Journal Onkologie

Medizin | Beiträge ab Seite 97

Erstmals ist in Deutschland eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient:innen mit monoklonaler Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) und für Betroffene mit Multiplem Myelom erschienen. Das Leitlinienprogramm Onkologie hat die S3-Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) e.V. und unter Mitwirkung von 24 Fachgesellschaften sowie weiteren Organisationen herausgegeben. Das Ziel ist es, evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und daraus Standards für die Diagnostik und Therapie von Betroffenen mit MGUS oder Multiplem Myelom in Deutschland zu etablieren.
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Medizin

MM: Lenalidomid-Generikum ab sofort verfügbar

Die Therapie onkologischer Erkrankungen erfordert viel Expertise. Mit mehr als 28 Mio. jährlichen Einzeldosen für Krebstherapien (1) gehört die Accord Healthcare zu den führenden Unternehmen auf diesem Gebiet. Mit der Einführung von Lenalidomid Accord Hartkapseln wächst das onkologische Portfolio um ein Arzneimittel, das in allen 4 Indikationen mit dem Original-Medikament* identisch ist. Durch das Einsparpotenzial von bis zu 15,4% (2) bieten Lenalidomid Accord Hartkapseln hier eine kostengünstige Option.
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Medizin

Wie lässt sich der Bestrahlungserfolg bei Hirntumoren vorhersagen?

Die Dresdner Wissenschaftlerin Dr. Annekatrin Seidlitz konnte zeigen, dass die kombinierte Nutzung der Bildgebungsverfahren PET und MRT bei Patient:innen mit einem aggressiven Hirntumor deutlich mehr Informationen für eine individuelle Therapie liefert. Die bei der Bildgebung eingesetzte radioaktiv markierte Aminosäure Methionin liefert vor Therapiebeginn Hinweise darauf, wo der Tumor nach der Therapie erneut auftreten könnte. Die Stiftung Hochschulmedizin Dresden würdigte die Veröffentlichung der Studienärztin mit einem Carl Gustav Carus Förderpreis. Dr. Seidlitz kann sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen, finanziert von der Medizinischen Fakultät der TU Dresden.
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Urologische Tumoren

Hoffnung auf Immuntherapie beim fortgeschrittenen Peniskarzinom?

Die Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom des Penis ist schlecht. Nur jeder Fünfte überlebt 2 Jahre diese Diagnose (1). Nach präklinischen Untersuchungen können diese Karzinome eine deutliche Infiltration von Immunzellen und eine hohe Expression des Biomarkers Programmed Death-Ligand 1 (PD-L1) aufweisen. Daher prüfte die PERICLES-Studie den Einsatz eines Checkpoint-Inhibitors in dieser Situation.
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Medizin

Das Frankfurter Symposium setzt erneut die Standards in der medizinischen Fortbildung

Das Frankfurter Symposium wurde vor 7 Jahren gemeinsam von der MCI Healthcare Academy und Prof. Dr. Salah-­Eddin Al-Batran, Chefarzt am Krankenhaus Nordwest und Geschäftsführer des Instituts für Klinische Krebsforschung (IKF) in Frankfurt, als ein sehr partizipatives und praxisrelevantes Fortbildungsformat rund um neueste Studien und aktuelle Therapiestandards der gastrointestinalen (GI) Onkologie entwickelt. Im September 2021 startete das Symposium nun im neuen Design als Community unter dem Namen Frankfurter Symposium 365. In Kooperation mit dem IKF werden regelmäßig Aspekte rund um Arzt-initiierte Studien in Deutschland berücksichtigt wie z.B. Study of the Month oder IKF-Studientreffen.
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Urothelkarzinom

Pembrolizumab + Sacituzumab govitecan: Auf der Suche nach neuen Bausteinen für die Therapie des mUC

Für Patient:innen mit metastasiertem Urothelkarzinom (mUC), die nach einer platinbasierten Chemotherapie (PBC) keine anhaltende Krankheitskontrolle erreichen, stellen Checkpoint-Inhibitoren eine Standardbehandlungsoption dar. In einer Kohorte der Plattformstudie TROPHY-U-01 wurde der Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab (Pembro) jetzt mit Sacituzumab govitecan (SG) kombiniert. SG ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), dessen Antikörper spezifisch an das Antigen das Trophoblasten-Zelloberflächen-Antigen 2 (Trop-2) bindet. Trop-2 wird von verschiedenen soliden Tumoren stark exprimiert und bietet daher eine interessante Struktur, um einen zytotoxischen Wirkstoff – hier den Topoisomerase-I-Inhibitor SN-38 – gezielt zur Tumorzelle zu bringen.
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Medizin

mUC: Welche Patient:innen erhalten Platin-basierte Therapien?

Die Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) empfehlen die Erstlinienbehandlung von metastasierten Urothelkarzinomen (mUC) auf Grundlage der Eignung für Cisplatin und Platin. Bislang haben die meisten Real-world-Analysen den von Ärzt:innen bestätigten Eignungsstatus nicht berücksichtigt. Das „Adelphi mUC Disease-Specific Programme“, eine Point-in-Time-Studie, schloss diese Lücke mit der Zusammenfassung der Kriterien des Real-world-Settings, anhand derer die Platin-Eignung (PE) und die darauf basierende Erstlinienbehandlung bestimmt werden.
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Prostatakarzinom

Der nächste Intensivierungsschritt: Tripeltherapie bei mHSPC

Der selektive Androgenrezeptor-Antagonist Darolutamid wird aktuell zur Behandlung des nicht-metastasierten, kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (nmCRPC) eingesetzt. Die ARASENS-Studie prüft die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs in Kombination mit einer Androgenentzugstherapie (ADT) und Docetaxel beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC). Die Hinzunahme von Docetaxel zur ADT ist mit einer Level-1-Evidenz für ein verbessertes Gesamtüberleben (OS) ein Standard bei mHSPC. Im Vergleich zu diesem Standard kann die frühe Kombination von Darolutamid mit ADT und Docetaxel das Gesamtüberleben (OS) der Patienten nach den Ergebnissen der ARASENS-Studie weiter verlängern, berichtete Prof. Dr. Matthew Raymond Smith vom Massachusetts General Hospital Cancer Center in Boston, USA, anlässlich des 2022 ASCO GU-Symposiums (1).
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Prostatakarzinom

mCRPC: PARP-Inhibitor in der Erstlinientherapie verzögert Progress

In einer Phase-II-Studie mit Docetaxel-vorbehandelten Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) hatte Olaparib, ein Inhibitor der Poly(Adenosindiphosphat–Ribose)-Polymerase (PARP), zusätzlich zu Abirateronacetat plus Prednison (AAP) das radiologisch progressionsfreie Überleben (rPFS) gegenüber Placebo-AAP verbessern können. Eine Phase-III-Studie bestätigt jetzt die Effektivität dieser Kombination in der Erstlinientherapie des mCRPC (1).

 
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Medizin

Wie sieht die optimale Behandlung einer Dysphagie aus?

Schluckstörungen können vielfältige Ursachen haben: Von neurogenen Störungen über eine eosinophile sophagitis (EoE) bis hin zu Kopf-Hals-Tumoren. Es bedarf daher einer umfassenden interdisziplinären Diagnostik, um eine zielgerichtete möglichst kausal orientierte Therapie der Dysphagie gewährleisten zu können. Was beim Management von Schluckstörungen zu beachten ist, wurde von Expert:innen beim 29. Gastroenterologischen Seminar der Falk Foundation e.V. in Leipzig erläutert.
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Medizin
Update vom ASH 2021 zur CML

CML: Welche Optionen stehen in der Blastenkrise zur Verfügung?

Anlässlich des Kongresses der American Society of Hematology (ASH) 2021 stellten die Autor:innen der multizentrischen Phase-III-Studie ASCEMBL neue Daten zu Asciminib versus Bosutinib in der Drittlinientherapie der chronischen myeloischen Leukämie (CML) vor (1). Anders als konventionelle Tyrosinkinaseinhibitoren (TK)I bindet Asciminib an die Myristoyl-Bindungsstelle (STAMP) von BCR-ABL1 und wies daher auch bei Resistenz oder Unverträglichkeit gegen herkömmliche TKI eine gute Wirksamkeit auf.
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NSCLC

KRAS G12C-mutiertes NSCLC: gezielte Therapie mit Sotorasib möglich

Mit dem KRAS G12C-Inhibitor Sotorasib, der im Januar 2022 die EU-Zulassung erhielt, steht erstmals eine zielgerichtete Therapie für erwachsene Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) mit KRAS G12C-Mutation zur Verfügung, bei denen nach mindestens einer vorherigen systemischen Therapie eine Progression festgestellt wurde (1). Voraussetzung für den Einsatz der neuen Substanz ist der Nachweis der KRAS G12C-Mutation mit einem validierten Test (1). In der zulassungsrelevanten Phase-II-Studie CodeBreaK 100 profitierten Patient:innen mit NSCLC mit KRAS G12C-Mutation von Sotorasib mit einem raschen, tiefen und langanhaltenden Ansprechen bei guter Verträglichkeit (2), betonten Expert:innen bei der Launch-Pressekonferenz für Sotorasib.
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Medizin

Welche Patient:innen bilden Metastasen?

