Mathias-Freund-Preis erstmals verliehen: Ehrenamt im Fokus
Mit dem Mathias-Freund-Preis würdigt die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs herausragende Initiativen, die sich für die Verbesserung der Versorgung sowie der Lebensqualität junger Menschen mit Krebserkrankungen einsetzen. Überreicht wurde die Auszeichnung im Rahmen des TREFFPUNKTE-Jahrestreffens in Berlin, einem bundesweiten Netzwerktreffen für junge Betroffene, das Austausch und Partizipation in den Mittelpunkt stellt. Der Preis ging in diesem Jahr an die Segelrebellen.
Gedenken an Professor Freund und gezielte Projektförderung
Mit dem Mathias-Freund-Preis erinnert die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs an ihren Initiator Prof. Dr. Mathias Freund, der sich über Jahrzehnte hinweg für die Verbesserung der medizinischen und psychosozialen Versorgung von jungen Krebspatient:innen und deren oft sehr spezifischen Problemstellungen eingesetzt hat. Das Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro stammt aus zahlreichen Kondolenzspenden, die nach dem Tod von Prof. Freund im Jahr 2023 eingegangen sind – ein Ausdruck großer Wertschätzung und Anteilnahme, der nun gezielt der Förderung von Projekten zugutekommt, die jungen Erwachsenen mit Krebs eine bessere Lebensperspektive eröffnen.
Preis für Engagement in der Versorgung junger Krebspatient:innen
Der Preis wird künftig alle 2 Jahre verliehen und richtet sich an Einzelpersonen, Gruppen oder gemeinnützige Organisationen, die mit innovativen Ideen und nachhaltigem Engagement zur Verbesserung der Lebens- und Versorgungssituation junger Betroffener beitragen. Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an die Segelrebellen für ihr besonderes Engagement, jungen Erwachsenen nach einer Krebserkrankung durch gemeinsame Segelreisen neue Perspektiven und gestärktes Selbstvertrauen zu vermitteln – von Betroffenen für Betroffene. „Mit dem Mathias-Freund-Preis ehren wir nicht nur das außergewöhnliche ärztliche und menschliche Lebenswerk von Prof. Freund, sondern unterstützen darüber hinaus gezielt Menschen, die seine Vision einer besseren Versorgung junger Erwachsener mit Krebs in die Zukunft tragen“, so Michael Oldenburg, Vorstand der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs.
TREFFPUNKTE-Jahrestreffen als Plattform für Austausch
Direkt im Anschluss an die Preisverleihung startete das jährliche TREFFPUNKTE-Jahrestreffen – das zentrale Vernetzungsformat der Stiftung. Auch 2025 war das Treffen bereits im Vorfeld ausgebucht: Mehr als 50 junge Erwachsene mit und nach einer Krebserkrankung kamen in Berlin zusammen, um sich offen über persönliche Erfahrungen auszutauschen, neue Impulse zu erhalten und die Arbeit der Stiftung aktiv mitzugestalten.
Netzwerk aus über 1.000 Betroffenen wächst weiter
Seit 2016 bilden die TREFFPUNKTE ein bundesweites Netzwerk aus mittlerweile über 1.000 jungen Betroffenen. Sie schaffen Räume für ehrliche, oft auch emotionale Gespräche – jenseits des medizinischen Alltags und getragen von gegenseitigem Respekt und Vertrauen. In Workshops und Gesprächsformaten standen Themen im Fokus, die im Klinikalltag mitunter keinen ausreichenden Platz finden: etwa Sexualität nach der Erkrankung und berufliche Wiedereingliederung. Besonders wertvoll war erneut das Format „Meet the Doc“, bei dem Ärztinnen und Ärzte aus dem Netzwerk der Stiftung auf Augenhöhe mit den Teilnehmenden ins Gespräch kamen – etwa zu Fragen der Nachsorge oder psychosozialen Unterstützungsangeboten.
Fachlicher Dialog als Quelle für neue Impulse
„Der Austausch mit den Betroffenen ist für mich enorm bereichernd. Hier entsteht ein ehrlicher, direkter Dialog, der weit über das hinausgeht, was in einem klassischen Arztgespräch möglich ist. Es ist für mich immer wieder ein persönlicher Check-in: Was bewegt die jungen Menschen aktuell? Was brauchen sie – und wie kann ich mit meiner Erfahrung unterstützen?“, so Prof. Dr. Inken Hilgendorf, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung und stellvertretende Klinikdirektorin am Universitätsklinikum Jena.
Quelle:Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs