Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 158

Nach Jahrzehnten ohne nennenswerten Fortschritt haben sich Behandlungskonzepte mit Immuncheckpoint-­Inhibitoren inzwischen auch beim kleinzelligen Lungenkarzinom im fortgeschrittenen Stadium (ED-SCLC*) als ­Therapiestandard in der Erstlinie etabliert. In den Phase-III-Studien IMpower133 und CASPIAN wurde eine ­Immuntherapie mit dem bisherigen Standard aus Platin-haltiger Chemotherapie und Etoposid kombiniert und mit dieser verglichen. Die PD-L1 (programmed death-ligand 1)-Inhibitoren Atezolizumab bzw. Durvalumab ­wurden anschließend als ­Erhaltungstherapie gegeben. Dadurch konnte das Überleben der Patient:innen in ­beiden ­Studien verlängert werden (1-5). Mit diesen Resultaten eröffnen sich erstmals seit langem neue Perspektiven für die ­Therapie dieser schwer erkrankten Patient:innen.
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NSCLC

Fortgeschrittenes RET-Fusions-positives NSCLC: Selpercatinib jetzt auch für die Erstlinientherapie zugelassen

Bei 1 bis 2% aller nicht-kleinzelligen Lungenkarzinome (NSCLC) werden onkogene Fusionen des RET-Gens nachgewiesen. Bei Patient:innen mit fortgeschrittenem RET-Fusions-positiven NSCLC kann der hoch selektive RET-Inhibitor Selpercatinib nun auch in der Erstlinientherapie eingesetzt werden. In der Zulassungsstudie wurde bei den therapienaiven Patient:innen eine Gesamtansprechrate (ORR) von 84,1% beobachtet (1).
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Hämatologie

CLL: Zeitlich begrenzte Kombination von Ibrutinib und Venetoclax ist zugelassen

Die zielgerichtete Therapie mit Ibrutinib kombiniert mit Venetoclax verbessert das progressionsfreie Überleben (PFS) von Patient:innen mit chronischer lymphatischer Leukämie (CLL) im Vergleich zu einer Chemoimmuntherapie deutlich. Mit der Zulassung dieser Kombination kann diese zeitlich begrenzte, orale Kombinationstherapie in die Praxis umgesetzt werden. Was dabei zu beachten ist, erläuterte Dr. Ingo Schwaner, niedergelassener Hämatoonkologe aus Berlin.
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Entitätsübergreifend

Aktuelle Entwicklungen bei gastrointestinalen MSI-h und PD-L1+ Tumoren

Die Immuntherapie hat in der Behandlung der gastrointestinalen Tumoren mit hoher Mikrosatelliten-Instabilität (MSI-h) eine neue Tür aufgestoßen. Prof. Dr. Christoph Roderburg, Düsseldorf, berichtete im Rahmen der DGVS*-Tagung über die Erfolgsgeschichte bei MSI-h-Tumoren des oberen Gastrointestinaltrakts und kolorektalen Tumoren und Prof. Dr. Florian Lordick, Leipzig, gab einen Überblick zu Entwicklungen in der Immuntherapie der PD-L1-überexpimierenden Ösophagus- und Magenkarzinome.
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NSCLC

NSCLC mit METex14 Skipping-Mutation gezielt behandeln

Bei 3% der Patient:innen mit nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom (NSCLC) lassen sich Skipping-Mutationen im Exon 14 des Gens für den mesenchymal-epithelialen Transitionsfaktor (METex14) nachweisen. Seit Juni 2022 ist für diese Betroffenen mit Capmatinib eine zielgerichtete Therapie zugelassen, wenn sie nach einer Behandlung mit Immuntherapie und/oder Platin-basierter Chemotherapie eine systematische Therapie benötigen (1).
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Hämatologie

Neue Perspektive in der Therapie der Kälteagglutinin-Erkrankung

Die Kälteagglutinin-Erkrankung (CAD) ist eine durch Kälteantikörper ausgelöste sehr seltene autoimmunhämolytische Anämie mit hohem Thromboserisiko und erhöhter Letalität, wie Prof. Dr. Alexander Röth, Essen, berichtete. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 67 Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Klinisch präsentiert sich die CAD durch Komplement-vermittelte Symptome (Hämolyse/hämolytische Anämie, Fatigue, Dyspnoe, Hämoglobinurie, Ikterus) und durch Kälteagglutinin-vermittelte Symptome (Akrozyanose, Raynaud-Phänomen, Livedo reticulareis, Gangrän). Bei Patient:innen mit CAD besteht ein hoher ungedeckter medizinischer Bedarf, da die bisherigen Behandlungsstrategien mit B-Zell-gerichteten Immunchemotherapien im Hinblick auf Ansprechen und Sicherheit laut Röth problematisch sind.
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News

