Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 158

Neoadjuvante Therapien setzen schon im Vorfeld einer operativen Tumorentfernung an und sollen helfen, die Erfolgsaussichten für die Patient:innen zu verbessern. Ein Forschungsteam aus den führenden Lungenkrebszentren der USA, an dem auch Frau Dr. Filiz Oezkan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im Rahmen ihres DFG-geförderten Aufenthaltes an der Ohio State University beteiligt war, hat nun in einer Studie (LCMC3) zeigen können, dass eine Behandlung mit Atezolizumab bei Lungenkrebs die Überlebensrate der Patient:innen deutlich verbessern kann und dass anhand von vor der Therapie im Blut detektierten Immunzellen das Therapieansprechen angezeigt werden kann. Die Studie wurde kürzlich in „Nature Medicine“ mit Frau Dr. Filiz Oezkan als Co-Erstautorin veröffentlicht.
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Die Phase-III-Studie KEYNOTE-048 untersuchte den PD-1-Inhibitor Pembrolizumab als Erstlinientherapie für Patient:innen mit metastasierendem oder nicht resezierbarem rezidivierendem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (M/uR HNSCC). Auch nach 5 Jahren konnte ein anhaltender Überlebensvorteil bei Patient:innen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (CPS ≥ 1) gegenüber dem EXTREME-Schema (Cetuximab mit Carboplatin oder Cisplatin plus 5-FU) gezeigt werden. Dieser Vorteil zeigte sich sowohl bei Patient:innen, die mit Pembrolizumab als Monotherapie behandelt wurden als auch bei Patient:innen, die Pembrolizumab in Kombination mit einer Platin- und 5-Fluorouracil (5-FU)-Chemotherapie erhielten. Die Ergebnisse der 5-Jahresanalyse der KEYNOTE-048-Studie wurden im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) (Abstract #659MO) 2022 vorgestellt.
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Übelkeit und Erbrechen gehören zu den Nebenwirkungen, die Patient:innen während einer Chemotherapie am stärksten belasten können (1). Um die Lebensqualität weitgehend zu erhalten und die Compliance während der Behandlung zu erhöhen, wird in den Leitlinien eine antiemetische Prophylaxe empfohlen (2-4). Als einzige verfügbare Wirkstoffkombination hemmt Fosnetupitant/Palonosetron gleich 2 Signalwege, die an der Entstehung von akuter und verzögerter Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie beteiligt sind (5). Jetzt steht Fosnetupitant/Palonosetron auch als Fertigkonzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung als antiemetische Prophylaxe bei hoch- und moderat-emetogener Chemotherapie zur Verfügung (6). Diese lässt sich bei bewährter Effektivität und Sicherheit (7, 8) nun noch einfacher und flexibler in den Praxisalltag integrieren.
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News

So altert Europa

Europa steht vor gravierenden demografischen Veränderungen. Im Zeitraum von 2021 bis 2100 wird der Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter voraussichtlich zurückgehen, während ältere Menschen voraussichtlich einen steigenden Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmachen werden. Die Statista-Grafik illustriert diese bevorstehende Entwicklung auf Basis der Prognose des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat). Der Anteil der über 80-Jährigen an der EU-Bevölkerung wird demzufolge zwischen 2021 und 2100 von 6,0 % auf 14,6 % um das Zweieinhalbfache steigen. Die über 65-Jährigen werden Ende des Jahrhunderts 31,3 % der EU-Bevölkerung ausmachen. Derzeit liegt ihr Anteil nur bei 20,8 %. Die Bevölkerungsgruppe im Alter von 15 bis 65 Jahren schrumpft dagegen im selben Zeitraum um etwa 10 Prozentpunkte.
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Weitere Inhalte:
Medizin

Ovarialkarzinom: Niraparib ab sofort als Filmtablette verfügbar

Ab sofort ist der PARP-Inhibitor Niraparib auch als Filmtablette verfügbar. Niraparib ist damit für eine Übergangsfrist bis voraussichtlich Ende des Jahres sowohl als Filmtablette, als auch als Hartkapsel erhältlich für die Monotherapie erwachsener Patientinnen mit fortgeschrittenem epithelialem (FIGO-Stadien III und IV) high-grade Karzinom der Ovarien, der Tuben oder mit primärem Peritonealkarzinom, die nach einer Platin-basierten Erstlinien-Chemotherapie ein Ansprechen (komplett oder partiell) haben, sowie für die Monotherapie erwachsener Patientinnen mit Rezidiv eines Platin-sensiblen, high-grade serösen epithelialen Karzinoms der Ovarien, der Tuben oder mit primärem Peritonealkarzinom, die sich nach einer Platin-basierten Chemotherapie in Remission (komplett oder partiell) befinden (1, 2). 
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Medizin

