Journal Onkologie

Aktuelles | Beiträge ab Seite 101

Der Berufsverband Niedergelassener und ambulant tätiger gynäkologischer Onkologen in Deutschland e.V. (BNGO) umfasst derzeit 128 Mitglieder in 98 Praxen. Zur Qualitätssicherung der ambulanten Betreuung von gynäkologischen Tumorpatient:innen und zur Kontrolle der Lebensqualität der Patient:innen führt der BNGO bereits seit 2012 in 2- bis 3-jährigen Abständen Umfragen unter Krebspatient:innen durch, die ambulant in den BNGO-Praxen behandelt werden (1, 2). Die letzte Umfrage fand von März bis November 2022 statt, und die Ergebnisse konnten in 2023 bereits bei 2 Kongressen vorgestellt werden (3, 4).
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Bereits in der Ausgabe 2/2023 interviewten wir BNGO-Mitglied Dr. Christoph Uleer, niederge­lassener Gynäkologe in Hildesheim und programmverantwortlicher Arzt des Mammographie-Screenings Niedersachsen Süd, zum aktuellen Stand des Mammographie-Screenings. Ein Artikel in einer deutschen Tageszeitung stellt den Nutzen des Mammographie-Screening-Programms (MSP) in Frage und hat für Unruhe bei den Frauen, die zum Screening eingeladen werden, gesorgt (1). Da die Teilnahme­rate am Screening in Deutschland mit 49% leider unzureichend und deutlich unter der von der EU ­geforderten Rate von ≥ 70% liegt, ist dieser Beitrag besonders kontraproduktiv und macht es unseres Erachtens notwendig, aus Expertensicht Stellung zu nehmen. Daher befragten wir Herrn Dr. Uleer erneut.
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Deutsche Uro-Onkologen e.V. (d-uo) sind ca. 400 Ärzt:innen aus 200 Praxen. d-uo hatte bereits Anfang 2017 die Idee, eine Dokumentationsplattform zu konzipieren, mit der die Mitglieder ohne doppelten Aufwand einerseits die Meldung an das Krebsregister durchführen und andererseits die onkologischen Informationen in erweiterter Form auch in die d-uo-Datenbank überführen können (1). Neben dem Honorar des Krebsregisters (18 €) für die Erstmeldung einer uro-onkologischen Tumorerkrankung offeriert d-uo seinen Mitgliedern als einziger Anbieter dann weitere 18 €, wenn der/die Patient:in über die d-uo-Datenbank dokumentiert wird (2, 3). Diese Dokumentation ist die Grundlage der VERSUS-Studie (VERSorgUngsStudie), eine nicht-interventionelle, prospektive, multizentrische Studie zur Dokumentation und deskriptiven statistischen Auswertung von Diagnostik, Behandlungsverlauf und Nachsorge uro-onkologischer Patient:innen. Nach Erhalt eines positiven Ethikvotums wurde im Mai 2018 mit der Rekrutierung begonnen. Eingeschlossen werden wie oben beschrieben Patient:innen mit der Erstdiagnose einer urologischen Tumorerkrankung. In diesem Beitrag präsentieren wir aktuelle Daten zum Prostatakarzinom aus der VERSUS-Studie mit Stand 05/2023 (5-Jahres-Daten).
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Hämatologie

DLBCL: 5-Jahres-Follow-Up der L-MIND-Studie

Tafasitamab ist ein Fc-modifizierter Anti-CD19-Antikörper, der in Kombination mit Lenalidomid gefolgt von einer Tafasitamab-Monotherapie in der Behandlung des rezidivierten oder refraktären diffusen großzelligen B-Zell-Lymphoms (DLBCL), wenn eine autologe Stammzelltransplantation nicht infrage kommt, indiziert ist. Beim Kongress der European Hematology Association (EHA) 2023 wurden die 5-Jahres-Daten der zulassungsrelevanten L-MIND-Studie präsentiert.
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NSCLC

Adjuvante Therapie des EGFR-mutierten NSCLC: Überlebenschancen durch Osimertinib verdoppelt

