Nierenkrebs: OpeRa-Studie bestätigt Sicherheit und Wirksamkeit der roboterassistierten Nierenteilresektion
Die operative Entfernung von Nierentumoren bei Erhalt der Niere und somit der Nierenfunktion ist ein Bestandteil der Behandlung von Nierenkrebs. Neben der offenen Operation kommt zunehmend die minimalinvasive Methode mit mehreren kleinen Inzisionen zum Einsatz. Hierbei werden vermehrt roboterassistierte Operationssysteme verwendet. Ziel der Studie OpeRa1 war es, die roboterassistierte Nierenteilresektion (RAPN) mit der offenen Nierenteilresektion (OPN) bei komplexen Nierentumoren zu vergleichen.
Bessere Ergebnisse durch roboterassistierte Nierenteilresektion
In 12 deutschen Studienzentren wurden Patient:innen mit Nierentumoren mittlerer bis hoher Komplexität randomisiert entweder der RAPN- oder der OPN-Gruppe zugeteilt. Erfasst wurden Komplikationen des Eingriffs sowie u.a. onkologische Sicherheit, Erhalt der Nierenfunktion, Schmerz und Schmerzmedikation. Zudem wurden die Operierten nach ihrer Lebensqualität bis ein Jahr nach der Operation befragt. Beide Operationsmethoden ermöglichten eine erfolgreiche Tumorentfernung und einen vergleichbaren Erhalt der Nierenfunktion. Es konnte gezeigt werden, dass sich Patient:innen, die eine RAPN erhalten haben, früher mobil waren und das Krankenhaus früher verlassen konnten. Sie berichteten zudem über weniger Schmerzen trotz geringerem Verbrauch an opioiden Schmerzmitteln [1].
Ergebnisse sind statistisch nicht signifikant
„Obwohl die Patientenzahl nicht ausreichte, um einen statistisch signifikanten Unterschied in der Komplikationsrate nachzuweisen, konnten die bereits im Vorfeld vermuteten Vorteile der roboterassistierten Nierenteilresektion hinsichtlich Regeneration, Lebensqualität und Schmerz nach der Operation eindrücklich gezeigt werden", sagt Prof. Dr. Marc-Oliver Grimm, Direktor der Klinik für Urologie am Universitätsklinikum Jena. Die Studie wurde nach 117 roboterassistierten und 90 offenen Operationen vorzeitig aufgrund mangelnder Rekrutierung beendet.
Fazit für die Praxis: Patientenpräferenz durch verbesserte Erholung und Lebensqualität
Die Ergebnisse bestätigen die Sicherheit und Wirksamkeit der roboterassistierten Chirurgie als minimalinvasive Option zur Nierenteilresektion, insbesondere bei komplexen Nierentumoren. Viele Teilnehmende der Studie entschieden sich gegen eine offene Operation und für die roboterassistierte minimalinvasive Methode. Die potenziell verbesserte Erholung und Lebensqualität erklären dabei möglicherweise die Patientenpräferenz und sollten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden.
Quelle:Intuitive Surgical
Literatur:
- (1)
Grimm M.-O. et al. (2025) Open versus robotic-assisted partial nephrectomy in patients with intermediate/high-complexity kidney tumours: final results of the randomised, controlled, open-label, multicentre trial OpeRa. Ann Oncol. 2025 Apr 16:S0923-7534(25)00159-0, DOI: 10.1016/j.annonc.2025.04.005.