Früherkennung des HPV-bedingten Oropharynxkarzinoms

Screening-Untersuchungen zur Früherkennung seltener Erkrankungen scheitern oft an unzureichender Vorhersagekraft der Ergebnisse. Beim seltenen HPV-bedingten Rachenkrebs setzten Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum nun in einer Machbarkeitsstudie auf den kombinierten Nachweis von Antikörpern gegen verschiedene Virusproteine (1). Damit konnten sie den positiven Vorhersagewert der Testergebnisse deutlich verbessern.
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O-Ton Onkologie Staffel 2

Integrative Medizin: Gynäkoonkologie

Wie wird Integrative Medizin heute definiert und wie passen andere Begrifflichkeiten wie Komplementär-, Supportiv- oder Alternativmedizin in die geläufige Definition hinein? Welche Motivation verbirgt sich hinter der breiten Akzeptanz gerade von Patient:innen mit gynäkologischen Tumoren, derartige Angebote anzunehmen oder einzufordern? Und wie können interessierte Ärzt:innen sich Wissen zur Komplementären Medizin aneignen? Die Antworten auf diese und weitere Fragen gibt PD Dr. med. Daniela Paepke, Oberärztin der Frauenklinik im Klinikum rechts der Isar und Stellvertretende Vorsitzende der AGO Kommission Integrative Medizin in der Onkologie im Gespräch mit Antje Blum, Chefredakteurin des JOURNAL ONKOLOGIE, und Dr. med. vet. Astrid Heinl, stellvertretende Chefredakteurin des JOURNAL ONKOLOGIE.
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Medizin

Digitale Sprechstunde „Ask an Expert“ zur Polycythaemia Vera

Das Leben mit Polycythaemia Vera (PV) stellt Betroffene vor viele Herausforderungen. Unsicherheiten in Bezug auf die Behandlungsmöglichkeiten oder den Krankheitsverlauf sind an der Tagesordnung – und nicht immer ist bei dieser seltenen Erkrankung eine Expertin/ein Experte verfügbar, um alle Fragen zu beantworten. Die digitale Sprechstunde „Ask an Expert“ zur Polycythaemia Vera gibt Betroffenen die Möglichkeit, ihre individuellen Fragen an erfahrene Experten auf dem Fachgebiet der myeloproliferativen Erkrankungen am 21. November 2022 zu stellen.
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Entitätsübergreifend

Lymphome, Leukämien und Graft-versus-host-Disease

Bereits zum 4. Mal gibt es von JOURNAL ONKOLOGIE die einmal im Jahr erscheinende Sonderausgabe zur Hämatologie. So werden die aktuellen Therapieoptionen des Hodgkin-Lymphoms, der chronischen lymphatischen Leukämie, des Multiplen Myeloms, der akuten myeloischen Leukämie behandelt, ebenso wie das Geriatrische Assessment in der Hämatologie und auch die Bedeutung von Bewegung als Supportivmaßnahme bei hämatologischen Malignomen thematisch abgehandelt. Mit dem Beitrag zu hochmalignen Lymphomen in der Pädiatrie und mit dem Fortbildungsartikel zur Graft-versus-Host Erkrankung können Sie jeweils 2 CME-Punkte erwerben.
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Hämatologie

r/r B-ALL: Anhaltende Remissionen durch CAR-T-Zelltherapie mit Brexucabtagen Autoleucel