Die zielgerichtete Therapie beweist ihr Potenzial eindrucksvoll in den frühen Stadien des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms (NSCLC). Durch eine adjuvante Therapie mit Osimertinib wird das Sterberisiko von Patient:innen mit einer Erkrankung in den Stadien IB-IIIA und einer EGFR-Mutation im Tumor nach 5 Jahren um über die Hälfte reduziert. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der placebokontrollierten ADAURA-Studie (1, 2).
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Gallengangskarzinom

CCA mit IDH1-Mutation: Neue, zielgerichtete Therapieoption mit Ivosidenib

Eine zielgerichtete Therapie mit Ivosidenib ergänzt seit kurzem die Therapiemöglichkeiten bei der akuten myeloischen Leukämie (AML) und beim lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Cholangiokarzinom (CCA) für Subgruppen mit Isocitrat-Dehydrogenase-1 (IDH1)-Mutation. Mit der Zulassung von zielgerichteten Therapieoptionen wie dem IDH1-Inhibitor Ivosidenib gewinnt daher auch die molekulare Diagnostik in diesen beiden Indikationen ebenfalls an Bedeutung.
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Kolorektales Karzinom

Molekularbiologische Verfahren – Biomarker und Genom-Editierung

Ob Neoplasien in der metastasierten Situation oder hämatologische Erkrankungen wie Hämoglobinopathien – der internationale Austausch auf onkologisch-hämatologischen Spitzentagungen zu therapeutischen Optionen und molekularbiologischen Verfahren in der klinischen Onkologie und Hämatologie ebnet den Weg zu neuen Behandlungschancen für einzelne Patientengruppen. Im Juni diesen Jahres fanden mit dem ASCO (Annual Meeting der American Society of Clinical Oncology) vom 2. bis 6. Juni 2023 in Chicago (USA) und dem EHA (Kongress der European Hematology Association) vom 8. bis 11. Juni 2023 in Frankfurt 2 der wichtigsten internationalen onkologisch-hämatologischen Kongresse statt.
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Hämatologie

CLL: Acalabrutinib mit Langzeitdaten zur Wirksamkeit und breiten Verträglichkeit

Acalabrutinib ist eine etablierte Option in der Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL). Der Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor (BTKi) hat sich in den Phase-III-Studien ELEVATE-TN (1), ELEVATE-RR (2) und ASCEND (3) als hoch effektiv und gut verträglich erwiesen und wird in der aktuellen Onkopedia-Leitlinie – unabhängig von genetischen Risikofaktoren – für die Erst- und Zweitlinientherapie der symptomatischen CLL empfohlen* (4). Vorliegende 5-Jahresdaten aus ELEVATE-TN zeigen, dass der BTKi der 2. Generation sich in der Dauertherapie als wirksame und sichere Option bewährt hat (5). Auch im indirekten Vergleich mit einem neueren BTKi überzeugt Acalabrutinib (6).
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SCLC

Fortgeschrittenes kleinzelliges Lungenkarzinom: Leitliniengerechte Standardtherapie mit Durvalumab kann Überleben signifikant verlängern

Für die Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms im fortgeschrittenen Stadium (ED-SCLC*) ist der PD-L1 (programmed death-ligand 1)-Antikörper Durvalumab die bisher einzige zugelassene immunonkologische Therapie mit 3-Jahres-Daten einer Phase-III-Studie. In der Zulassungsstudie CASPIAN lebten mit Durvalumab + Platin und Etoposid (EP) nach 3 Jahren noch mehr als 3-Mal so viele Erkrankte wie mit alleiniger Chemotherapie (1).
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Hämatologie

EHA 2023: Subgruppenanalysen der BOSTON-Studie unterstützen Einsatz von SVd beim r/r MM

Explorative Subgruppenanalysen bestätigen die Wirksamkeit und Tolerabilität von Selinexor kombiniert mit Bortezomib und Dexamethason (SVd) im Vergleich zu Bortezomib + Dexamethason (Vd) bei vorbehandelten Erwachsenen mit rezidiviertem/refraktärem Multiplen Myelom (r/r MM) in 3 Situationen: in der Zweitlinie, bei Proteasom-Inhibitor (PI)-naiven und bei Lenalidomid-refraktären Patient:innen (1, 2).
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NSCLC

