Journal Onkologie

Hämatologie | Beiträge ab Seite 74

Überblick

Hämatologie

Was ist Hämatologie? Die Hämatologie (altgriech. haima=Blut, logos=Lehre) ist die Lehre der Blutkrankheiten und des blutbildenden Systems. Hämatologie (als Facharztdisziplin oft gepaart mit Onkologie) ist als Teilgebiet der Inneren Medizin ein interdisziplinäres Gebiet: Einerseits gibt es benigne (gutartige) Bluterkrankungen, die vom Hausarzt/Allgemeinmediziner behandelt werden können (z.B. Eisenmangelanämie, Blutgerinnungsstörungen). Andererseits gehört die Therapie maligner Bluterkrankungen (z.B. Leukämien) in die Hände eines auf die Behandlung spezialisierten Hämatologen/Onkologen.
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Auf dem ASH 2016 in San Diego und dem EHA 2017 in Madrid wurden Daten zu neuen Kombinationstherapien sowie neue Substanzen in der Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) vorgestellt. BTK-Inhibitoren, CAR-T-Zellen und weitere Kinase-Inhibitoren bieten neue Therapieansätze. In Zukunft sollen die Dauertherapien durch die neuen Kombinationstherapien ersetzt werden. PD Dr. med. Barbara Eichhorst gab einen Überblick über zukünftige und vielversprechende Therapieansätzen bei der CLL.
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Hämatologie

Nachweis klonaler T-Zellrezeptor- und Immunglobulin-Genumlagerungen

Maligne Lymphome sind eine äußerst heterogene Gruppe von malignen Erkrankungen, die von reifen B-, T- bzw. NK/T-Zellen ausgehen. Der überwiegende Teil (ca. 85%) der Lymphome stammt von B-Zellen unterschiedlicher Reifungsstadien ab. Führendes diagnostisches Merkmal bei den malignen Lymphomen ist neben der Histologie insbesondere die Immunhistologie und auch der Nachweis chromosomaler Translokationen mittels Fluoreszenz-In-Situ-Hybridisierung (FISH) (1). Allerdings zeigen die molekularen Untersuchungen der letzten Jahre, dass auch morphologisch und immunphänotypisch identische Lymphome große Unterschiede in ihrem molekularen Make-up aufweisen können. Dies betrifft sowohl genomische als auch transkriptionelle oder epigenetische Merkmale (2-6). Diese enorme Heterogenität in Verbindung mit fehlenden geeigneten therapeutischen Substanzen mag mit dazu beigetragen haben, dass bisher – anders als bei einigen soliden Tumoren – keine therapeutischen Konsequenzen aus den molekularen Profilen gezogen werden können.
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Malignes Melanom

Strahlentherapie in Kombination mit neuen Substanzen bei ZNS-Tumoren

Die Datenlage zu Immun- und zielgerichteten Therapien bei Gliomen ist im Vergleich zu anderen Entitäten bisweilen noch sehr dürftig. Nur rezidivierten Patienten werden begleitend zur Radiochemotherapie neue Substanzen und Checkpoint-Inhibitoren verabreicht. Einen Ausblick zu Kombinationstherapien bei Tumoren des Zentralen Nervensystems (ZNS) gab Dr. David Kaul, Charité Berlin, in einem Interview mit JOURNAL ONKOLOGIE.
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Hämatologie

Klassisches Hodgkin-Lymphom: Brentuximab Vedotin erreicht langfristig hohe OS-Raten im rezidivierten/refraktären Stadium

Ungefähr in 95% der Hodgkin-Lymphome spricht man vom klassischen Hodgkin-Lymphom (cHL), welches in der Regel mit einer guten Prognose für neu diagnostizierte Patienten einhergeht. Refraktäre Patienten, die auch einen Rückfall nach autologer Stammzelltransplantation (autoSCT) erleiden, hatten bis zur Einführung von Brentuximab Vedotin eine sehr schlechte Prognose. Langzeitdaten zeigen nun ein langfristiges Überleben, vor allem für Patienten mit kompletter Remission nach Brentuximab Vedotin. Dies machten Experten im Rahmen des ICML 2017 in Lugano deutlich.
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Malignes Melanom