Die Anti-CD19-CAR-T-Zelltherapie mit Brexucabtagen Autoleucel (Brexu-cel; KTE-X19) ist zugelassen zur Behandlung des Mantelzelllymphoms nach mindestens zwei systemischen Therapien inklusive eines Bruton-Tyrosinkinase(BTK)-Inhibitors (1). Die multizentrische einarmige, prospektive, offene Phase-I/II-Studie ZUMA-3 evaluiert die Sicherheit und Wirksamkeit von Brexu-cel in einer weiteren Indikation, nämlich bei erwachsenen Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) B-Vorläufer akuter lymphatischer Leukämie (B-ALL) – einer Erkrankung, die mit einer sehr schlechten Prognose für die Betroffenen einhergeht. Nachdem die expandierten 2-Jahres-Daten der Studie wenige Tage zuvor bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2022 vorgestellt worden waren und anhaltende Remissionen auch im längeren Zeitverlauf bestätigten (2), präsentierte Dr. Bijal D. Shah, Tampa, FL, USA, bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 interessante Subgruppenanalysen der Studie (3).
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Hämatologie

r/r Marginalzonenlymphom: Acalabrutinib zeigt in frühen Studien hohe Ansprechraten und gute Verträglichkeit

Acalabrutinib (Acala) ist ein potenter, hochselektiver Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) der nächsten Generation, der als Monotherapie oder in Kombination mit dem Anti-CD20-Antikörper Obinutuzumab für erwachsene Patient:innen mit nicht vorbehandelter chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) zugelassen ist – als Monotherapie auch nach mindestens einer Vorbehandlung (1). In einer Phase-I/II-Studie wurden nun die Wirksamkeit und Sicherheit von Acala bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Marginalzonenlymphom (r/r MZL) evaluiert. Frühe Daten dieser Phase-II-Kohorte legen nahe, dass der BTKi auch beim r/r MZL wirksam und gut verträglich ist (2).
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Hämatologie

Phase-III-Studie CELESTIMO prüft bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab + Lenalidomid beim vorbehandelten r/r Follikulären Lymphom

Eine Therapie mit dem bispezifischen Antikörper Mosunetuzumab führt bei Patient:innen mit rezidiviertem/refraktärem Follikulären Lymphom (r/r FL) nach mind. 2 Vortherapien zu tiefen und anhaltenden Remissionen bei handhabbarem Sicherheitsprofil (1) – ein enormer Benefit für betroffenen Patient:innen, der jüngst zur Zulassung in dieser Indikation führte (2). Da sich in Vorstudien auch eine vielversprechende Aktivität bei günstigem Sicherheitsprofil in Kombination mit Lenalidomid gezeigt hatte, untersucht die Phase-III-Studie CELESTIMO nun diese Kombination bei vorbehandelten Patient:innen mit r/r FL im Vergleich zu Rituximab + Lenalidomid. Das Studiendesign wurde bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 vorgestellt (3).
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Hämatologie

Bispezifischer Antikörper Glofitamab hochaktiv beim vorbehandelten r/r DLBCL

Der bispezifische Antikörper Glofitamab erregte bei der Jahrestagung der European Hematology Association (EHA) 2022 mit wichtigen Daten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit rezidivierten/refraktären (r/r) diffus großzelligen B-Zell-Lymphomen (DLBCL) Aufsehen. Der Antikörper, der 2 Bindungsstellen für CD20 und eine für CD3 aufweist, hatte sich bereits in Voruntersuchungen in ansteigender Dosierung nach einer Vorbehandlung mit Obinutuzumab als hochwirksam und gut verträglich erwiesen. Beim EHA 2022 wurden überzeugende Phase-II-Expansionsdaten für mehrfach vorbehandelte Patient:innen mit r/r DLBCL vorgestellt, die Glofitamab über eine fixe Behandlungsdauer von max. 12 Zyklen erhielten (1).
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Hämatologie

EHA 2022: Aktuelle Daten zu Daratumumab-Rd bei NDMM

Auf dem Kongress der European Hematology Association (EHA) im Juni in Wien wurden neue Daten für Daratumumab in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (DRd) bei nicht-transplantationsgeeigneten Patient:innen mit neu diagnostiziertem Multiplen Myelom (NDMM) vorgestellt (1). Eine Subgruppenanalyse der offenen randomisierten multizentrischen Phase-III-Studie MAIA untersuchte die sekundären Endpunkte Zeit bis zum Ansprechen, Dauer des Ansprechens und Patient Reported Outcomes (PROs) (1). Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hinzunahme des Anti-CD38-Antikörpers Daratumumab zu Rd ein schnelleres tiefes und länger anhaltendes Ansprechen ermöglichen kann als Rd alleine (1). Dies konnte auch bei Patient:innen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder hohem zytogenetischen Risiko beobachtet werden (1,a).
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