Journal Onkologie

Operation | Beiträge ab Seite 4

Bei Progress nach systemischer Therapie von metastasierten, gut differenzierten extra-pankreatischen und pankreatischen neuroendokrinen Tumoren (epNET bzw. pNET) standen bislang nur begrenzte Therapieoptionen zur Verfügung. Durch die Zulassung des Multi-Tyrosinkinase-Inhibitors (mTKI) Cabozantinib wird der hohe klinische Bedarf erstmals durch eine zielgerichtete Systemtherapie unabhängig von Primärlokalisation, NET-Grading, SSTR-Status, Tumorfunktionalität und Art der Vortherapie adressiert.
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Ovarialkarzinom

Therapiemanagement des Dysgerminoms: Wo stehen wir heute?

Die Entwicklung der Behandlung bösartiger ovarieller Keimzelltumoren ist eine der erfolgreichsten in der Geschichte der gynäkologischen Onkologie. Das Dysgerminom stellt dabei die häufigste Form bösartiger ovarieller Keimzelltumoren dar. Seit der Einführung der Platin-basierten Chemotherapie in den 1980er Jahren liegen die 5-Jahres-Überlebens­raten für Dysgerminome im Frühstadium bei nahezu 100% und für fortgeschrittene Stadien bei 98%. Trotz dieser bemerkenswerten Erfolge bleiben bei der Routinebehandlung viele Fragen offen, die in dieser Zusammenfassung behandelt werden (1). Einerseits hinsichtlich der chirurgischen Therapie, einschließlich Aspekten wie der Notwendigkeit einer routinemäßigen Omentektomie und Lymphadenektomie sowie der Bedeutung einer vollständigen chirurgischen Resektion und der Option einer fertilitätserhaltenden Operation. Andererseits werden die Chemotherapie und die Frage nach der Möglichkeit einer Deeskalation in frühen Stadien und das Potenzial der neoadjuvanten Chemotherapie in fortgeschrittenen Stadien diskutiert. Schließlich wird ein kurzer Überblick über die aktuellen Entwicklungen neuer medikamentöser Behandlungs­schemata gegeben.
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Urologische Tumoren

Chirurgische Therapie mediastinaler Keimzelltumoren

Mediastinale Keimzelltumoren sind seltene Tumoren des vorderen Mediastinums, die vorwiegend junge Männer betreffen. Histologisch werden sie in Seminome und Nicht-Seminome unterteilt, zu denen einerseits reife Teratome und andererseits aggressive maligne Tumoren (z.B. embryonale Karzinome) gehören. Die Therapie der Wahl bei reifen Teratomen ist die vollständige chirurgische Resektion, die vorzugsweise minimal-invasiv und zunehmend roboterassistiert durchgeführt werden sollte. Seminome und die übrigen Nicht-Seminome erhalten initial eine Platin-basierte Chemotherapie. Bei Seminomen kann in vielen Fällen auf eine Residualtumorresektion verzichtet werden. Bei Nicht-Seminomen wird in jedem Fall eine chirurgische Resektion empfohlen. In diesen Fällen werden überwiegend offene Operationsverfahren angewandt, da häufig vitale Strukturen vom Tumor infiltriert sind und oft ausgedehnte Resektionen erforderlich machen.
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NSCLC

Lungenkrebs in Verbindung mit idiopathischer Lungenfibrose: Herausforderungen und Perspektiven

Eine anhaltende idiopathische Lungenfibrose (IPF) erhöht das Lungenkrebsrisiko. Während bei IPF-Patient:innen am häufigsten Plattenepithelkarzinome auftreten, leiden Raucher:innen am ehesten unter peripheren Adenokarzinomen. Die Behandlung von Lungenkrebs in einer fibrotischen Lunge stellt eine Herausforderung dar, da die Gefahr einer Verschlimmerung der Fibrose besteht. Um die Behandlung zu optimieren und um Therapie-Verzögerungen zu vermeiden, bedarf es einer Überarbeitung der aktuellen Leitlinien zur Früherkennung. Die Verwendung einer 2-Fluor-2-Desoxy-D-Glucose (FDG)-Positronenemissionstomographie (PET)-Computertomographie (CT) ermöglicht eine frühzeitige und zuverlässigere Krebserkennung im Vergleich zur alleinigen CT. Durch den verstärkten Einsatz von Keilresektion, Protonentherapie und Immuntherapie kann die Überlebensrate von IPF-Patient:innen mit Lungenkrebs erhöht werden, indem das Risiko einer Exazerbation verringert wird. Ein aktueller Review hat sich mit diesem Thema beschäftigt, den wir für Sie im Folgenden zusammenfassen.
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Medizin