Wo Krankenhauszugang zur Zeitfrage wird

In sechs deutschen Landkreisen lebten 2020 weniger als 60 Prozent der Bevölkerung in für Notfälle ausreichender Nähe von Krankenhäusern. Laut Daten von Eurostat liegt der ostfriesische Landkreis Wittmund diesbezüglich an erster Stelle, lediglich 48 Prozent der Bewohner:innen können innerhalb von 15 Fahrminuten ein Krankenhaus erreichen. Wie unsere Grafik zeigt, liegen auch drei weitere der acht Regionen mit dem schlechtesten Zugang zu Krankenhäusern in Niedersachsen.
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O-Ton Onkologie Staffel 2

Update PINK! und andere DiGA in der Onkologie

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) in der Onkologie – im Mai 2022 war Prof. Dr. Pia Wülfing schon einmal bei Antje Blum und Dr. med. vet. Astrid Heinl zu Gast. Die Gründerin von „PINK! Aktiv gegen Brustkrebs“ erzählt, was sich in den letzten 5 Monaten getan hat und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um DiGA in der Onkologie: Welche DiGA gibt es? Wie werden sie verschrieben? Und was leistet PINK!?
 
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News

Corona treibt Einsamkeitsrate in die Höhe

Die ersten Monate der Corona-Pandemie im Jahr 2020 haben zu einem deutlichen Anstieg der vereinsamten Menschen ab 46 Jahren geführt. Das ist das Ergebnis einer im Juni 2020 durchgeführten Sonderbefragung des Deutschen Alterssurvey (DEAS), der alle drei Jahre Deutsche in der zweiten Lebenshälfte zu relevanten Themen wie Alterssicherung, Arbeit und Ruhestand, Digitalisierung, Ehrenamt, Gesundheit und sozialen Beziehungen befragt. Wie unsere Grafik zeigt, waren Menschen mittleren Alters besonders von Einsamkeit betroffen.
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News

Warum Krankenhäusern die Pflegekräfte ausgehen

Mehr als die Hälfte der deutschen Krankenhäuser sehen in den nächsten drei Jahren eine Verschlechterung der Stellensituation in der Allgemein- und Intensivpflege. Das geht aus dem Krankenhausbarometer 2021 hervor, in dem das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI) deutschlandweit Einrichtungen mit über 100 Betten zu aktuellen Themen befragt. Wie unsere Grafik zeigt, sehen die Verantwortlichen vor allem mangelnden Nachwuchs und die psychische und körperliche Belastung von Pfleger:innen im Beruf als Problem.
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Medizin

NSCLC: Länger Überleben mit neoadjuvanter Atezolizumab-Monotherapie

Neoadjuvante Therapien setzen schon im Vorfeld einer operativen Tumorentfernung an und sollen helfen, die Erfolgsaussichten für die Patient:innen zu verbessern. Ein Forschungsteam aus den führenden Lungenkrebszentren der USA, an dem auch Frau Dr. Filiz Oezkan der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen im Rahmen ihres DFG-geförderten Aufenthaltes an der Ohio State University beteiligt war, hat nun in einer Studie (LCMC3) zeigen können, dass eine Behandlung mit Atezolizumab bei Lungenkrebs die Überlebensrate der Patient:innen deutlich verbessern kann und dass anhand von vor der Therapie im Blut detektierten Immunzellen das Therapieansprechen angezeigt werden kann. Die Studie wurde kürzlich in „Nature Medicine“ mit Frau Dr. Filiz Oezkan als Co-Erstautorin veröffentlicht.
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Medizin

HNSCC: Ergebnisse der KEYNOTE-048 zu Pembrolizumab

Die Phase-III-Studie KEYNOTE-048 untersuchte den PD-1-Inhibitor Pembrolizumab als Erstlinientherapie für Patient:innen mit metastasierendem oder nicht resezierbarem rezidivierendem Plattenepithelkarzinom der Kopf-Hals-Region (M/uR HNSCC). Auch nach 5 Jahren konnte ein anhaltender Überlebensvorteil bei Patient:innen mit PD-L1-exprimierenden Tumoren (CPS ≥ 1) gegenüber dem EXTREME-Schema (Cetuximab mit Carboplatin oder Cisplatin plus 5-FU) gezeigt werden. Dieser Vorteil zeigte sich sowohl bei Patient:innen, die mit Pembrolizumab als Monotherapie behandelt wurden als auch bei Patient:innen, die Pembrolizumab in Kombination mit einer Platin- und 5-Fluorouracil (5-FU)-Chemotherapie erhielten. Die Ergebnisse der 5-Jahresanalyse der KEYNOTE-048-Studie wurden im Rahmen der Jahrestagung der European Society for Medical Oncology (ESMO) (Abstract #659MO) 2022 vorgestellt.
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