Frühe Stadien im Fokus – Neue Perspektiven durch Nivolumab-basierte Therapien in frühen Tumorstadien

Die Einführung der Immunonkologie (IO) vor über einem Jahrzehnt markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Onkologie. Heute ist sie aus der Krebsbehandlung nicht mehr wegzudenken und bildet einen essenziellen Grundpfeiler in der Therapie verschiedener Krebsarten (1). Im Gegensatz zu herkömmlichen Therapieansätzen richten sich IO-Medikamente, unter anderem sog. Checkpoint-Inhibitoren (CPI), nicht direkt gegen die Tumorzellen selbst. Stattdessen setzen sie auf das Potenzial des Immunsystems, um effektiv gegen die entarteten Zellen vorzugehen (2-4). Dabei werden CPI mittlerweile umfangreich sowohl in frühen, in fortgeschrittenen als auch in metastasierten Stadien der Krankheit eingesetzt.
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Urothelkarzinom

Fortschritt in der Behandlung des muskelinvasiven Urothelkarzinoms – Durch adjuvante Immuntherapie das Rezidivrisiko reduzieren

Trotz aller kurativen Bemühungen gibt es für Betroffene mit muskelinvasivem Urothelkarzinom (MIUC) nach einer radikalen Resektion der Blase kaum nachweislich wirksame und verträgliche Therapieoptionen, sodass etwa die Hälfte der Patient:innen ein Rezidiv erleidet (1). Lange Zeit beschränkte sich die Möglichkeit das Rezidivrisiko zu verringern auf eine Cisplatin-basierte Therapie (2).
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Medizin

Atezolizumab + Bevacizumab: Potenziell neue adjuvante Kombinationstherapie beim HCC

Atezolizumab und Bevacizumab sind seit Oktober 2020 als Kombinationstherapie für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem hepatozellulären Karzinom (HCC) zugelassen und Goldstandard in der Behandlung (1, 2). Die Studie IMbrave150 hatte für die Kombination eine signifikant bessere Überlebensrate von 19,2 Monaten vs. 13,4 Monaten gegenüber Sorafenib sowie einen längeren Erhalt der Lebensqualität von 11,2 Monaten vs. 3,6 Monaten gezeigt (HR=0,63; 95%-KI: 0,46-0,85) (7, 8). Auf Basis dieser Ergebnisse hat die Kombination in den aktualisierten Leitlinien der European Society for Medical Oncology (ESMO) und in der aktualisierten S3-Leitlinie den jeweils höchsten Empfehlungsgrad als First-Line-Therapie erhalten (1, 2).
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Medizin

Praxisleitlinie Tumorschmerz: Erstmals steht Autonomie der Patient:innen über allem

Die jüngst aktualisierte Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin setzt wegweisende Impulse: neue Therapiestandards, 24-Stunden-Retardformulierungen und Patientenautonomie werden in den Mittelpunkt gerückt. Welche Änderungen sich durch die Aktualisierung der Praxisleitline ergeben haben, welche Herausforderungen die Empfehlungen in der Praxis mit sich bringen und welches Opioid für die Initialtherapie bei Tumorschmerz geeignet ist, erläuterten Dr. Johannes Horlemann, Dr. Silvia Maurer und Dr. Norbert Schürmann im Rahmen eines interaktiven Webseminars.
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Medizin

Darmkrebs: Perioperative Chemotherapie nicht mit verbessertem Gesamtüberleben assoziiert

In einer Phase-III-Studie wurde die Wirksamkeit und Sicherheit von perioperativem Fluorouracil (5-FU) bei Darmkrebspatient:innen untersucht. Die Studie zeigte, dass bei Darmkrebs der Dukes-Klassen B3 und C mit der zusätzlichen einwöchigen perioperativen Chemotherapie keine Verbesserung des krankheitsfreien- oder Gesamtüberlebens erreicht wurde. Gleiches galt auch für Patient:innen mit Darmkrebs der Dukes-Klasse B2. Die Therapie wurde gut vertragen und beeinflusste nicht die Wundheilung nach der Operation. Unerwünschte Ereignisse des Grades 3 oder höher traten bei 18% der Patient:innen auf.
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