Darmkrebs: Perioperative Chemotherapie nicht mit verbessertem Gesamtüberleben assoziiert

In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von perioperativem Fluorouracil (5-FU) bei Darmkrebspatient:innen untersucht. Die Studie zeigte, dass bei Darmkrebs der Dukes-Klassen B3 und C mit der zusätzlichen einwöchigen perioperativen Chemotherapie keine Verbesserung des krankheitsfreien- oder Gesamtüberlebens erreicht wurde. Gleiches galt auch für Patient:innen mit Darmkrebs der Dukes-Klasse B2. Die Therapie wurde gut vertragen und beeinflusste nicht die Wundheilung nach der Operation. Unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher traten bei 18% der Patient:innen auf.
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Malignes Melanom

Kutanes Melanom – Wichtige Studien 22/23

Die Behandlung des kutanen Melanoms hat sich auch bei fortgeschrittener Erkrankung vor allem durch zielgerichtete Therapien und Immuncheckpoint-Inhibitoren in den vergangenen 10 Jahren stark verbessert. Die Therapie ist jedoch weiter im Wandel. Wir stellen in dieser Übersicht eine Auswahl kürzlich publizierter Studien vor, die diese Entwicklung vermutlich weiter vorantreiben werden. Der Fokus liegt auf der neoadjuvanten Therapie, die Gegenstand intensiver Forschungstätigkeit ist. Aber auch adjuvante Therapiemöglichkeiten in den Stadien II-IV und Behandlungsoptionen im metastasierenden Stadium werden aufgegriffen.
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Mammakarzinom

Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom

Das innovative Fortbildungskonzept GynOnkoNow vernetzt deutschlandweit gynäkologisch-onkologische Expert:innnen und Therapeut:innen in Klinik und Praxis. Am 24. Mai 2023 fand diese Veranstaltung zum Thema „Immunonkologie beim frühen tripelnegativen Mammakarzinom (TNBC)“ erstmals statt. Exzellent moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Christian Jackisch aus Offenburg, der im zentralen Studio (Hub) von Prof. Dr. Marc Thill aus Frankfurt und Prof. Dr. Thorsten Kühn aus Esslingen unterstützt wurde. Aus dem Hub heraus wurde die Veranstaltung deutschlandweit in 8 Satelliten-Locations übertragen. Vor Ort in München leitete Prof. Dr. Scholz von der München Klinik, Chefarzt der Frauenkliniken Harlaching und Neuperlach den lokalen Satelliten. Er moderierte die Diskussionen, sammelte die Fragen der Teilnehmer:innen und übermittelte die Statements aus der Gruppe zu spezifischen Themenpunkten in den Hub.
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Medizin

Schonendere OP bei Gebärmutterhalskrebs

Patientinnen mit einem Gebärmutterhalstumor im Frühstadium wurden bisher mit einer großen Radikaloperation behandelt. Doch eine neue, internationale Vergleichsstudie mit Beteiligung der Frauenklinik des LMU Klinikums zeigt nun: Eine kleinere, viel schonendere Operation bringt für die betroffenen Frauen keinerlei Nachteile. Im Gegenteil: Die Patientinnen profitieren sogar davon, wie die bisher gemachten Erfahrungen im Rahmen der Studie zeigen. Und: „Wir setzen diese neuen Erkenntnisse ab sofort in unserer Klinik in die Praxis um“, sagt Prof. Dr. Sven Mahner, Direktor der Frauenklinik und Leiter der Studie in Deutschland.
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Medizin

Nicht nur bei Hodentumoren an Fertilitätserhalt denken

Der Schock einer potenziell tödlichen Krebsdiagnose, das möglicherweise junge Alter der Betroffenen, Scham sowie Unsicherheit über die Kostenübernahme: Es gibt viele Gründe, warum die Kryokonservierung von Ei- oder Samenzellen und von Eierstock- oder Hodengewebe bisher längst nicht alle Patient:innen erreicht. Die Deutsche Gesellschaft für Andrologie e.V. (DGA) setzt sich für mehr Aufklärung der Öffentlichkeit, aber auch von Ärzt:innen, ein und verweist auf die Leitlinie zum Fertilitätserhalt bei onkologischen Erkrankungen, die Betroffenen und Behandlern konkrete Orientierungshilfe bietet.
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Medizin

