Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 66

Nach einer endokrinen Therapie entwickeln bis zu 40% der Patient:innen mit ER+/HER2-negativem metastasierten Mammakarzinom aktivierende ESR1-Mutationen, die mit einer endokrinen Resistenz einhergehen und das Fortschreiten der Krankheit begünstigen können.1-7 Die Liquid Biopsy ermöglicht den nicht-invasiven, zuverlässigen Nachweis der ESR1-Mutation und sollte bei Fortschreiten der Krankheit durchgeführt werden, um eine zielgerichtete Therapie einleiten zu können.8-10
Lesen Sie mehr 
Das Mammakarzinom-Screening mittels digitaler Brust-Tomosynthese (DBT) und synthetischer Mammographie (SM) verbessert die Erkennung invasiver Tumoren im Vergleich zur digitalen Mammographie (DM). Im Folgenden fassen wir die Ergebnisse einer explorativen Subanalyse der interdisziplinären TOSYMA (Tomosynthesis plus Synthesized Mammography)-Studie zusammen. In dieser Studie werden die prognostischen Eigenschaften der durch die Kombination von DBT und SM (DBT + SM) entdeckten Tumoren hinsichtlich Tumorstadium, histologischem Grad, Alter der Patientin und Brustdichte im Vergleich zu Tumoren, die durch das konventionelle DM-Screening entdeckt wurden, untersucht. Das DBT + SM-Screening zeigt eine höhere Entdeckungsrate von invasivem Brustkrebs vom Grad 2 oder 3 im Frühstadium als das DM-Screening, insbesondere bei Frauen im Alter von 60-70 Jahren mit dichtem Brustgewebe.
Lesen Sie mehr 
Mit jährlich 70.000 Neuerkrankungen in Deutschland führt Brustkrebs die Statistik der häufigsten Krebsarten bei Frauen an, ca. 17.850 Frauen sterben jedes Jahr an der Krankheit. Derzeit erkrankt eine von 8 Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko mit zunehmenden Alter. Jüngere Frauen sind nur selten betroffen, erst ab dem 40. und besonders ab dem 50. Lebensjahr erhöht sich das Risiko, um ab dem ca. 70. Lebensjahr wieder abzusinken. Das mittlere Erkrankungsalter für Brustkrebs liegt mit ca. 64 Jahren einige Jahre unter dem Durchschnitt aller Krebserkrankungen, wobei jede 4. Betroffene jünger als 55 Jahre und jede 10. jünger als 45 Jahre alt ist. Die Zahl der Sterbefälle sinkt seit einigen Jahren trotz der steigenden Rate an Neuerkrankungen (1, 2). Das primäre Mammakarzinom ist heute erfolgreicher behandelbar als je zuvor – mit gezielteren und oft weniger belastenden Methoden. Eine Therapieoption stellt die auf Körpersegmente beschränkte regionale Chemotherapie dar, welche Zytostatikaresistenzen durchbrechen kann und unter geringer Toxizität eindrucksvolle Remissionen und Palliation schafft.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend
Serie: Neue Therapiekonzepte – Teil 3

Bispecific T-cell Engager – Brücke zwischen T-Zellen und Tumorzellen

10 Jahre nach Zulassung des ersten Bispecific T-cell Engager (BiTE) zur Therapie der akuten lymphatischen Leukämie (ALL) ist Tarlatamab zur Therapie von fortgeschrittenem kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC) im beschleunigten Review der amerikanischen Zulassungsbehörde (FDA). Die Entwicklung schielt bereits auf weitere Anwendungen der Wirkstoffklasse außerhalb der Onkologie.
Lesen Sie mehr 
Entitätsübergreifend
Interview mit PD Dr. med. Christoph Oing, PhD, Newcastle upon Tyne, England

„Burnout geht uns alle an!“

Burnout ist ein großes Problem in der Onkologie, das jüngere Kolleg:innen und Frauen in besonderem Maß betrifft. Der ESMO Resilience Task Force geht es darum, die Arbeitssituation der Onkolog:innen zu verbessern, Stressoren zu reduzieren und die Job-Zufriedenheit zu erhöhen (1). „Dazu müssen wir Burnout entstigmatisieren“, meinte der Onkologe PD Dr. Christoph Oing, Newcastle upon Tyne, England, im Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE.
Lesen Sie mehr 
Gastrointestinale Tumoren

