Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 147

Bei Progress nach systemischer Therapie von metastasierten, gut differenzierten extra-pankreatischen und pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (epNET bzw. pNET) standen bislang nur begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung. Durch die Zulassung des Multi-Tyrosinkinase-Inhibitors (mTKI) Cabozantinib wird der hohe klinische Bedarf erstmals durch eine zielgerichtete Systemtherapie unabhängig von Primärlokalisation, NET-Grading, SSTR-Status, Tumorfunktionalität und Art der Vortherapie adressiert.
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Herkömmliche HER2-gerichtete Therapien funktionieren nur bei HER2-positivem Brustkrebs, also Tumoren, die HER2 überexprimieren. Das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Trastuzumab-Deruxtecan wirkt auch bei Patient:innen, deren Krebszellen nur wenig HER2 auf ihrer Oberfläche exprimieren, also HER2-low sind. Gut 60% der vormals als HER2-negativ klassifizierten Brusttumoren fällt in die Kategorie HER2-low. Trastuzumab-Deruxtecan ist bei Patient:innen mit fortgeschrittenem HER2-low Mammakarzinom, die zuvor bereits 1 oder 2 Chemotherapien in der metastasierten Situation erhalten haben, gegenüber den bisher eingesetzten Chemotherapien klar überlegen.
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Marginalzonenlymphome (MZL) gehören zur Familie der indolenten B-Zell-Lymphome und machen etwa 8-12% aller Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) aus. Mit einer geschätzten Inzidenzrate von 20-30/1 Million/Jahr sind MZL sehr selten. Das mediane Alter bei Diagnose liegt bei ca. 65 Jahren. Speziell für MZL-Patient:innen waren bis Oktober 2022 in Deutschland keine Arzneimittel zugelassen. Das hat sich seit dem 28.10.2022 geändert: An diesem Tag wurde der Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitor Zanubrutinib zur Behandlung erwachsener Patient:innen mit MZL zugelassen, was einen bedeutenden Meilenstein für die Betroffenen darstellt.

 
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Gynäkologische Tumoren

Gynäkologische Tumoren und Brustkrebs, Neues aus San Antonio, State of the Art Gynäkologie und Geburtshilfe

„Endlich wieder live vor Ort in München“, freute sich Prof. Dr. Sven Mahner, Direktor der LMU Frauenklinik, bei der Eröffnung der Veranstaltung am 16. Dezember 2022. Das Münchner Symposium (ehemals „ Wintersymposium“), das traditionell am letzten Wochenende vor Weihnachten stattfindet, wurde in den vergangenen beiden Jahren Corona-bedingt virtuell durchgeführt. Im Fokus der hybriden Veranstaltung 2022 standen Updates aus der LMU Frauenklinik zu den Themen Gynäkologie und Geburtshilfe, gynäkologische Onkologie und Brustkrebs. Die Vorträge wurden im Anschluss in themenbezogenen Expertenrunden interdisziplinär diskutiert, auch das Auditorium wurde einbezogen. Begleitet wurde das wissenschaftliche Programm durch Industriesymposien, in denen spezielle Themen weiter aufbereitet wurden (1).
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Hämatologie

CAR-T-Zelltherapien auch in der realen Welt sicher einsetzen

Viele klinische Daten und Zulassungen haben in den letzten Jahren den Stellenwert von CAR-T-Zelltherapien allgemein in der Hämatologie aber auch besonders beim rezidivierten/refraktären Multiplen Myelom (r/r MM) gefestigt. Darüber, was bei verschiedenen Indikationen auch außerhalb fester Vorgaben der ursprünglichen Zulassungsstudien in der Real World möglich und ratsam ist, diskutierten Expert:innen während des CAR-T-Zell-Symposiums der European Hematology Association und der European Society for Blood and Marrow Transplantation (EHA-EBMT) im Februar 2023 in Rotterdam.
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Medizin

Schmerzen bei Hämophilie: Diagnostik und Therapie

„Orchestrating Haemophilia“ überschrieb der Titel des Symposiums alle Beiträge zu aktuellen Aspekten der Hämophilie-Therapie. Neben einem optimalen Blutungsschutz stehen für Hämophilie-Patient:innen Gelenkschutz und eine Vermeidung oder Reduktion von Schmerzen im Fokus. Für Behandelnde und Therapeut:innen sind multidisziplinäre und multimodale Ansätze der Schlüssel zum Erfolg. Unter Vorsitz von Prof. Dr. Bettina Kemkes-Matthes, Gießen, referierten Dr. Katharina Holstein, Hamburg, Dr.  Johannes Horlemann, Kevelaer, und Prof. Dr. Dr. Thomas Hilberg, Wuppertal, zum Thema „Schmerz bei Hämophilie“. PD Dr. Dr. Christoph Königs, Frankfurt, stellte Real-World-Daten zu rFVIIIFc (rekombinanter Gerinnungsfaktor VIII-Fc) vor und abschließend zeigte PD Dr. Robert Klamroth, Berlin, neue Perspektiven in der Hämophilie A (HA)-Therapie auf.
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Medizin