Zulassungsempfehlung für Nivolumab plus Chemotherapie beim resezierbaren NSCLC mit PD-L1-Expression ≥ 1% und hohem Rezidivrisiko

Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat die Zulassung von Nivolumab in Kombination mit einer Platin-basierten Chemotherapie zur neoadjuvanten Behandlung des resezierbaren nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC) bei Erwachsenen mit hohem Rezidivrisiko empfohlen, deren Tumorzellen eine PD-L1-Expression ≥ 1% aufweisen. Die Europäische Kommission, die für die Zulassung von Arzneimitteln in der Europäischen Union (EU) zuständig ist, wird die Empfehlung des CHMP nun prüfen.
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Ovarialkarzinom

PRIMA-Studie: Prädiktoren für Langzeit-PFS unter Niraparib-Erhaltung beim Ovarialkarzinom

PARP-Inhibitoren spielen eine zentrale Rolle in der Erstlinien-Erhaltungstherapie von Patientinnen mit primärem epithelialem Ovarialkarzinom (EOC). Der PARP-Inhibitor Niraparib ist als Monotherapie zur Erhaltungstherapie beim rezidivierten platinsensiblen, gering differenzierten serösen Karzinom der Ovarien, der Tuben oder mit primärer Peritonealkarzinose zugelassen, wenn nach platinbasierter Chemotherapie eine komplette (CR) oder partielle Remission (PR) erreicht wurde. Nun gibt eine aktuelle Posthoc-Analyse der Zulassungsstudie PRIMA (1), die bei der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2023 vorgestellt wurde, Hinweise auf prädiktive Faktoren, die mit einem progressionsfreien Überleben von mindestens 2 Jahren einhergehen (2).
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SCLC

SCLC 2023: Das ist neu in der Onkopedia-Leitlinie

Platin/Etoposid und Strahlentherapie sind nach wie vor wichtige Komponenten der Therapie des kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC). Inzwischen ist die Therapie jedoch vielfältiger und auch wirksamer geworden (Abb. 1). Liegt eine lokal begrenzte Erkrankung vor (limited disease), besteht die Standardtherapie in der Regel in einer simultanen Chemo-Strahlentherapie. Die 5-Jahres-Überlebenschance liegt hiermit bei 30-35%. Bei sehr kleinem Tumor ohne mediastinalen Lymphknotenbefall (T1-2 N0-1) stellt die Operation mit adjuvanter Chemotherapie eine Alternative dar. Liegt hingegen ein metastasiertes SCLC vor, bildet die kombinierte Immun-Chemotherapie, bestehend aus Atezolizumab oder Durvalumab + Platin/Etoposid, die erste Therapielinie. Damit bietet die Immuntherapie erstmals auch SCLC-Patient:innen mit extensive disease (ED) eine Perspektive. Das spiegelt sich in der im Januar 2023 aktualisierten Onkopedia-Leitlinie wider. Im Folgenden sind einige wichtige Änderungen mit Fokus auf die Erst­linientherapie aufgezeigt.
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Thorakale Tumoren

Zweitlinientherapie des malignen Pleuramesothelioms

Für die Zweitlinientherapie des malignen Pleuramesothelioms (MPM) stehen nur wenige, durch wissenschaftliche Evidenz abgesicherte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die Phase-II-Studie MiST2 zeigte ein vielversprechendes klinisches Aktivitätssignal für Abemaciclib bei Patient:innen mit p16ink4A-negativem Mesotheliom (1). Hingegen erwies sich ein zielgerichteter Ansatz mit dem Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC) Anetumab-Ravtansin bei MPM-Patient:innen gegenüber einer Monotherapie mit Vinorelbin im Hinblick auf das progressionsfreie Überleben (PFS) als nicht überlegen (2). Für den ersten Vertreter der Enhancer of Zeste Homolog 2 (EZH2)-Inhibitoren, Tazemetostat, konnte in einer weiteren Phase-II-Studie bei Patient:innen mit messbar rezidiviertem oder refraktärem MPM kein Wirksamkeitssignal erfasst werden (3).
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Medizin

Transorale Laserchirurgie bei Kehlkopfkrebs: Schonende Methode verbessert Lebensqualität