Malignes Melanom: PD-1-Inhibitor wird zum „Backbone“ in Kombinationtherapien

Mittlerweile gibt es viele Therapieoptionen beim malignen Melanom, als Standard-Kombination zur Induktion hat sich 3 mg/kg Ipilimumab + 1 mg/kg Nivolumab als Erstlinientherapie mit den längsten Überlebensraten gezeigt. Nun ist man auf der Suche nach einem neuen Standard, der neben einem weiteren Überlebensbenefit auch eine geringere Toxizität beinhaltet. Eine Entwickung hierfür ist die Dosis-Senkung von Ipilimumab auf 1 mg/kg, das in der Kombination mit Pembrolizumab weniger toxisch ist als die Standard-Kombination – bei gleicher Wirksamkeit (1), so Prof. Dr. Jeffrey Weber, New York, USA.
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Malignes Melanom

Melanom-Hirnmetastasen: Hohe intrakranielle Ansprechrate mit kombinierter Immuntherapie

Ein Großteil der Melanom-Patienten im Stadium IV entwickelt Hirnmetastasen, die mit einer ungünstigen Prognose einhergehen. Von großer klinischer Relevanz sind daher die aktuellen Daten von Studien, welche die Kombination Ipilimumab (IPI) plus Nivolumab (NIVO) untersuchen. Dazu zählt die Phase-II-Studie CheckMate-204, in der Patienten unter IPI plus NIVO eine hohe und anhaltende intrakranielle Ansprechrate aufweisen.
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Hämatologie

Multiples Myelom: Orale Triplett-Therapie mit Ixazomib für mehr Freiraum des Patienten

Der erste orale Proteasom-Inhibitor Ixazomib ist im Behandlungsalltag von Patienten mit einem Multiplen Myelom angekommen, wie auf einem Workshop in einer großen onkologischen Praxis in Aschaffenburg deutlich wurde. Seit Anfang 2017 steht zur Therapie von erwachsenen Patienten mit einem rezidivierten und/oder refraktären Multiplen Myelom und mindestens einer Vortherapie der orale Proteasom-Inhibitor Ixazomib in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (Rd) zur Verfügung.
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Hämatologie

10 Jahre Lenalidomid in der Myelom-Therapie

Lenalidomid ist seit 2017 zugelassen als Erhaltungstherapie bei neu diagnostiziertem multiplen Myelom (MM) nach einer autologen Stammzelltransplantation (autoSCT). Des Weiteren wird Lenalidomid beim rezidivierten/refraktären multiplen Myelom angewendet sowie in der Erstlinie in Kombination mit Dexamethason bei nicht-transplantierbaren Patienten. Die Experten Prof. Dr. Hartmut Goldschmidt, Heidelberg, und Prof. Dr. Hermann Einsele, Würzburg, berichteten unter Moderation von Herrn Prof Dr. Aristoteles Giagounidis, Düsseldorf, bei einem Pressegespräch über die Anfänge der Myelom-Therapie, neu hinzugekommene Substanzen und zukünftige Entwicklungen.
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Hämatologie

Evidenzbasierte Therapie-Standards für alle zugänglich machen: “Das Zeitalter der Biosimilars beginnt erst“

Mit dem im Juni 2017 zugelassenen Rixathon® steht bereits das zweite Rituximab-Biosimilar zur Verfügung. Auch der TNFalpha-Blocker Etanercept wurde als Biosimilar mit den Namen Erelzi® im Juni für die rheumatologischen und dermatologischen Indikationen des Referenz-Biologikums zugelassen. In der Erelzi®-Zulassungsstudie EGALITY (1) bei Patienten mit Plaque-Psoriasis wurde nicht nur die Vergleichbarkeit zum Referenzpräparat nachgewiesen, sondern es wurden auch Daten zur Umstellung vom Referenz- auf das Biosimilar-Präparat erhoben.
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Hämatologie