Vorasidenib in der Therapie des IDH-mutierten niedriggradigen Glioms

Die klinische Phase-III-Studie INDIGO untersucht Vorasidenib als Monotherapie bei Patient:innen mit residualem oder rezidivierendem IDH (Isocitrat-Dehydrogenase)-mutiertem niedriggradigen Gliom. Die Studie hat ihren primären Endpunkt des progressionsfreien Überlebens (PFS) und den wichtigen sekundären Endpunkt der Zeit bis zur nächsten Intervention (TTNI) erreicht. Die Ergebnisse der vordefinierten Zwischenanalyse waren sowohl statistisch signifikant als auch klinisch bedeutsam.
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Medizin

ITP-Therapie: Frühe Umstellung von Steroiden auf TPO-RA

Kortikosteroide sind als Erstlinien-Therapeutika bei der ITP (Immunthrombozytopenie) nach wie vor unverzichtbar. Allerdings sprechen sich nationale und internationale Therapieleitlinien übereinstimmend dafür aus, Steroide nicht länger als 6 Wochen zu applizieren und frühzeitig auf TPO-RA (Thrombopoetinrezeptor-Agonisten) wie Romiplostim umzusteigen – was bei erwachsenen Patient:innen unmittelbar nach Versagen der Erstlinientherapie möglich ist (1-3). So können ITP-Erkrankte, deren Leidensdruck durch die Grunderkrankung ohnehin hoch ist, vor unnötigen kumulativen Steroid-Toxizitäten geschützt werden. Dass ITP-Patient:innen vom frühen Therapiewechsel profitieren, zeigen Erfahrungen aus der Versorgungsroutine, berichteten Expert:innen im Rahmen der 67. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) Ende Februar 2023 in Frankfurt am Main.
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Diagnostik

Integration von Genomanalysen fördert Präzisionsonkologie

Bei einem Drittel aller Patient:innen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen besteht eine Indikation zur genetisch informierten Therapie. Die molekularen Analysemöglichkeiten reichen von einzelnen Mutationshotspots über Panel-Analysen bis zur Ganzgenom-, Exom- und RNA-Sequenzierung. Dabei lassen sich mehr als 20.000 Gene in Tumor- und Normalgewebe erfassen, wovon insbesondere Bereiche mit ungedecktem Therapiebedarf wie seltene Erkrankungen und CUP (carcinoma of unknown primary) profitieren könnten.
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Medizin

AEGEAN-Studie: Durvalumab verbessert das EFS bei NSCLC-Patient:innen

Die positiven High-Level-Ergebnisse einer geplanten Interimsanalyse der placebokontrollierten Phase-III-Studie AEGEAN zeigten für die Behandlung mit Durvalumab in Kombination mit einer neoadjuvanten Chemotherapie vor der Operation und als adjuvante Monotherapie nach der Operation eine signifikante und klinisch bedeutsame Verlängerung des ereignisfreien Überlebens (EFS) im Vergleich zu einer alleinigen neoadjuvanten Chemotherapie mit anschließender Operation bei Patient:innen mit resektablem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) im Frühstadium (IIA–IIIB).
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Medizin

Darolutamid in Kombination mit Docetaxel und ADT beim mHSPC

Ende Februar 2023 erhielt der selektive, nicht-steroidale, orale Androgenrezeptor-Inhibitor (ARI) Darolutamid in Kombination mit Docetaxel und Androgendeprivationstherapie (ADT) auf Basis von Daten aus der Zulassungsstudie ARASENS die Zulassungserweiterung für die Indikation des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC). Dabei handelt es sich um den 1. und bislang einzigen ARI, der in dieser Kombination beim mHSPC zugelassen wurde. Darolutamid ist darüber hinaus bereits seit Mai 2020 dank starker Wirksamkeit und vorteilhafter Verträglichkeit bei Erhalt der Lebensqualität als geeignete Therapieoption für Männer mit nicht-metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom und hohem Risiko für die Entwicklung von Metastasen (Hochrisiko-nmCRPC) verfügbar und als solche in aktuellen Leitlinien (1, 2) sowie in der Praxis etabliert.
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Medizin

Neue Angriffsziele für die CAR-T-Zell-Therapie bei AML

Anders als andere Formen von Blutkrebs ist die akute myeloische Leukämie (AML) derzeit nicht mit der CAR-T-Zell-Immuntherapie behandelbar. Der Grund: Es fehlen die spezifischen molekularen Ansatzpunkte, mit denen bestimmte Immunzellen gezielt AML-Zellen angreifen könnten – damit das Immunsystem den Krebs auch wirklich attackiert. Genau solche Ansatzpunkte haben die beiden Forschungsteams von Prof. Dr. Sebastian Kobold mit Dr. Adrian Gottschlich von der Abteilung für Klinische Pharmakologie des LMU Klinikums und Dr. Carsten Marr mit Moritz Thomas aus dem Institute of AI for Health von Helmholtz Munich entdeckt (1).
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