auf profunde Datenerhebung gerecht.
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Medizin

Lymphom-Patient erkrankt zweimal an COVID-19*

Im Dezember 2018 wird bei Oliver T.* ein follikuläres Lymphom diagnostiziert. Der 42-jährige erhält eine konventionelle Chemotherapie in Kombination mit Rituximab. Dies geschah zuletzt ambulant im Oktober 2020. Am 2. Oktober kommt der junge Vater mit einer schweren COVID-19-Erkrankung in stationäre Behandlung. Zwei Monate später kann er entlassen werden. Das Virus scheint besiegt zu sein, denn zu diesem Zeitpunkt lassen sich keine SARS-CoV-2-Genomäquivalente mehr bei dem Patienten nachweisen.
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Medizin

Künstliche Intelligenz in der onkologischen Therapie und Diagnostik

Künstliche Intelligenz (KI) hält zunehmend Einzug in den Alltag, auch in der Onkologie. Sie soll medizinisches Personal nicht ersetzen, hat aber das Potential, bei Entscheidungen zu unterstützen und Diagnosen und Therapien zu verbessern. Am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) arbeiten Forschende gemeinsam mit Expert:innen aus der Klinik an neuen KI-basierten Anwendungen für die Krebsmedizin. Anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar gibt das NCT/UCC einen Einblick in die KI-Forschung am Standort.
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Gesundheitspolitik

3 Jahre Nationale Dekade gegen Krebs: Deutsche Hochschulmedizin zieht positive Bilanz

Aus Anlass des Weltkrebstages bewertet die Deutsche Hochschulmedizin (DHM) die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vor 3 Jahren angestoßene Initiative Nationale Dekade gegen Krebs (NDK) positiv. Wichtig ist aus Sicht der DHM, die Errungenschaften der NDK in den kommenden Jahren zu konsolidieren und auszubauen. Ziel muss sein, weitere Fortschritte in der onkologischen Versorgung zu erzielen. Die von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger angekündigte, künftig stärkere Fokussierung auf die Perspektive der Erkrankten in einer Allianz für Patientenbeteiligung in der Krebsforschung ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.
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