CML: Größere Chance auf erfolgreiches Absetzen der Therapie mit Zweitgenerations-TKI Nilotinib

Die Behandlungsziele bei der chronischen myeloischen Leukämie (CML) haben sich gewandelt: Stand vor 15 Jahren die Krankheitskontrolle und Erreichen einer normalen Lebenserwartung im Vordergrund, geht es mittlerweile um „operational healing“, also die zu Lebzeiten des Patienten bestehen bleibende Remission, so Prof. Dr. Giuseppe Saglio, Turin, bei einem Satellitensymposium in Madrid. Die Voraussetzungen für ein Absetzen der Therapie und eine Therapie-freie Remission (TFR) erreicht man am besten mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI) der 2. Generation wie Nilotinib (Tasigna®).
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Hämatologie

Polycythaemia vera: Positive 80-Wochen--Daten aus der RESPONSE-2-Studie

Die Polycythaemia vera (PV) ist eine myeloproliferative Erkrankung mit erhöhter Proliferation der 3 hämatopoetischen Zelllinien, einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und hoher Symptomlast. In der Therapie der PV versucht man vor allem, den Hämatokrit auf einen Wert von unter 45% zu begrenzen. In der randomisierten RESPONSE-2-Studie (1) konnte der JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib bei PV-Patienten ohne tastbare Splenomegalie, die gegen Hydroxy-harnstoff resistent waren oder diesen nicht vertrugen, nach 28 Wochen den Hämatokrit deutlich besser kontrollieren als eine konventionelle Vergleichstherapie. In Madrid wurden die 80-Wochen-Daten der Studie präsentiert.
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Hämatologie

JUMP-Studie: Patienten mit niedrigem Risikoprofil erzielten ein besseres Milzansprechen

Die JUMP-Studie mit insgesamt 2.233 Patienten weltweit ist die bislang größte Studie zur Ruxolitinib-Therapie bei Myelofibrose. Die Studie evaluierte die DIPSS*-Risikogruppen hinsichtlich ihres Ansprechens auf Ruxolitinib (1): Patienten mit einem niedrigen DIPSS-Risiko-Score unter Ruxolitinib erreichten hinsichtlich der Milzreduktion ein besseres Ansprechen und profitierten besonders gut. In der Studie war diese Gruppe in der Regel jünger und seltener in einem progredienten Stadium als Patienten mit mittlerem oder hohem Risiko-Score. Das zeigt, dass ein früher Behandlungsbeginn mit Ruxolitinib vorteilhaft sein kann.
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Hämatologie

cITP: Eltrombopag bei über 65-Jährigen so wirksam wie bei Jüngeren

Die Immun-Thrombozytopenie (ITP) ist eine erworbene Autoimmunstörung, die als chronisch bezeichnet wird, wenn sie länger als 12 Monate andauert (=cITP). Diese Form kann mit dem oralen Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten Eltrombopag wirksam behandelt werden; zugelassen ist Eltrombopag bei cITP-Patienten (> 1 Jahr), die gegenüber anderen Therapien refraktar sind. Eine Subgruppenanalyse der EXTEND-Studie in Madrid zeigte, dass auch über 65-jährige Patienten ähnlich von dem Agonisten profitieren wie jüngere.
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Hämatologie

CLL: Venetoclax hoch wirksam und gut verträglich

Zwischen 2014 und 2016 hat die EMA 3 neue Inhibitoren von Schlüsselstrukturen im Stoffwechsel leukämischer Zellen zur Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) zugelassen: den BTK-Inhibitor Ibrutinib, den PI3Kδ-Inhibitor Idelalisib sowie Venetoclax* als Inhibitor des proapoptotischen Bcl2-Proteins. Alle sind bereits in der aktualisierten deutschen Leitlinie enthalten (1). Bei einem Satellitensymposium im Rahmen des EHA in Madrid wurde der Einfluss insbesondere von Venetoclax auf die CLL-Behandlung diskutiert.
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Hämatologie