Nach einer Tumoroperation am Kehlkopf können Patient:innen für ihr Leben gezeichnet sein: Der Halsschnitt, über den der Zugang zum Kehlkopf bei der klassischen transzervikalen Operationstechnik erfolgt, hinterlässt Narben, vor allem aber können Stimme und Schluckfunktion dauerhaft beeinträchtigt sein. Eine Alternative bietet die Tumorentfernung mithilfe der transoralen Laserchirurgie (TLM), bei der die Mundöffnung für den Zugang genutzt wird.
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Medizin

Chirurgie kolorektaler Karzinome: Erfolgsaussichten steigen mit höheren Fallzahlen

In einer Reihe von Prüfaufträgen, die der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) erteilt hat, geht es um die Frage, ob bei bestimmten Operationen ein Zusammenhang zwischen der Menge der pro Krankenhaus erbrachten Leistung und der Qualität des Behandlungsergebnisses nachweisbar ist. Für die Chirurgie kolorektaler Karzinome liegt nun der Rapid Report des IQWiG vor.
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Medizin

Melanom: Zielgerichtete Therapie, Immuntherapie und therapeutische Impfung

Die Behandlung des malignen Melanoms hat sich auch bei fortgeschrittener Erkrankung in den letzten 10 Jahren stark verbessert. Zielgerichtete Therapien und Immuncheckpoint-Inhibitoren haben positive Auswirkungen auf das Langzeitüberleben der Krebskranken. Welche therapeutischen Säulen die Hautkrebstherapie tragen, für wen diese Behandlungsansätze infrage kommen und welche neuen Möglichkeiten die mRNA-Technologie bietet, diskutieren Expert:innen auf der 52. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. (DDG) vom 26. bis 29. April 2023 in Berlin.
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Hämatologie

Prophylaxe mit Emicizumab jetzt auch bei moderater Hämophilie A

Bislang erhalten überwiegend Patient:innen mit einer schweren Hämophilie eine prophylaktische Behandlung. Im Februar 2023 wurde die Zulassung für Emicizumab auf die moderate Hämophilie mit schwerem Blutungsphänotyp erweitert. In der HAVEN 6-Studie mit Patient:innen mit überwiegend moderater Hämophilie kam es unter Prophylaxe mit Emicizumab zu einer Reduktion der Blutungsrate und zu einer effektiven Kontrolle der Blutungen.
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Medizin

Pankreaskarzinom: Krankenhauswahl entscheidet über Lebenserwartung

Das Pankreaskarzinom gehört zu den gefürchtetsten Krebsarten überhaupt. Da es in der Regel zunächst nur unspezifische Symptome verursacht, wird es oft erst in fortgeschrittenem Stadium erkannt. In 50% der Fälle hat es dann bereits Metastasen gebildet. 90% der Erkrankten sterben innerhalb der ersten 5 Jahre (1). Neben der späten Diagnose hat auch die Behandlung einen großen Einfluss auf das Überleben. Denn die Operation ist sehr anspruchsvoll und komplikationsträchtig. Nicht einmal die Hälfte der Patient:innen spricht auf die primäre Behandlung mit Chemotherapie an. Da die Tumorzellen ihre molekulare Identität schnell ändern, sind auch zielgerichtete oder Immuntherapien bislang nur wenig effektiv. Anlässlich des 140. Deutschen Chirurgie Kongresses (DCK 2023) diskutieren Expert:innen, welche Operationstechniken und Therapieregimes vielversprechend sind und wie diese, eingebettet in multimodale Behandlungspläne, die Überlebenschancen verbessern. Sie fordern, dass Pankreaskrebs zum Wohle der Patient:innen nur noch in ausgewiesenen Pankreaszentren behandelt werden sollte.
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Medizin

Hepatozelluläres Karzinom: Aktueller Therapiestandard künftig auch in der Adjuvanz?

Die Kombination aus Atezolizumab plus Bevacizumab konnte bereits in einer positiven Interimsanalyse der Studie IMbrave050 bei Patient:innen mit hepatozellulärem Karzinom (HCC) das Rezidivrisiko um 28% senken. Diese Daten wurden auf der Jahrestagung der American Association for Cancer Research (AACR) 2023 vorgestellt und sind die ersten positiven Phase-III-Daten zur adjuvanten Behandlung des HCC überhaupt (1).
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