Perioperative Therapie des Adenokarzinoms des Magens und des gastroösophagealen Übergangs

Gastroösophageale Adenokarzinome (AEG) werden häufig in fortgeschrittenen metastasierten Stadien diagnostiziert. Dies limitiert die Möglichkeiten einer kurativen Behandlung. Bei lokal fortgeschrittenem Magenkarzinom und AEG ist die perioperative Chemotherapie nach FLOT (5-Fluorouracil, Folinsäure, Oxaliplatin, Docetaxel)-Regime eine etablierte Standardtherapie. Für die Übergangskarzinome wird derzeit die optimale Strategie – perioperative Chemotherapie vs. neoadjuvante Radio­chemotherapie (RCTx) – in Phase-III-Studien evaluiert. Die Implementierung der Immuntherapie in perioperative Konzepte zeigt Verbesserungen hinsichtlich pathologischer Komplettremissionen (pCR), jedoch ist der Einfluss auf das Langzeitüberleben noch unklar. Aktuelle Daten bei Patient:innen mit Mikrosatelliten-Instabilität (MSI-H/dMMR) deuten darauf hin, dass bei diesen Tumoren ggf. eine neo­adjuvante/definitive Immuntherapie die perioperative Chemotherapie ersetzen könnte. Randomisierte Studien dazu stehen noch aus. Die sich rasch weiterentwickelnden Behandlungskonzepte zeigen das Potenzial personalisierter, multimodaler Therapieansätze und stellen zunehmend die Rolle der Chirurgie in Frage.
Lesen Sie mehr 

Neudiagnose Hodentumor: Aktuelle Daten aus der VERSUS-Studie von d-uo

Urologische Tumorerkrankungen machten in Deutschland laut Robert Koch-Institut (RKI) im Jahr 2020 etwa 38% aller Krebserkrankungen bei Männern und ca. 5% bzw. Frauen aus (1). Viele Fragen der ambulanten Diagnostik, Therapie und Nachsorge dieser Tumorerkrankungen sind in Deutschland leider unzureichend untersucht. In diesem Beitrag präsentieren wir aktuelle Daten zum Hodentumor aus der VERSUS-Studie von d-uo.
Lesen Sie mehr 
Gastrointestinale Tumoren

PHERFLOT/IKF-t053: HER2-positives, lokalisiertes gastroösophageales Adenokarzinom

Die PHERFLOT-Studie ist eine Arzt-initiierte (Dr. Eray Gökkurt, Hämatologisch-Onkologische Praxis Eppendorf) offene, einarmige, multizentrische Phase-II-Studie, welche die Wirksamkeit und Sicherheit einer perioperativen systemischen Behandlung mit einer Kombination aus FLOT-Chemotherapie + Pembrolizumab-Immuntherapie und dem Anti-HER2-Antikörper Trastuzumab untersucht.
Lesen Sie mehr 
Urothelkarzinom

Erhaltungstherapie beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Urothelkarzinom

Multizentrische, randomisierte, offene Parallelarm-Umbrella-Studie der Phase II zu Avelumab (MSB0010718C) in Kombination mit Sacituzumab Govitecan, M6223 und NKTR-255 als Erhaltungstherapie bei Teilnehmern mit lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Urothelkarzinom, deren Erkrankung unter einer Platin-haltigen Erstlinienchemotherapie nicht fortgeschritten ist – JAVELIN Bladder Medley – AB 88/23 der AUO.
Lesen Sie mehr 
Prostatakarzinom

mCRPC: Talazoparib und Enzalutamid als Kombinationstherapie ohne Biomarkertestung zugelassen

Bei einem metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) kommt es trotz adäquater Androgendeprivationstherapie (ADT) zum Erkrankungsprogress. In dieser Situation steht nun eine weitere intensivierte Systemtherapie zur Verfügung: Unabhängig davon, ob eine Genmutation im DNA-Reparatursystem vorliegt, können Patienten den PARP-Inhibitor Talazoparib in Kombination mit Enzalutamid erhalten.
Lesen Sie mehr 
Mammakarzinom