Warum sich bei manchen Patient:innen Metastasen bilden und bei andere nicht, ist weitgehend unklar. Forschende um ISTA-Professorin Daria Siekhaus tragen nun dazu bei, diesen Prozess bei bestimmten Krebsarten besser zu verstehen. Sie haben die Rolle eines Proteins namens MFSD1 unter die Lupe genommen. Das Team wurde auf das Protein aufmerksam, als es herausfand, dass ein verwandtes Protein die Zellmigration in Fruchtfliegen beeinflusst.
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Medizin

Erste roboterassistierte Entfernung eines Ohrspeicheldrüsentumors

Zum ersten Mal weltweit haben Spezialist:innen in Kiel einen Tumor der Ohrspeicheldrüse (Glandula Parotis) mit Hilfe roboterassistierter Technologie minimalinvasiv entfernt. Im Gegensatz zu bisherigen Operationsmethoden waren dafür nur minimale Schnitte am Hals nötig. Zwar sind diese Tumoren häufig gutartig, sie müssen aber dennoch entfernt werden, weil sie wachsen und bösartig entarten können. Im Einsatz dieser innovativen Methode erwies sich laut Expert:innen der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) als vorteilhaft, dass der Eingriff wenig beeinträchtigend auf den postoperativen Verlauf der Patienten hinsichtlich Schwellung, Schmerzen und kosmetischer Veränderung auswirkte. Insbesondere die Mimik des Patienten war unbeeinflusst. Mit Hilfe des Roboters können zudem anatomisch versteckt und chirurgisch ungünstig liegende Tumoren – wie bei dem Patienten in Kiel – besser erreicht werden. Der 24-Jährige konnte nach erfolgreicher Operation schon nach wenigen Tagen schmerzfrei das Krankenhaus verlassen.
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Medizin

Lymphom-Patient erkrankt zweimal an COVID-19*

Im Dezember 2018 wird bei Oliver T.* ein follikuläres Lymphom diagnostiziert. Der 42-jährige erhält eine konventionelle Chemotherapie in Kombination mit Rituximab. Dies geschah zuletzt ambulant im Oktober 2020. Am 2. Oktober kommt der junge Vater mit einer schweren COVID-19-Erkrankung in stationäre Behandlung. Zwei Monate später kann er entlassen werden. Das Virus scheint besiegt zu sein, denn zu diesem Zeitpunkt lassen sich keine SARS-CoV-2-Genomäquivalente mehr bei dem Patienten nachweisen.
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Medizin

Mammakarzinom: Dosiseskalation vermeidet Diarrhö unter Neratinib

In der CONTROL-Studie (1) wurden 563 Patientinnen mit HER2-positivem Brustkrebs im Frühstadium (eBC) für 1 Jahr mit Neratinib behandelt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Diarrhö-Prophylaxe oder die Anwendung eines Dosiseskalationsplans für Neratinib in Kombination mit Loperamid (bei Bedarf) zu Beginn der Behandlung die Inzidenz, Schwere und Dauer von schwerer Neratinib-induzierter Diarrhö reduziert. Die verbesserte Verträglichkeit ermöglichte es insbesondere den Patientinnen der „Dosiseskalations“-Kohorte der Studie die vorgesehene Behandlungsdauer von 1 Jahr zu komplettieren und somit besser von der Therapie zu profitieren.
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Medizin
Update vom ASH 2021 zu Myelofibrose und Polycythaemia Vera

Polycythaemia Vera: Einfluss der JAK2-V617F-Mutation auf Thromboserisiko

Thromboembolische Ereignisse sind eine wichtige Komplikation der Polycythaemia Vera (PV) und stellen die häufigste Ursache für deren Mortalität und Morbidität dar. Zu den etablierten Risikofaktoren für Thrombosen bei PV-Patient:innen zählen ein Alter über 60 Jahre, thromboembolische Ereignisse in der Vorgeschichte, eine Leukozytose und kardiovaskuläre Risikofaktoren (1). In einer retrospektiven Analyse konnte gezeigt werden, dass die Allelfrequenz der PV-assoziierten JAK2V617F-Mutation ebenfalls einen starken prädiktiven Marker für das Auftreten von venösen Thrombosen darstellt (2).
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Medizin

„Booster“-Impfung gegen COVID bei Krebs?

Menschen, die an einer Krebserkrankung leiden, erhalten oft immunsupprimierende Therapien, die die eigenen Abwehrkräfte schwächen. Das macht sie für einen schweren Krankheitsverlauf im Falle einer Corona-Infektion besonders gefährdet. Eine Studie der MedUni Wien konnte nun zeigen, dass viele dieser Betroffenen nach der dritten Impfung („Booster“) gegen das SARS-CoV-2-Virus eine ausreichende Immunität aufbauen können. Die Ergebnisse wurden aktuell im international renommierten Fachjournal „European Journal of Cancer“ veröffentlicht.
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