Einsatz der Immuntherapie bei Lymphomen und Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen

Mit der Entwicklung des monoklonalen Anti-CD20-Antikörpers Rituximab in den 90er Jahren und dem daraus resultierenden Überlebensanstieg bei Patienten mit B-Zell-Lymphom gehört die Immuntherapie zum festen Bestandteil moderner Therapieprotokolle von systemischen wie auch ZNS-Lymphomen. Der große Erfolg dieser Antikörper-basierten Immunchemotherapie führte darauffolgend zur Entwicklung weiterer, das Immunsystem modulierender, im Wirkmechanismus unterschiedlicher Substanzen und zuletzt auch zur biologischen Therapie mit modifizierten T-Zellen. Ziel dieses Artikels ist die übersichtliche Zusammenfassung einer Auswahl der zurzeit verfügbaren Antikörper, Inhibitoren, immunmodulierenden Substanzen und ein Überblick der T-Zell-Therapie zur Behandlung von Lymphomen sowohl im klinischen Kontext als auch im Hinblick auf Wirkmechanismen und unerwünschte Nebenwirkungen. Des weiteren werden im Anschluss aktuelle Therapiestandards bei ZNS-Lymphomen erörtert.
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Hämatologie

Periphere T-Zell-Lymphome

Periphere T-/NK-Zell-Lymphome (PTZL) stellen eine heterogene Gruppe meist aggressiv verlaufender reifer lymphatischer Neoplasien dar. Eine Standardtherapie ist aufgrund der unzureichenden Studienlage bislang nicht etabliert. Angelehnt an die aggressiven Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) der B-Zellreihe (B-NHL) wird in der Primärtherapie meist eine CHOP-basierte Behandlung empfohlen und bei Erreichen einer guten Remission eine Konsolidierung mittels Hochdosistherapie und autologer Blutstammzelltransplantation (autoSCT) durchgeführt. ALK-positive anaplastische großzellige T-/NK-Zell-Lymphome (ALCL) weisen eine gute Prognose auf, sodass in der Primärtherapie keine autoSCT empfohlen wird. Bei den lokalisierten extranodalen NK-/T-Zell-Lymphomen ist eine frühzeitige Strahlentherapie entscheidend. Abhängig von Risikofaktoren wird bei dieser Entität zusätzlich eine Platin-basierte Polychemotherapie durchgeführt. In den fortgeschrittenen Stadien haben sich Asparaginase-basierte Protokolle bewährt. Bei den rezidivierten/refraktären PTZL hat eine alleinige konventionell basierte Chemotherapie meist nur palliativen Charakter, sodass in Abhängigkeit von Vortherapien und Chemosensitivität der Erkrankung eine Hochdosistherapie mit autoSCT oder eine allogene SCT (alloSCT) durchgeführt werden sollte. Für CD30-positive ALCL steht mit Brentuximab Vedotin eine zugelassene zielgerichtete Substanz zur Verfügung.
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Presidential session: HL, DLBCL, Thrombose-Prophylaxe und CLL

Die intensive Chemotherapie mit 6-8 Zyklen des eskalierten BEACOPP(eBEACOPP)-Regimes ist bei Patienten mit fortgeschrittenem Hodgkin-Lymphom (HL) Standard, allerdings mit einer beträchtlichen Toxizität assoziiert. In der von der German Hodgkin Study Group (GHSG) initiierten europäischen Studie HD18 hat sich jetzt die frühe Response-Evaluierung mittels FDG-PET bewährt, um Patienten zu selektieren, bei denen eine Therapie mit nur 4 Zyklen eBEACOPP ohne Effektivitätsverlust ausreicht, berichtete Prof. Dr. Peter Borchmann, Köln, in der Presidential session (1).
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