Mammakarzinom: Subkutane Krebstherapien ­eröffnen neue Möglichkeiten

Die subkutane Gabe von Medikamenten erlaubt Behandler:innen und Patient:innen mehr Flexibilität im Vergleich zur intravenösen Applikation. Die Fixkombination von Pertuzumab und Trastuzumab bietet als subkutane Formulierung eine wichtige Zeitersparnis für das medizinische Fachpersonal. Damit eröffnet sie mögliche Lösungsansätze, um dem Fachkräftemangel im deutschen Gesundheitswesen entgegenzuwirken, denn diese Art der Darreichungsform verkürzt nicht nur die Injektionszeit, sondern ist auch direkt gebrauchsfertig sowie flexibel und einfach in der Handhabung. Seit Kurzem ist mit Atezolizumab auch die erste Krebsimmuntherapie (KIT) zur subkutanen Gabe in Europa verfügbar.
Lesen Sie mehr 
NSCLC
Interview mit Prof. Monika Hämmerle, Halle, und Dr. Petra Hoffknecht, Georgsmarienhütte

Molekulardiagnostik könnte die Ergebnisse von Immuntherapien beim NSCLC verbessern helfen

Der Stellenwert der Molekularpathologie beim metastasierten nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (mNSCLC) nimmt ständig zu – auch im Hinblick auf moderne Immuntherapien. Welche Rolle dabei Biomarker wie KRAS, STK11 und KEAP1 spielen und welche klinischen Konsequenzen ihr Nachweis hat, erläutern die Pathologin Prof. Monika Hämmerle, Halle, und die Klinikerin Dr. Petra Hoffknecht, Georgsmarienhütte, im Doppelinterview.
Lesen Sie mehr 
Hämatologie

Mosunetuzumab: First-in-Class beim follikulären Lymphom – Studien-Update unterstreicht Leitlinienempfehlung zur Therapie ab dem 2. Rezidiv im FL

Für Patient:innen mit refraktärem oder rezidiviertem follikulärem Lymphom (r/r FL) ergeben sich durch hochwirksame zielgerichtete Therapien neue Behandlungsoptionen. Mosunetuzumab ist in dieser Indikation seit Juni 2022 als erster vollständiger bispezifischer Antikörper ab dem 2. Rezidiv zugelassen und eine in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie empfohlene Behandlungsoption (1). Mit dem 3-Jahres-Follow-up der Zulassungsstudie GO29781 wurde die anhaltende Wirksamkeit von Mosunetuzumab bestätigt.
Lesen Sie mehr 
Thorakale Tumoren

Update: Palliative Systemtherapie in der Thoraxonkologie

Die palliativmedizinische Behandlung in der Thoraxonkologie stellt einen zentralen Aspekt der Versorgung von Patient:innen mit fortgeschrittenen Lungenkarzinomen dar und gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Aus diesem Grund widmete sich ein Symposium auf dem 64. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) in Mannheim diesem wichtigen Thema. Expert:innen gaben einen Überblick über die Therapielandschaft, beleuchteten, wie eine palliative Systemtherapie ausgewählt wird und informierten, für welche Patient:innen und in welchen Stadien die Palliativmedizin eine Rolle spielt.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Neue Living Guideline zur Lungenkarzinom-Behandlung veröffentlicht

Das medizinische Umfeld bei der Behandlung des Lungenkarzinom ist aktuell geprägt durch eine große Dynamik – neue Studienergebnisse sowie ständige Weiter- und Neuentwicklungen von Diagnose- und Therapieverfahren spielen eine wichtige Rolle. Um dieser Dynamik besser gerecht werden zu können, wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) eine sich regelmäßig aktualisierende Living Guideline der S3-Leitlinie „Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Lungenkarzinoms“ veröffentlicht. Diese Leitlinie wurde von der Deutschen Krebshilfe im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie gefördert.
Lesen Sie mehr 
Medizin

Rheuma und Krebs – besteht ein Zusammenhang?

Studien weisen bereits seit Längerem auf einen Zusammenhang zwischen Autoimmunerkrankungen und Krebs hin. Forschende des Lehrstuhls für Epidemiologie der Universität Augsburg haben diesen Zusammenhang nun in einem systematischen Review und einer Meta-Analyse genauer untersucht und festgestellt, dass Patientinnen mit rheumatoider Arthritis ein etwas geringeres, Patientinnen mit Psoriasis jedoch ein leicht erhöhtes Risiko für bestimmte frauenspezifische Krebserkrankungen haben. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift Journal of Autoimmunity veröffentlicht (1).
Lesen Sie mehr